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Schicke Desktop-Hintergründe mit Wally

Ständig auf den gleichen Bildschirmhintergrund zu schauen ist langweilig. Glücklicherweise gibt es eine Reihe von Programmen für Windows und Linux, die innerhalb von definierten Intervallen die Grafik automatisch austauschen und dabei öffentliche Quellen wie Flickr berücksichtigen. Eines der bekanntesten Anwendungen für Windows ist sicherlich John’s Background Switcher, das ich an dieser Stelle bereits einmal vorgestellt habe. Wally arbeitet nach einem ähnlichen Prinzip, hat aber den Vorteil auch für Linux verfügbar zu sein, da die Anwendung mit QT4 entwickelt wurde. Das Programm arbeitet unter Linux mit allen gängigen Desktops und Fenstermanagern zusammen, so auch KDE 3 und KDE 4, was für mich den Ausschlag gegeben hat, mir das Programm einmal genauer anzuschauen. Unter Windows Vista müssen Sie die heruntergeladene Datei mit den Rechten des Systemadministrators ausführen.

Wally nistet sich im Systray ein. Seine Optionen erreichen Sie mit einem Rechtsklick. Dort legen Sie gewünschten Bilderquellen fest. Dabei kann es sich um lokale Verzeichnisse oder Suchanfragen bei Picasa, Flickr, SmugMug oder auch Panoramio handeln. Wonach Sie suchen und in welchen Intervallen Aktualisierungen erfolgen sollen, legen Sie mittels sehr übersichtlicher Dialog fest. Danach erledigt die Software zuverlässig ihre Dienste und erfreut Sie mit ständig neuen Backgrounds, die Sie bei Bedarf auch dauerhaft speichern können. Durch die History-Funktion ist das auch jederzeit nachträglich möglich.

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Fazit: Wally ist blitzsauber programmiert und macht Spaß. Ein schönes Tool!

#ekmz hat getagt und gestreamt | Lummaland

Hier mein Statement, ausnahmsweise habe ich sogar richtig Text formuliert und bin sogar über 5 Minuten Redebeitrag gekommen:

Das Internet und wir – eine langsame Annäherung

Sehr geehrte Frau Kohnle-Gross, liebe Renate Pepper, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Internetnutzer an den Bildschirmen daheim oder am Arbeitsplatz,

mein erster Computer war ein C64, den mir mein Vater nach Monaten anhaltender Quengelei gekauft hatte, auch damit ich nicht mehr direkt nach der Schule zum örtlichen Karstadt gehen würde, um dort am Vorführgerät zu spielen und zu programmieren.

Kaum 15 Jahre später freue ich mich sehr, daß ich in die EK “Verantwortung in der medialen Welt” als Experte berufen wurde. Nach meiner frühen Beschäftigung mit dem ersten wirklichen Heimcomputer, dem C64, der durch ungestüme Bastelversuche mit einem Lötkolben bald kaputt war, habe ich Politikwissenschaft und Geschichte in Göttingen und Berkeley studiert – wobei 1995 das Internet in Berkeley schon sehr präsent war. Seitdem nutze ich das Internet mehr als nur täglich und in meiner aktuellen Funktion als Director Social Media bei Scholz & Friends sorge ich dafür, daß Werbetreibende sich im Bereich Social Media zurecht finden.

Und nein, ich twittere eigentlich selten mein Mittagessen, wie Katharina Borchert vorhin anmerkte, indem sie auf meine Serie von Blog-Artikeln zum Thema Dönerstag hinwies. Ich blogge, ich twittere, ich nutze eine ganze Handvoll von Diensten und Plattformen, mit einem ähnlichen Muster wie Katharina es beschrieben hat.

Eigentlich hätte eine derartige Enquete-Kommission schon vor Jahrenden einberufen werden müssen, zeigt sie doch deutlich, daß wir auch nach 15 Jahren Internet im allgemeinen Bewußtsein immer noch sehr viele Fragen im Umgang mit dem Netz haben. Gerade für viele Politiker ist das Internet immer noch nicht im Arbeitsalltag angekommen, aus den verschiedensten Gründen. Aber, und das ist mir wichtig, das Internet ist in Deutschland im Mainstream mehr als nur angekommen. Die aktuellen Zahlen der Allensbacher Computer und Technik Analyse (ACTA) belegen dies eindrucksvoll. Daher wird es höchste Zeit, das Internet nicht mehr nur als ein Werkzeug für Computerfreaks anzusehen, sondern festzustellen, daß der Technik-Aspekt immer mehr inden Hintergrund gerät und der gesellschaftliche Aspekt des Internets immer wichtiger wird.

Für mich ist das große Thema der letzten Jahre vor allem das Verknüpfen der eigenen Online-Nutzung mit Freunden, Bekannten und Kollegen, auf Neudeutsch auch Social Graph genannt. Durch das, was wir online im Kontext unserer Freunde tun, wird unser Leben ein Stück transparenter, aber dadurch erfahren wir auch mehr, was unsere Freunde antreibt, beschäftigt oder amüsiert. Wir sehen hier eigentlich nur, wie tradierte Verhaltensmuster, wie wir sie aus dem Offline-Leben auch kennen, also die Frage nach dem aktuellen Lieblingsbuch, dem Tatort vom Sonntag oder die Debatte über die Schiedsrichterentscheidungen des letzten Spieltages, nun auch online zu funktionieren beginnen. Die Verschriftlichung eigentlich non-verbaler Kommunikation führt dabei natürlich immer wieder zu Irritationen, was man an dem allgemeinen Wehklagen über die Banalitäten des Internets immer wieder aufgezeigt bekommt. Dennoch, die Verknüpfung der Rezeption von Inhalten mit unserem Freundeskreis und die daraus entstehende Rückkopplung lässt das Internet für den einzelnden Nutzer noch spannender werden. Oder eben eventuell auch bedrohlich, wenn man über all die gesammelten Daten nachdenkt, die sich auf den Festplatten von Unternehmen im In- und Ausland wiederfinden.

Der Schwerpunkt meiner Arbeit in dieser Enquete-Kommission wird daher sein, das Verständnis für die vernetzte Art der Online-Kommunikation zu stärken und daraus resultierende Aufgaben für den Gesetzgeber abzuleiten, was insbesondere die Themenbereiche Datenschutz und Urheberrecht anbelangt. Wir müssen hier sehen, daß wir Rahmenbedingungen schaffen, die die Nutzer stärken, aber nicht die Entfaltung der wirtschaftlichen Interessen in Deutschland behindern. Ideen wie von Frau von der Leyen angestrebten Netzsperren oder das von Verlagen geforderte Leistungsschutzrecht zeigen, wie sehr wir endlich die Diskussion führen müssen über das Netz und unseren Umgang damit, denn es glänzen immer noch zu viele Ideen mit kompletter Ignoranz der Wirkungsweisen des Internets und seiner Nutzung.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine erfolgreiche EK, aus der hoffentlich viele Impulse für die Diskussion im Land entstehen. Einiges dazu wird auf meinem Blog nachzulesen sein.

Feedback zur Enquete-Kommission “Verantwortung in der medialen Welt” ist herzlich willkommen, gerne hier in den Kommentaren oder per mail an ek at verantwortung-mediale-welt.de.

Schönes Statement von Nico vor der Enquete Kommission “Verantwortung in der medialen Welt”. Und, wo er es erwähnt hat: mir fehlen schon ein wenig die Dönerstag-Statements.

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Christoph Keese: “Die Verlage waren schon im Internet, als es Google noch gar nicht gab” — CARTA

Null aber ist der Beitrag an den AdWords- Erlösen, den Verlage bekommen. Null ist auch der Preis, den Google für Snippets zahlt. Über diese Diskrepanz wird zu sprechen sein: Wertschöpfungsbeitrag größer Null, Erlösbeteiligung gleich null. Fair ist das nicht. Jeder anderen Anbietergruppe sei ein AdWords-Erlösbeitrag gegönnt, wenn er einer Gruppe aber besonders zu gönnen ist, dann den Verlagen und Journalisten. Die Seriosität der Informationen, die Recherche, die verlässliche Quellenarbeit sowie das unabhängige und überprüfte Weiterverbreiten von Nachrichten zeichnen die journalistischen Angebote aus.

Christoph Keese redet Kappes, wie auch schon in seinem unsäglichen Kapitalismus-Buch. Statt zu jammern, stünde es dem Hause Springer wie vielen anderen gut an, einmal darüber nachzudenken, für welche Inhalte denn Nutzer bereit sind, Geld auszugeben. Wie sich aus der Plattform Google durch verlegerisches KnowHow ein Mashup bauen lässt, das Erlösquellen bietet oder schlicht: wie eine Plattform wie Google genutzt werden kann.

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