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Zoho Writer – die Web-Textverarbeitung macht gute Fortschritte

Seit meiner Vorstellung von Zoho Writer hat sich bei der ASP-Textverarbeitung eine Menge getan. Inzwischen hat der Service den Alpha-Status verlassen und befindet sich im öffentlichen Betatest. Offensichtlich haben die Entwickler erkannt, dass die Messlatte für solche Angebote mit Writely sehr hoch hängt.

Zunächst ist das neue Design zu erwähnen, das deutlich übersichtlicher und klarer wirkt. Lang ist die Liste der inzwischen vorgenommenen funktionalen Erweiterungen.

  • Dokumente können im PDF-, Word- und OpenOffice-Format exportiert werden.
  • Der Import funktioniert direkt oder per E-Mail. Auf diese Weisen schicken Sie Word- und HTML-Dokument an Ihren Account.
  • Der Editor bietet deutlich mehr Funktionen und arbeitet butterweich.
  • Für immer wieder kehrende Aufgaben dürfen Sie Templates anlegen.
  • Inzwischen funktioniert auch die Veröffentlichung von Dokumenten in einem Blog.
  • Um mehr Platz für die Bearbeitung zu gewinnen, können die Menüs ausgeblendet werden, wie Sie dies von Ihrer Textverarbeitung kennen.
  • Nun ist auch eine Versionierung enthalten.
  • Auf Knopfdruck erstellt Zoho Writer aus Ihren Dokumenten eine “Document-Roll”, die Sie auf Ihre Homepage oder im Blog veröffentlichen können.

Editor von Zoho Writer

Der Service verhält sich während der Eingabe wie Word & Co. Auch das Ein- oder Ausschalten einer Nummerierung oder Aufzählung verhält sich in der gewohnten Weise.

Fazit: Mit dieser Beta sind die Entwickler einen gehörigen Schritt weitergekommen. Was mir im direkten Vergleich mit Writely besser gefällt, ist der Verzicht auf Popup-Fenster und die weniger stark flackernde Darstellung beim automatischen Speichern.

Wer seine Bookmarks lieber für sich behält…

Logo von Looklaterwechselt zu LookLater. Eine neue Plattform für die zentrale Lesezeichenverwaltung, die sich in Aufmachung und Bedienung an del.icio.us orientiert, aber auf dessen soziale Komponente verzichtet. Tags oder Kategorien sucht der Anwender (noch) vergeblich, letztere sind aber bereits angekündigt. Auch die Suche soll noch erweitert werden.

Die Lesezeichen selbst werden über ein kleines Bookmarklet hinzugefügt, das mit einer pfiffigen Funktion aufwartet. Wird auf die Funktion “Enable LookLater” geklickt, können beliebig viele Links auf einer Seite durch die Kombination aus Strg-Taste und Mausklick markiert werden. Mit einem weiteren Mausklick auf das eingeblendete Bookmarklet-Fenster werden dann alle Links dem persönlichen Archiv hinzugefügt. Die Funktion hätte ich auch gern bei del.icio.us. Vielleicht erhört mich ja jemand.

Wer einen Teil seiner Bookmarks dennoch öffentlich machen will, kann dies über die integrierte del.icio.us-Funktion tun. Innerhalb der eigenen Sammlung kann jedes Lesezeichen an den dortigen Account weitergeleitet und mit Tags versehen werden. Auf der eigenen Startseite von LookLater kann nicht nur nach Bookmarks gesucht werden. Wer auf die eigene Surfchronologie blicken will, findet in der Kalenderfunktion ein entsprechendes Werkzeug.

Die Übersicht der eigenen Lesezeichen wartet noch mit einigen netten Zusatzfunktionen auf. So kann zu jedem Lesezeichen eine Google-Suche gestartet werden. Außerdem lässt sich die im Cache von Google befindliche Version der Seite einsehen. Per Link wird außerdem eine Ebay-Abfrage angeboten.

Bookmarkübersicht von looklater

Alles in allem ein vielversprechender Start. Besonders gut gefällt mir die multiple Selektion von Links einer Seite. Es lohnt sich auf jeden Fall, die Weiterentwicklung von LookLater zu beobachten.

Meine Erfahrungen mit Squidoo

Was ich gerade tue, darf ich als Betatester eigentlich nicht. Anderseits hat man ja etwas journalistische Ehre am Leib und deshalb schreibe ich nun einige Zeilen zum neuen Projekt Squidoo von Seth Godin. Gerade Blogger und Journalisten aus den USA hatten sich bei der ersten Ankündigung des Dienstes fast mit Lobeshymnen überschlagen. Grund genug für mich, mich ebenfalls für den Betatest zu bewerben, um mich einmal gründlich umzusehen.

