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SuSE 10.1 – mein erster Eindruck

Gespannt habe ich auf die Freigabe der neuen SuSE-Version gewartet, die sich etwas verzögert hatte. Dank Ktorrent (Danke, Leute für das schöne Programm) war der Download der ISO-Images bequem und recht zügig. Für ein Grundsystem werden allerdings nur die drei ersten ISO-Dateien benötigt.

SuSE-Kenner erleben während der Installation keine größeren Überraschungen. Übersichtlich und leicht verständlich wird der Nutzer Schritt für Schritt durch die Einrichtung des Systems geführt. Nach wie vor finde ich die Option der automatischen Anmeldung beim Anlegen eines Benutzers töricht. Die Sicherheit eines Linuxsystems so auszuhebeln, auch wenn es sich um ein System mit nur einem Benutzer handelt, ist ungeschickt.
Login in SuSE 10.1

Nach dem Neustart des Systems erwartet der diesmal in Blau gehaltene KDM die Anmeldung. Ich habe mich während der Installation für KDE als Desktop entschieden und so wird anschließend die Version 3.5.1 gestartet. An der Oberfläche wartet SuSE 10.1 mit wenig Neuerungen auf. Sehr schön und übersichtlich gestaltet ist der Eintrag „Mein Arbeitsplatz“, der mit „sysinfo:/“ im Konqueror erreicht werden kann. Integriert wurde auch die eigentlich aus dem GNOME-Umfeld stammende Desktopsuchmaschine Beagle, unter KDE mit der entsprechend optimierten Oberfläche.

Mein Arbeitsplatz in SuSE 10.1

Tiefgreifend Änderungen haben sich in der Softwareinstallation ergeben. Statt des gewohnten Yast präsentiert sich ein neues Werkzeug, das aus dem seinerzeit von Ximian entwickelten RedCarpet entwickelt hat und in Bedienung und Gestaltung an die APT-Aufsätze unter Ubuntu erinnert. Mit Sicherheit ein Schritt in die richtige Richtung.

Softwareinstallation in SuSE 10.1

Mein Fazit: Die neue SuSE ist gelungen. Wer gar noch eine 9.x im Einsatz hat, profitiert von vielen Neuerungen. Gegenüber der 10 sind die Änderungen allerdings marginal. Poweruser werden an der neuen Softwareinstallation aber ihre Freude haben, da sich hier sehr einfach Repositories einrichten lassen.

Xandros Desktop 3.0

Wenn davon die Rede ist, Nutzern von Windows den Umstieg auf Linux zu erleichtern, fallen meist zwei Namen: Linspire und Xandros. Letzteres habe ich mir einmal in der kostenlosen “Open Circulation Edition” angesehen. Das 650 MB große ISO-Image kann entweder für 10 Dollar direkt vom Server des Herstellers oder kostenfrei über Bittorent heruntergeladen werden.

Nach dem Booten wird der Anwender zunächst von einem sehr professionell wirkenden Setup begrüßt, das sich sowohl optisch als auch funktional eng an Installationsprogramme unter Windows anlehnt. Nach der Bestätigung der Lizenzbedingungen gelangen Sie bereits zur Softwareauswahl. Übersichtlich sind die Optionen einer benutzerdefinierten Installation gestaltet.

Installer von Xandros

Erst im nachfolgenden Schritt sind Angaben zur Partitionierung zu machen. Hier kommt es dann zum ersten Stolperstein für alle PC-Nutzer, die bisher nur mit Windows zu tun hatten, da erstmals von Begriffen wie hdc die Rede ist. Nach dem diese Klippe umschifft ist, geht es verhältnismäßig einfach weiter.
Softwareauswahl bei der Installation

Es wird nun die Netzwerkverbindung konfiguriert und anschließend müssen das Root-Kennwort und die Benutzerkonten angelegt werden. Danach werden die Programmdaten übertragen und das System neu gestartet. Nach der Anmeldung werden Sie von einem speziell angepassten KDE-Desktop (3.3) begrüßt, der durch die ersten Schritte führt.

Die kostenfreie Version von Xandros ist spartanisch ausgestattet, bietet aber mit OpenOffice (Version der 1er Reihe) zumindest alles, was man für die Büroarbeit benötigt. Das Softwareangebot kann allerdings jederzeit erweitert werden. Dazu stellt der Desktop mit Xandros Networks eine Art von Softwareshop bereit. Dort können einerseits kommerzielle Programme regulär erworben (zum Beispiel StarOffice) aber auch freie Programme heruntergeladen werden.
Softwareshop bei Xandros

Um uneingeschränkten Zugriff auf das Angebot zu erhalten, müssen Sie eine kostenpflichtige Mitgliedschaft erwerben. Das ist denn auch bereits der größte Kritikpunkt, denn damit fällt die Anschaffung der Distribution deutliche teurer als angegeben aus.

