Stephan Lamprechts Notizen

  • Schöner del.icio.us Clone aus deutschen Landen

    Endlich tut sich auch etwas in deutschen Landen in Sachen Socialsoftware. Nach Scuttle möchte ich Ihnen heute Taggle vorstellen. Der Dienst ist ein Clone von del.icio.us, aber ein sehr guter. Taggle etikettiert sich derzeit noch selbst mit “Beta”, läuft aber bereits sehr rund. Die Eröffnung eines Accounts ist unkompliziert und schnell. Erfahrene Del.icio.us-Nutzer finden sich auch hier sofort zurecht.

    Logo von Taggle.de

    Es sind alle Funktionen enthalten, die einen solchen Service derzeit ausmachen:

    • Import aus Bookmarklisten und del.icio.us: Wer auf Link hinzufügen drückt, stolpert sofort über einen Hinweis, dass bereits vorhandene Lesezeichensammlungen aus dem Browser importiert werden können. Etwas in den Einstellungen versteckt, befindet sich auch die Möglichkeit, die XML-Datei aus del.icio.us zu importieren. Den Import quittierte der Dienst zwar mit einer Fehlermeldung, übernahm aber die Daten.
    • Zuordnung beliebiger Tags zu einer URL. Sind bereits Tags vergeben worden, erhalten Sie während der Eingabe per AJAX passende Vorschläge.
    • Oberfläche Taggle

    • Ein Bookmarklet zur Integration in den Browser: Einfach in Firefox oder Internet Explorer integrieren und schon kann aus einer aktuell besuchten Seite heraus ein Lesezeichen angelegt werden.
    • Darstellung der Tags in Wolken- und Listenform. Tags können nach Häufigkeit oder Alphabet sortiert werden.
    • Mit Scuttle hat Taggle gemein, dass Sie für jedes Lesezeichen bestimmen können, ob dieses öffentlich oder privat sein soll.
    • Fast schon selbstverständlich, aber der Vollständigkeit halber erwähnt: Die Links anderer Nutzer oder Links zu ausgewählten Tags können abonniert werden.

    Taggle macht bereits jetzt einen sehr vollständigen Eindruck. Schön gestaltet und funktional ziemlich komplett. Der Service ist del.icio.us absolut ebenbürtig und bietet eben den Vorteil, die Tags in seiner Muttersprache vergeben zu können.

  • WordPress.com – Erster Eindruck vom neuen Blogdienst

    Dass Matt auf WordPress.com ein neues Hostingsangebot für WordPress plant, ist ja kein Geheimnis mehr. Noch ist das Angebot nicht öffentlich, dennoch hier eine ausführlichere Vorstellung des Dienstes.

    Bereits bei der Anmeldung bei WordPress.com muss ein Benutzername angegeben werden. Der Name sollte mit Bedacht gewählt werden, ist das neue Blog doch über die URL benutzername.wordpress.com erreichbar. Wie von WordPress selbst gewohnt, erhält man ein automatisch generiertes Passwort, das aber nach dem ersten Login sofort geändert werden kann.

    Nutzer, die bereits Erfahrungen mit WordPress sammeln konnten, werden sich in der Menüstruktur sofort zurecht finden. Nachdem Login wird der Blogger vom Dashboard begrüßt. Im oberen Bereich sind die wichtigsten Funktionen für Einsteiger per Link erreichbar. Vielleicht werden diese ja noch auffälliger gestaltet, um Anfängern die erste Orientierung zu erleichtern.

    Dashboard WordPress.com

    Ansonsten bietet das Dashboard keine Besonderheiten. Es werden die übliche Zusammenstellung der Kurzstatistik und einige aktuelle Beiträge anderer Blogs präsentiert.

    Eine große Überraschung erleben erfahrene WordPress Nutzer, wenn Sie einen Artikel schreiben wollen. Statt des üblichen Editors blicken Sie hier auf TinyCME. Gerade Einsteiger werden sich aber im Umgang damit leichter tun als mit dem bisher eingesetzten, funktionalen, doch schmucklosen Editor.

