Schlagwort-Archive: Linux

Schicke Desktop-Hintergründe mit Wally

Ständig auf den gleichen Bildschirmhintergrund zu schauen ist langweilig. Glücklicherweise gibt es eine Reihe von Programmen für Windows und Linux, die innerhalb von definierten Intervallen die Grafik automatisch austauschen und dabei öffentliche Quellen wie Flickr berücksichtigen. Eines der bekanntesten Anwendungen für Windows ist sicherlich John’s Background Switcher, das ich an dieser Stelle bereits einmal vorgestellt habe. Wally arbeitet nach einem ähnlichen Prinzip, hat aber den Vorteil auch für Linux verfügbar zu sein, da die Anwendung mit QT4 entwickelt wurde. Das Programm arbeitet unter Linux mit allen gängigen Desktops und Fenstermanagern zusammen, so auch KDE 3 und KDE 4, was für mich den Ausschlag gegeben hat, mir das Programm einmal genauer anzuschauen. Unter Windows Vista müssen Sie die heruntergeladene Datei mit den Rechten des Systemadministrators ausführen.

Wally nistet sich im Systray ein. Seine Optionen erreichen Sie mit einem Rechtsklick. Dort legen Sie gewünschten Bilderquellen fest. Dabei kann es sich um lokale Verzeichnisse oder Suchanfragen bei Picasa, Flickr, SmugMug oder auch Panoramio handeln. Wonach Sie suchen und in welchen Intervallen Aktualisierungen erfolgen sollen, legen Sie mittels sehr übersichtlicher Dialog fest. Danach erledigt die Software zuverlässig ihre Dienste und erfreut Sie mit ständig neuen Backgrounds, die Sie bei Bedarf auch dauerhaft speichern können. Durch die History-Funktion ist das auch jederzeit nachträglich möglich.

wally 1

Fazit: Wally ist blitzsauber programmiert und macht Spaß. Ein schönes Tool!

Blogilo – endlich ein guter Blogeditor für Linux

Die meisten meiner Einträge in meinen Blogs verfasse ich, obwohl ja eigentlich ein überzeugter Linux-Nutzer mit dem Windows-Programm Blogdesk. Hier haben es mir insbesondere die sehr guten Bildfunktionen angetan. Mit den Blog-Programmen unter Linux bin ich nie so richtig warm geworden. Diese schicken zwar ohne Probleme Beiträge an das Blog, sind aber alles andere als komfortabel. Mit Bilbo Blogger Blogilo sieht die Sache da schon anders aus. Das KDE (4) Programm bietet, wie Blogdesk auch, einen WYSIWYG-Editor, die Darstellung des Quellcodes sowie eine integrierte Vorschau. Sie können damit bereits auf dem Server vorhandene Beiträge bearbeiten. Was das Zusammenspiel mit WordPress anbelangt, funktioniert die Änderung des Zeitstempels ebenso wie das Tagging der Beiträge. Wenn jetzt noch eine Funktion dazukäme, die automatisch Thumbnails für Grafiken ausführt, wäre ich wunschlos zufrieden!

yWriter – die Textverarbeitung für Kreative

Sicherlich: YWriter wird nicht gerade einen Preis hinsichtlich seiner Oberflächengestaltung gewinnen. Es ist weit davon entfernt, mit einer grafisch schicken UI wie der von Microsoft Word mithalten zu können. Das ist aber auch gar nicht der Anspruch der kleinen Spezialanwendung. Sie hat Drehbuchautoren und andere Kreative im Fokus, denen damit ein praktisches Werkzeug zur Verfügung steht, um sich im Dickicht der eigenen Figuren und Szenen eines Stückes nicht zu verirren. Alle Kapitel und Szenen sind Teil eines gemeinsamen Projekts, das Sie zunächst einmal anlegen müssen. YWriter hilft Ihnen beispielsweise dabei, Ihre Charaktere zu skizzieren und in Form einer übersichtlichen Liste auszugeben. Lang ist die Liste der vielen durchdachten Funktionen, die das Arbeiten angenehmer und zielführender machen. Dies beginnt mit dem Ausdruck eines Ablaufplans (Storyboard), reicht über die Zählung und Anzeige eines täglichen Ziels an geschriebenen Zeichen bis zu den Detaileigenschaften der Szenen, in denen Sie auch die gedachte Dauer hinterlegen. Nebenbei kümmert sich das Programm auch um das Backup der eigenen Arbeit. Wenn Sie mit Linux arbeiten, wird Sie sicherlich freuen, dass das Programm mittels WINE arbeitet.
ywriter

