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Noch etwas flockig – Flock der Social-Browser

Schon seit Monaten konnte man sich auf den Seiten von Flock um einen Beta-Zugang bewerben. Nun haben sich die Entwickler letzte Woche überraschend dazu entschlossen, einen Entwickler-Preview öffentlich ins Netz zu stellen. Mit viel Vorschusslorbeeren bedacht, wurde eine neue Erfahrung beim Surfen versprochen. Herausgekommen ist, nun ja, ein auf Firefox basierender Browser. In der deutschen Blogosphäre sind derzeit teilweise geradezu euphorische Stimmen zu lesen, die ich so nicht ganz nachvollziehen.

Bookmarks in Flock

Es liegt sicherlich am Alpha-Status des Codes: Flock ist unter Linux schnarchend langsam. Das ist tatsächlich eine neue Erfahrung, denn so haben Sie Firefox sicherlich noch nicht erlebt. Die Oberfläche ist nett gestaltet, aber allein um diesen Effekt zu erreichen, hätte es ein Skin für Firefox auch getan.

Was unterscheidet Flock nun vom Firefox?

  • Zunächst die Lesezeichenverwaltung. Diese basiert auf Tags und dem Konzept der „Stars“, wie Sie es von Google-Mail vielleicht bereits kennen. Auf einen vorhandenen del.icio.us-Account wird über die bekannte API zugegriffen. Allerdings werden die Lesezeichen offensichtlich nicht lokal zwischen gespeichert, was das System unnötig verlangsamt.
  • Flock beinhaltet einen kleinen Editor für Blogger. Die Verbindung zum Blog kann das Programm selbstständig ermitteln, was im Falle von WordPress sehr gut funktioniert. Befinden Sie sich auf einer interessanten Seite, über die Sie schreiben möchten, rufen Sie einfach den Editor auf und stellen Ihren Beitrag online. Mit dem WordPress-Bookmarklet verfügen Sie aber im Prinzip über die gleiche Funktionalität.
  • Blog-Editor von Flock

  • Über die Flickr-Leiste lassen Sie sich die Bilder eines Accounts anzeigen. Diese können per Drag&Drop in einen Blogbeitrag gezogen werden, was sehr gut funktionierte.
  • Die für mich am meisten herausragende Funktion ist ein Shelf genannter Bereich. Gefällt Ihnen auf einer Seite ein Bild oder finden Sie einen Textpassage besonders interessant, markieren Sie den Content und ziehen ihn mit der Maus in diesen Abschnitt. So sammeln Sie während des Surfens interessante Informationen ein. Sehr praktisch, wenn dies meinen Furl-Account aber nicht ersetzen wird.

Shelf zur Informationssammlung

Flock ist ein Browser mit Blogging-Funktionalität, nicht mehr und nicht weniger. Eine revolutionäre Entwicklung ist er hingegen nicht. Del.icio.us, Furl und die meisten Blogs stellen kleine Bookmarklets bereit, die die vorgestellten Funktionen ebenfalls anbieten. Einzig das Shelf ist aus meiner Sicht wirklich innovativ.

Der langsame Zugriff auf del.icio.us ist dagegen ärgerlich. Wenn Sie Firefox benutzen, sei Ihnen dagegen die kleine del.icio.us-Erweiterung von Christian Hellsten empfohlen, die Ihre del.icio.us-Lesezeichen ebenfalls in Firefox nutzbar macht und rein subjektiv schneller arbeitet.

Simpy – Socialbookmarks und mehr

Ein weiterer Socialbookmark-Service in der losen Reihe hier: Simpy.

Simpy kann mit del.icio.us synchronisiert werden. Angenehm, dass es sich um eine echte Synchronisation handelt. So braucht niemand sofort vollständig umsteigen, sondern kann beide Dienste parallel nutzen. Für die Nutzung der Synchronisation sind Benutzername und das Passwort für del.icio.us anzugeben. Um den Rest kümmert sich Simpy.

