Stephan Lamprechts Notizen

  • TV Programm als RSS

    Wolfgang Bleh, zu den Urgesteinen der deutschen Internetberichterstattung zählend, hat einen neuen Service gestartet. Bei TVfeed können Sie die Programminformationen der Fernsehanstalten nach beliebigen Schlagworten durchsuchen und die Suche als RSS-Feed abonnieren.

    TVfeed Homepage

    Angeboten wird auch ein Bouquet von Standardabfragen. Wer also wissen möchte, wann und auf welchem Kanal die nächste Computersendung ausgestrahlt wird, abonniert die Suche mit einem Mausklick. Neben dem Abonnement per RSS kann man sich auch per E-Mail informieren lassen.

    So richtig neu ist die Idee ja nicht, schließlich wird ein ähnlicher Service auch bei Klack angeboten, allerdings will TVfeed auch gar keine Programmzeitschrift im Internet sein, sondern lediglich an Sendungen erinnern und darauf aufmerksam machen. Ich habe jedenfalls gleich ein paar Feeds abonniert.

  • Inquisitor – Neue Suchmaschinenoberfläche

    Auf den etwas strengen Namen Inquisitor hört ein ganz interessanter Ansatz (nicht nur) die Suchmaschine Google zu befragen. Der im Betastadium befindliche Service nutzt AJAX, um bereits während der Suche wie Google Suggest erste Ergebnisvorschläge anzubieten.

    Oberfläche Inquisitor

    Je mehr Zeichen Sie in das Eingabefeld eintragen, desto präziser werden die Vorschläge. Die Suchergebnisse selbst werden von Google geliefert. Über die kompakte Oberfläche können auch A9, Amazon, Flickr und Technorati abgefragt werden. Das sieht alles so vielversprechend aus, dass ich David Watanabe gutes Gelingen der weiteren Arbeit wünsche!

  • Blinklist – noch ein Social-Bookmarkmanager

    Gerade habe ich festgestellt, dass ich bisher noch kein Wörtchen über Blinklist geschrieben habe. Hier also meine Kurzvorstellung dieses Social-Bookmarkmanagers.

    Oberfläche: Die Oberfläche ist schlicht und funktional. Bereits nach einem ersten Rundgang findet man alle Funktionen intuitiv. Im direkten Vergleich zum puristischen del.icio.us wirkt Blinklist überladen. Mit der inzwischen wohl üblichen Ajax-Zutat werden Editfelder butterweich eingeblendet und während des Taggens auch Vorschläge gemacht.

    Startseite Blinklist

    Funktionen: Angeboten werden alle Funktionen, die mir derzeit zum Thema Bookmarks einfallen:

    • Import vorhandener Bookmarks: Bereits lokal im Browser gespeicherte Bookmarks können genauso importiert werden, wie der bei del.icio.us gepflegte Datenbestand. Dieser Import verläuft ausschließlich online. Sie brauchen also nicht erst in del.icio.us die Lesezeichen zu exportieren.
    • Bookmarklet: Mit dem zur Verfügung gestellten Bookmarklet fügen Sie während des Surfens eine interessante Seite Ihrem Bestand hinzu.
    • Tagging: Damit Sie Ihre Lesezeichen auch wieder finden, können Sie jedem eine beliebige Anzahl von Tags zuweisen. Auf der Startseite werden Ihnen Ihre Tags in Form einer Wolke angeboten. Wem das nicht weiterhilft, nutzt die integrierte Suchfunktion.
    • Sharing: Bookmarks können öffentlich, privat oder mit Freunden geteilt werden. Die Einladung von Freunden erfolgt über eine E-Mail mit individuellen Einladungslink.
    • RSS-Abonnement: Tags, eigene Bookmarks und die Bookmarks anderer Nutzer können per RSS abonniert werden.
    • Export: Wer Sorge um seine Daten hat, exportiert mit einem Mausklick seine Bookmarks in Form einer XML-Datei.
    • Fazit: Blinklist ist mehr als ein Clone von del.icio.us. Dank der eingängigen Oberfläche würde ich diesem Dienst bei Einsteigern sogar größere Chancen einräumen. Das einzige Manko: Es wird derzeit noch augenscheinlich von weniger Nutzern als eingesetzt, was die soziale Komponente leider schwächt, denn je mehr Anwender desto mehr Spaß machen solche Dienste eben.

  • Google startet mit RSS-Reader

    Eigentlich klar, dass dies auch noch kommen musste, oder? Fehlte doch ein RSS-Reader noch in der Sammlung von Google. Wenn sich auch dieser Service noch in der Betaphase befindet, können Inhaber eines Google-Accounts nun ihre RSS-Feeds online bei Google lesen.

