Die Blogosphäre: Heute – wir basteln uns ein Lesezeichen

Web 2.0, Socialsoftware, schön und gut. Alle diese neuen Angebote machen Spaß und so neugierig auf die weitere Entwicklung wie Anfang der 90er Jahre. Aber, was für mich das Internet immer noch so faszinierend macht, sind kleine Schätze, über die man durch Zufall beim Surfen oder del.icio.us (endlich wieder mit Strom versorgt, scheint’s) stolpert.

In diesem Fall Lesezeichen zum Selberbasteln von Fabio Sirna. Einfach das PDF herunterladen, ausdrucken und nach Anleitung falten und ausschneiden. Schon hat man ein kleines analoges Lesezeichen zur Hand. Danke, Fabio!

Noch ein Collaborations-Service: Rallypoint


Sitzen heute zwei Web-Entwickler zusammen, einigen sie sich entweder auf die Programmierung eines Bookmarkmanagers oder einer webbasierten Textverarbeitung. In die Reihe der Collaborationslösungen mit bislang unbekanntem Geschäftsmodell reiht sich nun Rallypoint ein. Rein funktional und optisch steht der Dienst Writeboard näher als etwa Writely.

Die kostenlose Registrierung führt zu einem noch leeren Dashboard. Dort legen Sie neue Seiten an, die mit einem einfach zu bedienenden Editor bearbeitet werden. Die Seiten können wiederum zu Dokumentsammlungen zusammengestellt werden. Mit bis zu 5 Benutzern dürfen Sie an Dokumenten arbeiten, die zusammen nicht mehr als 25 MB auf dem Server belegen dürfen. Über Änderungen werden Sie automatisch informiert, wenn das Dokument von Ihnen abonniert wurde.

Mehr Funktionen stehen derzeit nicht zur Verfügung. Unter einer nüchternen Oberfläche finden sich auch Einsteiger schnell zurecht. Beim Einsatz von AJAX haben sich die Entwickler recht wohltuend zurückgehalten. So hat der Nutzer nie den Eindruck, dass es bei einer Funktion um Effekthascherei gegangen ist. Rein optisch gefällt mir persönlich Rallypoint etwas besser als Writeboard. Bis zum Funktionsumfang von Writely ist es aber noch ein weiter Weg.

Ein Dokument wird bei Rallypoint bearbeitet

Peoplefeeds – präsentieren Sie sich zentral


Vor einigen Wochen habe ich an dieser Stelle SuprGlu vorgestellt. Dort werden auf Ihrer persönlichen Startseite die Inhalte verschiedener Social-Plattformen aggregriert.

Einem ähnlichen Ansatz folgt Peoplefeeds. Nach der kostenlosen Registrierung legen Sie dort Ihre persönliche Profilseite an. Die Einbindung Ihrer Bookmarks aus del.icio.us sowie Fotos aus Flickr ist bereits direkt vorgesehen. Außerdem können Sie per XML-RPC eine Verbindung zu Ihrem Blog aufbauen, um somit ebenfalls die aktuellsten Beiträge zu präsentieren.

Da auch beliebige RSS-Feeds auf der Profilseite platziert werden können, ist die Integration weiterer Angebote ohne Probleme möglich. So können Sie auch Ihre Pläne und Vorhaben aus 43things oder 43places präsentieren. Die Inhalte der Profilseite können wiederum selbst über RSS abonniert werden, genauso wie die Inhalte anderer Nutzer des Systems.

Profilseite bei Peoplefeeds

Im Vergleich zu SuprGlu wirkt Peoplefeeds weniger verspielt, was aber zur Übersichtlichkeit beiträgt. Achja: Meine Profilseite dort: http://peoplefeeds.com/slamprecht/profile

Clipmarks – eine gute Alternative zu Furl

Während die Alternativen zu del.icio.us ja wie Pilze aus dem Boden wuchsen (Taggle, Simpy, Blinklist), war Furl einigermaßen konkurrenzlos. Mit Clipmarks ändert sich dies.

