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Klasse Box: SKY IP-TV

Seit zwei Monaten habe ich jetzt die neue IP-TV-Box von SKY im Einsatz. Also genügend Zeit für einen Erfahrungsbericht aus dem Alltag. Für den Schnellleser: Ich kann den Einsatz empfehlen, auch wenn ich noch einige Verbesserungswünsche habe.

Warum die IP-TV-Box?

Eigentlich hatte ich in den vergangenen Jahren immer einen Bogen um Sky, oder besser, Vertragsangebote von Sky gemacht. Ab und ab habe ich mir mal das Sky Ticket gegönnt, vorzugsweise aber gerade auch deshalb, weil es rein über den Internetanschluss funktioniert. Genutzt hatte ich die App auf dem Fire-TV-Cube, ab und an auch per XBox, weil dort das Angebot an Live-Sendern größer ist. (Ja, ja die Rechteproblematik)

Nachdem sich Sky aber die Exklusivrechte der Formel 1 gesichert hat und ich gern mal wieder einige Rennen regelmäßig schauen wollte, buchte ich das entsprechende Ticket-Paket. Das ist, wenn man denn keine Vertragslaufzeit wünscht, zwar flexibel, aber teuer. Da kam das neue Angebot der IP-TV-Box „Sky Q über das Internet“ gerade recht. Denn es bot auf einem Blick ziemlich viel von dem, was ich benötigte.

  1. Funktioniert ohne Satellitenschüssel oder Kabelanschluss. Ein Internetzugang genügt. Versteht sich von selbst, dass es besser ist, eine große Bandbreite gebucht zu haben.
  2. Angeboten werden die bekannten Programmpakete.
  3. Es sind eine ganze Reihe von linearen TV-Sendern im Paketpreis enthalten.
  4. Wie beim Fire-TV gibt es viele Apps, um mit dem Gerät auch Netflix oder Amazon Prime Video zu schauen.

Für mich das ideale Angebot, da ich das Formel 1 Paket günstiger nutzen kann und gleichzeitig meinen Account bei Waipu-TV in den Ruhestand versetzen konnte.

Anschluss und Einrichtung

Geliefert wird ein kleines Paket, in dem sich die Box, das Netzteil, ein HDMI-Kabel und die Fernbedienung befinden. Das ist alles – wohl auch von allen technischen Laien – binnen ein paar Minuten zusammengesteckt. Nach dem Einschalten geht es in den Setup-Prozess. Was mir dabei auffiel, war die etwas ungewöhnliche Eingabemaske für die Anmeldedaten. Die Buchstabenauswahl in einem vertikalen Feld anzuordnen, hatte ich so noch nicht gesehen. Zur Einrichtung des WLAN kann ich nichts sagen, da ich die Box ausschließlich per Ethernet betreibe. Router und Box befinden sich im gleichen Raum, da bietet sich das einfach an.

Benutzung im Alltag

Dass Sky mit der Box den Anspruch erhebt, mehr abzuliefern, als nur eine weitere Streaming-Box, zeigt sich beispielsweise in der Option, der Box auch die Steuerung von Fernseher und Soundsystem zu überlassen. Das funktioniert durch Ausprobieren verschiedener Optionen, nachdem ein Hersteller aus einer Liste ausgewählt wurde. Schneller geht es, wenn die genaue Typenbezeichnung bekannt ist. Und es funktioniert auch nach der Einrichtung problemlos.

Das Angebot an linearen Sendern reicht meinen Ansprüchen vollkommen. Es sind die öffentlich-rechtlichen Sender dabei, die Sender der P7S1- und RTL-Gruppe. Die Menüführung ist aus meiner Sicht einsichtig. Beim Zappen habe ich deutliche Verzögerung nur beim ersten Aufruf eines Programms bemerkt. Kurzum: Wer mit Zattoo oder Waipu.TV zufrieden ist, wird in Hinblick auf das Handling keinen Unterschied zur Sky Box bemerken.

Während der vergangenen Wochen musste ich einmal die Box neu starten. Offenbar konnte sie die entsprechende URL nicht mehr aufrufen. Das funktioniert auf dem klassischen Weg (Ziehen des Netzsteckers). Womit wir bei meinen Wünschen wären.

Was fehlt der SKY IP-TV-Box noch?

Ein Neustart (Soft Reset) direkt über die Oberfläche wäre so eine Funktion, die aus meiner Sicht nicht schaden könnte. Das bieten der Magenta-TV-Stick und der Fire-TV Cube auch.

Leider gibt es aktuell keine Möglichkeit, die Wiedergabe des Programms zu unterbrechen oder eine Sendung neu zu starten. Es sei denn, die Sendung steht auch im jeweiligen Programmpaket auf Abruf zur Verfügung. Dann bietet die Box direkt beim Programmwechsel einen entsprechenden Hinweis.

