Lang dauert es nicht mehr, dann wird das nächste Servicerelease von KDE erscheinen. Die derzeitige Planung der Community geht wohl von einem Erscheinungstermin Ende Juli aus. Wirkliche durchgreifende Neuerungen sind wohl nicht geplant, dafür aber viele Bugfixes.
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Früher nannte sich sowas Crippleware
Beruflich hatte ich gerade mit dem Programm Pc On/Off Time zu tun. Großzügig wird das Programm als Freeware verschenkt. Die Idee ist simpel: Die Software wertet die Log-Dateien von Windows aus und stellt grafisch die Arbeitsstunden der letzten drei Wochen dar. Das funktioniert auch prächtig, keine Frage. Nur: Wer die letzten vier Wochen sehen will, kann für 9 Euro die Pro-Version erwerben. Ein Export der Daten ist mit dieser Variante auch nicht möglich. Mehr als seine Daten anzusehen kann der Nutzer also nicht.
In der Sharewareszene nannte sich sowas früher Crippleware. Und da wundern sich die Programmierer, dass OpenSource in aller Munde ist. Schon mal KArm gesehen?
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UMTS – bloss vier Buchstaben?
Seit 20 Jahren wird in meiner Heimatstadt im Juni ein großes Straßenfest gefeiert. Ob die übliche Zusammenstellung von Imbißbuden und Verkaufständen fliegender Händler nun als amüsant empfunden wird, liegt ganz im Auge des Betrachters. Dieses Jahr besonders auffällig: Zwei Stände an denen intensivst UMTS von Vodafone beworben wurde. Wer wollte, konnte gleich einen entsprechenden Datenübertragungsvertrag ausfüllen und seine UMTS-Karte für das Notebook mitnehmen.
Was daran berichtenswert ist? Meiner Ansicht nach zeigt diese Präsenz vor Ort die Verzweiflung der großen Telcos: gehören Familien und Jugendliche ja wohl kaum zu den Businesskunden, die sich die happigen Übertragungspreise bei Nutzung von UMTS leisten könnten. Aber was soll’s: Die Kosten für die UMTS-Lizenz (ein Meisterstück von Hans Eichel) müssen ja wieder hereingeholt werden. Halt das klassische Augen zu und durch!
Nüchtern betrachtet, ermöglicht mir UMTS Datenübertragungen aller Art in ansprechender Geschwindigkeit von jedem Ort. Eine Verfügbarkeit an meinem aktuellen Aufenthaltsort natürlich vorausgesetzt. Bloss: Was soll ich damit?
Offensichtlich stehe ich mit dieser Frage nicht allein, denn so richtig scheint das Geschäft mit UMTS noch nicht zu boomen, oder kennen Sie etwa jemanden, der das nutzt? UMTS – das klassische Buzz-Wort einer Branche. Auf den einschlägigen Messen werden schicke Designstudien präsentiert, die die flüssige Darstellung gestreamter Videos in doppelter Briefmarkengröße erlauben. Tja. Die werden die Businesskunden wohl kaum benötigen.
Also geht es doch mehr um Zugriff auf zentral ablegte Daten aus dem Firmennetzwerk, oder um das Versenden eines aktuell aufgenommenen Auftrag ins Büro? Allein: Ich komme recht viel herum und war bislang noch in keinem Unternehmen, in dessen Räumen ich nicht per LAN oder WLAN ins Internet gelangen konnte. In den meisten Konferenzräumen sind heute zumindest frei zugängliche LAN-Anschlüsse Standard. Da Systemadministratoren auch wenig Lust auf Gefummel technischer Art haben, wird den Anschlüssen dann meist per DHCP eine IP-Adresse mitgeteilt. Einstöpseln und los geht es.
Präsentationen habe ich immer lokal dabei. Einmal auf der Festplatte und einmal auf einem USB-Stick. Dafür brauchts auch kein UMTS. Und so eilig war noch nichts, als dass es nicht auch nach meiner Rückkehr verschickt werden konnte.
Wofür könnte ich das UMTS denn noch nutzen? Der ganze multimediale Kram? Na, ja. Ich sag’s halt eigentlich nur sehr ungern, liebe Vodafoner: Aber was die Geräte da bis heute können, kann mein Amilo denn doch noch eine Ecke besser.
Achja, telefonieren kann man mit den Geräten ja auch noch!Leider telefoniere ich ganz selten von unterwegs. Die leidigen Mithörer und peinlichen Situationen an Bahnhöfen – sie kennen das vielleicht auch? Wenn ich denn unbedingt mal jemanden erreichen muss, geht das mit meinem P800 ganz ausgezeichnet, das auch einfache Prepaid-Karten verkraftet.
Wie gesagt: Ich scheine kein Einzelfall zu sein, wenn UMTS nun auch schon auf Volksfesten beworben werden muss. Pech, dass die Telcos zum Erfolg verdammt sind, um ihre hohen Kosten wieder einzuspielen. Dafür muss Ihnen aber noch eine echte „Killer-Applikation“ einfallen. Derzeit sehe ich eine solche nicht.
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Open Source als Gefahr?
Gestern empfahl der ARD-Videotext unter Berufung auf die PC Professionell den Lesern, Software, die als Open Source veröffentlicht wird, ausschließlich von den offiziellen Projektseiten oder von Zeitschriften-CDs zu installieren (welche Zeitschrift die Redakteure da wohl im Blick hatten?).
Hacker würde den offenen Quellcode nutzen, um Hintertüren und Trojaner zu integrieren und dann auf Download-Seiten zu verteilen. Keine Frage: das ist theoretisch vorstellbar, auch wenn bei umfangreichen Projekten wie KDE & Co eher unwahrscheinlich. Aber: Diese ganzen Hintertürgeschichten würden ja nicht so prächtig funktionieren, wenn nicht jeder zweite Depp mit Administrationsrechten unter seinem ständig nach Hause telefonierenden Windows-System arbeiten würde. Zum anderen: Damit es sich wirklich für mich als Hacker lohnt, müsste ich erstens einen richtigen Knaller wie GIMP manipulieren. Zweitens die manipulierte Datei auch noch auf einer Download-Site anbieten, die über nennenswerte Besucherzahlen verfügt. Was habe ich schließlich davon, wenn ich eine selten gefragte Spezialanwendung irgendwo ins Netz stelle? Bis mein Programm sich dann auf einem System installiert, auf dem etwas nennenswertes passiert oder genügend Geld da ist, dass sich umzuleiten lohnt, kann schon eine Zeit vergehen.
Insofern glaube ich nicht, dass sich das umsetzen lässt, ohne dass die Community davon etwas bemerkt. So bleibt dann wieder nur die Botschaft: Traue keiner Open Source, das ist Teufels Werk. Schade…
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Nun spoolt es nicht mehr
Da Googles Maildienst ja immer noch auf das Prinzip “Zutritt nur mit Einladung” setzt, besteht ein immenses Interesse nach den begehrten Einladungen. Vor einiger Zeit habe ich an dieser Stelle den Service von ISnoop vorgestellt, über den sich jeder eine solche Einladung beschaffen konnte.
Ab gestern hat es sich nun ausgespoolt. Der Betreiber der Seiten ist vom Produktmanagement von Google Mail darüber informiert worden, dass sein Dienst nicht mehr “tolerable” ist. Ein Schelm, der hier eine Verbindung zu den in den letzten Tagen aufgetretenen Erreichbarkeits- und Performance-Problemen von Google Mail zieht. Die Zahl der Neuanmeldungen mit jeweils inzwischen über 2 GB Speicherplatz wird doch das System nicht in die Knie gezogen haben?