Stephan Lamprechts Notizen

  • Spam-Bekämpfung mit Akismet

    Als Inhaber eines Accounts bei WordPress.com habe ich mich vor einigen Tagen darüber gewundert, was denn der Invitation-Code für eine API bedeuten soll, der plötzlich in meinem Profil auftauchte. Als schon beruflich neugieriger Mensch habe ich das nun auch gleich ausprobiert. Ab sofort wird dieses Blog durch die Dienste von Akismet vor Spam geschützt.

    Akismet gleicht eingehende Kommentare in Echtzeit auf seinem Server ab und klassifiziert den Eintrag. Das System kommt bei WordPress.Com automatisch zum Einsatz. Es steht aber auch als PlugIn für jeden WordPress-Nutzer zur Verfügung.

    Wer ein nicht kommerzielles Blog betreibt, darf das PlugIn kostenlos nutzen. Einzige Voraussetzung ist eben ein Invitation-Code, der bislang WordPress.com Nutzern vorbehalten ist.

    Ich habe mich zum Abschluss eines kommerziellen Abos des Dienstes entschieden, das für 5 Dollar im Monat erhältlich ist. Im Rahmen der Registrierung darf man sich dann auch gleich zu WordPress.com einladen lassen.

    Dort wird dann der Aktivierungscode angezeigt. Die Installation läuft nach dem üblichen Schema. Download, Upload, Aktivierung unter Plugins mit Angabe des Aktivierungscodes.

    Nachdem SpamKarma in diesem Blog rund 4000 Spamkommentare gelöscht hat, werde ich einmal Akismet einige Zeit ausprobieren und von meinen Erfahrungen an dieser Stelle berichten.

  • Kaboodle – Online-Empfehlungsdienst

    Logo Kaboodle
    Kennen Sie das? Sie surfen im Web und vergleichen die Angebote von Online-Händlern in Hinsicht auf Preis, Service und Zahlungskonditionen? Oder Sie beschäftigen sich mit Ajax und suchen nach guten Tutorials?

    Die Suchmaschinen helfen Ihnen zwar dabei, die Einstiegsseiten zu finden, schweigen sich aber leider zur Qualität der Informationen aus. Wäre es nicht schön, wenn sich jemand bereits die Arbeit gemacht hätte und ein Tutorial besonders lobt?

    Diesen Ansatz verfolgt die Plattform Kaboodle: Mitglieder dieses neuen Service stellen individuelle Listen von Websites zu einem Thema zusammen und veröffentlichen ihre Erfahrungen damit. Sie können in den Listen anderer stöbern und sich die Kommentare ansehen oder selbst kommentieren. Damit entsteht ein Empfehlungssystem von Web-Seiten zu allen erdenklichen Themen.

    Eine Seite wird in Kaboodle aufgenommen

    Die Übernahme einer interessanten URL auf eine Ihrer Listen ist sehr einfach. Dazu wird ein kleines Bookmarklet eingebunden, das Sie problemlos etwa im Firefox einsetzen können. Stoßen Sie auf eine empfehlenswerte Seite, genügt ein Mausklick auf den Schalter. Kaboodle durchsucht nun die URL und bietet Ihnen verschiedene Zusammenfassungen des Inhalts an. Diese können Sie übernehmen oder auch eine eigene Beschreibung einfügen. Außerdem haben Sie genügend Platz um selber herausragende Eigenschaften des Angebots zu notieren.

    Damit funktioniert Kaboodle im Prinzip wie ein Social Bookmark-Manager mit einer Empfehlungskomponente. Das macht den Service einerseits ganz interessant, andererseits sehe ich derzeit daran allenfalls eine Ergänzung zu del.icio.us oder Taggle.

    Eine Übernahme von bereits vorhandenen Lesezeichen ist nicht möglich, obwohl gerade die Synchronisation mit del.icio.us und die Auswertung von Tags, um thematische Seiten zusammenzustellen, durchaus interessant wäre.

    Noch sind die angebotenen Listen übersichtlich, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass Kaboodle einige Freunde (auch in Deutschland) finden wird.

  • Goowy -Web 2.0 Maildienst in Flash

    Dass Web-Anwendungen, die sich dem Kontext Web 2.0 zuordnen lassen, auch ohne Ajax auskommen können, beweist der Maildienst Goowy. Vorausgesetzt, Ihnen steht eine wirklich schnelle Internetanbindung und ein aktueller Flash-Player zur Verfügung.

    Goowy Desktop

    Die Mailfunktionen von Goowy sind nicht spektakulär, aber solide gestaltet. Für Ihre Daten stehen Ihnen 2 GB Speicherplatz zur Verfügung. Die Organisation der Nachrichten erfolgt klassisch in einer Ordnerstruktur.

    Direkt nach Ihrer Anmeldung landen Sie auf Ihrem persönlichen Desktop, der recht farbenfroh gestaltet ist. Auf dem Desktop sind einige Widgets platziert, die Ihnen die aktueller Zahl neuer Nachrichten, Zitate, einen RSS-Reader oder auch die Bilder eines Flickr-Accounts anzeigen.

    Alle Elemente lassen sich frei verschieben oder auch ausblenden. Über diese Basisfunktionen hinaus bietet Goowy auch ein Kalendermodul. Dieses befindet sich allerdings noch stark im Betastadium und führte in meinen Tests zum häufigen Stillstand des Firefox.