Review: Mandriva 2006

Schon seit längerer Zeit wollte ich mir einmal die Distribution Mandriva (ehemals Mandrake Linux) ansehen, habe dies aber immer wieder vor mich her geschoben. Aber just vor einigen Tagen habe ich mir das kostenfreie ISO-DVD-Image von Mandriva 2006 heruntergeladen, das mit rund 2 GB zu Buche schlägt. Nachdem Booten des Computers ist zunächst die Sprache auszuwählen sowie die Lizenz zu bestätigen. Im nächsten Schritt steht man bereits vor einer Besonderheit, denn hier wählen Sie die Sicherheitsstufe des Systems aus.
Installation von Mandriva
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Chandler – vielversprechender OpenSource PIM

In Version 0.6 hat die OSAF ein plattformübergreifendes Programm mit dem Namen Chandler vorgelegt. Diese Software für die Verwaltung von E-Mails, Terminen und Aufgaben liegt in Versionen für Linux, Mac OS X und Windows XP vor. Derzeit ist die Aufgabenverwaltung noch nicht implementiert und auch die E-Mail-Funktionalität ist noch nicht eingebaut. Obwohl das Programm noch leicht absturzgefährdet ist, verdient es, an dieser Stelle vorgestellt zu werden.

Die Entwickler haben eine sehr ehrgeizige Roadmap veröffentlicht. Das Ziel von Chandler ist es, einen modernen PIM zu schaffen, der eine gehörige Prise der Philosophie des GTD erhält. So verabschiedet sich das Programm von den überkommenen Ordnerstrukturen und deren Restriktionen. Die Grenzen zwischen den Informationsarten (E-Mail, Aufgabe, Termin) werden dadurch verschwimmen. Durch Tagging können Elemente verschiedenen Kontexten zugeordnet werden.

Davon versprechen sich die Entwickler eine größere Flexibilität und produktiveres Arbeiten. Eine wichtige Rolle wird hier das Konzept der Eingangsboxen spielen, da ja innerhalb von GTD eine zentrale Position einnehmen Durch die Erzeugung so genannter Collections können Sie unterschiedliche Elemente beispielsweise einem bestimmten Projekt zuordnen. Durch Aufruf der Sammlung erfassen Sie dann mit einem Blick, welche Aufgaben, Termine oder Mails zu diesem Projekt gehören. Statt sich wie in Outlook oder Evolution mühselig durch verschiedene Programmbereiche zu klicken, sehen Sie dann die Informationen, die Sie für die Bewältigung eines Projekts benötigen.
Oberfläche Chandler

Ich bin sehr neugierig auf die weitere Entwicklung und wünsche der Gemeinschaft genug Atem, um das Projekt tatsächlich bis zur Version 1.0 zu treiben. Lohnen würde es sich auf jeden Fall!

Ubuntu 5.10 – sehr überzeugend

Vor einer Woche habe ich mich (endlich) einmal intensiver mit Ubuntu auseinander gesetzt und mit das ISO-Image der 5.10 heruntergeladen. Um das Fazit bereits vorwegzunehmen: Ich zeige mich tief beeindruckt von dieser Distribution.

Getestet habe ich Ubuntu auf insgesamt drei Systemen. Einem älteren PC mit AMD Prozessor, der noch kein OS enthielt, einer virtuellen Maschine unter VMWare und einem Notebook, auf dem bisher Suse 9.3 lief.

Installation: Habe ich bisher der Installer von Suse bereits als recht komfortabel empfunden, war ich von Ubuntu regelrecht begeistert. Die Menüfolge erschien zwingend und es war auch kaum Eingreifen notwendig. Alle Hardwarekomponenten wurden problemlos erkannt. Allerdings ist der Debian-Partitionierer etwas schwieriger zu bedienen, wenn er denn auf eine Linux-Partition trifft. An dieser Stelle könnten Einsteiger Probleme bekommen, da die Hilfe aus meiner Sicht etwas unklar formuliert ist. Sehr gut finde ich den frühen Zeitpunkt, an dem die Netzwerkkarte erkannt und eingerichtet wird. Da meine Rechner ihre IP-Adressen per DHCP zugewiesen bekommen, konnte Ubuntu flott ins Internet gehen.

Softwareausstattung : Die Softwaregrundausstattung ist ausgewogen. Büropaket, Mailer, Internettools: Alles dabei, um sofort loslegen zu können. Für Vergnügen zwischendurch sorgen die von GNOME mitgelieferten Spielchen. Was soll ich zur Installation von Anwendungen schreiben? Wer einmal mit Synaptic und Debian-Paketen hantiert hat, wird RPM kaum vermissen.

Ubuntu in Aktion

Desktopumgebung: Ubuntu selbst gibt GNOME den Vorzug. Übersichtlich und gut strukturiert. Obwohl überzeugter KDE-Anwender gefällt mir die Arbeit damit. Ein- und Umsteiger dürften ebenfalls schnell damit zurechtkommen. Die Erdfarben wirken ausgewogen, allerdings ist das System nach meinem Geschmack etwas dunkel ausgefallen.

Für mich ist Ubuntu inzwischen wirklich eine ernstzunehmende Alternative zu Suse & Co. Dank der einfachen Installation ist die Distri inzwischen für Einsteiger geeignet.