Heizöl billiger kaufen – Erfahrungen aus dem Alltag

Als Bewohner eines Einfamilienhauses, das mit Öl beheizt wird, steht in regelmäßigen Abständen die Bestellung von Brennstoff auf meiner Aufgabenliste. Bei den doch großen Mengen, die im Laufe eines Jahres durch den Brenner fließen, machen sich auch bereits kleinere Preisunterschiede deutlich auf dem Konto bemerkbar.

“Wie kann ich beim Heizölkauf Geld sparen?” – diese Frage bewegt jeden Heizölkunden. Als Journalist mit dem Schwerpunkt Ratgeberthemen möchte ich Sie gern an meinen über die Jahre gesammelten Erfahrungen teilhaben lassen.

Die Legende vom besten Zeitpunkt für den Heizölkauf

Was war die Welt früher doch einfach! Wer konnte, kaufte sein Heizöl im Sommer, und sparte dabei gegenüber der Heizperiode ordentlich Geld. Da sich dieser Trick aber rumsprach, blieb die Nachfrage im Sommer hoch.

Nicht einmal Experten sind heute noch in der Lage, Vorhersagen über den Ölpreis zu wagen. Den idealen Zeitpunkt für eine Ölbestellung gibt es nicht mehr.
Insgesamt ist der Preis für Heizöl seit Ende 2014 bis zum heutigen Tage deutlich günstiger als noch im Vorjahr.

Starke Preisunterschiede zwischen Heizölhändlern

Günstig kaufen wir Verbraucher immer nur, wenn wir Preise aufmerksam miteinander vergleichen.

Rufen Sie deswegen Händler aus Ihrem unmittelbarem Einzugsgebiet an, um deren aktuelle Konditionen zu erfragen. Informieren Sie sich unbedingt darüber, ob eventuell zusätzliche Gebühren oder Aufschläge erhoben werden. Solche versteckten Kosten wirken sich natürlich unmittelbar auf den Literpreis aus.

Tipp: Fragen Sie mehrere Preise an, etwa 1.000 und 1.500 Liter. Die Händler nutzen Staffelpreise und beim Überschreiten einer Schwelle erhalten Sie den Brennstoff gleich günstiger.

Generell einen schlechteren Preis erhalten Sie, wenn Sie zu den so genannten “kalten” Kunden gehören. Lassen Sie es also nicht so weit kommen, dass Ihr Tank leer ist und Sie binnen 24 oder 48 Stunden neues Heizöl benötigen.

Geben Sie dem Händler mehr Zeit für das Disponieren, kommt er Ihnen auch preislich (in Grenzen) entgegen. Innerhalb der kommenden 1-2 Wochen nach der verbindlichen Bestellung wird der Liefertermin dann aber sein müssen.
Heute zum günstigen Preis bestellen, um das Öl dann erst Monate später abzurufen, ist beim Händler um die Ecke nicht möglich.

Muss es wirklich Super-Heizöl sein?

Heizöl ist irgendwie nicht gleich Heizöl. Denn neben dem als “Standard” oder “Normal” bezeichneten Brennstoff werden auch Produkte wie “Premium-” oder “Super-Heizöl” angeboten. Natürlich liefert der Händler auch gleich den Hinweis mit, dass Sie Ihrer Heizung besser etwas “Gutes” tun sollten.

Diese besonderen Brennstoffe basieren auf der Standardsorte, der Chemikalien beigemischt werden. Diese Zugaben wirken zweifach:

  • “Sauberere” Verbrennung: Es bildet sich weniger Ruß. Ein Vorteil, der bei modernen Brennern nicht mehr so stark zum Tragen kommt, als dies noch vor einigen Jahren bei älteren Anlagen der Fall war.
  • Bessere Lagerung: Das Öl kann länger gelagert werden und bildet dabei nicht so viel “Schlamm”, der sich am Grund des Tanks absetzt und die Pumpe verstopfen kann. Der Effekt macht sich aber eher nach einer längeren Lagerung bemerkbar.

