Oyax- Bookmarks in Gemeinschaft tauschen

So genannte Social Bookmarkmanager gibt es bereits viele, dachten sich offensichtlich die Initiatoren von Oyax und erweiterten die Idee. Hier werden Lesezeichen nicht abgelegt, sondern in Gruppen getauscht. Die Gruppen sind thematisch untergliedert, wie nicht anders zu erwarten, existieren derzeit die meisten rund um Computerthemen. Noch ist das Angebot sehr übersichtlich, was auch an der mangelnden Bekanntheit liegt. Aber bereits jetzt sind viele interessante Links zu finden, die etwa meiner del.icio.us-Sammlung noch fehlten.

Startseite Oyax

Möchten Sie einen Link mit anderen teilen, suchen Sie sich zunächst eine passende Gruppe aus oder gründen einfach eine neue. Sie tragen dann die URL und Ihren Kommentar dazu in eine kleine Maske ein. Ein echtes Bookmarklet, das einen während des Surfens auf die entsprechende Seite des Oyax-Systems führt, gibt es leider (noch?) nicht.

Die Links einer Gruppe können Sie über RSS abonnieren, aber auch auf Ihrer Homepage zur Verfügung stellen. Finden Sie einen Link besonders interessant, nehmen Sie ihn in Ihre persönlichen Favoriten auf. Auch an die Datensicherheit wurde gedacht. Ihre Links speichern Sie auf Wunsch in einer XML-Datei, die Sie auf Ihrem System speichern oder verarbeiten können.

Mir hat Oyax gut gefallen. Das Konzept hebt sich erfrischend vom üblichen Schema Bookmark und Tags ab. Eine Mitgliedschaft lohnt sich durchaus, schon allein um die Neugier auf bisher nicht entdeckte URLs oder Dokumente zu befriedigen.

Internet World Business

Da liegen sie also vor mir. Die ersten beiden Ausgaben der Internet World Business. Erinnern Sie sich noch an den Net-Investor oder das ambitionierte Projekt “Netbusiness” von Klaus Madzia? Glückwunsch, dann gehören Sie zu den Veteranen der “New Economy” und waren live dabei, wie Millionen an Venture Capital sich in pures Nichts auflösten. Beide Zeitungen verschwanden, als die glänzenden Fassaden des E-Commerce tiefe Risse bekamen und (Null-)Businessmodelle wie von Boo.com eben nur eines waren: Modelle.

An die Tradition, über die digitale Wirtschaft zu berichten, knüpft nun die Internet World an. Ursprünglich eine Mischung aus klassischen Schrauberheft garniert mit Rechtsberatung und Textstrecken zum Online-Avertising, vollzieht das Team um Chefredakteur Dominik Grollmann eine dramatische Kehrtwendung.

Neue Erscheinungsweise (14 tägig), neues Format und Schrauberei ade. Statt dessen sollen nun Wirtschaft, Marketing und Werbung im Vordergrund stehen. Tun sie auch, wenn aber zum Teil etwas oberflächlich. In der Rubrik “News” werden Sie vermutlich wenig neues finden, wenn denn Blogs zu Ihrer bevorzugten Lektüre gehören.

Marketing-Verantwortliche werden wohl den Erfahrungsbericht von Lotto Bayern zum Thema Suchmaschinenmarketing in Ausgabe 11 durchaus interessant finden. Auch auf den weiteren Seiten findet sich das eine oder andere, das durchaus lesenswert ist. Allerdings: Wer wirklich im Thema steckt und Teil der “digitalen Wirtschaft” ist, legt das Blatt schnell wieder zur Seite.

