Gespannt habe ich auf die Freigabe der neuen SuSE-Version gewartet, die sich etwas verzögert hatte. Dank Ktorrent (Danke, Leute für das schöne Programm) war der Download der ISO-Images bequem und recht zügig. Für ein Grundsystem werden allerdings nur die drei ersten ISO-Dateien benötigt.
SuSE-Kenner erleben während der Installation keine größeren Überraschungen. Übersichtlich und leicht verständlich wird der Nutzer Schritt für Schritt durch die Einrichtung des Systems geführt. Nach wie vor finde ich die Option der automatischen Anmeldung beim Anlegen eines Benutzers töricht. Die Sicherheit eines Linuxsystems so auszuhebeln, auch wenn es sich um ein System mit nur einem Benutzer handelt, ist ungeschickt.
Nach dem Neustart des Systems erwartet der diesmal in Blau gehaltene KDM die Anmeldung. Ich habe mich während der Installation für KDE als Desktop entschieden und so wird anschließend die Version 3.5.1 gestartet. An der Oberfläche wartet SuSE 10.1 mit wenig Neuerungen auf. Sehr schön und übersichtlich gestaltet ist der Eintrag „Mein Arbeitsplatz“, der mit „sysinfo:/“ im Konqueror erreicht werden kann. Integriert wurde auch die eigentlich aus dem GNOME-Umfeld stammende Desktopsuchmaschine Beagle, unter KDE mit der entsprechend optimierten Oberfläche.
Tiefgreifend Änderungen haben sich in der Softwareinstallation ergeben. Statt des gewohnten Yast präsentiert sich ein neues Werkzeug, das aus dem seinerzeit von Ximian entwickelten RedCarpet entwickelt hat und in Bedienung und Gestaltung an die APT-Aufsätze unter Ubuntu erinnert. Mit Sicherheit ein Schritt in die richtige Richtung.
Mein Fazit: Die neue SuSE ist gelungen. Wer gar noch eine 9.x im Einsatz hat, profitiert von vielen Neuerungen. Gegenüber der 10 sind die Änderungen allerdings marginal. Poweruser werden an der neuen Softwareinstallation aber ihre Freude haben, da sich hier sehr einfach Repositories einrichten lassen.