Sie müssen entscheiden, ob Ihnen die beiden Vorteile auch einen Aufpreis von 2 bis 5 % Prozent gegenüber einfachem Heizöl wert sind.

Sparen mit Sammelbestellungen?

Portale für Sammelbestellungen versprechen Ihnen, enorm viel Geld beim Bestellen des Brennstoffs zu sparen. In der Praxis sieht das etwas anders aus. Natürlich erhalten Sie Ihr Öl etwas günstiger. Sie sollten aber trotzdem die Preise vergleichen, denn oft genug, liegt der Preis mit Ersparnis über den Konditionen, die Sie bei einem Vergleichsportal erhalten könnten. Benötigen Sie eine größere Menge an Öl, dürften Sie auch den Preis für die Besteller einer geringeren Menge subventionieren.

Erfahrungen mit esyoil

Gute Erfahrungen habe ich mit dem Portal esyoil gemacht. Sie finden dort Kommentare und auch Grafiken, mit denen Sie die Entwicklung der Preise nachverfolgen und vergleichen können. Direkt über die Startseite beginnen Sie mit dem konkreten Preisvergleich.

Sehr übersichtlich sind die Ergebnisse bei esyoil dargestellt.
Sehr übersichtlich sind die Ergebnisse bei esyoil dargestellt.

Dazu geben Sie das Postleitzahlengebiet, die gewünschte Menge und Sorte, benötigte Schlauchlänge und Zahlart ein.
Auf der nächsten Seite erhalten Sie dann bereits konkrete Angebote. Die Händler bleiben dabei nicht anonym (wie etwa oft bei Diensten für die Organisation von Sammelbestellungen). Sie sehen, wer Ihnen Heizöl liefern will und vor allen Dingen auch, wie gut die anderen Kunden diesen Händler bewertet haben.

Zur verbindlichen Bestellung des Brennstoffs müssen Sie ein kostenloses Kundenkonto bei esyoil abschließen. Als Bezahlverfahren bietet der Dienst Ihnen:

  • Bar
  • EC-Karte
  • Lastschrift
  • Rechnung
  • Vorkasse
  • Ratenzahlung

Die Preise für das Öl verändern sich mit der Auswahl der verschiedenen Varianten. Auch steht der eine oder andere Händler anschließend nicht zur Auswahl. Beim Ratenkauf ist übrigens nicht esyoil Ihr Vertragspartner. Das Unternehmen gibt die Forderung an die Wirecard-Bank weiter. Aus Sicht des Händlers spielt das aber keine Rolle. Er weiß, dass er sein Geld erhält.

Der Bestellprozess ist sehr transparent. Sie werden per E-Mail über alle Schritte informiert, bis sich der Disponent des Händlers bei Ihnen meldet, um den endgültigen Liefertermin abzusprechen.

Mitbewerber von esyoil ist das Unternehmen Heizoel24. Es bietet vergleichbare Dienstleistungen. Da ich dort aber noch nicht gekauft habe, kann ich auch nicht über eigene Erfahrungen berichten.

Tipps zum preiswerten Heizölkauf

  • Nutzen Sie Vergleichsportale.
  • Vermeiden Sie einen Notkauf.
  • Bestellen Sie eine Menge knapp über klassischen Schwellen: 1100, 1600, 2100, 2600 Liter usw. Sie erhalten dann üblicherweise den nächstgünstigeren Preis.

WordPress-Themes mit Poedit Pro schneller übersetzen

Viele WordPress-Vorlagen werden leider nur in Englisch angeboten. Was für den Redakteur im Backend kein Problem sein mag, wirkt auf der Site unprofessionell. Besonders, wenn dort eine Mischung aus deutschen und englischen Texten zu lesen ist.

Damit das Theme auch die deutsche Sprache beherrscht, muss der Nutzer selbst Hand an die sogenannte POT-Datei legen. Ausdruck für Ausdruck werden die englischen Texte übersetzt, bis am Ende eine MO-Datei angelegt wird. Liegt diese mit korrektem Dateinamen im entsprechenden Verzeichnis, ist das Theme übersetzt.