    Kalendermodul von Goowy

    Auch für Ablenkung ist gesorgt. Das Modul “Games” bietet zahlreiche Klassiker für ein Spielchen zwischendurch an.

    Spielchen zwischendurch bei Goowy

    Goowy ist optisch ein Leckerbissen und durchaus Wert, einmal als persönliche Startseite im Web genutzt zu werden.

  • Noch etwas flockig – Flock der Social-Browser

    Schon seit Monaten konnte man sich auf den Seiten von Flock um einen Beta-Zugang bewerben. Nun haben sich die Entwickler letzte Woche überraschend dazu entschlossen, einen Entwickler-Preview öffentlich ins Netz zu stellen. Mit viel Vorschusslorbeeren bedacht, wurde eine neue Erfahrung beim Surfen versprochen. Herausgekommen ist, nun ja, ein auf Firefox basierender Browser. In der deutschen Blogosphäre sind derzeit teilweise geradezu euphorische Stimmen zu lesen, die ich so nicht ganz nachvollziehen.

    Bookmarks in Flock

    Es liegt sicherlich am Alpha-Status des Codes: Flock ist unter Linux schnarchend langsam. Das ist tatsächlich eine neue Erfahrung, denn so haben Sie Firefox sicherlich noch nicht erlebt. Die Oberfläche ist nett gestaltet, aber allein um diesen Effekt zu erreichen, hätte es ein Skin für Firefox auch getan.

    Was unterscheidet Flock nun vom Firefox?

    • Zunächst die Lesezeichenverwaltung. Diese basiert auf Tags und dem Konzept der „Stars“, wie Sie es von Google-Mail vielleicht bereits kennen. Auf einen vorhandenen del.icio.us-Account wird über die bekannte API zugegriffen. Allerdings werden die Lesezeichen offensichtlich nicht lokal zwischen gespeichert, was das System unnötig verlangsamt.
    • Flock beinhaltet einen kleinen Editor für Blogger. Die Verbindung zum Blog kann das Programm selbstständig ermitteln, was im Falle von WordPress sehr gut funktioniert. Befinden Sie sich auf einer interessanten Seite, über die Sie schreiben möchten, rufen Sie einfach den Editor auf und stellen Ihren Beitrag online. Mit dem WordPress-Bookmarklet verfügen Sie aber im Prinzip über die gleiche Funktionalität.
    • Blog-Editor von Flock

    • Über die Flickr-Leiste lassen Sie sich die Bilder eines Accounts anzeigen. Diese können per Drag&Drop in einen Blogbeitrag gezogen werden, was sehr gut funktionierte.
    • Die für mich am meisten herausragende Funktion ist ein Shelf genannter Bereich. Gefällt Ihnen auf einer Seite ein Bild oder finden Sie einen Textpassage besonders interessant, markieren Sie den Content und ziehen ihn mit der Maus in diesen Abschnitt. So sammeln Sie während des Surfens interessante Informationen ein. Sehr praktisch, wenn dies meinen Furl-Account aber nicht ersetzen wird.

    Shelf zur Informationssammlung

    Flock ist ein Browser mit Blogging-Funktionalität, nicht mehr und nicht weniger. Eine revolutionäre Entwicklung ist er hingegen nicht. Del.icio.us, Furl und die meisten Blogs stellen kleine Bookmarklets bereit, die die vorgestellten Funktionen ebenfalls anbieten. Einzig das Shelf ist aus meiner Sicht wirklich innovativ.

    Der langsame Zugriff auf del.icio.us ist dagegen ärgerlich. Wenn Sie Firefox benutzen, sei Ihnen dagegen die kleine del.icio.us-Erweiterung von Christian Hellsten empfohlen, die Ihre del.icio.us-Lesezeichen ebenfalls in Firefox nutzbar macht und rein subjektiv schneller arbeitet.

  • Wollen Sie eine Suchmaschine kaufen?

    Wenn Sie schon immer einmal im Besitz einer eigenen Metasuchmaschine sein wollten, dann haben Sie jetzt die Gelegenheit. Jux2 versteigert gerade seine Suchtechnologie bei Ebay. Das aktuelle Gebot liegt derzeit bei rund 26.000 US-Dollar. In diesem Preis enthalten ist aber lediglich der Quellcode. Für Server und Abkommen mit den Suchmaschinen müssen Sie schon selber sorgen.

    Homepage Jux2

    Ich würde dem Team wünschen, auf diese Weise einen Investor zu finden, der zunächst alles beim Alten lässt, denn der Ansatz von Jux2 hat mir gut gefallen. So durchsucht der Dienst zwar nur Google, Yahoo und AskJeeves, bildet aber aus den drei Ergebnismengen mit einem eigenen Algorithmus ein individuelles Ranking.

    Sehr informativ sind dabei immer die direkten Vergleiche der Treffer. So kann man sich mit einem Blick darüber informieren, was eine ausgewählte Suchmaschine über die bestehende Schnittmenge hinaus gefunden hat. Diese Abfrage (viel informativer!) lässt sich auch umkehren. Was finden beispielsweise Yahoo oder AskJeeves zusätzlich zu Google?

    So lange der Service noch nicht verkauft ist, schauen Sie doch mal rein!