Homepage Simpy

Die Oberfläche ist bunt und bietet dennoch schnellen Zugriff auf die wichtigsten Funktionen. Dazu gehören:

  • Liste der eigenen Bookmarks oder der gerade gespeicherten anderer Benutzer. Die Bookmarks können nach dem Datum des Hinzufügens, letzten Besuchs oder der Zahl der Besuche sortiert werden.
  • Tag-Liste geordnet nach Anzahl oder als Cloud.
  • Zugriff auf die Notizen.

Zu jedem Bookmark kann eine Notiz angelegt werden, die weit über das Ansammeln von Stichwörtern hinausgehen kann.

Um neue neue Lesezeichen oder Notizen einfach hinzuzufügen werden Bookmarklets für den Internet Explorer und Firefox angeboten. Eigene und fremde Lesezeichensammlungen können per RSS-Feed abonniert werden. Die Markierung eines Bookmarks als privat ist möglich.

Um sich in diesem Datenmeer jenseits der Tags zu orientieren, ist eine Suchfunktion integriert, die auch die Notizen einschließt. Wollen Sie Freunde oder Bekannte auf eine interessante Seite aufmerksam machen, nutzen Sie die bequeme Mailfunktion direkt aus Simpy heraus.

Simpy hinterlässt bei mir einen sehr guten ersten Eindruck. Was mir derzeit aber noch fehlt, ist eine einfache Kopierfunktion von Links anderer Nutzer. So muss die URL erst selbst aufgerufen werden, bevor sie gespeichert werden kann.Die vermisste Funktion habe ich schlicht übersehen, da sie doch sehr gut in Form eines kleinen Icons versteckt wurde. Sehr gelungen finde ich hingegen die Notizfunktion und den Masseneditiermodus für Tags.

Blinklist – noch ein Social-Bookmarkmanager

Gerade habe ich festgestellt, dass ich bisher noch kein Wörtchen über Blinklist geschrieben habe. Hier also meine Kurzvorstellung dieses Social-Bookmarkmanagers.

Oberfläche: Die Oberfläche ist schlicht und funktional. Bereits nach einem ersten Rundgang findet man alle Funktionen intuitiv. Im direkten Vergleich zum puristischen del.icio.us wirkt Blinklist überladen. Mit der inzwischen wohl üblichen Ajax-Zutat werden Editfelder butterweich eingeblendet und während des Taggens auch Vorschläge gemacht.

Startseite Blinklist

Funktionen: Angeboten werden alle Funktionen, die mir derzeit zum Thema Bookmarks einfallen:

  • Import vorhandener Bookmarks: Bereits lokal im Browser gespeicherte Bookmarks können genauso importiert werden, wie der bei del.icio.us gepflegte Datenbestand. Dieser Import verläuft ausschließlich online. Sie brauchen also nicht erst in del.icio.us die Lesezeichen zu exportieren.
  • Bookmarklet: Mit dem zur Verfügung gestellten Bookmarklet fügen Sie während des Surfens eine interessante Seite Ihrem Bestand hinzu.
  • Tagging: Damit Sie Ihre Lesezeichen auch wieder finden, können Sie jedem eine beliebige Anzahl von Tags zuweisen. Auf der Startseite werden Ihnen Ihre Tags in Form einer Wolke angeboten. Wem das nicht weiterhilft, nutzt die integrierte Suchfunktion.
  • Sharing: Bookmarks können öffentlich, privat oder mit Freunden geteilt werden. Die Einladung von Freunden erfolgt über eine E-Mail mit individuellen Einladungslink.
  • RSS-Abonnement: Tags, eigene Bookmarks und die Bookmarks anderer Nutzer können per RSS abonniert werden.
  • Export: Wer Sorge um seine Daten hat, exportiert mit einem Mausklick seine Bookmarks in Form einer XML-Datei.
  • Fazit: Blinklist ist mehr als ein Clone von del.icio.us. Dank der eingängigen Oberfläche würde ich diesem Dienst bei Einsteigern sogar größere Chancen einräumen. Das einzige Manko: Es wird derzeit noch augenscheinlich von weniger Nutzern als eingesetzt, was die soziale Komponente leider schwächt, denn je mehr Anwender desto mehr Spaß machen solche Dienste eben.