Poedit Pro greift auf einen Online-Speicher zu. Damit wird das Übersetzen schneller.
Poedit Pro greift auf einen Online-Speicher zu. Damit wird das Übersetzen schneller.

Schon seit Jahren ist Poedit für viele Designer das Instrument erster Wahl, wenn es um die Übersetzung von POT-Dateien geht. Diese werden nicht nur von WordPress, sondern auch in anderen Systemen und Programmen eingesetzt. Nun gibt es neben der bewährten, kostenfreien Version, auch eine kommerzielle Variante von Poedit.

Für 20 Euro erhält der Nutzer echte Mehrwerte:

  • Anwender, die sich in der Struktur und Mechanismen der Sprachdateien in WordPress nicht so gut auskennen, oder schlicht Zeit sparen wollen, werden von einem Assistenten begleitet. Nach Auswahl des lokalen Ordners des Themes kümmert sich Poedit um die Anlage der weiteren Strukturen.
  • Automatisiertes Übersetzen: Mit einem Mausklick können alle nicht bearbeiteten Strings aus dem Übersetzungsspeicher der Anwendergemeinschaft gefüllt werden. Diese werden markiert, damit sie anschließend schnell überprüft werden können.
  • Vorschläge erhalten: Ebenfalls aus dem Online-Speicher erhält der Anwender Vorschläge für die Übersetzung eines Ausdrucks. Mit einem Tastenkürzel kann dann der passende Ausdruck ausgewählt werden. Oder Sie nutzen Ihre eigenen Texte.

Poedit war gut und ist in der kommerziellen Ausgabe noch besser geworden. Wer regelmäßig Themes oder andere Gettext-Dateien zu übersetzen hat, spart mit der Online-Unterstützung wirklich viel Zeit.

Garmin Oregon 600 im Alltagstest

Im Rahmen der Recherche zu einem Artikel für die Zeitschrift LinuxUser habe ich mich in den vergangenen Wochen intensiver mit GPS-Trackern und Navigationsgeräten beschäftigt.

Dabei wurde ich freundlicherweise von der Firma Garmin mit einer ganzen Reihe von Testgeräten bemustert. Eine gute Gelegenheit, einige der Modelle im Detail vorzustellen.

Achtung: Bei den Links auf die Produkte und Bilder handelt es sich um Amazon-Partnerlinks. Wenn Sie darüber einen Artikel bestellen, erhalte ich eine kleine Provision.

Oregon 600 – farbig unterwegs

Den Anfang macht das Garmin Oregeon 600. Preislich ist das Modell im Mittelfeld der GPS-Geräte angesiedelt. Es besitzt ein farbiges und berührungsempfindliches Display. Der Lagesensor sorgt dafür, dass die Darstellung je nach Ausrichtung im Hoch- oder Querformat erfolgt.

Verarbeitung und Ausstattung

Wer bereits einmal ein GPS-Gerät von Garmin in der Hand hatte, weiß, dass die verschiedenen Modelle solide gearbeitet sind. Schwachstellen bei GPS-Geräten für den Outdoor-Einsatz sind immer die Schnittstellen. Der USB-Anschluss des Oregons sitzt hinter einem dicken Gummistopfen, der direkt mit dem Gehäuse verschraubt ist.

Die Abdeckung des Batteriefachs ist mit einer umlaufenden Dichtung versehen und wird nicht einfach (wie vom Handy oder Kamera gewohnt) in eine Nut gepresst, sondern über eine Schraube fest mit dem Gerät verbunden.

Weitere Schwachstellen, über die Staub, Sand oder Wasser in das Innere eindringen könnten, sind nicht zu finden, da alle Bedienelemente unter einer Gummischicht liegen. Diese Ummantelung sorgt auch dafür, dass das Garmin Oregon auch den einen oder anderen Sturz unbeschadet übersteht.

