Stephan Lamprechts Notizen

Schlagwort: Marginalia

  • Hansenet Alice und mein ISDN

    Tja, nun. Nach einigen Monaten des reibungslosen Telefonvergnügens, stehen die Räder, zumindest telefonisch, bei uns mal wieder still. Gestern nachmittag. Der Herr Lamprecht fuhr mit seiner Frau und zwei der drei Kinder zu einem Verwandtenbesuch. Die große Tochter daheim und krank. Nun machen sich Eltern ja generell Sorgen und deshalb auch ein elterlicher Anruf über das Handy. “The person who have called is …” Komisch, wo kommt die Ansage denn her? Also einmal den Sammelruf probiert: Gleiches Ergebnis. Als Hansenetkunde, der nun fast schon ein Jahr seinen Telefonanschluss dortselbst hat, weiss man, dass es Spitzenzeiten geben kann, wo es eben gar kein Netz gibt. Erstmal die Verwandten begrüsst und Kuchen gegessen.

    Danach: Erneuter Versuch, den eigenen Anschluß zu kontaktieren. Leider erfolglos. Okay, also liegt wohl eine Störung vor. Für einen solchen Fall bietet Hansenet zwei Wege an: Entweder über ein schickes Online-Center oder über eine kostenfreie Hotline. Ich entschied mich für den telefonischen Kontakt:

    “Alice Kundenservice, mein Name ist…was kann ich für Sie tun?”
    “Ja Lamprecht hier, ich möchte eine Störung meines Anschlusses melden..”
    “Geben Sie mir einmal Ihre Kundennummer…”
    “Die habe ich leider gerade nicht zur Hand. Ich bin nicht zu Hause…”
    Ich gehöre nun nicht gerade zu den Menschen, die solche Daten im Kopf und immer bei sich tragen.
    “Oooooookay…dann geben Sie mir doch bitte mal die Telefonnummer.”
    “Gern, meine Rufnummer ist …”
    “Da kann ich keinen Eintrag finden…”
    “Das ist aber komisch, ich habe ja seit letztem Jahr einen Anschluß bei Ihnen..”
    “Haben Sie schon mal eine Mobilnummer als Rückrufnummer angegeben?”
    “Ja, habe ich ..die Nummer ist …”
    “Leider kann ich dazu auch keinen Eintrag finden…”
    “Das ist aber bedauerlich und nun?”
    “Ja, ich kann Ihnen nur helfen, wenn Sie mir Ihre Kundennummer geben…”

    Ich habe dann das Gespräch beendet. Etwas erstaunt darüber, dass die EDV eines Telefonanbieters seine Kunden nicht über die Rufnummer identifizieren kann, habe ich mich mit dem Rechner meiner Verwandten in mein Imap-Postfach eingewählt. Tatsächlich schwirrte da noch eine Mail von Hansenet herum. Und da: die ersehnte Kundennummer im Betreff.

    Also erneut die Hotline angerufen. Wieder die Abfrage der Kundennummer.
    “Ja hallo Herr Lamprecht, was kann ich denn für Sie tun?”
    “Ich kann meinen Anschluss nicht erreichen. Scheint eine Störung vorzuliegen.”
    “Leuchtet denn die Lampe am NTBA?”
    “Kann ich Ihnen nicht sagen, ich bin gerade nicht zu Hause…”
    “Also die DSL-Leitung steht. Ihr Modem ist verbunden…”
    “Ja, das ist toll, aber ich will ja nicht surfen, sondern zu Hause anrufen. Meine Tochter liegt da krank zu Bett. Ich wollte nur mal sehen, ob alles in Ordnung ist…”
    “Moment…ich kontaktiere mal eben die Rufnummer…bleiben Sie bitte dran…”
    Stille.
    “Herr Lamprecht? Ich erhalte da eine Ansage..”
    “Ja, genau, deshalb rufe ich ja an. Die wird ja wohl aus Ihrer Vermittlungsstelle kommen.”
    “Ja, das glaube ich auch…schade, dass Sie mir nicht sagen können, ob die Lampe am NTBA leuchtet. Aber Sie sagten ja, Ihre Tochter sei da?”
    “Ja..rufen Sie bitte die MSN … an? Das ist ihr Anschluß…”
    “Da erhalte ich auch die Ansage…”
    “Ja, genau. Das ist ja die Störung!”
    “Herr Lamprecht, ich kann Ihnen so nicht helfen. Unsere Systeme zeigen an, dass alles normal ist. Fahren Sie denn heute noch mal nach Hause?”
    “Ja..das hatte ich eigentlich vor…”
    “Herr Lamprecht, dann schauen Sie doch bitte mal, wenn Sie nach Hause kommen, ob die Lampe am NTBA leuchtet. Wir sind 24 Stunden am Tag für Sie da. Rufen Sie uns dann einfach an.”

    Um 21 Uhr waren wir wieder da. (Bevor mich nun jemand zum Rabenvater erklärt. Unser Tochter litt unter Migräne). Die Lampe am NTBA leuchtete nicht. Alles einmal vom Netz getrennt, inklusive Splitter. Alles neu verkabelt. Kein Licht am NTBA. Nun hatte ich noch einen NTBA von der DTAG hier rumliegen. Eingestöpselt..nur leider kein ISDN.

