Wollen Sie eine Suchmaschine kaufen?

Wenn Sie schon immer einmal im Besitz einer eigenen Metasuchmaschine sein wollten, dann haben Sie jetzt die Gelegenheit. Jux2 versteigert gerade seine Suchtechnologie bei Ebay. Das aktuelle Gebot liegt derzeit bei rund 26.000 US-Dollar. In diesem Preis enthalten ist aber lediglich der Quellcode. Für Server und Abkommen mit den Suchmaschinen müssen Sie schon selber sorgen.

Homepage Jux2

Ich würde dem Team wünschen, auf diese Weise einen Investor zu finden, der zunächst alles beim Alten lässt, denn der Ansatz von Jux2 hat mir gut gefallen. So durchsucht der Dienst zwar nur Google, Yahoo und AskJeeves, bildet aber aus den drei Ergebnismengen mit einem eigenen Algorithmus ein individuelles Ranking.

Sehr informativ sind dabei immer die direkten Vergleiche der Treffer. So kann man sich mit einem Blick darüber informieren, was eine ausgewählte Suchmaschine über die bestehende Schnittmenge hinaus gefunden hat. Diese Abfrage (viel informativer!) lässt sich auch umkehren. Was finden beispielsweise Yahoo oder AskJeeves zusätzlich zu Google?

So lange der Service noch nicht verkauft ist, schauen Sie doch mal rein!

Liste der 100 Top Corporate Blogs

Im Auftrag von Ketchum PR hat die Firma von Klaus Eck, vielen als der PR-Blogger bekannt, eine Liste der 100 Top Corporate Blogs zusammengestellt. Was in der Blogosphäre meist despektierlich als “Schwanzvergleich” bezeichnet wird, interessiert mich eigentlich nicht, deswegen werden Sie in diesem Blog auch nicht mit den sonst üblichen kleinen Zählbannern gequält.

Aber, dass dieses Blog auf Platz 49 und in seiner Branche immerhin auf Platz 11 steht, ist mir denn doch eine Meldung wert.

Auf der Web-Site zum Ranking können Sie übrigens ganz leicht diese interessanten Blogs abonnieren, da eine OPML-Datei zur Verfügung gestellt wird, die Siegfried Hirsch (RSS-Blogger) zusammengestellt hat.

Vivisimo – interessante Suchmaschine mit Clustering

Ein Schattendasein führt, aus meiner Sicht völlig zu Unrecht, die Suchmaschine Vivisimo. Diese Metasuchmaschine befragt unter anderem MSN, Lycos, Looksmart, OpenDirectory und AskJeeves. Das Ranking wird durch einen eigenen Algorithmus gebildet, der die Ranking der einzelnen Suchmaschinen berücksichtigt.

Dabei wirft Vivisimo nicht einfach nur eine Ergebnisseite aus, sondern gliedert die Fundstellen in so genannte Cluster. Die Treffer werden dabei nach sinnvoll erscheinenden Stichwörtern analysiert und zusammengefasst.

Homepage Vivisimo

Ein Beispiel: Die Suche nach meinem Namen findet verschiedene Cluster bzw. thematische Umfelder. Diese Cluster werden immer auf der linken Seite der Trefferliste angezeigt. In meinem Fall ist einer dieser Einträge etwa “WordPress kompakt”. Wird ein solcher Cluster ausgewählt, erscheinen in der Ergebnisseite nur die Dokumente, die sich sowohl auf die ursprüngliche Suchabfrage und die Bedeutungsebene beziehen. Dieses Vorgehen erweist sich bei Recherchen als sehr hilfreich, da sich die Suchergebnisse so noch besser einschränken lassen.

Auch in seinen Ergebnislisten wartet der Dienst mit einigen nützlichen Features auf. Zu jedem Treffer können Sie entscheiden, ob Sie diese in einem neuen Fenster oder in einem Frame direkt innerhalb der Trefferliste öffnen wollen. Innerhalb des Frames blättern Sie auf Wunsch einfach durch die Treffer und erhalten so gleich einen Eindruck der Fundstellen. Ähnlich funktioniert auch die Preview zu einem Treffer, die Ihnen aber nur eine verkleinerte Darstellung anzeigt.