Damit verbunden: Ganz oben auf der Wunschliste steht eine Aufnahmemöglichkeit. Dank Cloud-Speicher kann das nicht sonderlich schwer umzusetzen sein und technisch würde die IP-TV-Box damit auch dem regulären Q-Receiver gleichgestellt.

Dann wäre die Box aus meiner Sicht eine perfekte Alternative für alle Sky-Kunden, die nach einer platzsparenden und energieeffizienten Lösung suchen, um lineares Fernsehen und Sky zu verbinden. Und das allein per Internetanschluss.

Ciao Alice-DSL – Firmenübernahme mit dem O2-Dampfhammer

Wenn Sie das Geschehen in diesem Blog regelmäßig verfolgen, dann wissen Sie, dass ich schon einige Jahre mein DSL von Alice beziehe. Und dann wissen Sie auch, dass ich seit fast zwei Jahren das IP-TV-Angebot aus dem gleichen Hause nutze.

Das wird aber wohl nicht mehr lange so bleiben. Es wird Zeit zu gehen, Lieschen…

Firmenübernahme mit dem Dampfhammer – danke o2!

“Alice ist jetzt bei o2 zu Hause”. So verkündete es die Werbung vollmundig. Ich hätte von der O2-Werbung gewarnt sein müssen. Denn wer viele Blasen macht, produziert letztlich nur Schaum.

Eigentlich hat O2 ja genügend eigene Probleme damit, seinen Kunden zumindest stabil und dauerhaft sein mobiles Angebot zu gewähren. Doch statt sich vielleicht erst einmal um diese Aufgaben zu kümmern, nimmt man sich natürlich auch die Neuerwerbung vor.

Wenn einer meiner Leser mal ein Buch zum Thema “Firmenübernahmen, wie man sie besser nicht gestalten sollte” schreiben will: Ich bin mir sicher, dass dies hier ein passendes Lehrstück ist.

Neue Tarife bei Alice-DSL – nur nichts mehr für Profis

Als ich mich seinerzeit für Alice entschieden haben, waren es neben dem Preis vor allem zwei Dinge, die den Ausschlag gegeben haben.

  1. Echtes ISDN: In seinem Kerngebiet (rund um Hamburg, der Stammzelle des ehemaligen Hansenets, aus dem dann Alice wurde) war das Unternehmen zwar auch auf das Leitungssnetz der Telekom angewiesen. Es bot aber echtes ISDN mit einem klassischen NTBA an. Das war für mich wichtig, da die NGN-Anschlüsse, die heute auch teilweise von der Telekom verbaut werden, noch in den Kinderschuhen steckten und viele Nutzer darüber klagten, nicht stabil telefonieren zu können.
  2. Business-Tarife: Alice bot einen Business-Tarif an. Der war zwar etwas teurer, garantierte im Störungsfall aber eine Reaktion und Beseitigung des Problems binnen 24 Stunden. Wer mit Kunden kommunizieren muss, ist über ein solches Modell dankbar.

Nun hat sich O2 mal dieses Tarifdschungels angenommen und aufgeräumt. Und zwar richtig!

Das Business-Angebot gibt es nicht mehr. Und was noch schlimmer ist. Nach Aussage von Mitarbeitern des Hauses in den verschiedenen Kundenforen, werden Anschlüsse von Bestandskunden, die einen Tarifwechsel durchführen, auf die NGN-Technik umgestellt. NGN ist in diesem Zusammenhang ein niedlicher Ausdruck für Voice over IP mit einer Emulation für ISDN-Geräte.

Also zwei der Dinge, die mich für ein Angebot begeisterten, sind hastdunichtgesehen weggefallen. Natürlich, ohne den Kunden zu informieren.

Die Kundenumfrage-Täuschung

Anfang des Jahres gab es per Mail die Aufforderung, sich doch an einer Kundenumfrage zum Thema Alice-TV zu beteiligen. Natürlich mit dem Ziel, den Service zu verbessern. Die Gelegenheit habe ich gern ergriffen, auch und gerade hinsichtlich des Programmangebots und der verwendeten Hardware.

Die Mühe hätte ich mir sparen können, denn Alice TV wird nicht mehr vermarktet. Mit anderen Worten, wird früher oder später gestrichen werden.

Alice gehörte zu den Pionieren in Deutschland auf diesem Gebiet und kaum hat sich Telefonica das Unternehmen einverleibt, scheint man sich von der Idee des Triple-Plays zu verabschieden. Dagegen wäre fast nichts zu sagen, wenn man wenigstens Mobilfunk im Griff hätte.