Clipmarks im Einsatz auf Heise

Mit diesem Service speichern Sie Teile oder ganze Internetseiten in einem persönlichen Archiv. Um Ihnen die Arbeit zu erleichtern, wird ein kleines Bookmarklet angeboten, das auch im Firefox unter Linux ausgezeichnet funktioniert. Sind Sie beim Surfen auf eine interessante Information gestossen, klicken Sie einmal auf den neuen Schalter “Clip It”. Damit wählen Sie ganz komfortabel den Teil des Dokuments aus, den Sie speichern wollen. Mit “Save It” übernehmen Sie den Inhalt in Ihr Archiv.

Gerade die Möglichkeit, nur bestimmte Ausschnitte aus einer Seite speichern zu können, gefällt mir persönlich sehr gut. Die Elemente aus Ihrem Archiv dürfen als öffentlich oder privat gekennzeichnet werden. Ordnung schaffen Sie durch ein zweistufiges System. Einerseits lassen sich die klassischen Ordnerhierarchien anlegen, andererseits weisen Sie einem Element Stichwörter zu. Nach diesen kann auch in allen öffentlichen Archiven gesucht werden.

Den sozialen Austausch fördernd sind u.a. folgende Funktionen:

  • Veröffentlichung der letzten eigenen Clippings durch eine Cliproll, die auf der Homepage oder im Blog präsentiert werden kann.
  • Verfolgen der Clippings anderer Nutzer
  • Suche nach Tags und den damit verbundenen öffentlichen Clippings.

Die Benutzung von Clipmarks ist dank AJAX sehr einfach und schnell. Das Angebot macht einen sehr runden und vielversprechenden Eindruck.

Ein VMWare Clone – und ein guter dazu

Wer viel Software und Betriebssysteme testen muss oder will, ohne sein Produktivsystem zu beeinträchtigen, hatte bisher nur zwei Alternativen. Entweder für Testzwecke einen eigenen PC abstellen oder eine Lizenz von VMWare besorgen. Mit seinen virtuellen Maschinen erlaubt es VMWare unter Windows und Linux unterschiedlichste Betriebssysteme auszuprobieren. Nun gibt es eine dritte Möglichkeit, denn vor kurzem trat mit Parallels ein neuer Anbieter auf den Plan. Im Vergleich zu seinem Mitbewerber lockt dieses Unternehmen mit einem absoluten Kampfpreis von 49 Dollar für eine Lizenz seiner Workstation. Das musste ich mir ansehen.

Zunächst habe ich mich für die virtuelle Maschine unter Linux entschieden. Dabei muss ich zugeben, dass ich das Kleingedruckte nicht gelesen habe, und direkt das RPM installierte. Schade: Ein 64-Bit-System wird derzeit als Host noch nicht akzeptiert. Unter einer 32-Bit Suse 9.3 verlief die Installation hingegen ohne Probleme, vorausgesetzt, auf dem System liegen die zum Kernel passenden Sourcen vor. Die Einrichtung eines neuen virtuellen Computers ist mit wenigen Mausklicks erledigt. Wie bei allen Emulatoren gilt, dass Sie pro installiertem Betriebssystem 1 bis 2 GB an Festplattenspeicher vorhalten sollten, Um flüssig mit Host und virtuellem PC arbeiten zu können, sind ausreichende RAM-Reserven notwendig.

Agnula unter Windows XP

Ebenfalls problemlos war die Installation unter Windows XP. Hier entfällt natürlich das Hantieren an einem Kernel. Setup aufrufen und den ersten virtuellen Rechner zusammenstellen, mehr bleibt nicht zu tun.

Die Arbeit mit Parallels verlief ohne Probleme. Unter Windows XP habe ich ohne Schwierigkeiten einen virtuellen Rechner mit Agnula betrieben. Auch unter Linux klappten Arbeiten wie Booten, Formatierungen und Netzwerkzugänge mit verschiedenen Betriebssystemen anstandslos.

Fazit: Dieser VMWare-Clone arbeitet bereits erstaunlich stabil und erweist sich als schneller Emulator. Zu diesem Preis machen Sie hier wirklich ein Schnäppchen.