Möglichkeiten und Bedienung

Das Oregon 600 von Garmin bietet alle Funktionen, die Sie von einem solchen GPS-Gerät erwarten dürfen:

  • Aufzeichnung Ihrer Wegstrecken (Tracks)
  • Navigation zu besonderen Sehenswürdigkeiten (POI) und vorherdefinierten Tracks
  • Ermittlung der eigenen Position auf Kartenmaterial
  • Kompass
  • Navigation zu Geoaches oder Schnitzeljagden
  • Erweiterte Funktionen wie Stoppuhr und Wecker
  • Anzeige von Auf- und Untergängen der Gestirne
  • Höhenmesser

Das mitgelieferte Kartenmaterial ist für eine grobe Orientierung gut geeignet. Für eine Navigation im Detail benötigen Sie dann allerdings anderes Kartenmaterial, das Garmin ja ebenfalls anbietet. Dank des integrierten Mikro-SD-Schachts legen Sie ganz einfach zusätzliches Kartenmaterial im Gerät ab. Über die Ihnen sicherlich bekannten Wege des Exports und anschließender Umwandlung in das Garmin-Format nutzen Sie optional auch Karten aus dem OSM-Projekt.

Startbildschirm Garmin Oregon 600
Startbildschirm Garmin Oregon 600

So bewährt sich das Garmin Oregon im Alltag

Das Oregon 600 bietet aus meiner Sicht einen guten Kompromiss zwischen handlichen Abmessungen und guter Lesbarkeit der Karten. Das Gerät ist zwar kein Leichtgewicht, passt aber immer noch gut in jede Jackentasche. Für die Nutzung auf dem Fahrrad bietet Garmin entsprechende Halterungen an. Es ist solide gearbeitet und das Display auch bei sehr hellem Licht gut lesbar. Im Lieferumfang enthalten ist ein Karabinerhaken, der sicher mit dem Bügel auf der Geräterückseite verbunden wird. Damit ist das Garmin stets nur wenige Handgriffe entfernt. Die Einhandbedienung kann dabei durchaus überzeugen.

Ein Track in der Navigationsansicht des Garmin Oregon 600
Ein Track in der Navigationsansicht des Garmin Oregon 600

Ob Routenplaner oder Trackaufzeichnungen – alle Funktionen sind schnell abzurufen. Ich habe das Oregon für Wanderungen in der näheren Umgebung und damit in erster Linie zum Aufzeichnen von Tracks und dem Aufspüren von Geocaches verwendet. Die automatisierte Aufzeichnung können Sie jederzeit unterbrechen und mit nur einem Tastendruck auch manuell Wegpunkte setzen. Das Oregon besitzt keine eigene Datenbank mit Geocaches. Diese müssen Sie sich erst auf den kleinen Begleiter überspielen, nachdem Sie die Routen auf Ihren Computer übertragen haben. Einmal eingelesen kann es dann aber auch sofort losgehen. In den Optionen für die Navigation stellen Sie übrigens ein, welches die bevorzugte Fortbewegungsart ist.

Tageszählung des Garmin
Tageszählung des Garmin

Mein Fazit

Mit dem Oregon 600 hat Garmin ein solide gearbeitetes Navigationsgerät für den Alltag gebaut. Die Bedienung ist intuitiv und logisch. Es macht Spaß, damit die eigenen Spuren (Tracks) aufzuzeichnen und sich im Gelände zu orientieren. Da sich auch Kartenmaterial aus dem OpenStreetMap Projekt einsetzen lässt, bietet sich das Oregon auch für alle Nutzer an, die unter Linux arbeiten.

Zu Besuch bei der DEG – und was Hamburg draus lernen könnte (Update)

Regelmäßige Leser dieses Blogs werden sich vielleicht an den Spielbericht zur Begegnung gegen die DEG erinnern. Der Nachmittag fing damals für meinen Sohn nicht sonderlich gut an, als ihn ein Puck auf dem Kopf traf.

