E-Mails sind ein schnelles und bequemes Kommunikationsinstrument, dessen Vorteile inzwischen aber anscheinend durch zwei Begleiterscheinungen wieder egalisiert werden. Gelegentlich sind sogar Beiträge zu lesen, die davon ausgehen, dass erhöhte E-Mail-Nutzung zu einer sinkenden Produktivität führen kann. Vielleicht helfen Ihnen einige der nachfolgenden Tipps dabei, wieder produktiver und mit mehr Freude an die Kommunikation per E-Mail heranzugehen.
# *Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen!* In den meisten Ratgebern und Zeitschriften ist zu lesen, dass Sie E-Mails am besten unmittelbar nach Erhalt beantworten sollten, schließlich handele es sich hier ja um ein schnelles Medium. Totaler Quatsch! Lassen Sie sich nicht von Ihren Korrespondenzpartner vor sich her treiben, sondern bestimmen Sie selbst Ihren Tagesablauf.
# *Bearbeiten Sie E-Mails zweimal am Tag, nicht mehr!* Auch wenn Ihnen Ratgeber aller Art erzählen wollen, dass Sie E-Mails sofort zu beantworten haben. Das ist ein großer Irrtum, der letztlich nur dazu führt, dass Sie sich selber hetzen lassen und sich von einer Routinearbeit, wie der Korrespondenz von wirklich wichtigen Aufgaben abhalten lassen. *Besser* ist es, *konzentriert* eingehende elektronische Post zweimal am Tag zu bearbeiten.
# *Ersparen Sie sich Junk-Mails.* Setzen Sie auf Filtersystem und versuchen Sie, so gut es geht, Ihren Posteingang vor unerwünschter Mail zu schützen. Aktivieren Sie also die entsprechenden Filter innerhalb Ihres Mailprogramms und / oder aktivieren Sie zusätzliche Filter bei Ihrem Provider.
# Wenn es an der Zeit ist, Ihre Mails zu bearbeiten, bearbeiten Sie jede eingehende Nachricht wirklich *nur einmal*. Sortieren Sie die Nachrichten gedanklich in drei Kategorien:
– Sofort lesen und beantworten
– Später beantworten bzw. agieren, weil etwa noch Informationen fehlen.
– Später lesen: Wenn Sie dazu Zeit haben.
# Widmen Sie sich zunächst der Kategorie *Sofort lesen und beantworten*. Schreiben Sie die Folgenachrichten oder delegieren Sie eine Aufgabe, die sich aus einer solchen Nachricht ergibt an einen Mitarbeiter.
# Nachrichten, die sich erst *später beantworten bzw. bearbeiten lassen*, verschieben Sie in einen Ordner in Ihrem Mailsystem, den Sie leicht erreichen. Möglicherweise müssen Sie sich erst Informationen beschaffen, um die Nachricht beantworten zu können oder aber eine Aufgabe erledigen. Notieren Sie diese Aufgabe in Ihrem Zeitplanbuch und legen Sie einen Termin für die Erledigung fest. Halten Sie bei dieser Notiz zusätzlich fest, dass Sie nach Erledigung auf eine E-Mail antworten müssen. Schreiben Sie zu dieser kleinen Notiz, wo sich die Nachricht befindet.
Sie können Sie als zusätzliche Gedächtnisstütze die Nachricht auch ausdrucken und in einer eigenen Hängemappe ablegen, in der Sie solche Dokumente sammeln. Dann genügt bei dem Aufgabeneintrag in Ihrem Zeitplanbuch ein Hinweis auf diese Mappe.
# Nachrichten, die den Status *später lesen* erhalten haben, sind meist Rundschreiben, CC-Mails oder Newsletter. Kurzum Informationen, die keine Handlung erfordern. Bearbeiten Sie im Rahmen ihrer täglichen Bearbeitung eingehende Nachrichten einige dieser Mails zwischendurch. Ich drucke solche Mails häufig aus, und lege Sie in mein Zeitplanbuch. Beim Warten auf andere Gesprächsteilnehmer oder während Zugfahrten lese ich diese häufiger einmal.
Hy Stephan, von einem netten Kollegen habe ich zu diesem und ähnlichen Themen das Buch “Radikal vereinfachen” von Bill Jensen aus dem campus-Verlag empfohlen bekommen. Ich zitiere einfach mal eine seiner Strategien für die E-Mail-Kategorie “später lesen”: Wenn sowohl der Absender als auch die Bezugszeile bei Ihnen nicht dazu führen, das Sie sich sagen: “Das muss ich lesen oder zumindest heute noch drüberschauen!”, dann sollten Sie die Nachricht sofort unbesehen löschen.
Denk mal drüber nach …
Hallo Jörn,
das Buch von Bill Jensen ist kongenial, keine Frage. Habe es auch selber in einer kleinen Amazon-Rezension gelobt. Allerdings widersprechen seine Ausführungen gerade meinem Arbeitsstil, mit dem ich bisher gute Erfahrungen gemacht habe. Dass zum Priorisieren der eingehenden Mails auch das Aussortieren von unbedeutenden Nachrichten (Werbung & Co.) gehört, versteht sich dabei von selbst. Aber Mails unbesehen zu löschen, ist aus meiner Sicht nur dann ein Mittel, wenn man regelmäßig von einem Absender Mails erhält, von dem bekannt ist, dass seine Nachrichten unbedeutend sind.
Guten Tag – wie werden bei Verwendung von outlook express e-mails WIRKLICH spurenlos von der Festplatte gelöscht?