Hamburg Freezers – zittern sich zum Sieg gegen Wolfsburg

Grimmig und entschlossen wirkten die Hamburg Freezers gestern beim Betreten der Eisfläche. Und schon nach 30 Sekunden war der Puck auch erstmals auf der richtigen Seite im Netz. Die Mannen um Benoit Laporte waren sofort da. Die Wolfsburger indes auch. Und damit war dieser Spielstand weniger als 2 Minuten nach Beginn auch schon wieder Geschichte. Unser Niklas braucht halt immer ein paar Minuten, bis er so richtig auf “Betriebstemperatur” ist.

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Was dann folgte, waren 58 Minuten, die einerseits etwas psychische Sicherheit gebracht haben sollten. Die aber auch mehr als deutlich die Schwächen der Mannschaft offenbarten.

Es ging durchaus munter weiter. Die Freezers in Spiellaune und mit Glück im Angriff. Das 3:1 durch Jerome Flaake allerdings mit fahlem Beigeschmack. Ein Wolfsburger liegt verletzt auf dem Boden, der Schiedsrichter lässt weiter spielen. Der Puck ist drin. Generell war der Schiedsrichter gestern eher ein Hamburger.

Die Wolfsburger dagegen sonderbar paralysiert, woran aber mit Sicherheit die Niederlage im Spiel zuvor nicht unschuldig gewesen sein dürfte. So stand es am Ende des 1.Drittels verdient 4:2 für die Freezers. Das zweite Wolfsburger Tor durfte man da als “Ausrutscher” verbuchen.

Es waren die besten 20 Minuten des Abends. Und darüber sollte man sich als Fan der Freezers freuen. Denn diesmal konnte die Mannschaft immerhin schon über 30 Minuten schön mithalten. Wenn nur diese verflixte Abwehr nicht wäre. In der vergangenen Saison das Schmuckkästchen. In diesem Jahr bisher nahe am Komplettausfall. Schon bei souveräner Führung liefen die Verteidiger bloß neben dem gegnerischen Stürmer und lieferten quasi den Begleitschutz. Kein Angriff. Kein gewonnener Zweikampf.

Und diese Abwehr fiel (inklusive unserer 31) zweimal binnen 4 Minuten auf den gleichen Spielzug herein. Und damit brannte es lichterloh. Nichts lief mehr zusammen. Versöhnlich indes das Tor von Jakobsen vom eigenen Drittel ins leere Wolfsburger Gehäuse. In der NHL schon ein paar Mal gesehen, war es für mich erst der zweite Treffer dieser Art, den ich live sehen durfte.

Der Sieg der Freezers war nicht unverdient, inbesondere nach dem 1. Drittel. Aber, dass nach einer 5:2-Führung noch um drei Punkte gezittert werden muss, gibt es so eben auch nur derzeit in Hamburg.

Woran es auch gestern krankte:

  • Dupuis und Mitchell sind für mich eine große Enttäuschung bzw. spielen so schlecht, wie ich es befürchtet habe. Adam Mitchell ist ein netter Bursche, aber es hat auch immer Gründe, wenn ein Spieler von den Mannheimern aussortiert wird. Und die Gründe sieht man momentan. Da ist kein intelligenter Spielzug, viele Zweikämpfe gehen verloren. Schlichtes Schaulaufen. Dupuis war mir bis vor seinem Wechsel an die Elbe nicht bekannt. Ich glaube, in einem Jahr werde ich ihn auch schon wieder vergessen haben.
  • Die Abwehr: Bettauer? Wer ist das gleich nochmal? Ejdepalm – ein totaler Reinfall. Stand gestern zwar kurz im Verdacht, ein Tor geschossen zu haben, war aber passenderweise ein Irrtum. Der Mann ist langsam, gibt nur den Begleitservice, verliert ständig Zweikämpfe. Aus meiner Sicht die größte Fehlentscheidung der sportlichen Leitung. Der Mann kostet sicherlich nur einen Bruchteil eines Patrick Köppchen. Hat aber auch nur einen Bruchteil dessen spielerischer Qualität. Und Lavallée? Sind die Freezers eigentlich sicher, dass der nicht noch Geld von den Haien erhält? So viele Vorlagen er für die gegnerische Mannschaft gibt…

Super gespielt hat erneut Kevin Schmidt, der sich ja auch mit einem wirklich schönen Tor selbst belohnte. “JJ” war ebenfalls gut drauf. Die 14, 89 und 90 lieferten erneut solide Leistung ab. Auf Dauer werden aber eineinhalb gute Sturmreihen nicht zu größeren Sprüngen reichen. Nach einigen guten Spielen muss auch Matt Pettinger mal wieder etwas liefern.

Kurzum: Der Sieg war glücklich und verdient. Aber “über den Berg” sind die Hamburger Freezers damit noch lange nicht. Viel dürfte von der morgigen Begegnung gegen die Augsburger Panther abhängen.

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