Etwas ernüchtert war ich dann schon. Squidoo basiert letztlich auf der Idee von “Ask an Expert”, reichert diese Idee aber mit modernen Inhalten wie Tagging, Technorati-Abfragen und RSS-Feeds an. Hätte es das alles schon seinerzeit gegeben, wären die Initiatoren von “Ask an Expert” sicherlich auch darauf verfallen.

Squidoo basiert auf der Annahme, dass jeder von uns zumindest auf einem Gebiet ein Experte ist. Dieses Wissen stellt der Experte dann über eine so genannte”Lens” zur Verfügung. Diese “Lupen” bestehen aus verschiedenen Modulen, die sein Inhaber mit Inhalten bestücken kann.

Derzeit stehen dabei zur Auswahl:

  • Kommentierte Linklisten
  • Textlisten
  • Technorati-Abfragen
  • Flickr Abfragen
  • Lensrolls, über die man die Lenses anderer Themen oder Nutzer beobachten kann.

Die Lupen sind über ihren Namen direkt als URL abrufbar und können auch per RSS-Feed abonniert werden. Damit behalten die Nutzer Ergänzungen und Aktualisierungen im Griff.

Von seiner Grundidee hat Squidoo durchaus das Potential sich zukünftig zu einem Einstiegspunkt bei Web-Recherchen zu entwickeln. Nüchtern betrachtet unterscheidet sich Squidoo von anderen Versuchen dieser Art aber lediglich durch die Beteiligung von Seth Godin und dem bereits auf der Startseite ausgelobten Versprechen, dass die Inhaber einer Linse später ihre Expertise und Arbeit monetarisieren können. Wie genau dieses Erlösmodell funktionieren soll, wird aber (noch) nicht verraten.

Netvibes – ein schöner Web-Desktop

Individuelle Startseiten und Desktops im Web liegen im Trend. Heute möchte ich Ihnen Netvibes vorstellen.

Nach einer kostenlosen Anmeldung können Sie sofort die angebotenen Informationscontainer zusammenstellen. Die Entwickler haben sich bei der Benutzerführung wirklich Mühe gegeben, denn die Orientierung gelingt sofort. Dank AJAX reagiert der Desktop wie eine Anwendung auf Ihrem Rechner.

Einbinden können Sie:

  • Posteingang von Google Mail
  • Writely Dokumente
  • Aktuelle Wetterdaten (auch aus Europa)
  • Eine Suchbox zur Abfrage von Google, Yahoo und IceRocket
  • Flickr-Fotostream
  • beliebige RSS-Feed
  • Ihre Bookmarks

Netvibes Desktop

Bei den Bookmarks wird allerdings nicht auf del.icio.us oder einem ähnlichem Angebot zurückgegriffen. Stattdessen müssen Sie die klassische Bookmark-Datei importieren oder zur Synchronisation Ihres Datenbestand wieder exportieren. Ein wesentlicher Kritikpunkt.

Ebenfalls interessant ist eine kleine Anwendung mit dem Namen Webnotes: Damit schreiben Sie kleinere Notizen, die Sie frei auf Ihrem Web-Desktop platzieren können.

Fazit: Insgesamt macht die Arbeit mit Netvibes Laune. Was mich bisher von der dauerhaften Einrichtung als Startseite abhält, ist allerdings die fehlende Integration von del.icio.us.

Writely wird immer besser

Logo WritelyVor einiger Zeit habe ich an dieser Stelle erstmals Writely vorgestellt. Nach allen meinen bisherigen Test derzeit die vollständigste und bedienerfreundlichste Lösung, wenn Sie nach einer ASP-Textverarbeitung suchen. Seitdem schreitet die Entwicklung Schritt für Schritt voran, was den Funktionsumfang immer weiter verbessert.

  • Die Weitergabe an verschiedene Blog-APIs funktioniert nun einwandfrei.
  • Dokumente lassen sich einfacher mit Tags versehen.
  • Writely unterstützt nun auch innerhalb des Editors Kontextmenüs.
    Als erstem Objekt haben Tabellen diese Funktion spendiert bekommen,
    wodurch das Bearbeiten einfacher wird.
  • Auch das Flackern beim Zwischenspeichern im Firefox unter Linux hat sich gegeben.

Vor diesem Hintergrund kann ich den Service nur ein weiteres Mal empfehlen. Diese Beitrag entstand übrigens dort…