Stephan Lamprechts Notizen

  • yED – ein geniales Zeichenwerkzeug

    Einer Anregung von Simon folgend habe ich mir mal eine aktuelle Version von yED besorgt. Die Software ist sehr sauber in Java programmiert und gehört zu den vielseitigsten und besten Anwendungen, die ich in den letzten Monaten gesehen habe.

    yED ist ein grafischer Editor: Kein Mindmapper, kein Zeichenprogramm und auch keine Bildbearbeitung. Es dient dem Zeichnen von einfachen geometrischen Formen, die sich mit Linien verbinden lassen. Vom Grundkonzept ist yED also eher mit Visio oder Kvio , weniger mit Freemind zu vergleichen. Sie klicken in der Zeichenfläche einfach mit der Maus, um eine neue Figur zu platzieren. Durch Markieren können Größe und Lageverändert werden. Zum Repertoire von yED gehören nicht nur Rechtecke, sondern auch Ellipsen, Parallelogramme, Trapeze und Hexagone. Dank der durchgängigen Unterstützung von Kontextmenüs passen Sie Form und Farben schnell an Ihre Wünsche an. Die grafischen Effekte umfassen alles, was Sie im Alltag benötigen werden. Von Schattierungen bis hin zu Transparenz ist alles möglich.

    Was bei anderen Programmen zu einem leidigen Gefummel ausartet, nämlich mehrere Zeichnungselemente miteinander zu verbinden, ist für yED eine Kleinigkeit. Einfach innerhalb einer Figur mit der Maus klicken und den Zeiger zur nächsten Figur bewegen. Bei den Verbindungen sind nicht nur gerade Linienzüge, sondern sogar Bézierkurven möglich. Fast von selbst versteht sich, dass yED auch unterschiedliche Pfeiltypen kennt.

    yED Oberfläche

    Figuren und verbinden können völlig frei auf der Zeichenfläche platziert werden. Das kostenlose Programm bietet aber auch vorgefertigte Layouts an, die sich um eine ansprechende Positionierung der Elemente kümmern.

    Ihre Arbeitsergebnisse speichern Sie auf Wunsch als PNG- oder SVG-Datei. Mit diesem tollen Programm können Sie Abläufe planen, Storyboards entwerfen oder auch Organigramme zeichnen. Ihre Kreativität sind (fast) keine Grenzen gesetzt.

  • Wer seine Bookmarks lieber für sich behält…

    Logo von Looklaterwechselt zu LookLater. Eine neue Plattform für die zentrale Lesezeichenverwaltung, die sich in Aufmachung und Bedienung an del.icio.us orientiert, aber auf dessen soziale Komponente verzichtet. Tags oder Kategorien sucht der Anwender (noch) vergeblich, letztere sind aber bereits angekündigt. Auch die Suche soll noch erweitert werden.

    Die Lesezeichen selbst werden über ein kleines Bookmarklet hinzugefügt, das mit einer pfiffigen Funktion aufwartet. Wird auf die Funktion “Enable LookLater” geklickt, können beliebig viele Links auf einer Seite durch die Kombination aus Strg-Taste und Mausklick markiert werden. Mit einem weiteren Mausklick auf das eingeblendete Bookmarklet-Fenster werden dann alle Links dem persönlichen Archiv hinzugefügt. Die Funktion hätte ich auch gern bei del.icio.us. Vielleicht erhört mich ja jemand.

    Wer einen Teil seiner Bookmarks dennoch öffentlich machen will, kann dies über die integrierte del.icio.us-Funktion tun. Innerhalb der eigenen Sammlung kann jedes Lesezeichen an den dortigen Account weitergeleitet und mit Tags versehen werden. Auf der eigenen Startseite von LookLater kann nicht nur nach Bookmarks gesucht werden. Wer auf die eigene Surfchronologie blicken will, findet in der Kalenderfunktion ein entsprechendes Werkzeug.

    Die Übersicht der eigenen Lesezeichen wartet noch mit einigen netten Zusatzfunktionen auf. So kann zu jedem Lesezeichen eine Google-Suche gestartet werden. Außerdem lässt sich die im Cache von Google befindliche Version der Seite einsehen. Per Link wird außerdem eine Ebay-Abfrage angeboten.

    Bookmarkübersicht von looklater

    Alles in allem ein vielversprechender Start. Besonders gut gefällt mir die multiple Selektion von Links einer Seite. Es lohnt sich auf jeden Fall, die Weiterentwicklung von LookLater zu beobachten.

  • Erzählen Sie mehr von sich – mit Blogspin

    Logo Blogspin Mit Blogspin startet ein neuer Service, der die Kommunikation und den Austausch zwischen den Besuchern einer Website ermöglichen soll. Nach der kurzen Aufnahmeprozedur erhalten Sie ein Code-Snipplet, das Sie in Ihr Blog oder auf Ihre Internetseite integrieren. Wie bei allen aktuellen Lösungen müssen die Besucher Ihrer Seiten allerdings JavaScript aktiviert haben. Lohn der Mühe: ein kleines unscheinbares Bildchen im JPG-Format. Klickt ein Besucher auf dieses Bild, öffnet sich ein kleines Popup-Fenster das verschiedene Informationen und Anwendungen anbietet.