Es folgte ein munterer Dialog mit der Düsseldorfer EG auf Twitter, der schließlich in einer Einladung meines Sohnes plus Begleiter (da hatte ich dann einfach mal laut »Hier« geschrien) gipfelte. Update: Die Einladung umfasste die Eintrittskarten zum Spiel. Nicht die Reise und das Hotel. Die DEG ist ja nun auch nicht Krösus.

In der vergangenen Woche war es dann so weit.

Das wird kein Spielbericht. Wir haben ein spannendes und schnelles Spiel gesehen. Am Ende hatten die Krefelder Pinguine die Nase vorn, somit konnten wir auch leider keinen Eindruck davon gewinnen, wie denn dort am Rhein ein Sieg gefeiert wird. Aber 9 Tore in einem Spiel sind ja schon einmal für den Zuschauer etwas.

Interessant fand ich einmal den Einblick in eine so ganz andere Atmosphäre und damit den direkten Vergleich zur O2 World in Hamburg, wo wir ja Dauerkarten für die Spiele der Hamburg Freezers besitzen.
Für den schnellen Leser: Ich glaube, dass Hamburg als Eishockey-Standort eine Menge von Düsseldorf lernen könnte. Trotz der Unterschiede im Temperament, die sich kaum abstellen lassen werden.

DEG Treff – eine wirklich hübsche Idee

Die Einladung der DEG umfasste nicht nur die reinen Eintrittskarten, sondern auch Zutritt zu einem geschlossenen Bereich in der Arena, dem DEG Treff. Das mag erst einmal nach Bierseligkeit klingen, ist aber ein mit eigenem Eingang versehener Abschnitt im ISS Dome. Hier kann man sich eineinhalb Stunden vor dem Spiel, während der Pausen und nach dem Spiel nicht nur nett unterhalten. Es gibt Getränke und ein leckeres und reichhaltiges Buffet. Man greift einfach zu und isst und trinkt, soviel man eben schafft.

Den Besuch des Fantreffs kann man offensichtlich auch separat zu seiner Karte zubuchen. Mir hat dabei sehr gut gefallen, dass man nicht einen eigenen VIP-Bereich für sich hat, oder in einer Loge geparkt wird.

Das Publikum kann sich direkt ein Bild davon machen, was die Besucher für einen Spaß dort haben und wie es hier zugeht. Da dürften mögliche Hemmschwellen gar nicht erst aufkommen lassen und gute Werbung dafür sein.

Erste Reihe im ISS-Dome – man sieht mehr

Wer sich in der Hamburger O2 World in die erste Reihe setzt und eher von kleinerem Wuchs ist, wird überrascht sein, wie tief er denn sitzt. Und gerade Kinder sehen in der ersten Reihe nichts, weil ja gleich über der Bande auch noch ein breiter Streifen mit Sponsorenaufschrift die Sicht verdeckt.
Die erste Reihe im ISS Dome, für die wir Karten hatten, ist eher mit der Reihe 2 oder 3 in Hamburg zu vergleichen. Nichts verdeckt die wirklich ausgezeichnete Sicht. Achja. Nett bei den Plätzen war, dass die Trainer oder auch Herr Köberle direkt durch diesen Bereich zur Spielerbank gehen. Das ist alles insgesamt familiärer als in Hamburg.

Dichtere Atmosphäre – dank eines einfachen Tricks

Bereits beim Hinsetzen hatte ich den merkwürdigen Eindruck, näher am Geschehen als in Hamburg zu sein. Faktisch eigentlich kaum möglich. Des Rätsels Lösung: Da der Oberrang vollständig abgehängt wurde, also die Karten zunächst für den Unter- und Mittelrang verkauft werden, um diesen zu auszubuchen, entsteht eine dichtere Atmosphäre. Einfach, aber wirkungsvoll.

Denn damit gibt es auch nicht die vielen Lücken, die mich bei weniger stark besuchten Begegnungen in Hamburg immer stören und es schwer machen, dass der Funke überspringt, wenn es um das Anfeuern der Mannschaft geht.