Replik auf “Quo Vadis Linux”, oder warum ich dabei bleibe

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Linux User nimmt ein langjähriger Nutzer Abschied von Linux, um auf MacOS zu wechseln. Er begründet dies unter anderem damit, dass Linux dabei zu sein scheint, seine Identität aufzugeben und sich immer mehr Windows annähert. Dies scheint sich etwa durch den Versuch, Windows-Treiber nativ einzubinden, zu bestätigen. Und die aktuelle Version von KDE ist ja Windows Vista zumindest optisch nicht unähnlich. Ich selbst nutzte Linux zwar noch keine 12 Jahre, aber mehr als 5 Jahre haben meine Arbeitsrechner keine Windows-Version mehr gesehen, auch wenn ich nach wie vor regelmäßig auf einem Notebook damit arbeite, um auch nach wie vor, über dieses Thema schreiben zu können. Den Umstieg auf Linux habe ich nicht deswegen vollzogen, weil ich ein absoluter Anhänger des OpenSource-Gedankens wäre, sondern aus ganz profanen Gründen heraus. Zum einen war ich des ewigen optischen Einerleis von Windows überdrüssig. Außerdem zog mich die Alternative zu Windows auch aus beruflicher Neugier an. Und schließlich hatte ich auch keine Lust mehr, ständig Geld für Updates für meine Anwendungsprogramme auszugeben. Ich entschied mich für eine Suse Version und entsorgte im Rahmen der Installation meine Windows-Partition konsequent. Richtig bereut habe ich das eigentlich nie. Aber natürlich hat die Bindung an Linux auch für Frust gesorgt. Da ist zum einen das ewige Thema Multimedia und DRM. Mühsam muss man sich Codecs zusammensuchen und sich gegen die Bevormundung der Community wehren, die lieber kastrierte Versionen von Xine, K3B oder Kaffeine auf die DVDs presst. Genauso nervig sind natürlich die Abbrüche der Entwicklung an Programmen, an die man sich gerade gewöhnt hat. Letzteres ist aus meiner Sicht eines der wesentlichsten Probleme, die dazu führen, dass Linux sich nur verhalten in Unternehmen durchsetzt. Natürlich kann niemand garantieren, dass der Hersteller einer Anwendung, die in einer Firma eingesetzt wird, von heute auf morgen seine Pforten schließt und damit die Entwicklung und Pflege einer wichtigen Anwendung eingestellt wird. Aber scheinbar weniger häufig als im kommerziellen Bereich. Mich stören allerdings die Moden, denen die Linuxwelt unterworfen ist, am meisten. Wer keine Lust darauf hat, oder dies auch einfach nicht kann, aus Quellcode Anwendungen zu kompilieren, ist auf Gedeih und Verderb auf Binärpakete angewiesen. Und in dieser Richtung ist es der vielbeschworenen Community bis heute nicht gelungen, sich auf einen einheitlichen Standard zu einigen. Wehe dem, der vor Jahren mit RedHat oder Suse seine ersten Schritte unternommen hat. Er wird heute Probleme haben, von aktuellen Versionen auch die notwendigen RPM-Pakete zu bekommen. Während einst die Nutzer von Debian kaum um das Kompilieren herumgekommen sind, herrscht nunmehr an Deb-Paketen kein Mangel, dank des Shooting Stars Ubuntu. Trotzdem werde ich nicht zurückwechseln. Die Gründe dafür sind ebenfalls einfach: Im Vergleich zu Windows bin ich eindeutig produktiver. Mit virtuellen Desktops und einem blitzsauberen Multitasking selbst auf älterer Hardware kriege ich einfach besser meine Dinge geregelt. Zum anderen kostet eine Distribution im Vergleich zu kommerziellen Betriebssystemen deutlich weniger. Und nach wie vor habe ich deutlich mehr Möglichkeiten, mir meine Arbeitsoberfläche genauso anzupassen, wie ich es mir vorstelle und nicht wie ein Produktmanager meint, wie ich zu arbeiten hätte.

Screencasts ganz ohne Software erstellen – mit Screencastle

Wenn Sie anderen Nutzern die Funktion einer Software schnell erklären wollen, ist ein Screencast eine gute Möglichkeit. Denn statt vieler Worte zeigen Sie hier, welche Schrittfolgen der Nutzer einhalten muss, um zum Ergebnis zu gelangen. Wenn Sie vorhaben, eine umfangreiche Einheit für das E-Learning zu entwickeln, dürfte die Anschaffung einer speziellen Software von Vorteil sein. Denn damit nehmen Sie ja nicht nur den Inhalt des Bildschirms auf, sondern haben zusätzlich die Möglichkeit, erläuternde Texte oder Hinweise einzublenden oder auch Spracherläuterungen beizufügen. Ganz ohne die Installation einer Software kommt der Dienst Screencastleaus.

screencastle

Sie besuchen die Seite und klicken einmal auf den nicht zu übersehenden roten Schalter. Damit starten Sie ein Java-Applet, das nach dem erfolgreichen Laden von Ihnen wissen möchte, welchen Bereich des Bildschirms Sie aufnehmen wollen. Ist das elegant mithilfe der Maus erledigt, drücken Sie einfach den Aufnahmeknopf. Nun führen Sie die gewünschten Aktionen aus, die so lange gespeichert werden, bis Sie die Aufnahme wieder beenden. Dies ist ebenfalls clever umgesetzt, denn auf dem Bildschirm wird eine rote Linie angezeigt. Sobald Sie auf diese klicken, wird die Aufnahme fertiggestellt. Sie können dann Ihren Screencast speichern. Erst damit wird die Datei auf den Server des Anbieters hochgeladen. Dort finden Sie dann zahlreiche Links, über die Sie die Flash-Animation auf andere Seiten einbinden können oder auch direkt anspringen, um sie dann wieder auf den Rechner zu laden. Das System funktionierte in meinen Test sowohl unter Windows Vista als auch Linux einwandfrei. Aus meiner Sicht eine clever gemachte Lösung. Haben Sie Erfahrungen mit Screencasts? Welche Software setzen Sie dafür ein?