Schlagwort-Archive: Socialsoftware

Warum die Welt dieses Buch doch braucht

In einem mehr oder weniger polemischen Beitrag schreibt Dörte Brilling über openBC, wobei denn auch mein Buch erwähnt wird.

Ich teile nicht Frau Brillings augenscheinliche Prämisse, dass Social Software so einfach ist, dass sie sich selbst erklärt oder erklären muss. In einer idealen Welt ist der Umgang mit Software und Computern so einfach, dass sich diese Systeme selber erklären. In der Realität sieht das dann erfahrungsgemäß völlig anders aus und so steht auf fast jedem Karton einer beliebigen Software der Hinweis auf die noch größer gewordene Benutzerfreundlichkeit. Aber die von ihr gestellten Fragen an das Buch lauten: Wer braucht so was? Und wieso ist das so teuer?

Die erste Frage ist für mich keine unbekannte. Seit rund 10 Jahren schreibe ich Fachbücher und bei jedem neuen Titel schauten Freunde und Bekannte mitleidig und verständnislos, wer denn solche Bücher überhaupt noch liest. Das sei doch alles so einfach oder man schaut es im Web nach.

Klar, wer jeden Tag viele Stunden am PC verbringt, sammelt Erfahrungen und findet sich schneller zurecht. Das Internet und immer intuitivere Lösungen werden meiner Ansicht nach das (IT-)Buch aber nicht überflüssig machen. Es ist ein Angebot an den Leser, sich selber Zeit zu sparen, um nicht jede Ecke einer Software oder eines Dienstes selber erkunden zu müssen. Für die Arbeit, die der Autor in das Buch steckt, die Herstellungs- und Vertriebskosten sind die 14 Euro durchaus angemessen. Zumal gerade bei diesem Buch ja auch noch die Möglichkeit besteht, die Premium-Mitgliedschaft auszuprobieren.

Und die lohnt sich Frau Brilling!

„Und das, worum es wirklich geht, Kontakte knüpfen, Aufträge ranholen, Netzwerke bilden, um zusammen irgend etwas zu reißen, ist weder mir, noch anderen Open BClern, die ich kenne, passiert. Auch Anfragen von wegen: -Duhu, du kennst doch den und den, kannst du nicht mal einen Kontakt zwischen mir und ihm machen?, hatte ich noch keine.“

Was Sie vermissen, gehört bei mir zum Alltag! Ich habe über openBC inzwischen eine Reihe interessanter Auftraggeber gewonnen und auch schon Menschen einander vorgestellt, die zusammen etwas auf die Beine gestellt haben. Allerdings nutze ich Foren regelmäßig nicht nur lesend und informiere mich, wer denn da meine Kontaktseite angeklickt hat.

Ohne irgendwelche Hinweise darauf, was man von openBC erwartet oder Anknüpfungspunkte wie Mitgliedschaften in Gruppen, wird die Kontaktanbahnung halt schwer. Vor daher: Ich schicke Ihnen gern mal ein Exemplar des Buches!

Voteo – (jede?)Ihre Stimme zählt

Abstimmen, neudeutsch „Voting“ macht Spaß und ist eine der einfachsten Formen aktiver Nutzerbeteiligung, die aber immer wieder Spaß macht. Mit Voteo ist eine deutschsprachige Voting-Plattform an den Start gegangen, die es ihren Nutzer erlaubt nach Herzenslust über die unterschiedlichsten Fragestellungen abzustimmen und die Antworten und Fragen zu kommentieren.

Mittels Tags sind die Umfragen organisiert. Abstimmen darf jeder Besucher. Die Kommentarfunktion ist dagegen nur registrierten Nutzern vorbehalten. Leider ist es aber selbst angemeldeten Nutzern nicht erlaubt, eigene Umfragen einzurichten. Die Oberfläche wirkt auf eine nicht genauer zu beschreibende Art sehr steril. Damit hinterlässt die Plattform wie ein nicht vollständig durchdachter Versuch, auf den Zug der Socialsoftware aufzuspringen, denn den Mut dazu, die Nutzer auch ihren eigenen Inhalt produzieren zu lassen, haben die Betreiber nicht gehabt.

So hat man schnell ein paar Stimmen abgegeben, aber Lust darauf, noch einmal wiederzukommen, lässt die Seite nicht aufkommen.

Oberfläche Voteo

Battleout – der etwas andere Zweikampf mit Fotos

Wer hat die schönere Katze? Wessen Auto gefällt Ihnen besser? Wer sieht einfach cooler aus? Battleout ist eine Plattform für Zweikämpfe der besonderen Art. Nach der Eröffnung eines kostenlosen Benutzerkontos können Sie zu den vom Service angebotenen Kategorien passende Fotos hochaden. Anschließend dürfen Sie mit dem hochgeladenen Material andere Mitglieder zu einem Zweikampf herausfordern.

Oberfläche Battleout

Dabei ist es einerseits möglich, andere Nutzer gezielt zu einem Duell aufzufordern. Ihr Kontrahent wird zufällig ausgewählt, wenn Sie sich für einen Zweikampf innerhalb einer bestimmten Kategorie entscheiden

Fazit: Das Prinzip von Battleout ist nicht neu, keine Frage, aber ganz flott umgesetzt. Spaß machen die Seiten auf jeden Fall.

Wiki.com – noch ein Wiki-Hoster

Dass sie die Lösung für die Probleme des Wissensmanagements in Unternehmen sind, müssen Wikis auf breiter Flur erst noch beweisen. Praktisch sind sie aber auf jeden Fall auch für den Privatanwender. So ist es nicht erstaunlich, dass inzwischen eine fast kaum überschaubare Anbieterzahl Wiki-Lösungen anbietet. Ich habe mir für Sie einmal Wiki.com angesehen.

Nach einer kostenlosen Registrierung und der Bestätigung einer E-Mail Adresse können Sie sofort loslegen. Die Bedienung von Wiki.com erinnert mehr an Writely denn an ein Wiki. Der Editor hilft gerade Einsteigern dabei, zügig ansprechende Arbeitsergebnisse zu erreichen. Im Rahmen des kostenlosen Benutzerkontos werden auch 5 MB an Speicherplatz für ergänzende Dokumente oder Fotos angeboten.

Editor von Wiki.com

Anonymes Editieren der Seiten ist nicht möglich. Um ein Dokument bearbeiten zu können, ist ein Benutzerkonto notwendig.

Wiki.com zeigt sich ansprechend gestaltet und ausgereift. Wer sich noch nicht für eine Wiki-Lösung entschieden hat, sollte sich den Dienst einmal genauer ansehen.