Welten liegen zwischen den Hamburg Freezers des Septembers und der Mannschaft, die sich am vergangenen Wochenende in der heimischen O2-World präsentierte. Das Fanherz ist getröstet, nach all dem Spott nun auch mal Schlagzeilen wie “das heißeste Team der Liga†zu lesen.
Das perfekte Wochenende begann am Freitag mit dem Besuch der Kölner Haie. Und irgendwie erbrachten alle die erwartete Leistung. Die Kölner druckvoll und immer versuchend, die Scheibe möglichst einfach und schnell vor das gegnerische Gehäuse zu bringen. Den etwas mehr als 9000 Zuschauern wurde bereits in den ersten Minuten einiges geboten. Leidenschaftlich wurde um jeden Puck gekämpft.
Roland Aumüller und Georg Jablukov stolzierten wie gewohnt aufgeplustert bis zum Hals als Schiedsrichter über das Eis. Und wie immer im Laufe der 60 Minuten einige krude Entscheidungen treffend, was inbesondere die Konsultation von Videobeweisen anbelangte. Eigentlich lohnt es sich auch gar nicht mehr, sich weiter damit zu beschäftigen. Sehr wohl muss sich die DEL aber fragen lassen, wann mit Herrn Aumüller denn mal nun Schluss ist. Sonst sollte man in den Arenen langsam für den zunehmend zunehmenden (Un-)Parteiischen langsam ein Sauerstoffzelt bereithalten. Wie er den Puck zweit Drittel entfernt eigentlich so sehen will, wie er ihn sehen müsste, verstehe ich nicht. Hinlaufen schafft er langsam nicht mehr.
Das erste Drittel ging zurecht an die Freezers. Inbesondere der Führungstreffer war wunderbar herausgespielt. Während das Publikum es vor Spannung kaum noch aushielt, wartete Dupuis auf die perfekte Lücke und bediente in Überzahl Frederick Cabana. Gute 4 Minuten später traf dann Marius Möchel.
Uwe Krupp schien seinen Spielern die richtigen (deutlichen) Worte mit auf den Weg gegeben zu haben. Denn die Kölner waren nach der Pause nicht gewillt, das Spiel kampflos abzugeben. Binnen 90 Sekunden klingelte es gleich zweimal im Kasten der Freezers. Doch nur 18 Sekunden später konnte Matt Pettinger, der endlich wieder als Stürmer spielen durfte, die Hamburger wieder in Front bringen.
Das dritte Drittel sah einen sehr offenen Schlagabtausch. Die Kölner waren dabei eine Zeitlang dichter am Anschluss, als die Freezers am Ausbau der Führung. Man mühte sich, keinen Gegentreffer zu erhalten. Eine Spielweise, die meist zu einem Gegentreffer führt. Kevin Schmidt setzte die Kölner erneut unter Druck, in dem er die Führung in der 53. Minute weiter ausbaute.
Die Partie nahm noch weiter an Fahrt auf. Die Kölner probierten alles und spielten mit viel Druck. Fast 3 Minuten vor Ende nahm Uwe Krupp aus den Birken aus dem Tor heraus. Er konnte sich indes nicht lange auf der Bank ausruhen, denn es war David Wolf, der es einfach mal mit einem Schuss aus der Distanz versuchte, und tatsächlich in das leere Tor traf. 5:2 der Endstand.
Der, das muss der Chronist aber auch zugeben, dem Spielverlauf nicht gerecht wird. Die Freezers waren nicht so überlegen, wie es das Ergebnis vermuten lässt. Aber der Sieg geht ohne Zweifel in Ordnung, denn die Hamburger agierten einfach kämpferischer und leidenschaftlicher. Schön, dass Kapitän Schubert endlich wieder auf dem Eis stand. Die Unsicherheit und Nervosität waren nach der wochenlangen Pause spürbar, aber der ehemalige NHL-Profi fand immer besser ins Spiel. Die Mannschaft kann mit dem Ergebnis hochzufrieden sein. Gut in Form waren eigentlich alle Spieler. Teilweise eben im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Es bleibt schlicht dabei, dass von Mitchell, Dupuis und Madsen mehr erwartet wurde und einfach zu wenig kommt. Glücklicherweise sind die Hamburger aber nicht mehr so stark von einer Reihe abhängig.