Verbessern Sie Ihre Reputation mit iKarma – neue Socialsoftware am Start

Business Netzwerken wie LinkeIn oder OpenBC fehlt bisher eine wichtige Komponente. Es gibt keine Möglichkeit, sich über die tatsächliche Reputation eines Kontakts zu informieren. Die Zahl der bestätigten Kontakte allein kann kaum Erkenntnisse darüber vermitteln, wie gut oder wie schlecht jemand seine Arbeit erledigt oder wie zuverlässig die Person ist.

Einen interessanten neuen Weg beschreitet iKarma. Es bietet die gleichen Grundfunktionen wie Orkut oder LinkedIn. Man präsentiert sich und seine Leistungen auf einer individuellen Seite und kann interessante Personen seinen eigenen Kontakten hinzufügen.

Homepage iKarma

Dies ist aber nur eine Verwaltungsfunktion. Viel wichtiger ist die Möglichkeit, sich hier ein Netzwerk an Referenzen aufbauen zu können. Jeden, den Sie dazu einladen, kann bei iKarma etwas über Sie schreiben und Sie bewerten. Er wird damit Teil Ihres persönlichen Netzwerkes aus Beziehungen und Reputation.

Freunde, Kunden, Lieferanten: mit wem auch immer Sie zu tun hatten; die Person trägt mit seiner Meinung zu Ihrem Ruf bei. So wird Transparenz erreicht und eine zusätzliche Möglichkeit geschaffen, sich über jemanden zu informieren, bevor eine Geschäftsbeziehung angebahnt wird.

Das System dürfte in dieser Form derzeit einzigartig sein. Entfernt erinnert es an die Freundesbotschaften in Orkut oder die Bewertungsprofile bei eBay.

Grundsätzlich räume ich iKarma durchaus Chancen ein, dazu muß die Kontaktverwaltung aber zu OpenBC oder LinkedIn aufschließen.

Falls wir uns kennen oder Sie von diesem Blog so begeistert sind, mich loben oder kritisieren zu wollen…nur zu:



Rollyo – die persönliche Suchmaschine

Logo Rollyo
Mit Rollyo startet eine neue persönliche Suchmaschine für das Web! Damit ist nicht die übliche Konfiguration einer individuellen Startseite gemeint, wie Sie etwa Google anbietet.

Rollyo erlaubt es seinen Benutzern, bis zu 25 Webadressen frei zu kombinieren und diese Zusammenstellung wie eine Suchmaschine zu befragen. Zum Einsatz kommt dabei die Technologie von Yahoo. Die Anmeldung bei Rollyo ist in zwei Schritten erledigt. Anschließend können Sie schon Ihre erste so genannte Searchroll anlegen. Dazu tragen Sie die URL der Sites ein, deren Ergebnissen Sie vertrauen. Dies können beliebige Angebote sein, egal ob Blogs oder Online-Magazine. Durch den Einsatz von AJAX ist die Bedienung einfach und auch optisch ein Leckerbissen.

Anlegen einer Searchroll in Rollyo

Wie bei allen Angeboten aus dem Bereich Socialsoftware macht das Stöbern in den Searchrolls der anderen Mitglieder am meisten Spaß. Der Dienst erfreut sich bereits jetzt einer recht großen Beliebtheit und so ist das Angebot an thematischen Searchrolls recht umfassend. Wenn Sie wollen, stöbern Sie einfach in den angelegten Searchrolls und fügen Sie diese dann Ihrer persönlichen Rollyo-Startseite hinzu.

Stöbern in Searchrolls anderer Mitglieder

Sukzessive soll das Angebot weiter ausgebaut werden: Verfügbar ist bereits ein Plugin für Firefox sowie die Möglichkeit, eine Searchroll aus den eigenen Bookmarks zu erzeugen. Angekündigt ist dagegen erst eine Suchmaske für die eigene Homepage.

Fazit: Die Arbeit mit Rollyo macht Spaß und liefert zum Teil sehr interessante Ergebnisse. Einen Besuch lohnt die Site auf jeden Fall!