Mein Lektürejahr 2022

Gerade noch rechtzeitig bevor das neue Jahr beginnt, hier mein Rückblick auf mein Lekürejahr.

Wiedergelesen

  • Franz Kafka: Der Process
  • Franz Kafka: Das Schloß
  • Thomas Mann: Der Zauberberg
  • Proust: Auf dem Weg zu Swann
  • Heinrich Mann: Der Untertan
  • Stendhal: Rot und Schwarz
  • E.T.A. Hoffmann: Das Fräulein von Scuderi
  • Raymond Radiguet: Den Teufel im Leib
  • Proust: Im Schatten junger Mädchenblüte
  • Proust: Die Welt der Guermantes
  • Proust: Sodom und Gomorrha

Wie man gleich sehen wird, habe ich dieses Jahr viel Kafka gelesen. Streng genommen, das Gesamtwerk. Die Tagebücher aber nur eher kursorisch. Angeregt durch die wunderbare dreiteilige Biografie. Eine seltsame Neuentdeckung war für mich Radiguets „Teufel im Leib“, den ich zuletzt wohl mit 16 las. Der zeitliche Abstand eröffnet neue Perspektiven. Aber das Buch spricht noch zu mir. Im Gegensatz zu „Rot und Schwarz“. Die Neuübersetzung ist schön, aber ich habe die Verbindung zu dem Buch verloren. Mit 18 hatte es mich enorm gefesselt.

Streng genommen müsste hier auch das „Büro“ hin. Das hatte ich Ende des vergangenen Jahres angefangen und dann doch glatt noch einmal gelesen. Dafür habe ich meinen Proust nicht ganz geschafft.

Neu gelesen

  • Voskuil: Das A. P. Beerta-Institut
  • Simenon: Maigret und sein Revolver
  • Voskuil: Und auch Wehmütigkeit
  • Patricia Highsmith: Tage- und Notizbücher
  • Patricia Highsmith: Der talentierte Mr. Ripley
  • Djuna Barnes: Nachtgewächs
  • Voskuil: Abgang
  • Grass: Katz und Maus
  • Voskuil: Der Tod des Marten Koning
  • Iwan Gontscharow: Oblomov
  • Rolf Lappert: Leben ist ein unregelmäßiges Verb
  • Patricia Highsmith: Ripley Under Ground
  • Husch Josten: Eine redliche Lüge
  • Sigrid Nunez: Was fehlt dir
  • Thomas von Steinaecker: Ende offen
  • Andreas Pflüger: Ritchie Girl
  • Rainer Stach: Kafka – die frühen Jahre
  • Franz Kafka: Tagebücher 1909-1912
  • Rainer Stach: Kafka – die Jahre der Entscheidungen
  • Franz Kafka: Ein Landarzt und Drucke zu Lebzeiten
  • Simenon: Maigret und der Samstagsklient
  • Adrian Newey: Wie man ein Auto baut
  • Rolf Lappert: Nach Hause schwimmen
  • Harry Graf Kessler: Das Tagebuch Bd. 8
  • Voskuil: Direktor Beerta
  • Kafka: Der Verschollene
  • Stefan Zweig: Die Welt von Gestern
  • Voskuil: Das Büro Bd. 2
  • Reiner Stach: Kafka. Die Jahre der Erkenntnis.
  • Blake Gopnik: Warhol
  • Tobias Hürter: Das Zeitalter der Unschärfe
  • Edgar Selge: Hast Du uns endlich gefunden
  • Eva Menasse: Dunkelblum
  • Emma Stone: Die Leuchtturmwärter
  • Heimito von Doderer: Die Strudlhofstiege
  • Klaus Nüchtern: Kontinent Doderer
  • Simenon: Maigret auf Reisen
  • Simenon: Maigret und sein Neffe
  • Doderer: Die Dämonen
  • William Boyd: Die Fotografin
  • Anthony Powell: Eine Frage der Erziehung
  • Simenon: Maigret und die Kopflose Leiche
  • A. Powell: Tendenz: steigend
  • A. Powell: Die Welt des Wechsels
  • A. Powell: Bei Lady Molly
  • Simenon: Im Falle eines Unfalls
  • A. Powell: Casanovas chinesisches Restaurant
  • A. Powell: Die Wohlwollenden
  • A. Powell: Das Tal der Gebeine
  • Simenon: Maigret, Lognon und die Gangster
  • David de Jong: Braunes Erbe
  • Simon Raven: Fielding Gray
  • Simon Raven: Blast nun zum Rückzug
  • A. Powell: Die Kunst des Soldaten
  • Simenon: Ankunft Allerheiligen
  • Powell: Die Philosophen des Krieges
  • A. Powell: Bücher schmücken ein Zimmer
  • Simenon: Maigret und die widerspenstigen Zeugen
  • Simenon: Maigrets Geständnis
  • A. Powell: Könige auf Zeit
  • Simon Raven: Die Säbelschwadron
  • Simon Raven: Die Reichen zahlen spät
  • A. Powell: Der Klang geheimer Harmonien
  • Simon Raven: Gute Beziehungen nach unten
  • Rolf Lappert: über den Winter
  • E. M. Remarque: Die Nacht von Lissabon
  • Joyce: Ulysses
  • Simenon: Maigret gerät in Wut
  • A. Powell: Die Ziellosen
  • Leo Tolstoi: Kreutzersonate
  • Friedrich Lenger: Metropolen der Moderne
  • Simenon: Der Glaskäfig
  • Simenon: Das Testament Donadieu
  • Simenon: Die Tür
  • Simenon: Zum weißen Ross
  • Simenon: Tante Jeanne
  • Michael Maar: Proust Pharao
  • Katherine Mansfield: In einer deutschen Pension
  • Simenon: Drei Frauen
  • Bernd Roeck: Der Morgen der Welt
  • A. Powell: Handelnde und Duldende
  • Carl Tillessen: Konsum
  • A. Powell: Venusberg
  • Bernd Stöver: Zuflucht DDR
  • Simenon: Maigret im Gai-Moulin
  • Simon Raven: Judasjunge