Als ich die Ankündigung des Relaunch gelesen hatte, habe ich mich gefragt, wer denn die Texte schreiben soll. Das wird jetzt keine Kollegenschelte: Die Internetworld setzt auf durchaus angesehene und talentierte Kollegen, allein: kaum einer unter denen hat sich bisher einen Namen mit den Themen Werbung, Marketing oder Wirtschaft gemacht. Und genau das ist das Problem des Heftes: Die verehrten Kollegen aus der Lötkolbenfraktion, zu der ich mich durchaus auch zähle, tun sich halt schwer, mit wirklich tiefschürfenden Aussagen aus den Schwerpunktthemen der neuen Internetworld. Und so gelingen dem einen oder anderen Fachmann und begnadetem Workshopschreiber eben leider nur Platitüden. Schade…

Ein Schnäppchen ist das Heft mit 3,50 Euro nicht gerade. So findet sich ab Seite 25 in der Erstausgabe fast nur noch Werbung. Wenn sich der Trend so fortsetzt, zahlen Sie also 7 Euro im Monat für gerade mal 100 Seiten redaktionellen Inhalt.

Grundsätzlich räume ich einem solchen Blatt durchaus gute Chancen ein, es wäre dem Chefredakteur zu wünschen, möglichst bald Fachredakteure zu finden, die ihn auf seinem Weg unterstützen. Also Journalisten, die sich bisher mehr in der WuV oder E-Market ausgetobt haben. Bleibt die Zeitung auf diesen Niveau, wird der Verlag wohl kaum einen langen Atem beweisen.

Allerdings: Bei allen Verdiensten um Pit Klein: Kann jemand mal diese unsäglichen Ratinx einstellen? Die waren nie lustig und werden auch niemals lustig werden. Zum eigenen Anspruch passen sie jedenfalls nicht.

Blummy – basteln Sie sich ein eigenes Bookmarklet

Ein Bookmarklet für das eigene Blog, eines für del.icio.us oder Furl. Schnell wird da der Platz in der Lesezeichenleiste von Firefox und anderen Browsern knapp. Das haben sich auch die Entwickler von Blummy gedacht.

Dort können Sie sich ein eigenes Bookmarklet zusammenstellen, das über Ajax die von Ihnen benötigten Funktionen vom Server abruft. Nach der Einrichtung eines Accounts bei Blummy blicken Sie auf eine leere Montagefläche. Durchstöbern Sie nun die angebotenen Bookmarklets. Erscheint Ihnen eines davon sinnvoll, ziehen Sie es einfach mit der Maus auf die Fläche.

Zusammenstellung des Bookmarklets bei Blummy

Im letzten Schritt ziehen Sie nun Ihr persönliches Boomarklet in den Browser. Befinden Sie sich auf einer Internetseite, rufen Sie mit einem Mausklick in der Symbolleiste ein kleines Menü auf den Schirm, über das Sie die gewünschte Funktion aufrufen. So können Sie einen Blogbeitrag darüber schreiben oder die URL zu Ihrer del.icio.us-Sammlung hinzufügen.

Das Bookmarklet in Aktion

Erstaunlich vielfältig sind bereits die angebotenen Funktionen. Von Klassikern wie Furl oder Technorati reicht das Angebot bis hin zur Validierung der angezeigten Seite.

Ubuntu 5.10 – sehr überzeugend

Vor einer Woche habe ich mich (endlich) einmal intensiver mit Ubuntu auseinander gesetzt und mit das ISO-Image der 5.10 heruntergeladen. Um das Fazit bereits vorwegzunehmen: Ich zeige mich tief beeindruckt von dieser Distribution.

Getestet habe ich Ubuntu auf insgesamt drei Systemen. Einem älteren PC mit AMD Prozessor, der noch kein OS enthielt, einer virtuellen Maschine unter VMWare und einem Notebook, auf dem bisher Suse 9.3 lief.

Installation: Habe ich bisher der Installer von Suse bereits als recht komfortabel empfunden, war ich von Ubuntu regelrecht begeistert. Die Menüfolge erschien zwingend und es war auch kaum Eingreifen notwendig. Alle Hardwarekomponenten wurden problemlos erkannt. Allerdings ist der Debian-Partitionierer etwas schwieriger zu bedienen, wenn er denn auf eine Linux-Partition trifft. An dieser Stelle könnten Einsteiger Probleme bekommen, da die Hilfe aus meiner Sicht etwas unklar formuliert ist. Sehr gut finde ich den frühen Zeitpunkt, an dem die Netzwerkkarte erkannt und eingerichtet wird. Da meine Rechner ihre IP-Adressen per DHCP zugewiesen bekommen, konnte Ubuntu flott ins Internet gehen.

