IScrybe im Langzeittest

Immer wieder stelle ich an dieser Stelle Online-Werkzeuge für das Zeit- und Selbstmanagement vor, die oftmals einen viel, häufig aber auch einen wenig versprechenden Eindruck machen. Deswegen unterziehe ich in loser Folge das eine oder andere Angebot einem längeren Praxistest. Den Anfang bildet IScrybe, mit dem ich mich in den vergangenen Wochen ausschließlich organisiert habe.

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IScrybe hat zwei große Vorteile im Vergleich zu anderen Angeboten. So bietet es einen Offlinemodus, über den der Zugriff auf die persönlichen Daten auch dann möglich ist, wenn gerade keine Internetverbindung vorhanden ist. Das klappt unter Windows Vista, XP und Linux sowohl mit Firefox und dem Internet Explorer ganz ausgezeichnet. So war es problemlos möglich, von meinen vier verschiedenen Rechnern auf meine Aufgabenlisten zuzugreifen. Inkonsistenzen in den Daten traten nicht auf.

Eine zweite ebenfalls sehr gelungene und sinnvolle Funktion sind die Druckoptionen. So ist es sowohl möglich, ein kleines Booklet mit Kalender und Aufgabenlisten auszudrucken, als auch das Format Pocketmod zu verwenden. Das erweist sich gerade bei Besprechungen als sehr praktisch, da genügend Platz vorhanden ist, um handschriftliche Ergänzungen vorzunehmen. Etwas problematischer gestaltet sich der Ausdruck unter Linux, da hier erst umständlicher das Papierformat eingestellt werden muss.

IScrybe setzt seinen Schwerpunkt in der Funktionalität des Kalenders. Dieser nimmt innerhalb des Bildschirmgestaltung den meisten Raum ein. Beachtlich für die in Flash programmierte Lösung sind die vielen verschiedenen Ansichten und das sehr intuitive Bedienkonzept. Wie in Outlook lässt sich ein Termin mit der Maus durch das Aufziehen der belegten Zeit einrichten. Es kann dann unmittelbar die Eingabe der Details erfolgen. Auf Wunsch erinnert IScrybe den Anwender auch an einen bevorstehenden Termin. Entweder unmittelbar im Programm oder durch eine Erinnerung per E-Mail. Durch Zuweisen von farbiger Etiketten wird es noch übersichtlicher. Tages-, Wochen- und Monatsansicht sind für das Kalendermodul eine Selbstverständlichkeit.

Etwas versteckt ist die Option bereits vorhandene Termine in den Kalender zu übernehmen. Dies ist aber problemlos per RSS über die Optionen des Programms möglich. Wer seinen Datenbestand aus Outlook übernehmen will, muss einen Umweg über Google Kalender wählen. Dazu wird der Kalender aus Outlook in das CSV-Format exportiert, das von Google importiert wird. Google Kalender stellt dann den erwünschten RSS-Feed bereit.

Zu einem vollständigen Tool für das Selbstmanagement gehört auch ein Aufgabenmodul. IScrybe eignet sich hier am ehesten für den Einsatz nach GTD. Beliebige Listen lassen sich anlegen und ebenfalls intuitiv mit Einträgen versehen. Leider lässt sich der Aufgabenblock aber nicht in der Größe verändern oder gar bildschirmfüllend darstellen. Gerade bei einer Vielzahl von erfassten Einträgen schmälert dies die Übersicht. Angekündigt, aber derzeit noch nicht umgesetzt, ist eine Option, über die sich Aufgaben auch delegieren lassen. Ebenfalls etwas versteckt und sich erst durch die Arbeit mit dem Programm für den Nutzer wirklich erschließend, ist die Möglichkeit, eine Vielzahl von Einträgen zu erzeugen. Wer, wie ich, seine Aufgaben bisher in einer formlosen Liste in einem Wiki geführt hat, kann dort die Einträge in Textform kopieren und über die Zwischenablage seines Betriebssystems in IScrybe einfügen. In einem Vorschaufenster legt der Nutzer dann fest, auf welchen Listen die Elemente gespeichert werden sollen.

Zu jeder Aufgabe kann optional ein Termin eingetragen werden. Über einen einfachen Link in den Kalenderansichten, werden dann alle fälligen Aktivitäten, unabhängig von der entsprechenden Liste, dargestellt.

Mit Ausnahme der zu klein geratenen Darstellung ist an der Aufgabenverwaltung nichts auszusetzen. Schön wäre allerdings eine Option, Aufgaben mit verschiedenen Listen zu verlinken, um etwa eine übergreifende Projektliste zu pflegen.

IScrybe hat sich in meinem Praxistest bewährt. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, die Dinge nicht im Griff zu behalten und die Offline-Funktionalität überzeugt im mobilen Einsatz. Was ich den Entwicklern allerdings ans Herz lege, ist einerseits Vollbildarstellung der Aufgaben und eine Synchronisation mit Outlook, die für alle Nutzer von Bedeutung ist, die in einem Firmennetzwerk Terminvereinbarungen über einen Exchange-Server treffen, dennoch auf den Komfort von Scrybe nicht verzichten wollen.

Die Messlatte für den nächsten Kandidaten, Vitalist, liegt damit hoch.

6 Gedanken zu „IScrybe im Langzeittest

  1. Pingback: Freiheitsfreund

  2. Stephan Lamprecht

    Hallo, Peter,

    leider gibt es dort keine Einladungen. Sonst hätte ich Dir gern Zutritt verschafft.

    Antworten
  3. Christian

    Hallo Stephan,

    zwar ist der Eintrag etwas älter, aber ich wage es dennoch meine Frage zu stellen. Du schreibst:

    “Etwas problematischer gestaltet sich der Ausdruck unter Linux, da hier erst umständlicher das Papierformat eingestellt werden muss.”

    Genau das habe ich bislang noch nicht hinbekommen, wo stellst du das Format ein? Ich steh da etwas auf dem Schlauch…

    Antworten
  4. Pingback: Stephan Lamprechts Notizen

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