    Blogspin in Aktion
    Neben dem fast schon obligatorischen Profil, das die diversen IDs von Instant Messenging Diensten aufnimmt, steht mit dem Modul “Talk” ein kleines Forum zur Verfügung, das dem Austausch von Nachrichten und Meinung dient. Das Forum ist ausschließlich auf diesem Wege zu erreichen. Die Nachrichten selbst werden auf den Servern von Blogspin gespeichert. Ebenfalls verfügbar: Ein kleines Kalendermodul, mit dem Sie Ihre Besucher etwa über Reisepläne oder Veranstaltungen informieren können.

    Die meisten Blogger werden wenig neues bei Blogspin entdecken. Ich finde die Idee und die Anwendung selbst dennoch ganz charmant, erhalten damit auch weniger technisch versierte Nutzer mit nur eingeschränkten Webspace die Möglichkeit, Forum bzw. Gästebuch und Kalender nachzurüsten.

  • Meine Erfahrungen mit Squidoo

    Was ich gerade tue, darf ich als Betatester eigentlich nicht. Anderseits hat man ja etwas journalistische Ehre am Leib und deshalb schreibe ich nun einige Zeilen zum neuen Projekt Squidoo von Seth Godin. Gerade Blogger und Journalisten aus den USA hatten sich bei der ersten Ankündigung des Dienstes fast mit Lobeshymnen überschlagen. Grund genug für mich, mich ebenfalls für den Betatest zu bewerben, um mich einmal gründlich umzusehen.

    Etwas ernüchtert war ich dann schon. Squidoo basiert letztlich auf der Idee von “Ask an Expert”, reichert diese Idee aber mit modernen Inhalten wie Tagging, Technorati-Abfragen und RSS-Feeds an. Hätte es das alles schon seinerzeit gegeben, wären die Initiatoren von “Ask an Expert” sicherlich auch darauf verfallen.

    Squidoo basiert auf der Annahme, dass jeder von uns zumindest auf einem Gebiet ein Experte ist. Dieses Wissen stellt der Experte dann über eine so genannte”Lens” zur Verfügung. Diese “Lupen” bestehen aus verschiedenen Modulen, die sein Inhaber mit Inhalten bestücken kann.

    Derzeit stehen dabei zur Auswahl:

    • Kommentierte Linklisten
    • Textlisten
    • Technorati-Abfragen
    • Flickr Abfragen
    • Lensrolls, über die man die Lenses anderer Themen oder Nutzer beobachten kann.

    Die Lupen sind über ihren Namen direkt als URL abrufbar und können auch per RSS-Feed abonniert werden. Damit behalten die Nutzer Ergänzungen und Aktualisierungen im Griff.

    Von seiner Grundidee hat Squidoo durchaus das Potential sich zukünftig zu einem Einstiegspunkt bei Web-Recherchen zu entwickeln. Nüchtern betrachtet unterscheidet sich Squidoo von anderen Versuchen dieser Art aber lediglich durch die Beteiligung von Seth Godin und dem bereits auf der Startseite ausgelobten Versprechen, dass die Inhaber einer Linse später ihre Expertise und Arbeit monetarisieren können. Wie genau dieses Erlösmodell funktionieren soll, wird aber (noch) nicht verraten.

  • Tagging leicht gemacht

    Mit den so genannten Tags werden Tausende von Fotos, Artikeln und Lesezeichen jeden Tag von den Nutzern kategorisiert und geordnet. Jeder Anwender nutzt sein eigenes System und Begriffe. Was aber, wenn Ihnen partout nichts einfällt, wie Sie eine Seite oder einen Text mit Tags versehen? Dann helfen Ihnen zwei aktuelle Services im Web weiter.

    Bei Tagthe.net von Knallgrau können Sie eine URL eintragen, eine Datei hochladen oder einfach einen Text in ein Formularfeld einfügen. Nach dem Absenden des Formulars erhalten Sie dann ein Set von Tags zurück, das Ihren Text (mehr oder weniger) beschreibt. Dennoch würde ich das System noch als experimentell bezeichnen, nicht umsonst befindet sich auf der Startseite der obligatorische Hinweis auf eine Betaversion.
    Homepage von tagthe.net

    Dem gleichen Prinzip folgt Tagyu. Auch hier tragen Sie bereits auf der Startseite Text ein oder übergeben eine URL. Sie erhalten anschließend eine Reihe von Tagvorschlägen zurück. Die Entwickler stellen eine API bereit, die bereits von Plugins für MT und WordPress angesprochen wird. Beim Ultimate Tag Warrior erhalten Sie bereits beim Schreiben Ihres Beitrags Vorschläge für Tags, die den Artikel charakterisieren.
    Homepage von Tagyu
    Direkt miteinander verglichen, empfinde ich derzeit Tagyu als ausgereifter und damit nützlicher. Einen Blick lohnen auf jeden Fall beide.