    Oberfläche Google Reader

    Wie auch die anderen Beta-Programme funktioniert das neue Google-Tool bereits erstaunlich gut. Eine aus Bloglines exportierte OPML-Datei konnte problemlos eingelesen werden. Die Oberfläche scheint mir dagegen noch nicht der Weisheit letzter Schluss zu sein. Im Vergleich zu Googlemail wirkt das noch improvisiert hässlich.

    Die Bedienung dagegen wirkt gefällig. Eine Prise Ajax macht es möglich. Fast selbstverständlich, dass die Beiträge aus der Blogosphäre mit Google-Technologie zu durchsuchen sind. Ein direktes Durchsuchen der neuen Beiträge eigener abonnierter Feeds ist derzeit noch nicht möglich. Ich bin mir aber sicher, dass diese Funktion noch integriert werden wird, da nicht einzusehen ist, dass der Reader funktional schlechter als Google Mail sein wird.

    Zu jedem Artikel stehen noch weitere Aktionen zur Verfügung. Mit einem schlichten „Gmail this“ können Sie eine neue Mail schreiben, die den Beitrag zitiert. Ein „Blog this“ erfordert aber einen Nutzeraccount bei Blogger. Andere Blogprogramme oder Dienste werden derzeit noch nicht unterstützt.

    Fazit: Mir fehlt noch ein Bookmarklet, die Unterstützung weiterer Blogprogramme und eine etwas verbesserte Oberfläche. Schon ist die Alternative zu Bloglines (fast) fertig.

  • Thinkfree Office online – Officesuite als ASP-Lösung

    Logo Thinkfree Office Online
    Thinkfree Office ist eine in Java programmierte Bürosoftware, die bereits seit längerem auf dem Markt ist. Die Downloadversion kostet knapp 50 US-Dollar und besteht aus Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentationsprogramm. Beim Design der Oberfläche haben sich die Entwickler eng an Microsoft orientiert und versprechen auch die problemlose Bearbeitung von Dateien, die mit MS Word & Co. verfasst worden sind.

    Noch im Betatest befindet sich nun die ASP-Lösung Thinkfree Office online. Jedem Nutzer werden 30 Megabyte auf dem Server kostenfrei für die Speicherung eigener Dokumente zur Verfügung gestellt. Nach der kurzen Registrierung erhält man Zugriff auf die aufgeräumt wirkende Schaltzentrale.

    Workspace von Thinkfree Office Online

    Mit einem Mausklick wird die gewünschte Anwendung gestartet. Modembesitzer dürfen sich nun eine Kanne Kaffee aufbrühen gehen, denn bis das Applet der Anwendung übertragen worden ist, vergeht eine Zeit. Mit DSL geht es zwar deutlich schneller, aber auch hier waren runde 5 Minuten Wartezeit zu absolvieren, bevor sich die Oberfläche der Textverarbeitung aufgebaut hat.

    Das ist denn auch bereits der größte Kritikpunkt im Vergleich mit Writely oder anderen Lösungen. Der nächste Aufruf geht jedoch deutlich schneller, weil Teile des Codes auf der Festplatte abgelegt werden.

    Hat sich die Oberfläche erst einmal aufgebaut, können Anwender von Microsoft Word sofort mit der Arbeit loslegen. Thinkfree Office sieht nicht nur aus wie Microsoft, es läßt sich auch genauso bedienen. Alle Funktionen befinden sich am angestammten Platz. Die UI reagiert flüssig und auch die Speicherung der Dokumente auf dem Server geht zügig.

    Textverarbeitung von Thinkfree Office

    Bereits vorhandene Dateien können mit dem Browser einfach hochgeladen werden. Direkt auf dem Server gespeicherte Dateien sollen sich in eine Blog posten lassen. Leider wurde dies immer mit einer Fehlermeldung des Thinkfree-Servers quittiert. Noch nicht implementiert wurde der Versand einer Datei per E-Mail direkt aus dem Verwaltungsbereich heraus. Die gemeinsame Bearbeitung von Dateien ist derzeit noch nicht vorgesehen.

    Fazit: Thinkfree Office online hinterläßt bei mir einen zwiespältigen Eindruck. Zwar bietet die Textverarbeitung von allen hier bisher vorgestellten Online-Lösungen den größten Funktionsumfang. Zugleich geht dies aber zu Lasten der lange dauernden ersten Datenübertragung. Eine Versionierung oder Funktionen zur gemeinsamen Arbeit an Dokumenten vermisse ich ebenfalls. Trotzdem ist Thinkfree Office eine der ersten vollständigen Bürolösungen, die online verfügbar sind.