Wenn Lieschen ein Problem hat und Google die Schuld gibt

Google zeigte sich gestern stark verschnupft. Ein Fehler im DNS-Service sorgte dafür, dass Google Mail, Blogger usw. kaum oder nicht zu erreichen waren. Das hatte natürlich fatale Auswirkungen auf das Internet selbst. Viele meiner Lieblingsblogs waren nur sehr schwer zu erreichen, da die Seiten auf die Anzeigen des AdSense-System warteten. Eine eindrucksvolle Vorstellung der inzwischen erreichten Marktmacht von Google. Die Firma hat mit dem aufs Schild gehobenen Credo “Don’t be evil” einen Stand im Web erreicht, der dem von Microsoft bei Anwendungen und Betriebssystemen eigentlich in nichts nachsteht.

Anzeige

Zugleich litt mein Lieschen (vulgo Alice-DSL von Hansenet) aber ebenfalls unter extremen Performance-Problemen. Die schöne Alice hat leider gleich zwei Achilles-Fersen: Zum einen die Authentifizierungs-Server, zum anderen die DNS-Server. Das ist dumm, weil ohne beide nichts geht.

Schon seit Wochen maulen die Kunden im nicht-offiziellen Kundenforum über die Probleme bei der Namensauflösung. Die dort mitschreibenden Hansenet-Mitarbeiter schoben das immer auf einen Router, dessen Software noch nicht zufriedenstellend arbeit. Ei nun, solche Geräte sind ja kein Hexenwerk und sollten eigentlich irgendwann einmal konfiguriert sein. Gestern nun war es wieder arg schlimm. Traceroutes zeigten Antwortzeiten von zum Teil mehr als 140 ms des zugewiesenenen DNS. Und bis ein Paket aus dem Hansenet-Netzwerk in die freie Welt entlassen wurde, konnten schon mal 30 Sekunden vergehen.

Nun gibt es ja auch ein Leben außerhalb des Internet und so habe ich denn mit meinem Kindern gespielt. Belustigend aber die Stellungnahme des Hansenet-Pressesprechers bei Heise, die hier nachzulesen ist: Es sei kein Fehler feststellbar gewesen. Er gehe davon aus, dass die Nutzer Google als Startseite eingerichtet hatten und deshalb meinten, dass es an Hansenet liegen könnte.

Das höre ich aber ganz deutlich in meinen Ohren den Jingle des Media Markts: “Ja, ja, ja, laßt Euch nicht verarschen…”. Ehrlich Herr Nillies, an Google lag es bestimmt nicht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert