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Meine Erfahrungen mit Squidoo

Was ich gerade tue, darf ich als Betatester eigentlich nicht. Anderseits hat man ja etwas journalistische Ehre am Leib und deshalb schreibe ich nun einige Zeilen zum neuen Projekt Squidoo von Seth Godin. Gerade Blogger und Journalisten aus den USA hatten sich bei der ersten Ankündigung des Dienstes fast mit Lobeshymnen überschlagen. Grund genug für mich, mich ebenfalls für den Betatest zu bewerben, um mich einmal gründlich umzusehen.

Etwas ernüchtert war ich dann schon. Squidoo basiert letztlich auf der Idee von “Ask an Expert”, reichert diese Idee aber mit modernen Inhalten wie Tagging, Technorati-Abfragen und RSS-Feeds an. Hätte es das alles schon seinerzeit gegeben, wären die Initiatoren von “Ask an Expert” sicherlich auch darauf verfallen.

Squidoo basiert auf der Annahme, dass jeder von uns zumindest auf einem Gebiet ein Experte ist. Dieses Wissen stellt der Experte dann über eine so genannte”Lens” zur Verfügung. Diese “Lupen” bestehen aus verschiedenen Modulen, die sein Inhaber mit Inhalten bestücken kann.

Derzeit stehen dabei zur Auswahl:

  • Kommentierte Linklisten
  • Textlisten
  • Technorati-Abfragen
  • Flickr Abfragen
  • Lensrolls, über die man die Lenses anderer Themen oder Nutzer beobachten kann.

Die Lupen sind über ihren Namen direkt als URL abrufbar und können auch per RSS-Feed abonniert werden. Damit behalten die Nutzer Ergänzungen und Aktualisierungen im Griff.

Von seiner Grundidee hat Squidoo durchaus das Potential sich zukünftig zu einem Einstiegspunkt bei Web-Recherchen zu entwickeln. Nüchtern betrachtet unterscheidet sich Squidoo von anderen Versuchen dieser Art aber lediglich durch die Beteiligung von Seth Godin und dem bereits auf der Startseite ausgelobten Versprechen, dass die Inhaber einer Linse später ihre Expertise und Arbeit monetarisieren können. Wie genau dieses Erlösmodell funktionieren soll, wird aber (noch) nicht verraten.

SuprGlu – der Kleber für soziale Plattformen

Nutzen Sie del.icio.us, Flickr, WordPress.com oder auch 43things? Dann sind Sie wohl am Virus “Socialsoftware” ernstlich erkrankt. Auf jeder dieser Plattformen stellen Sie anderen Ihre Ziele, Gedanken und Fotos vor. Jedes dieser Angebot bietet Ihnen an, die Änderungen per RSS zu abonnieren oder in Form von Badges auf Ihrer Homepage zu platzieren. Die zwangsläufige Folge davon: Ihr Internetseite sieht schnell wie eine bunte Reklametafel aus.

Einen interessanten Ansatz zur Lösung dieses Problems bietet SuprGlu. Dieser Dienst trägt die Inhalte der verschiedenen Quellen zusammen und bringt Sie in chronologische Reihung. Nach der kostenlosen Registrierung stellen Sie die Informationsquellen zusammen, die Sie auf Ihrer SuprGlu-Seite sehen und präsentieren wollen.

Meine SuprGlu-Seite

Damit legen Sie ein kleines Tagebuch Ihrer digitalen Spuren im Netz an, das Sie selbstverständlich auch mit anderen teilen können, denn Ihre neue Seite ist dann unter ‘nutzername.suprglu.com’ erreichbar. Und natürlich ist SuprGlu auch “social”. Die Besucher Ihrer Seite können alle Einträge kommentieren.

Meinung gefällig? Social Plattform Say-So

Sollen Sie sich diesen neuen IPod nun kaufen, oder taugt er nichts? Ist KDE besser als GNOME? Sie interessieren sich für Meinungen zu einer Frage, die Sie bewegt? Mit Say-So finden alle Meinungssuchenden eine neue Plattform.

Startseite Say-So

Sie formulieren Ihre Frage und stellen Alternativen zur Wahl. Jede einzelne Umfrage kann per RSS abonniert werden. So verpassen Sie keine Antwort. Um sich gezielt nach Fragestellungen umsehen zu können, lassen sich diese beim Einrichten mit Tags versehen. Zur Eröffnung einer neuen Umfrage registrieren Sie sich einmalig und kostenlos. Das Abstimmen ist dagegen auch anonym möglich. Eine verblüffend einfache Idee, die Spaß macht!

Oyax- Bookmarks in Gemeinschaft tauschen

So genannte Social Bookmarkmanager gibt es bereits viele, dachten sich offensichtlich die Initiatoren von Oyax und erweiterten die Idee. Hier werden Lesezeichen nicht abgelegt, sondern in Gruppen getauscht. Die Gruppen sind thematisch untergliedert, wie nicht anders zu erwarten, existieren derzeit die meisten rund um Computerthemen. Noch ist das Angebot sehr übersichtlich, was auch an der mangelnden Bekanntheit liegt. Aber bereits jetzt sind viele interessante Links zu finden, die etwa meiner del.icio.us-Sammlung noch fehlten.

Startseite Oyax

Möchten Sie einen Link mit anderen teilen, suchen Sie sich zunächst eine passende Gruppe aus oder gründen einfach eine neue. Sie tragen dann die URL und Ihren Kommentar dazu in eine kleine Maske ein. Ein echtes Bookmarklet, das einen während des Surfens auf die entsprechende Seite des Oyax-Systems führt, gibt es leider (noch?) nicht.

Die Links einer Gruppe können Sie über RSS abonnieren, aber auch auf Ihrer Homepage zur Verfügung stellen. Finden Sie einen Link besonders interessant, nehmen Sie ihn in Ihre persönlichen Favoriten auf. Auch an die Datensicherheit wurde gedacht. Ihre Links speichern Sie auf Wunsch in einer XML-Datei, die Sie auf Ihrem System speichern oder verarbeiten können.

Mir hat Oyax gut gefallen. Das Konzept hebt sich erfrischend vom üblichen Schema Bookmark und Tags ab. Eine Mitgliedschaft lohnt sich durchaus, schon allein um die Neugier auf bisher nicht entdeckte URLs oder Dokumente zu befriedigen.

Kaboodle – Online-Empfehlungsdienst

Logo Kaboodle
Kennen Sie das? Sie surfen im Web und vergleichen die Angebote von Online-Händlern in Hinsicht auf Preis, Service und Zahlungskonditionen? Oder Sie beschäftigen sich mit Ajax und suchen nach guten Tutorials?

Die Suchmaschinen helfen Ihnen zwar dabei, die Einstiegsseiten zu finden, schweigen sich aber leider zur Qualität der Informationen aus. Wäre es nicht schön, wenn sich jemand bereits die Arbeit gemacht hätte und ein Tutorial besonders lobt?

Diesen Ansatz verfolgt die Plattform Kaboodle: Mitglieder dieses neuen Service stellen individuelle Listen von Websites zu einem Thema zusammen und veröffentlichen ihre Erfahrungen damit. Sie können in den Listen anderer stöbern und sich die Kommentare ansehen oder selbst kommentieren. Damit entsteht ein Empfehlungssystem von Web-Seiten zu allen erdenklichen Themen.

Eine Seite wird in Kaboodle aufgenommen

Die Übernahme einer interessanten URL auf eine Ihrer Listen ist sehr einfach. Dazu wird ein kleines Bookmarklet eingebunden, das Sie problemlos etwa im Firefox einsetzen können. Stoßen Sie auf eine empfehlenswerte Seite, genügt ein Mausklick auf den Schalter. Kaboodle durchsucht nun die URL und bietet Ihnen verschiedene Zusammenfassungen des Inhalts an. Diese können Sie übernehmen oder auch eine eigene Beschreibung einfügen. Außerdem haben Sie genügend Platz um selber herausragende Eigenschaften des Angebots zu notieren.

Damit funktioniert Kaboodle im Prinzip wie ein Social Bookmark-Manager mit einer Empfehlungskomponente. Das macht den Service einerseits ganz interessant, andererseits sehe ich derzeit daran allenfalls eine Ergänzung zu del.icio.us oder Taggle.

Eine Übernahme von bereits vorhandenen Lesezeichen ist nicht möglich, obwohl gerade die Synchronisation mit del.icio.us und die Auswertung von Tags, um thematische Seiten zusammenzustellen, durchaus interessant wäre.

Noch sind die angebotenen Listen übersichtlich, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass Kaboodle einige Freunde (auch in Deutschland) finden wird.