Schlagwort-Archive: Software

Mehr aus del.icio.us machen

Angeregt durch meine unverschämte Reklame und die zahlreichen Artikel rund um das Thema “Social Software” eröffnen immer mehr Freunde und Bekannte Konten bei del.icio.us. Das finde ich durchaus löblich, kann ich damit doch ungestört in den Lesezeichen stöbern 🙂

Frage ich dann einige Wochen später nach den Erfahrungen, ist die Resonanz zumeist sehr positiv. Alle sind von del.icio.us begeistert, bloß: Die meisten nutzen den Dienst eigentlich gar nicht aus, sondern speichern lediglich ihre Lesezeichen darin. Die zwei, meiner Meinung nach, am wenigsten beachteten Dinge:

1. Tags dürfen durchaus auch deutschsprachig sein. Ich kann durchaus verstehen, dass der geneigte Benutzer bemüht ist, seine Lesezeichen mit englischen Schlagwörtern zu versehen. Letztlich ist das für die Sache aber kontraproduktiv. Ich erwarte in den nächsten Monaten eine deutliche Zunahme von deutschsprachigen Nutzern bei diesem Dienst. Für die wird es intuitiver sein, nach muttersprachlichen Begriffen zu suchen.

2. Die Inbox ist ein geniales Instrument! Ja, der Link ist etwas versteckt angebracht. Auch das “Edit Inbox” springt nicht gerade ins Auge; aber einmal eingerichtet und mit interessierenden Tags versehen, sind die sich ergebenden Entdeckungstouren einfach fabelhaft. Wer dann auch noch den RSS-Feed seiner Inbox abonniert, wird begeistert sein, wie viele Neuigkeiten für einen selbst andere Surfer sozusagen nebenbei entdecken. Also: Unbedingt ausprobieren!

Freehand RIP

Gestern flatterte mir die Ankündigungs PM von Macromedia zum neuen Studio-Paket in den elektronischen Postkasten. Habe ich mich zunächst nur etwas über das fehlende Freehand gewundert, hatten die Kollegen von news.com bereits vermeldet, dass Freehand nicht mehr weiterentwickelt wird. Nach der Übernahme von Macromedia durch Adobe war klar, dass es zu einer Bereinigung der Produktpalette kommen würde, allerdings finde ich es dennoch schade, dass Freehand wohl die interne Prüfung nicht überstanden hat.

Zwar hat Adobe im professionellen Umfeld mit dem Illustrator de facto einen Standard gesetzt, allerdings war Freehand meiner Ansicht nach dem Konkurrenten durchaus ebenbürtig, hatte aber das schickere Bedienkonzept.

Nun ist also wieder eine (kommerzielle) Alternative weg gefallen. Wer derzeit nach einem Programm aus dem OpenSource-Bereich sucht, dem empfehle ich nachdrücklich Inkscape, das bereits in seiner aktuellen 0.42 eine beeindruckende Funktionsvielfalt anbietet.

NVU ist beeindruckend

Meine ersten HTML-Seiten habe ich noch unter Windows mit dem Notepad geschrieben. Selbst die Beispiele aus meinem Einsteigerseminar zu HTML 3.2 sind auf diese Weise entstanden. Da das auf die Dauer einfach zu viel Arbeit war, erfolgte der revolutionäre Umstieg auf Homesite. Immer tiefer in der Welt der Icons und Mausklicks verwurzelt, führte mich mein Weg dann zu Macromedias Dreamweaver, den ich auch heute noch für den besten HTML-Editor unter Windows halte.

Nun habe ich, wie ja auch dieses Blog verrät, mit Windows nicht mehr allzu viel am Hut, doch HTML muss auch unter Linux sein. Also mal umgeschaut, was es da so gab:

  • Kate: Durchaus ein netter und stabiler Editor, der viel kann. Aber eben nicht alles.
  • Composer von Mozilla: Erfüllte seinen Zweck, ist aber ein bisserl angestaubt.
  • Bluefish: Gutes Programm. Hat sich aber auch auf Dauer bei mir nicht etabliert, da ich ihn unter KDE etwas lahm fand, aber nicht extra GNOME starten wollte, um schnell eine Seite zu bauen.
  • Quanta: Bisher meine erste Wahl. Läuft stabil, ist unter KDE logischerweise schnell, bietet alle Funktionen, die so gebraucht werden. *Aber*: Der VPL ist einfach noch nicht so weit, dass man wirklich stabil damit arbeiten kann.


Und, ganz ehrlich: Ich vermisse meinen Dreamweaver immer noch. Nun habe ich mir in den letzten zwei Wochen einmal NVU angesehen.

Screenshot NVU

Die Oberfläche ist aufgeräumt. Die Installation auch für Anfänger problemlos möglich, da es für die Nutzer von SuSE auch RPM-Pakete gibt. Über Register am unteren Bildschirmrand werden verschiedene Ansichten auf die gerade zu bearbeitende Seite angeboten:

  • Quellcode
  • Ansicht der Sprachelemente
  • Wysiwyg
  • Vorschau


So kann der erfahrene Nutzer schnell auch direkt eine Operation am Quellcode durchführen, ohne ständig daran arbeiten zu müssen. Viele Aktionen, wie das Anpassen von Tabellen, lassen sich einfach per Drag&Drop ausführen. Beim Einfügen von Bildern und anderen Objekten helfen die übersichtlichen Bildschirmdialoge bei den nötigen Einstellungen.

Nach meiner Einschätzung ein rundum gutes Programm. Allerdings gibt es auch ein paar Mankos: Da ist als erstes die Arbeitsgeschwindigkeit zu nennen. Selbst auf meinem neuesten System verhält sich NVU etwas träge. Das hat vermutlich mit der im Hintergrund laufenden Rendering-Engine zu tun, stört aber trotzdem.

Zweites Manko, was NVU aber meiner Ansicht nach mit Quanta gemeinsam hat: Der CSS-Editor ist in der Bedienung kein großer Wurf. Zwar lassen sich alle Optionen gut in verschiedenen Registern erreichen. Aber den Weg dahin zu finden, dürfte für Einsteiger etwas schwierig sein. Abgesehen davon, dass gelegentlich die Synchronisation zwischen Vorschau und CSS verlorengeht, obwohl der Schalter Refresh gedrückt wurde.

*Fazit*: Einen Dreamweaver für Linux gibt es noch nicht, aber mit Quanta und NVU sind zwei Programme auf dem Weg dahin, wobei meiner Meinung nach NVU derzeit die Nase vorn hat.

Wozu brauchst Du denn eigentlich ein Wiki?

Wenn ich Freunden und Bekannten von meinem WackoWiki vorschwärme, höre ich fast zwangsläufig die Frage: “Was machst Du eigentlich damit?” Das ist immer so. Damit ich zukünftig nur noch auf diesen Beitrag verweisen muss, hier meine Antwort:

  • Zettelkasten und Archiv: Das Wiki ist mein Zettelkasten, den ich ortsunabhängig erreichen kann. Hier landen Recherchematerial, interessante Web-Seiten oder auch Konzepte. So brauche ich mich nicht darum zu kümmern, immer den aktuellen Stand auf meinem Notebook dabei zu haben. Statt den Writer aus OpenOffice zu starten, rufe ich einfach mein Wiki auf und arbeite an einem Konzept weiter. Und dank der wunderbaren Druckfunktion unter KDE, kann ich aus meinen Wiki-Seiten dann auch schnell ein PDF erzeugen, das sich zur Weitergabe an Partner oder Redaktionen eignet.

    Auch als Archiv eignet sich das Wiki wunderbar. Ich gebe es zu: Ich bin ein vorsichtiger Mensch. So genial ich Furl auch finde, habe ich doch die Sorge, dass die dort mühsam zusammengetragenen Seiten plötzlich nicht mehr zugänglich sind. Deswegen speichere ich zumindest Text und URL auch in meinen Wiki ab.

  • Projektmanagement: Bei sehr lange andauernden Projekten, die noch dazu auf eine Reihe von Ressourcen zugreifen müssen, kann der Einsatz einer Software wie MS Project durchaus notwendig sein. Obwohl ich durchaus mal als Fan dieser Software bezeichnet werden konnte, habe ich in den vergangenen Jahren festgestellt, dass gerade in mittelständischen Unternehmen der Einsatz von Projetct den sprichwörtlichen Kanonen gleicht, die auf die Spatzen schiessen.

    Wird ein Projekt auf das Wesentliche reduziert, so müssen alle Beteiligten wissen, wie weit die anderen Teammitglieder mit ihren Aufgaben gekommen sind. Zugleich muß jedes Mitglied im Team wissen, was es zu tun hat. Beides kann mit einem Wiki abgebildet werden:
    Für die verschiedenen Hauptaufgaben wird einfach eine Themenseite eingerichtet und den Mitgliedern Schreibrecht im Wiki gegeben. So kann jeder den Fortschritt seiner Arbeiten dokumentieren. Zugleich können Aufgabenlisten schnell und einfach geschrieben werden.

    Seien wir ehrlich: Bis Sie als Projektleiter die Aufgaben aus Project über Outlook und Exchange den Mitarbeitern zugewiesen und die Statusberichte abgefordert haben, sind Sie mit einer einfachen Auflistung der nächsten Schritte in einem Wiki bereits fertig.
    Und zu den besonderen Stärken eines Wikis gehört mit Sicherheit, dass Abstimmung und Kommunikation strittiger Fragen viel unmittelbarer und übersichtlicher sind, als es mit allen Diskussionsforen je möglich wäre

  • Diskussionsplattform: Derzeit sammle und diskutiere ich mit einer Kollegin Ideen zu einem neuen Projekt. Was für eine fruchtbare und schnelle Arbeit! Ergänzungen und Kommentare werden direkt im Dokument vorgenommen. Erklärungen werden dank der Kommentarfunktion zum Kinderspiel. So kommt wirklich Leben in die Abstimmung und man kommt viel schneller voran, als durch den ewigen Austausch von E-Mail mit Anhängen und immer weiter gehenden Versionsnummern.

Also Leute, in Kurzform: Ohne ein Wiki könnte ich mir meine Arbeit fast nicht mehr vorstellen. Ich bin sicher, wenn mehr Leute dies ausprobierten, ginge es ihnen ebenso…

GTD in einer JavaScript-Anwendung

Vor einiger Zeit habe ich über ein erstaunliches Stück Software berichtet. Das GTD Tiddly Wiki hilft bei der Umsetzung von GTD und kommt mit einer einzigen HTML-Datei aus.
Screenshot Next Action
Einen ähnlichen Ansatz verfolgt “Next Action“. Auch hier speichern Sie alle Informationen in einer einzigen HTML-Datei. Zur Nutzung muss JavaScript aktiviert worden sein. Die Oberfläche ist schlicht und funktional. Formatierungsmöglichkeiten gibt es nicht, denn Next Action erhebt auch nicht den Anspruch, ein Wiki zu sein.

Wenn Sie noch auf der Suche nach einer kleinen Aufgabenverwaltung sind, die problemlos auf einem USB-Stick gespeichert werden kann, geben Sie Next Action eine Chance. Einfach die im Browser angezeigte Seite lokal speichern und diese lokale Kopie öffnen!