    Okay…Alice ist ja 24 Stunden für mich da. Das Handy gegriffen und flugs die kostenlose 0800-Nummer gewählt. “Die Nummer ist nicht vergeben…”. Nochmaliger Versuch. Gleiches Ergebnis. Die 24 Stunden scheinen also nicht ab 22 Uhr zu gelten. Naja, dank DSL konnte ich mich doch in das fabelhafte Kundencenter einwählen. Dort habe ich dann bemerkt, dass ich das kostenlose Upgrade auf Alice 6000 erhalten habe. Was toll ist, aber eigentlich möchte ich ja nur ungestört telefonieren. An der Zugangsqualität von Alice (Hansenet) DSL gibt es nichts zu mäkeln. Sehr wohl aber, wie dieses Beispiel zeigt, am Kundenservice. Ich bin gespannt, wann ich denn wieder einen funktionierenden Telefonanschluß habe…

  • Schönes Einsatzgebiet für RSS

    RSS hat in den letzten 12 Monaten einen regelrechten Boom erlebt. Ich möchte nicht soweit gehen, und RSS-Feeds als “Web 2.0”-Anwendung bezeichnen, wobei mir auch noch niemand von den “2.0”-Protagonisten erklären konnte, woran sie die Versionierung des Internet denn festmachen, aber die Option, eingehende Nachrichten meines GMail-Accounts Postfachs bei Google Mail per RSS im Überblick zu behalten oder bei Technorati Suchprofile anzulegen, finde ich schon sehr schick. Noch weitgehend unbesetzt scheint mir das Thema RSS bei den diversen Job-Börsen im Internet zu sein. Also Ihr Stepstones, Monster & Co, wie wär es denn damit? Ist doch viel komfortabler für die Nutzer als immer diese drögen E-Mails zu erhalten.

  • Update: Zwillinge bei der Geburt getrennt?

    Es handelt sich nicht um eine zufällige Wesensgleichheit, sondern um eine dreiste Kopie. Josh Petersen schrieb mir: “Please excuse my English. Thank you for bringing this to public light. It is hard to believe someone would take an idea like this and not even change the look and feel of the site. If you know anything more about Andreas Arntzen, Lars Langusch, Harald Schröpfer and Oliver Weyergraf – the Directors of this site, please let me know!” In seinem Blog kann man mehr lesen. Sorry Jungs, aber die Erklärungen, die Ihr jetzt dort abgebt, sind wirklich peinlich.

    Auch Wolfgang berichtet inzwischen über die Kopie. Es geht ihm wie mir: Nachvollziehbar ist es nicht, wie man es sich so leicht machen kann.

    GesternVor ca. zwei Wochen im ARD-Text: Eine Meldung über eine Gemeinschaft im Web, die sich gegenseitig bei der Erreichung von Zielen unterstützen will. Da hatte ich doch…tatsächlich, darüber hatte ich auch eine Information. AIMIDO ist der Name des neuen Angebots, “Aim I do” also. Wie originell! Gleich mal in den Firefox eingetippt.

    Und siehe da: Wenn das mal nicht aussieht, wie 43things, über das ich bereits hier berichtet habe. Und tatsächlich: Es sieht nicht nur so aus, es fühlt sich auch so an: Ziellisten, Blogfunktion – alles da.

    Homepage aimidoHomepage 43 things

    Nun, vielleicht ist das Angebot ganz zufällig entstanden, vielleicht auch mit Segen von 43things, dann wäre es zumindest ganz anständig gewesen, im Pressetext etwas über die Kooperation zu schreiben.

    Aber: Wer braucht das? Richten sich die Seiten an die Nutzer aus deutschsprachigen Landen, deren Englischkenntnisse für 43things nicht ausreichen? Was sollte Nutzer von 43things dazu bewegen, ihre Listen dort aufzugeben und zu aimido zu wechseln? Wo ganz genau ist der Mehrwert oder das Differenzierungsmerkmal?

    Bewundernswert, dass die Gründer daraus tatsächlich eine GmbH machen wollen (also entweder eine Bank zur Finanzierung überredet haben, oder aber ihr eigenes Geld reinstecken): Wer käme heute auf die Idee, ein zweites Ebay zu gründen? Will sagen, nicht ein weiteres Online-Auktionshaus, sondern ein funktions- und wesengleiches Gebilde?

  • Schwere Zeiten für Gründer

    Egal wie die wohl bald vor der Tür stehende Bundestagswahl auch ausgehen mag: bereits heute sind die Zeiten für Gründer alles andere als rosig. Das Experiment der Ich-AGs wird wohl in dieser Form von keiner Regierung fortgeführt werden. Wie ich in einem Forum des OpenBC gelesen habe, ist das Arbeitsamt die Agentur für Arbeit aber einen weiteren Schritt in Richtung Kostenreduktion gegangen. So ist es inzwischen anscheinend so, dass das Überbrückungsgeld für einen Gründer einer Sperrfrist unterliegt, wenn denn der Gründer seine vorherige Anstellung gekündigt hat. Vielleicht liest ja ein Berufener diese Zeilen und erklärt mir in einem Kommentar mal, wie sich denn jemand selbstständig machen soll, ohne gekündigt zu haben? Ich muss also erst arbeitslos geworden sein, um in den “Genuss” einer Förderung zu gelangen? Da kann ich nur staunend mit dem Kopf schütteln.
    In diesem Zusammenhang ein kleiner Blog-Tipp: So richtig aus dem Leben eines Gründers plaudert das Start-Up-Blog. Keine Sorge: Es ist kein Start-Up im Sinne der New Economy. Sonst würde ich es hier auch nicht erwähnen. Ich wünsche diesem Blog jedenfalls zahlreiche Leser!

  • Reklame in eigener Sache: WordPress Buch ist da!

    Liebe Leser, es sei mir auch einmal ganz direkte und unverschämte Reklame in eigener Sache erlaubt: Heute ist der Erstverkaufstag meines Buches “WordPress kompakt” aus dem Bomots Verlag. Happy Reading!