Die Halle ist der Fanblock

Zunächst mal in Richtung der Hamburger Fans, die sich oft genug auf Facebook & Co das Leben selbst schwer machen. Auch der Düsseldorfer verlässt seinen Platz einen Moment früher, wenn sein Team verliert oder man den Eindruck hat, dass das Spiel nicht mehr gedreht wird.

Auf der anderen Seite: Ich muss es leider schreiben. Die Stimmung ist besser. Das liegt aus meiner Sicht schlicht daran, dass in Hamburg einfach zu viel geboten wird.

  • Hamburg Film
  • Einlauffilm
  • Fan Announcer
  • Zig verschiedene Fangesänge mit zum Teil echt schwierigen Texten, die noch dazu nirgend öffentlich nachzulesen sind.

Besonders der letzte Teil macht aus meiner Sicht den Unterschied. Mit dem Ergebnis, dass über die Spieldauer einfach mehr Alarm gemacht wird. Es gibt zwei oder drei Schlachtrufe und das Altbier-Lied, zu dem die Halle schunkelt. Und fertig.

Das ist nicht originell, aber wirkungsvoll und sorgt für Stimmung. Denn gerade weil es so einfach ist, macht auch die Halle mit und nicht nur ein kleiner Abschnitt hinter dem eigenen Tor.

Dazu trägt dann auch bei, dass der Hallensprecher mit dem Publikum interagiert und etwa auch mal deutlich macht, dass die Mannschaft jetzt jeden Zuspruch braucht.

Um es direkt zu sagen. Hier wird mit den Fans zusammen Stimmung gemacht und nicht darauf gewartet, dass die Fans Stimmung machen.

Ein kleiner, aber ebenfalls bemerkenswerter Unterschied.

Dass es in der O2 World auch nach mehr als 10 Jahren Freezers immer noch so oft mucksmäuschenstill ist. Vielleicht liegt das eben auch daran, dass es für Neueinsteiger so schwierig ist, überhaupt mitzumachen, da nicht klar wird, was gerade dran ist.

Ups, das Auto kann man tatsächlich gewinnen

Seit Jahren gibt es bei den Freezers den »Superschuss«. Ich möchte nicht unken, aber ich glaube, inzwischen dürfte auch der letzte Fan verstanden haben, dass es nahezu unmöglich ist, den Wagen zu gewinnen. Selbst ein Eishockey-Profi dürfte Schwierigkeiten haben, einen Puck von der blauen Linie in ein Loch zu versenken, dass kaum größer als der Puck selbst ist. Für den Sponsor ist das natürlich toll. Es kostet ihn nix und er wird ständig genannt. Für regelmäßige Zuschauer ist das Spielchen aber auch ermüdend.

Bei der DEG gab es just diesen Abend ein Auto zu gewinnen. Verlost unter allen Inhabern einer Dauerkarte. Gleiche Chance für alle und netter Ansporn, als DK-Inhaber bei der Stange zu bleiben.

Diese Zeilen werden wahrscheinlich nichts ändern. Aber aus meiner Sicht kann das Marketing der Freezers von der DEG und deren emotionalen Werbeauftritt eine Menge lernen.

Und mir bleibt an der Stelle nur nochmals, danke DEG zu sagen!

Vorne top, hinten Flop – Rekordsieg der Freezers gegen Iserlohn (25.1.15)

Ein Klischee im Sport sagt, dass Verteidigung Meisterschaften gewinnt. Das ist übrigens gar nicht so, wie die auch aus anderen Gründen extrem lesenswerte Webseite Freakonomics herausgefunden hat.

Eigentlich müssten die Hamburg Freezers aus der jüngsten Vergangenheit wissen, dass man Siege gegen einen geschwächten Gegner nicht überbewerten sollte. Aber das ist natürlich kein Gesichtspunkt, wenn es in erster Linie lediglich um Spiele für die Galerie und ein volles Haus geht. Vollmundig wird also der »höchste« Heimsieg der Clubgeschichte gefeiert. Mit 9:4 wurden die Iserlohn Rooster wieder ins Sauerland geschickt. Nach einem Spiel, das durchaus auch den Verfasser dieser Zeilen zu unterhalten wusste, der zu den 12.800 Zuschauern gehörte. Ein Spiel, das gerade das Event-Publikum begeistert haben dürfte.