    Die Funktionen für das Schreiben neuer Beiträge machen den bisher ausgereiftesten Eindruck. Statt mit „erweiterten Schreiboptionen“ hantieren zu müssen, sind alle Funktionen dank AJAX nur einen Mausklick entfernt. Ein Komfort, der bald zur angenehmen Selbstverständlichkeit wird.

    Editor WordPress.com

    Sehr intuitiv ist auch der Upload und das Einbinden von Bildern gelöst. Derzeit stehen 26 MB Speicherplatz für Bildmaterial zur Verfügung. Über den Browser werden die Abbildungen in eine kleine Vorschau geladen. Mit Klicken und Ziehen fügen Sie dann dem Artikel ein Bild hinzu.

    Bilderupload WordPress.com

    Die anderen Programmbereiche präsentieren sich wie in der 1.5 gewohnt. Eine Ausnahme bildet der neue Abschnitt Referers im Bereich Verwaltung. Hier steht ein kleines Statistikmodul zur Verfügung. Zugleich können darüber auch gleich Adressen in die Blacklist aufgenommen werden.


    Meine Bewertung

    Im Vergleich zu einer eigenen WordPress-Lösung ist WordPress.com bisher deutlich zu schwach auf der Brust. Es gibt (bisher) keine Plugins, keinen FTP-Zugang und keine manuelle Änderung der Templates. Wer mit WordPress auf seinem eigenen Server bloggt, wird kaum wechseln. Freuen darf man sich auf jeden Fall auf die AJAX-Unterstützung und das neue Layout im Editiermodus, das sicherlich in Version 1.6 eingehen wird.

    Einsteiger finden in WordPress.com hingegen eine Lösung, die sich bereits jetzt einfach in Betrieb nehmen lässt und (mehr oder weniger) leicht zu bedienen ist. Die acht angebotenen Templates (von Kubrick bis Blix) sind gefällig und durchdacht. Typepad und Blogger dürfen den neuen Dienst bereits jetzt schon einmal als ernstzunehmenden Mitbewerber betrachten!

  • Star Office 8 ist da – mein erster Eindruck

    Seit gestern ist StarOffice 8 offiziell verfügbar. Da OpenOffice 2.0 sich noch im Stadium eines Releasekandidaten befindet, basiert die kommerzielle Variante also auf einer früheren Version.

    Splashscreen StarOffice 8

    Ich habe mir gleich die aktuelle Version einmal für Sie angesehen.

    Kauf und Installation
    Entgegen seiner bisherigen Gepflogenheiten bietet Sun diese Version auch in der deutschen Sprachvariante zum Download an. Eine Kreditkarte genügt, um sofort loslegen zu können. Inklusive Steuern werden dann 82 US-Dollar für den Download fällig. Ende Oktober soll es auch eine Boxvariante im Handel geben. Im Vergleich zum Vorgänger ist der Preis damit leidlich stabil geblieben. Allerdings nur auf den ersten Blick, denn vor dem Download entscheidet man sich für ein Betriebssystem. Auch im Kleingedruckten auf der Website ist geschrieben, dass man eine Version für Windows oder Linux oder Solaris erhält. Ich bin gespannt, ob Sun dies auch bei den Boxen fortführt. Der Download lief stabil durch.

    Ich habe die Linuxversion erworben. Übertragen wird dann sinnigerweise ein ZIP-Archiv, was zwar keine Probleme bereitet, aber bisher hat Sun hier auf tar.gz gesetzt. Im Archiv enthalten sind zwei PDF-Dateien mit den üblichen Kurzdokumentationen und ein Shellskript.

    Das Skript entpackt dann alle Installationsdateien in einem Verzeichnis eigener Wahl. Das Ausführen des eigentlichen Installationsskripts, das auf Java basiert, machte dann leider Probleme. Das Javaprogramm ließ sich weder unter SuSE 9.3 noch unter SuSE 9.1 starten. Glücklicherweise liegen alle Programmkomponenten als RPM vor. Damit lief die Installation dann schnell durch. Allerdings finde ich es etwas unverständlich, dass Sun hier den bisherigen, doch sehr komfortablen, Installer aufgegeben hat.