Zu jedem Ergebnis erfahren Sie, auf welchen Platz er innerhalb der Trefferlisten der befragten Suchmaschinen steht. Diese Information ist als Link ausgeführt. Mit einem Klick führen Sie Ihre Abfrage ausschließlich beim entsprechenden Suchservice aus.

Neben der reinen Websuche besteht auch die Möglichkeit, in ausgewählten Nachrichtendiensten nach einem Begriff zu recherchieren. Hier werden aber ausschließlich amerikanische Services berücksichtigt.

Insgesamt ist Vivisimo eine erfrischende Alternative zum Google-Einerlei. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, die Ergebnisse sind aus meiner Sicht sehr gut.

Zoho Planner Beta – Vorstellung

Über den Zoho Writer habe ich bereits hier berichtet. Die Entwickler haben auch noch eine zweite Plattform gestartet, die sich ebenfalls im öffentlichen Betatest befindet. Zoho Planner ist (bisher?) kein Terminplaner, auch wenn es der Name nahe legt. Vielmehr können Sie dort Aufgabenlisten verwalten, Notizen schreiben und Bilder sowie Dateien ablegen.

Oberfläche Zoho Planner

Wie in einem Wiki legen Sie mit einem Mausklick eine neue Seite an. Hier legen Sie neue Aufgabenlisten und Notizen an. Bis zu 10 solcher Seiten dürfen Sie erstellen. Zoho Planner eignet sich für die Arbeit im Team. Sie können andere Nutzer via E-Mail zum Informationsaustausch einladen oder machen Ihre Seiten ganz öffentlich. Wie es sich für eine Anwendung im Kontext von Web 2.0 gehört, lassen sich die Seiten mit Tags versehen.

Die Benutzerführung des Dienstes ist intuitiv. Die Beschriftungen der Links und Schalter erklären die Funktionen sehr gut. Einige weitere Möglichkeiten:

  • Notizen sind schnell angelegt. Die Texteingabe folgt den bekannten Wiki-Regeln. Allerdings werden nur wenige Formatierungen unterstützt. Aufzählungen und Nummerierungen sind aber möglich. Allerdings erklären die Betreiber die Bedienung dieses Bereichs nicht, was aber noch am Betastadium liegen könnte.
  • Das Hochladen von Bildern und Dateien erfolgt direkt über den Browser. Kennt Zoho Planner den Dateityp wird das dazugehörige Programmicon angezeigt. Unterstützt werden als Bildformate lediglich JPG, GIF und PNG.
  • Zoho Planner nutzt für die Oberfläche AJAX, setzt dieses aber sparsam ein. Komfortfunktionen wie etwa Autovervollständigung werden nicht unterstützt.
  • Interessant ist, dass neue Aufgabenlisten, Notizen und Bilduploads direkt per Mail erfolgen können. Allerdings ist es nicht möglich, bereits angelegte Aufgabenliste per Mail zu erweitern.

Bei der Aufgabenplanung huldigt Zoho Planner dem Ansatz des GTD, das seinem Nutzer sehr viele Freiheiten bei der Ausgestaltung seiner individuellen Listen der nächsten Schritte lässt. Was mir bei Zoho Planner aber fehlt (genau wie beim derzeit viel diskutierten Remember The Milk auch), ist eine Kalenderfunktion, da David Allen mit seiner Methodik einen Zeitplaner ja nicht abgeschafft hat.

Damit bleibt Zoho Planner ein interessanter und leicht bedienbarer Ansatz, Notizen und Aufgaben zu verwalten. Für eine strukturierte Aufgabenplanung bietet der Service aber zu wenig Funktionen, zu einem Wiki taugt er aber auch nicht.