Rein sportlich war das dagegen alles andere als begeisternd, wenn man an die in wenigen Wochen bevorstehenden Playoffs denkt. Die Freezers zeigten zwei Gesichter. Im Angriff druckvoll, in der Verteidigung auf Niveau der Regionalliga.

Es ist traurig, aber bei der Schilderung des Spieles muss ich auf die Seite der Iserlohner verweisen. Denn die Begegnung, die dort beschrieben wird, habe ich ebenfalls gesehen. Ein Teil der hiesigen Lokalpresse war wohl eher 30 Minuten auf der Toilette oder beim Catering.

Nur als Ergänzung zum Spielbericht der Roosters:

  • Es war für Daniar Dshunussow ein Tag zum Vergessen. Das bereits in der ersten Minute kassierte Tor brachte den Iserlohner Keeper dermaßen aus dem Konzept, dass in den nächsten 10 Minuten bei ihm nichts mehr zusammenlief. Kaum ein Puck wurde festgehalten. So hatten die Hamburger leichtes Spiel und nach 13 Spielminuten stand es bereits 3:1 für die Gastgeber. Der eingewechselte Lange durfte ebenfalls gleich hinter sich greifen. Zur Pause stand es dann 4:1. Eigentlich ein beruhigender Vorsprung aus Hamburger Sicht.
  • Die Roosters kamen wie die Feuerwehr aus der Kabine und waren plötzlich dran. Binnen 10 Minuten fiel die Hamburger Abwehr wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Die Unzufriedenheit mit der Situation stand den Spielern ins Gesicht geschrieben. Gerade der erfolgreiche Bauerntrick gegen Dimitri Kotschnew, der diesen Fehler aber später mit einem sehr guten Save bei einer 1:1-Situation wieder wettmachte, gab den Spielern vom Seilersee wieder Auftrieb. In dieser Phase zeigten die Hamburger das zweite Gesicht dieses Nachmittags. Ein Verhalten in der Defensive, das nicht einmal für die DEL2 langen würde. Mit 6:4 ging es in die zweite Pause.
  • Im letzten Dritteln ging den Rooster (denen 5 Leistungsträger fehlten) dann doch die Puste aus. Und die Freezers konnten alles zum Rekordsieg klar machen.

    Das 9:4 wird dem Spielverlauf nicht gerecht, zumal nach meiner Zählung allein 3 Treffer der Hamburger eher als Eigentore der Roosters zu sehen sind. Über die gesamte Spielzeit geht der Erfolg der Freezers aber in Ordnung. Die Roosters trafen einige Male das schon leere Tor nicht. Und zum Siegen gehört eben auch das Einnetzen.

13 Tore in einem Spiel erfreuen zwar das Publikum und Fernsehzuschauer. Sie sind im modernen Eishockey auch aber ein sicheres Zeichen dafür, dass da etwas nicht stimmt und es reichlich Arbeit für die Trainer gibt. So auch in Hamburg (wenn man dort die blaue Brille abnimmt): Wenn es Serge Aubin nicht in den nächsten vier Wochen gelingt, die Defensive zu stabilisieren, sind die Hamburger nicht bereit für die Playoffs. Denn zu einem Fortkommen in den Finalrunden gehört neben Offensive eben auch eine starke Defensive. Das zeigt auch die oben empfohlene Website.

Ich bin mir sicher, er wird sich erkennen. Deswegen ein kleiner Hinweis. Einige Beiträge dort werden insbesondere von fettleibigen und zur Rechthaberei neigenden Sportschreiberlingen schwer zu verstehen sein, diese sollten es nicht aufgeben, die Materie intellektuell zu durchdringen.