Meine absoluten Empfehlungen

Anthony Powell und Simon Raven: Ein großes Kompliment an den Elfenbein-Verlag dafür, diese beiden Autoren in liebevollen Bänden auf Deutsch herauszubringen.

Powell lässt einen in seinem zwölf Bände umfassenden Werk „Ein Tanz zur Musik der Zeit“ in die Welt Englands des frühen 20. Jahrhunderts eintauchen. Ganz wunderbar. Und wer alle zwölf Bücher durch hat, versteht, warum er in mancher Hinsicht mit Proust verglichen wird. Unbedingt das Handbuch „Einladung zum Tanz“ von Hilary Spurling dazu kaufen!

Simon Raven: Völlig anders, aber großer Lesespaß. Teilweise absurd komische Figuren und überraschende Plots.

Und meine Top 3 des Jahres:

  1. Emma Stone – Die Leuchtturmwärter. Drei Männer arbeiten gemeinsam in einem Leuchtturm und verschwinden spurlos. Die Angehörigen und die Leserinnen und Leser stehen vor einem Rätsel, das Seite um Seite aufgelöst wird. Spannend und extrem unterhaltsam.
  2. Bernd Stöver – Zuflucht DDR. Ich glaube, ich habe noch nie ein Sachbuch empfohlen. Dieses hat es verdient. Von einem studierten Historiker beschrieben und dementsprechend mit entsprechendem Anmerkungsapparat versehen, widmet sich Stöver sehr lesenswert einem Phänomen, das bisher kaum aufgearbeitet wurde. Nämlich der Migration von West-Deutschen in die DDR.
  3. Rolf Lappert – Leben ist ein unregelmäßiges Verb: Es gibt so viele großartige Rezensionen zu diesem Buch. Da spare ich mir weitere Ausführungen. Ein anrührendes, melancholisches, trauriges, witziges, auf jeden Fall aber fesselndes und berührendes Buch.

Was juckt es die deutsche Eiche, wenn sich ein Wildschwein an ihr reibt.

Gerade das wunderbare Porträt meiner Person voller Falschbehauptungen eines Ahrensburger “Mediums” gelesen. Da fiel mir doch glatt dieses schöne Zitat aus der Openthesaurus-Sammlung ein. Wenn man denkt, jemand könnte nicht noch tiefer sinken, überrascht er einen doch. Nun muss ich aber leider weiterarbeiten, denn ich habe heute noch was schönes vor.