    Erster Start
    Von OpenOffice 2.0 bereits etwas Kummer gewohnt, war ich von dem verhältnismäßig langem Anzeigen des Splashscreens beim ersten Start nicht überrascht. Das Geheimnis: Ein Einrichtungsassistent kümmert sich um die Übernahme von Benutzerdaten aus aufgefundenen Vorversionen. Interessanterweise wurde eine Standardinstallation von StarOffice 7.0 dabei nicht berücksichtigt.

    StarOffice Writer
    Auf den ersten Blick hat sich die Oberfläche des Writers nicht sonderlich verändert. Das etwas überlebte Konzept der Symbolleiste am linken Bildschirmrand wurde aufgegeben. Insgesamt hat sich StarOffice optisch damit mehr an Microsoft angenähert. Neu sind Werkzeugleisten, die sich innerhalb eines bestimmten Kontext automatisch einblenden. So hilft bei der weiteren Bearbeitung einer Tabelle die Tabellenwerkzeugleiste, bei Nummerierungen die Leiste Nummerierungen und Aufzählungen. Meiner Ansicht nach ein Schritt in die richtige Richtung zu mehr Benutzerfreundlichkeit.

    Oberfläche StarOffice Writer 8

    Die meisten Neuerungen bleiben aber unter der UI verborgen und dürften aus Berichten zu OpenOffice 2.0 bereits bekannt sein.

    • Neues XML-Datenformat.
    • Neuer Datenbankmanager, der verspricht die Verknüpfung mit bereits vorhandenen Datenbanken einfacher zu machen.
    • Mehr Optionen beim Export in das PDF-Format.

    Neben diesen herausragenden Neuerungen wurden zahlreiche Funktionen im Detail verbessert. Seien es nun die Formate in Tabellen oder der neu konzipierte Assistent für Serienbriefe.

    Werkzeugleiste StarOffice 8

    Die Arbeit mit der frischen neuen Oberfläche hat sofort Spaß gemacht. Auch dieser Beitrag entstand im neuen StarWriter. In den nächsten Tagen stelle ich Ihnen dann die weiteren Neuerungen des neuen StarOffice 8 vor.

  • Es muss nicht immer del.icio.us sein

    Als ständiger Nutzer von del.icio.us wächst meine Bookmarksammlung dort fast täglich. Besonders inspirierend finde ich die Funktion der so genannten “Inbox”, die mir zu meinen Tags passende Lesezeichen anderer Mitglieder anzeigt. Eigentlich ein nahezu perfekter Service, trotzdem haben mich immer bisher zwei Dinge daran gestört:

    1. So interessant Social-Software ist, gibt es doch Lesezeichen, die ich benötige, aber nicht teilen will. Beispielsweise der Link zur Loginmaske meines SQL-Adminzugangs. Bisher ist es noch nicht möglich, Bookmarks als “privat” zu kennzeichnen.
    2. del.icio.us läuft nicht auf meinem Server. Zwar ist nach meiner Einschätzung die Performance des Dienstes besser geworden, aber manchmal würde ich meine Lesezeichen doch auch auf meinem Server gespeichert wissen.

    Eine Alternative zu del.icio.us ist Scuttle, das Sie auch auf Ihrem eigenen Server betreiben können.

    Homepage Scuttle
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  • Plugin des Monats September: Google Sitemaps

    Aus der Kategorie Plugins für WordPress heute mein Favorit für den Monat September. Arne Brachhold legt mit dem Google Sitemap Generator für WordPress ein überraschend perfektes und vor allem hilfreiches Stück Software vor.

    Das leicht zu installierende Plugin macht genau das, was sein Name vermuten lässt. Auf Knopfdruck erstellt es eine Sitemap zur Anmeldung bei Google. Es genügt, einige wenige Parameter einzustellen. Einen Mausklick später befindet sich die Sitemap bereits im Rootverzeichnis Ihrer WordPress-Installation.

    Sitemap Plugin

    Mit dem Instrument der Sitemaps verspricht sich Google, aktuellere Informationen über Änderungen an den Internetseiten der Teilnehmer zu erhalten. Weitere Informationen zur Sitemap selbst finden Sie hier.

    Wer keine Lust und Zeit hat, eine Sitemap manuell zu erzeugen, findet in Arnes Plugin eine große Hilfe. Eine wichtige Bereicherung der WordPress-Plugins!