Hamburg Freezers – krampfen sich zum Sieg gegen Schwenninger Wild Wings

Damit sich die Berichte nicht zu sehr gleichen, vielleicht zunächst ein paar Worte zum Schiedsrichter der gestrigen Partie der Hamburg Freezers gegen die Schwenninger Wild Wings. Roland Aumüller ist mit Sicherheit der umstrittenste Unparteiische in der DEL. Und Herr Aumüller pfeift grundsätzlich einseitig. Das ist übrigens jedem Zuschauer und jedem Manager in der Liga bekannt. Erstaunlicherweise schaffen es die 14 Vereine dennoch nicht, sich entschlossen gegen weitere Einsätze dieser Schande des Sports auszusprechen.

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Gestern hatten die Freezers zunächst Glück. Unerklärlicherweise hatte Herr Aumüller seine Aversion gegen Hamburg vergessen und pfiff für die Gastgeber. Die aber erneut nichts aus vier Überzahlsituationen machen konnten. Und das, obwohl doch genau das in der vergangenen Woche trainiert worden sein sollte?

Obwohl, nicht alle Spieler boykottierten ihren Übungsleiter. Die jungen Deutschen agierten wendiger und frischer. Kamen aber nicht zum Abschluss. Apropos Übungsleiter. Die Luft hinter den Kulissen scheint deutlich dünner zu werden für Benoit Laporte. So sah sich der Sportdirektor der Hamburg Freezers im Laufe der Woche gezwungen, dem Trainer sein Vertrauen auszusprechen. Ein wenig überzeugender Versuch, von der eigentlichen Verantwortung abzulenken. Denn wer hat denn die Spieler des aktuellen Kaders zusammengestellt, die kaum in Hamburg angekommen, alles vergessen haben, was sie konnten, wenn sie es denn je konnten?

  • Adam Mitchell, Philip Dupuis und Morten Madsen sollten vielleicht einmal für ein oder zwei Spiele auf der Bank Platz nehmen. Da hilft auch das Scorerpünktchen von gestern nicht.
  • Matt Pettinger, gut in die Saison gestartet, muss sich inzwischen fragen lassen, wann er denn vorhat, mal wieder ins Geschehen einzugreifen?

Wie ratlos der Trainer inzwischen ist, Leistung von der “Paradereihe” zu bekommen, zeigt das plötzliche Auftauchen von Festerling darin. Apropos Laporte. Wie die Hamburger Morgenpost heute berichtete, soll der Trainer gestern seinen Jungs erstmals gesagt haben, dass sie da auch um seinen Job spielen.

Zusammengefasst. Die erfahrenen Spieler können oder wollen ihre Leistung nicht abrufen. Die jungen Spieler sind somit allein gelassen. Und so wirkt das Spielgeschehen auch. Die Freezers begannen druckvoll und das recht frühe 1:0 machte Lust auf mehr. Doch hier haperte es leider erneut mit der Chancenverwertung. Man sieht Thomas Oppenheimer inzwischen an, wie stark er den Willen hat, endlich das erste Saisontor zu liefern. Aber genauso verkrampft ist inzwischen seine Spielweise. Wenigstens nahmen die Freezers die Führung mit in die Pause.

Es folgte der (nicht nur aus dieser Saison) gewohnte Einbruch. Ungeordnete, hektische 20 Minuten, in denen es die Freezers letztlich nur Niklas Treutle zu verdanken hatten, dass am Ende des Tages überhaupt Punkte in Hamburg blieben. Besonders desolat. Das fast 8 Sekunden dauernde Schaulaufen eines freien Schwenniger Stürmers direkt vor Niklas. Kein Verteidiger, der den Angreifer da mal aus dem Weg räumte. Schwenningen verdankte es schließlich nur eigenem Unvermögen, dass im zweiten Drittel das Spiel nicht komplett gedreht werden konnte. Zur Pause stand es schmeichelhaft für die Freezers 1:1.

Ob Laporte seinen Spielern nun tatsächlich nahegelegt hat, konzentriert zu agieren oder mit einem anderen Trainer arbeiten zu müssen, wird sich nicht klären lassen. Herr Aumüller hatte inzwischen die Seiten gewechselt und agierte nun eher zu Gunsten der Wild Wings. Allerdings muss er sich fragen lassen, wie er eigentlich Fouls bewerten will, wenn wegen seiner inzwischen offensichtlich konditionellen Schwächen fast 2/3 des Spielfeldes zwischen ihm und dem Geschehen liegt. Die 5 Minuten-Überzahl nutzen die Schwenniger nicht. Erneut war es keinem der neuen Spieler vergönnt, den Sieg für die Freezers in trockene Tücher zu bringen. Duvie Westcott war (und wieder ein Verteidger) es, der das erlösende 2:1 markierte. Zum Sieg wurde die Mannschaft dann in den letzten drei Minuten vom (inzwischen überschaubarem) Hamburger Publikum getragen.

Schlecht in Form: Dupuis, Mitchell, Pettinger, Madsen, Wolf
Gut in Form: Treutle, Krämmer, Jakobsen, Nielsen, Westcott

Der freie Fall der Hamburg Freezers scheint gebremst. Viel wird natürlich davon abhängen, wie sich die Mannschaft bei den nächsten beiden Auswärtspartien verkauft. Insbesondere auf das Spiel gegen Berlin darf man gespannt sein. Denn so sehr auf gleichem Niveau, das indes nicht sonderlich hoch ist, haben sich die Eisbären und die Freezers wohl schon lange nicht mehr gegenübergestanden.

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