Formidabler Crash

Tja. WordPress. Seit 2003 nutze ich das System und die gleiche Datenbank hat denn auch zwei Providerumzüge mitgemacht. Bis heute. Um schnell wieder am Start zu sein, habe ich eben ein Backup eingespielt. Nur leider ist das nicht ganz so aktuell. Ich schaue mal, wo sich die Beiträge aus den vergangenen 12 Monaten so digital versteckt haben. Wenn ich fündig bin, geht’s schnell. Sonst muss ich die Originaltexte nochmal einpflegen.

Meine Lektüre 2021

Das Jahr 2021 ist in wenigen Stunden Geschichte. Da wegen der Pandemie die sonstigen Ablenkungsmöglichkeiten überschaubar geblieben sind, konnte ich viel Zeit der Lektüre widmen. Und das trotz eines sehr erfreulichen Geschäftsjahres. Es folgen einmal wieder die Titel, die ich dieses Jahr gelesen habe.

Erneut gelesen

  • Thomas Mann: Der Zauberberg
  • Gustave Flaubert: Madame Bovary
  • Kurt Tucholsky: Schloss Gripsholm
  • Anna Seghers: Transit
  • Marcel Proust: Auf der Suche nach der verlorenen Zeit
  • Robert Harris: Vaterland
  • George Orwell: 1984
  • Dostojewski: Der Spieler
  • Dostojewski: Der Idiot

Neu gelesen

  • Guy de Maupassant: Stark wieder Tod
  • Simenon: Maigret amüsiert sich
  • Simenon: Maigret und die Bohnenstange
  • George Packer: Die Abwicklung
  • Philipp Blom: Der taumelnde Kontinent
  • Donna Tartt: Der Distelfink
  • Simenon: Maigret hat Angst
  • Simenon: Maigret und der gelbe Hund.
  • Simenon: Maigret und der Mann auf der Bank.
  • Simenon: Maigret und die Schleuse Nr. 1
  • Virginia Woolf: Mrs. Dalloway
  • Stefan Zweig: Maria Stuart
  • Annet Mooij: Das Jahrhundert der Gisele
  • William Maxwell: Zeit der Nähe
  • Fritz J. Raddatz: Tagebücher 2002–2012
  • Jörn Leogrande: Bad Company
  • Florian Werner: Die Raststätte
  • Julien Green: Leviathan
  • Julien Green: Der andere Schlaf
  • Anna Haag: Denken ist heute überhaupt nicht mehr in Mode
  • Simenon: Der Präsident
  • Helge Hesse: Die Welt neu beginnen
  • Kazuo Ishiguro: Was vom Tage übrigblieb
  • Steffen Kopetzky: Propaganda
  • Gustave Flaubert: Jules und Henry
  • Julian Barnes: Die einzige Geschichte
  • Patrick Modiano: Unsichtbare Tinte
  • George Simenon: Maigret in der Liberty Bar
  • Iwan Gontscharow: Eine gewöhnliche Geschichte
  • Wilhelm Genazino: Wenn wir Tiere wären
  • Saul Friedländer: Proust lesen
  • Stig Sacterbarken: Durch die Nacht
  • Gustave Flaubert: Lehrjahre der Männlichkeit
  • Simenon: Maigret und der Fall Nahour
  • Hermann Stresau: Von den Nazis trennt mich eine Welt.
  • Anatol Regnier: Jeder schreibt für sich allein
  • Christian Adam: Lesen unter Hitler
  • Simenon: Maigret und der verstorbene Monsieur Gallet
  • Ulrich Alexander Boschwitz: Der Reisende
  • Simenon: Maigret und der Spitzel
  • Simenon: Maigret und der Treidler der Providence
  • Klaus Bringmann: Augustus
  • Celeste Albaret: Monsieur Proust
  • Benedict Wells: Hardland
  • Simenon: Maigret und die Affäre Saint-Fiacre
  • Julian Barnes: Der Mann im roten Rock
  • Yoko Ogawa: Insel der verlorenen Erinnerung
  • Andreas Rauscher: 100 Seiten Star Wars
  • Sascha Mamczal: 100 Seiten Science Fiction
  • Wieland Schwanebeck: 100 Seiten James Bond
  • Leo Tolstoi: Kreutzersonate
  • Cäsar Aira: Was habe ich gelacht + weitere Novellen
  • Simenon: Hier irrt Maigret
  • Simenon: Maigret verteidigt sich
  • Vladimir Nabokow: Pnin
  • Simenon: Maigret contra Picpus
  • Simenon: Maigret erlebt eine Niederlage
  • Uwe Wittstock: Februar 1933
  • Jonathan Franzen: Crossroads
  • Dostojewski: Verbrechen und Strafe
  • Tsitsi Dangarembga: Aufbrechen
  • Hermann Stresau: Als lebe man nur unter Vorbehalt
  • Andreas Gusti: Dostojewski
  • J. J. Voskuil: Direktor Beerta
  • J. J. Voskuil: Schmutzige Hände
  • J. J. Voskuil: Plankton
  • Simenon: Der Witwer
  • Simenon: Maigret und das Schattenspiel
  • Simenon: Maigret regt sich auf
  • Simenon: Maigret hat Skrupel