Das Management dort scheint allmächtig und allwissend zu sein, denn wie sonst kann man binnen weniger Monate:

  • Eine Marke einstampfen?
  • Angebote einstampfen?
  • Technik einstampfen?

Für mich als Kunden ist das etwas mühsam, aber kein Beinbruch. Die Alternativen sind für das Ende der Vertragslaufzeit meines TV-Angebots auch schon festgelegt.

  • DSL kommt dann wieder von der Telekom.
  • Und Pay TV liefert dann Sky per Satellit.

Ciao, Alice – es war schön mit Dir

Alice IP-TV: Meine Langzeiterfahrungen

Vor gut einem Jahr hatten wir und dazu entschieden, unseren DVB-T-Dekoder einzumotten und über Alice-TV das Bewegtbild in die heimischen vier Wände zu holen. Zeit, einmal die Langzeiterfahrungen zu dokumentieren.

Nach kurzen, dafür intensiven Anlaufschwierigkeiten ist das System jetzt ununterbrochen im Einsatz:

Bildqualität: Ich bin kein HDTV-Fetischist und wir besitzen auch noch einen alten Röhrenfernseher, wenn auch mit 100 Hz-Technik. Die Bildqualität geht aber auf jeden Fall in Ordnung und scheint mir subjektiv etwas besser als DVB-T hier in meinem Empfangsgebiet.
Ausfälle: In den vergangenen 12 Monaten hatten wir zweimal einen halben Tag Ausfall. Woran es schließlich gelegen hat, vermag ich nicht zusagen. Das Problem war beseitigt, noch bevor uns ein Hotline-Techniker kontaktieren konnte. Auch das finde ich positiv.
Hardware: Nach mehr als 12 Monaten fängt die Hardware ein bisschen an zu leiden. Der Lüfter im Festplatten-Receiver meldet sich inzwischen merklich. Ansonsten gab es damit aber keine Probleme. Allerdings habe ich bewusst in diesen 12 Monaten lediglich ein Software-Update erlebt. Das erscheint mir insgesamt nicht sonderlich viel zu sein.
Programmangebot: Sind wir zufrieden mit. Derzeit testen wir das Paket “Big Entertain” zusätzlich aus. Filme leihen wir aber so gut wie nie, denn zwischen 4 und 6 Euro für 24 Stunden ist das war günstiger als Kino, aber “Blockbuster” sind doch recht wenige dabei.

Was nervt: Latenz-Zeiten beim Umschalten. Da könnte ich mir vorstellen, dass mit einem Software-Update deutlich mehr drin wäre. Die Sagem Box schaltet sehr gemächlich um und ist subjektiv langsamer als mein alter DVB-T Receiver. Auch ist die Software darin alles andere als stabil. So kommt es immer mal zu unmotivierten kleineren Abstürzen. Das System hängt dann nicht vollständig, dennoch ist es irritierend, wenn Sie sich gerade im EPG befinden und dann plötzlich auf der Startseite des Systems. Ab und an braucht der Kasten auch wiederum recht lange, bis das laufende Programm angehalten werden kann, um zeitversetzt zu schauen.

Auch bringt das System die häufig Eingabe meiner PIN aus dem Tritt. Diese wird immer dann benötigt, wenn Sie beim Zappen einen Kanal anwählen, der mit einer FSK-Freigabe gekennzeichnet ist. Danach habe ich schon mehrfach das Problem gehabt, dass sich eine Aufnahme auf einem anderen Sender nicht aktivieren ließ. Da scheint etwas am OS zu hängen.

Viele Kleinigkeiten, die sich bestimmt optimieren ließen.

Schade finde ich persönlich, dass es keine Möglichkeit gibt, ein Programm aufzuzeichnen und ein anderes zu sehen. Bei netto hier anliegenden 12 Mbit DSL wäre dies zumindest bei mir rechnerisch möglich. Das sieht aber der kleine Kasten von Alice nicht vor. Generell bereuen wir die Entscheidung allerdings nicht. Wir bleiben bei IP-TV über Alice.

Was denn nun Alice?