Softwareausstattung : Die Softwaregrundausstattung ist ausgewogen. Büropaket, Mailer, Internettools: Alles dabei, um sofort loslegen zu können. Für Vergnügen zwischendurch sorgen die von GNOME mitgelieferten Spielchen. Was soll ich zur Installation von Anwendungen schreiben? Wer einmal mit Synaptic und Debian-Paketen hantiert hat, wird RPM kaum vermissen.

Ubuntu in Aktion

Desktopumgebung: Ubuntu selbst gibt GNOME den Vorzug. Übersichtlich und gut strukturiert. Obwohl überzeugter KDE-Anwender gefällt mir die Arbeit damit. Ein- und Umsteiger dürften ebenfalls schnell damit zurechtkommen. Die Erdfarben wirken ausgewogen, allerdings ist das System nach meinem Geschmack etwas dunkel ausgefallen.

Für mich ist Ubuntu inzwischen wirklich eine ernstzunehmende Alternative zu Suse & Co. Dank der einfachen Installation ist die Distri inzwischen für Einsteiger geeignet.

Sphere – neue Blogsuchmaschine im Betatest

Logo Sphere
Sphere ist der Name einer Suchmaschine für Blogs, die sich derzeit noch im Betastadium befindet.

Sphere durchsucht und indiziert den gesamten Text eines Beitrags, nicht etwa nur die Überschrift oder Zusammenfassungen in einem Feed. Über einen eigenen Algorithmus wird dann die Relevanz eines Beitrags zu einem Thema ermittelt. Gesucht werden kann sowohl nach der Relevanz als auch nach der Aktualität von Beiträgen.

Primäre Suchsprache ist naturgemäß Englisch, der Benutzer hat aber auch die Wahl, sich Beiträge in allen Sprachen anzeigen zu lassen. Zugleich das einzige Manko: Sphere hat noch furchtbare Probleme mit deutschen Sonderzeichen.

Bereits zu diesem frühen Stadium werden erweiterte Suchoptionen angeboten. Über Schlüsselwörter schränken Sie etwa die Suche auf Beitragstitel, den eigentlichen Beitrag oder den Blogtitel ein.

Ergebnisliste in Sphere

Bei der Syntax für die Suchbegriffe orientiert sich Sphere an Google: Unterstützt werden die Phrasensuche und die Eingabe von Stoppwörtern, um Suchbegriffe explizit von der Suche auszuschließen. Generell sind die Begriffe mit einer UND-Verknüpfung verbunden, durch die Eingabe des Parameters OR kann aber auch eine ODER-Verknüpfung aktiviert werden. Ebenfalls enthalten ist eine Möglichkeit, Suchwörter zu gruppieren. Wenn Sie auf der Suche nach Erfahrungsberichten zu Suse 9.3 oder Suse 10 sind, wäre die Eingabe von Erfahrungen ("Suse 9.3" OR "Suse 10") möglich.

Die Trefferliste wird anschließend nach Relevanz sortiert und berücksichtigt möglichst aktuelle Einträge. Der durchsuchte Zeitraum kann über ein Listenfeld schnell erweitert werden.

Erkennt Sphere, dass sich ein Blog im Schwerpunkt mit den Suchbegriffen beschäftigt, wird über einen eigenen Link auf dieses Blog hingewiesen. Zusätzlich können Sie sich zu den Blogs, die im Index enthalten sind, ein Profil anzeigen lassen, das Ihnen zusätzliche Informationen, wie etwa die durchschnittliche Anzahl der Beiträge, darstellt.

Zusatzinfos zu einem Blog bei Sphere

Fazit: Sphere macht einen sehr vielversprechenden Eindruck. Aufgrund der beschränkten Anzahl an Betatestern arbeitet das System noch deutlich schneller als die Blogsuche von Technorati. Den Vergleich hinsichtlich Fundstellen und Relevanz mit Google braucht Sphere nicht zu scheuen.