Meine Top 3

Nun gehöre ich zu den Menschen, die sich bei einem langweiligen Buch nicht „durchbeißen“. Was mir nicht gefällt, lege ich weg. Unterhalten, angesprochen oder berührt fühlte ich mich also bei allen diesen Werken. Am meisten beeindruckt haben mich in diesem Jahr:

Donna Tartt: Der Distelfink

Was für ein Buch! Bei der Lektüre fühlte ich mich fast in meine Schülerzeiten zurückversetzt, so gebannt habe ich diesen Wälzer regelrecht verschlungen. Okay, ab und an zeigt der Plot kleine Schwächen, aber es ist eine ganz wunderbare und überraschende Geschichte. Klare Empfehlung! Es gibt eine tolle Rezension drüben beim Kaffeehaussitzer.

Helge Hesse: Die Welt neu beginnen

Ohne Zweifel mein Sachbuch des Jahres! Helge Hesse hat sich durch einen Berg Sekundärliteratur gepflügt und verknüpft verschiedene Ereignisse und Entwicklungen auf gekonnte Weise miteinander. Unterhaltsam und ganz wunderbar geschrieben, versteht er es eine Epoche anschaulich und lebendig zu beschreiben. Lassen Sie sich entführen!

J.J. Voskuil: Das Büro Band 1: Direktor Beerta

Ich bin immer etwas skeptisch, wenn mir jemand ein Opus ankündigt, das in einer Liga mit Proust spielen soll. „Das Büro“ ist ein Monument. Und ein unterhaltsames dazu. Sicherlich nicht für jeden, aber je mehr Zeit ich damit verbracht habe, umso stärker zog es mich in seinen Bann. Obwohl vorderhand wenig passiert; nur der Alltag im Wissenschaftsbetrieb geschildert wird, bleibt man „dran“. Ein wenig wie Seinfeld nur als Literatur. Dazu trägt auch die sehr reduzierte Sprache bei. Hier erinnert Voskuil an Simenon. Kein Wort zu viel, direkt auf den Punkt. 

Die NHL auf Sky – keine gute Idee

Sky-Kunden können der aktuellen Werbung kaum aus dem Weg gehen. „Die NHL hat eine neue Heimat – jetzt auf Sky“ tönt es da vollmundig. Und das ist nur vordergründig gut.

NHL auf Sky: Sie haben es schon wieder getan

Das große Problem an Sky ist die Forderung nach Exklusivität bei den Übertragungsrechten. Und nachdem Lizenzhändler aufgehört haben, Regionen zu vermarkten, sondern sich nicht entblödeten, auch noch Regionen und Übertragungstechnik zu unterscheiden (im Zeitalter von Konvergenz eine selten dämliche Idee), wird das alles bis zu einem gewissen Grad sehr undurchsichtig. Was die Fans bei den einzelnen Anbietern erwartet, läuft immer stärker in Richtung „Forrest Gump“. Sie wissen schon; die Schachtel Pralinen und niemand weiß, was er kriegt.

