Werden Sie auch gern zu so genannten “Kick Offs” eingeladen? Dummschwatz für “konstuierende Sitzung” eines Projekts, wobei Projekt ja heute so ziemlich alles sein kann, was den Zeitrahmen von wenigen Minuten sprengt. So habe ich neulich im Fernsehen erfahren, dass es sich auch um ein “kleines Projekt” handelt, wenn ich meine Einkäufe plane. Die Deutschen, ein Volk von Projektmanagern…
Leider gibt es bei diesen Veranstaltungen (so geht es jedenfalls mir) immer wenig zu besprechen. Der Einladende spart sich die Mühe, auf Papier oder in einer E-Mail zu formulieren, und diktiert seine Wünsche in die Feder der anderen Teilnehmer. Aus seiner Sicht schnell und praktisch, aber für die übrigen Betroffenen pure Zeitverschwendung.
Zeit-Gedanke 2
“Die wirklich tätigen Menschen erkennt man daran, dass sie Zeit haben.” – Jules Romains, gefunden bei Wikiquote
Das Geschwätz von Technikern
In einem aktuellen Projekt habe ich es gerade mit einem Beratungsunternehmen für Suchmaschinenmarketing und Internetmarketing zu tun, dessen Name an dieser Stelle gnädigerweise verschwiegen werden soll. Im Rahmen des Projekts sollten nun auf einem gut besuchten Internet-Portal Werbebanner geschaltet, und deren Erfolg gemessen werden. Der Techniker des Unternehmens riet mir nun, ich solle der Grafik ein spezielles Pixel einfügen, welches vom Server des Dienstleisters ausgewerten werden könnte. Auf meine naive Frage, wie ich denn einer Grafik ein externes Pixel hinzufüge, folgte leider keine konkrete Antwort. Was schade war, da ich doch sehr neugierig darauf wartete.
Die Nachfrage ergab, dass dies nicht mehr notwendig sei. Danke “modularer PHP-Klassen” könne man das alles viel besser auswerten. Beeindruckend! Welche Kompetenz! – Welcher Dummschwatz…der nette Herr meinte eigentlich, dass Sie einen Redirect auf ihrem Server nach Anklicken des Banners durchführen, der natürlich im Log-File des Servers einen Eintrag hinterläßt. Etwas blöderes als diese Erklärung habe ich schon lange nicht mehr gehört.
Zeit-Gedanke 1
Ich trage nie eine Uhr. Uhren sind Peitschen für all jene, die sich
als Rennpferde missbrauchen lassen.
(François Mitterand); aus Zeitbrief Nummer 58.
Das Moleskine an sich
Als ich mir vor Jahren mein erstes Notizbuch von Moleskine kaufte, war ich einfach auf der Suche nach einer neuen Kladde, in der ich meine Arbeitsnotizen niederschreiben konnte. Das Heft hatte die richtige Größe, ein Lesebändchen und die eingearbeitete Tasche für Zeitungsausschnitte fand ich auch mehr als praktisch. Die Legenden um dieses besondere Heft (Chatwin & Co.) waren mir, ich gebe es gern zu, weder bekannt noch hätten sie meine Kaufentscheidung beeinflußt.
Umso bemerkenswerter finde ich den Hype, der inzwischen um diese Schreibhefte veranstaltet wird. Inzwischen erleben Moleskine-Bücher Auftritte im “Tatort” der ARD. So wurde dort vor einigen Wochen ein schwer pubertierendes Mädchen, das tatverdächtigt war, als unverstandene Dichterin stilisiert, die andauernd etwas in Ihr Moleskine schrieb.
Eine kurze Recherche mit Google brachte erstaunliche Resultate. So gibt es eine Community von Moleskine-Anhängern, die auch ein Blog wie dieses unterhalten. Wer sich für das Thema interessiert, sollte mal vorbeischauen.