Als am gestrigen Abend meine Setop-Box verzweifelt blinkte und ich nicht fernsehen konnte, griff ich zur Bedienungsanleitung, in der Hoffnung, dort irgendwas schlaues zu finden. Zum Blinken schwieg sich das Heft aus. Ausschalten und Einschalten brachte die Lösung (wie so oft), allerdings stolperte ich über diese Kleinigkeit:

Bitte schieben Sie die SmartCard in Pfeilrichtung mit dem goldenen Chip nach oben…“

Steht auf der Titelseite der Broschüre, dort, wo die SmartCard befestigt wird. Auf Seite 5 steht:

SmartCard in Pfeilrichtung (Chip nach unten) in den Schlitz…

Ja, was denn nun Alice? Die Besitzer einer solchen Box werden es wissen.. 🙂

Fernsehen mit Alice – die ersten Erfahrungen

Vor guten sechs Wochen hatte ich das Fernsehen per DVB-T satt. Empfangsqualität soweit okay, aber das Programmangebot reichte mir nicht mehr. Also Kabelanschluss reaktiveren? Ziemlich teuer inzwischen und was in Foren und anderswo zur Empfangsqualität und Stabilität von Kabel Deutschland zu lesen war, konnte nicht überzeugen. Sat? Bisschen viel Aufwand für Fernsehen. Nach einiger Überlegung habe ich mich für IP-TV von Alice entschieden. Der 16 MBit-Anschluss (netto lagen bei mir hier immer gut 12-13 MBit an) sollte eigentlich reichen.
Gesagt, bestellt. Die Abwicklung selbst lief vorzüglich und reibungslos. Wenige Tage später hatte ich das DSL-Equipment. Leider hieß es nun Abschied von meiner Fritzbox nehmen, denn die IP-TV-Option funktioniert nur mit der von Alice ausgelieferten Hardware. Kurz vor der Freischaltung habe ich dann meine Smartcard und meine Set-Top-Box erhalten.
Der erste Eindruck der Geräte: Das Alice Modem 1231 ist sicherlich keine Schönheit. Die Anleitung zur Konfiguration ist gut, aber leider ist das Ding von Alice komplett zugenagelt. Mit Ausnahme von IP-Adressräumen und der WLAN-Verschlüsselung ist da nichts zu werden. Und auch die einschlägigen Quellen haben bisher kein Passwort für eine Profi-Admin-Oberfläche kundgetan. Die Set-Top-Box ist von Sagem. Das Gehäuse wirkt etwas klapprig und auch die Anschlussboxen könnten etwas fester in das Gehäuse integriert sein.
Da mein DSL-Anschluss im ersten OG liegt, ich aber im EG fernsehen will, muss das IP-Signal nun noch verteilt werden. Hier hat der Anwender die Möglichkeit zwischen:

  • LAN-Kabel verlegen (was nachträglich und Aufputz nicht so wohnlich ist)
  • WLAN-Bridge (teuer)
  • Power-LAN

Ich habe mich für die letztere Variante entschieden und auf ein Kit von Devolo gesetzt. Zugegeben, gerade an dieser Stelle war ich sehr skeptisch, aber ehrlicherweise liegen meine Erfahrungen mit PowerLAN-Adapter einige Jahre zurück. Die Einrichtung ist simpel und klappt sofort.

Einige Tage später war ich dann freigeschaltet. Also erstmals alles in Betrieb nehmen. Die Bildqualität ist wie ich sie mir vorgestellt habe und entspricht DVB-T. Mehr ist technisch ja auch nicht drin, da Alice das Sat-Signal erst konvertieren muss und einspeist. EPG, Aufnahme, zeitversetztes Fernsehen. Alles Dinge, die ich nicht mehr missen möchte.

Soweit die guten Aspekte…

Aber die Qualität des WLAN-Routers kann ich nur mit einem Wort beschreiben: Mist. Was Sphairon da gebaut hat, ist eine Katastrophe. Wenn ich von der theoretischen Bandbreite mal großzügig 8 MBit für das Fernsehen abziehe, müssten noch gut 3-4 MBit für das gleichzeitige Surfen übrig bleiben. Nicht sonderlich viel, aber um eben schnell eine Internetseite aufzubauen, sollte das reichen. Nur schade, dass das nicht der Fall ist:

WLAN: Eine Katastrophe. Egal welcher Funkkanal und welcher Standard aktiviert wurde. Das Netzwerk bricht regelmäßig zusammen oder aber das Auflösen der Adressen dauert so lange, dass der Rechner einen Timeout meldet. Klar, ich kann verstehen, dass das IP-TV Signal beim Routing höchste Priorität bekommt. Bildaussetzer will ja niemand, aber WLAN geht schon mal gar nicht. In meiner schieren Verzweiflung habe ich dann mal ein Notebook per Kabel an den Router angeschlossen. Auch hier das gleiche. Das Auflösen eines Namens ist so langsam, dass es fast sinnvoll sein könnte, das manuell mit ausgedruckten Listen zu tun. Hat der Router dann den Rechner herausgefunden, ist die Surfgeschwindigkeit beim gleichzeitigen Fernsehen zumindest in etwa so, wie erwartet. Nicht rasant schnell, aber ausreichend.

Kurzum: Mit dem Fernsehen bin ich zufrieden, aber Alice sollte dringlich etwas an der Hardware tun, denn so macht das keinen Spaß.