Jedenfalls hatte ich nach der Ankündigung von Sky, auch die NHL übertragen zu wollen, ein Déjà-vu. Wie in meiner Kritik zur Sky-IP-TV-Box geschrieben, bin ich bei Sky gelandet, um die Rennen der Formel 1 zu schauen. Und das nicht ganz freiwillig. Weil ich das ewige Gesabbel von Heiko Wasser und Kai Ebel nicht mehr ertrug, schloss ich ein Abo bei „F1.tv“ ab; die offiziell von der Formel 1 produzierten TV-Bilder im Stream. Mit englischem Kommentar und jeder Menge Zusatzmaterial. Und das zu einem Preis, der mit Netflix und anderen Streaming-Diensten konkurrieren kann.

Und dann kam Sky: Weil man die (gleichen!) Bilder wie auf F1.tv exklusiv haben wollte, wurden die Live-Übertragungen des Streaming-Dienstes in Deutschland kurzerhand gestrichen. So schön es natürlich auch ist, sich historische Rennen der 80er-Jahren aus dem Archiv anzuschauen, war ich an Liveübertragungen interessiert. Die gibt es für Deutschland auf dem offiziellen (!) Streaming-Dienst der Formel 1 nicht mehr.

Beinharte Techies werden jetzt einwenden, dass ich es mit anderen Adressangaben und einem VPN ja trotzdem hätte erreichen können. Aber da halte ich es mit Herrn Drosten: „Ich habe besseres zu tun“. Und außerdem spreche ich jetzt für einfache Fans, die diese Möglichkeit nicht haben.

So kündige ich also F1.tv und landete bei Sky. Und nun spielt sich das gleiche Drama bei NHL.tv ab.

Ein Rückschritt für die Eishockey-Fans

Nun muss ich zugeben, dass ich persönlich von der unschönen Entwicklung nicht ganz so stark betroffen bin. Ich habe mein Abo von NHL-TV (dem großen Vorbild für Magenta Sport in Sachen Eishockey) vor zwei Saisons nach vielen Jahren nicht mehr verlängert. Das lag zum einen am Zeitmangel, mir genügend Spiele in der Nacht live anzuschauen. Aber in erster Linie daran, dass ich keine Lust mehr darauf hatte, mir die Niederlagen meiner Flyers anzusehen. Die kommen seit Jahren nicht voran und meine Leidensfähigkeit ist begrenzter, als ich vermutet hatte.

Aber: Für 120 Dollar im Jahr konnten Fans aus Deutschland alle Spiele der NHL live verfolgen und auch als Re-Live. Wobei „alle“ nicht ganz zutreffend ist. Am Wochenende gab es durchaus einmal eine Begegnung, die unter die „Black Out“-Option fiel. Mit der NHL.tv auch transparent umgeht. In der Regel handelt es sich um Spiele, die landesweit in den USA von NBC ausgestrahlt werden. Da die sich aber eher auf Kings, Capitals, Bruins und Penguins fokussieren, betraf mich das so nicht.

Das sieht nun dank Sky leider nach ersten Rückmeldungen aus meinem Umfeld anders aus. 200 Spiele will der Sender live zeigen. Die ersten sind auch bereits gelaufen, nur diesmal nicht für die Zuschauer von NHL.tv aus Deutschland. Wenn das also wegen der Lizenzrechte so durchgezogen wird, entfällt ein erheblicher Anteil des Angebots auf der Plattform – sofern die Fans nicht auch noch ein Sky-Ticket buchen wollen. Was die monatlichen Kosten verdoppelt.

Und Sky bietet auch nicht die gleiche Leistung. Denn Sky sendet live oder als Aufzeichnung im weiteren Programmschema. Bei NHL.tv können die Fans in der Regel bereits rund 30 Minuten nach einer Begegnung diese im Re-Live anschauen. Eine Partie aus der Nacht, morgens beim Frühstück zu schauen, war also kein Problem. Das gibt es bei Sky offenbar (noch?) nicht.

Und das ist definitiv ein Rückschlag für die NHL in Deutschland. Und schade für die deutschen Fans. So macht das Geschäftsmodell von Sky ein weiteres grandioses Portal für deutsche Zuschauer weniger attraktiv.