Stephan Lamprechts Notizen

  • Vergessen Sie Ihre Passwörter! Agatra

    Im vergangenen Jahr habe ich Ihnen an dieser Stelle anvertraut, dass ich meine inzwischen umfangreiche Sammlung an Passwörtern mit einem einfachen Zettel verwalte. Klar, ausprobiert habe ich auch verschiedene Passwortmanager (für Linux mein Favorit: Passwordmanager). Das ist zweifellos bequem und auf einem USB-Stick gespeichert, haben Sie Ihre Zugangsdaten immer dabei.

    Noch einen Schritt weiter geht der neue Dienst Agatra. Nach der kostenlosen Registrierung können Sie für eine Vielzahl populärer Webdienste (GMail, Yahoo, Amazon, Writely etc.) Ihre Zugangsdaten hinterlegen. Mit einem Mausklick werden Sie dort dann automatisiert angemeldet. Voraussetzung ist aber eine https-Verbindung, die ja nicht in allen Firmennetzwerken möglich ist. Die Liste der unterstützten Dienste wächst täglich und wenn Ihre Lieblingsseite noch nicht dabei ist, können Sie diese zur Aufnahme in das Angebot vorschlagen.

    Startseite Agatra

    Gerade wenn Sie häufig ASP-Dienste oder Webmailer nutzen, erweist sich Agatra als echter Zeitsparer. Durchaus empfehlenswert! Meine Zettel schmeiße ich trotzdem nicht weg, denn darunter sind doch auch Passwörter, die ich lieber nicht auf einem Server speichern will.

  • Gliedern Sie Texte und Aufgaben mit JOE!

    Es müssen ja nicht immer gleich Programme wie Planner oder TaskJuggler sein. Um sich einen Überblick anstehender Aufgaben zu verschaffen oder einzelne Projektschritte aufzulisten, kann eine einfache Gliederung oft schon ausreichen.

    Oberfläche JOE

    Schon etwas länger gibt es den Java Outline Editor, kurz JOE. Das plattformübergreifende Programm erfüllt nur einen Zweck: Sie erzeugen damit schnell und einfach Gliederungen aller Art. Egal ob Sie die Aufgaben strukturieren oder die Inhalte eines umfangreichen Dokuments gliedern müssen. Das Programm unterstützt Sie zuverlässig dabei.

    Die Bedienung kann ausschließlich mit der Tastatur erfolgen. Damit werden Sie aus Ihrer Konzentration nicht durch den Griff nach der Maus gestört. Mit einem Druck auf die Tab-Taste stufen Sie einen Eintrag tiefer, Umschalt+Tab stuft den Eintrag höher. Zur besseren Übersicht können die Knoten leicht ein- und ausgeklappt werden. Natürlich lassen sich die Einträge auch unterschiedlich sortieren und leicht verschieben. Damit passen Sie die Gliederung also den jeweiligen Erfordernissen an. Da das Programm dank Java unter verschiedenen Betriebssystem genutzt werden kann, steht auch dem einfachen Datenaustausch nichts im Wege.

    Fazit: JOE ist ein leicht bedienbarer Outliner und ein guter noch dazu.

  • Andere um Ihre Meinung bitten – Kweschun

    Vor einiger Zeit hatte ich Say-So vorgestellt. Wer möchte, fragt dort andere Besucher nach Ihrer Meinung zu einer ihn bewegenden Frage. Diesen Ansatz verfolgt auch Kweschun. Um selber eine Frage stellen zu dürfen, ist eine kurze kostenlose Registrierung erforderlich.

    Die Oberfläche entspricht in Funktionalität und Optik den meisten so genannten Web2.0-Angeboten. Von der Tag-Cloud über die recht großzügige Schriftgröße bis zum intensiven Gebrauch von AJAX.

    Zur Charakterisierung der Fragestellung werden Tags eingesetzt. Zur Beantwortung einer Frage, klicken Sie entweder auf eine bereits gegebene Antwort oder fügen eine neue hinzu. Der Fragesteller kann dieses Hinzufügen von Antwortoptionen indes auch ausschalten. Nach Absenden der Antwort wird unmittelbar darauf eine effektvolle Ergebnisgrafik angezeigt.

    Ergebnis einer Umfrage bei Kweschun

    Wer aus seinem Blog heraus auf eine Frage verweisen möchte, kann dies über die Permalinks tun, die zu jeder Umfrage gehören. Das Angebot wird anscheinend sehr gut angenommen und damit nimmt auch die Vielfalt der angebotenen Themen zu. Tags, RSS-Feeds und Permalinks: Kweschun bietet alles, um mit anderen Social-Plattformen zu interagieren und hat Chancen, sich zum festen Bestandteil zahlreicher del.icio.us-Listen zu entwickeln.

  • eSnips – 1 GB freier Speicher im Netz

    Zugegeben, die Idee Nutzern 1 GB freien Speicherplatz und damit eine virtuelle Festplatte anzubieten, ist weder neu noch umwerfend originell. In den letzten Tagen habe ich mich zwei Diensten dieser Art beschäftigt. Über MyBloop hätte ich gern ausführlich geschrieben, allerdings ist das im Betastadium befindliche Angebot so stark Beta, dass vernünftiges Arbeiten damit noch nicht möglich ist. Da ist eindeutig jemand zu früh an den Start gegangen.

    Oberfläche eSnips

    eSnips dagegen funktioniert problemlos. Die Oberfläche ist nicht so schick und auch AJAX sucht der Nutzer vergeblich, dafür sind bereits alle Funktionen integriert. Nach der kostenlosen Registrierung bekommen Sie Zugriff auf Ihren Speicherplatz. Hier wird nicht mit Tags gearbeitet, sondern konventionell in Ordnern organisiert. Wie unter Windows stehen bereits Hauptkategorien zur Verfügung (Fotos, Musik). Sie können beliebige Ordner anlegen, die Sie entweder völlig öffentlich einrichten, als privat markieren oder mit einem ausgewählten Nutzerkreis teilen. Zur leichteren Verwaltung wird eine Toolbar für Internet Explorer und Firefox angeboten.

    Als sehr gelungen empfinde ich auch die Möglichkeit, Elemente per E-Mail hochladen zu können. Wer die Kosten für Traffic auf dem eigenen Server gering halten will und noch auf der Suche nach Speicherplatz im Netz ist, sollte sich eSnips einmal ansehen.

  • Chandler – vielversprechender OpenSource PIM

    In Version 0.6 hat die OSAF ein plattformübergreifendes Programm mit dem Namen Chandler vorgelegt. Diese Software für die Verwaltung von E-Mails, Terminen und Aufgaben liegt in Versionen für Linux, Mac OS X und Windows XP vor. Derzeit ist die Aufgabenverwaltung noch nicht implementiert und auch die E-Mail-Funktionalität ist noch nicht eingebaut. Obwohl das Programm noch leicht absturzgefährdet ist, verdient es, an dieser Stelle vorgestellt zu werden.

    Die Entwickler haben eine sehr ehrgeizige Roadmap veröffentlicht. Das Ziel von Chandler ist es, einen modernen PIM zu schaffen, der eine gehörige Prise der Philosophie des GTD erhält. So verabschiedet sich das Programm von den überkommenen Ordnerstrukturen und deren Restriktionen. Die Grenzen zwischen den Informationsarten (E-Mail, Aufgabe, Termin) werden dadurch verschwimmen. Durch Tagging können Elemente verschiedenen Kontexten zugeordnet werden.

    Davon versprechen sich die Entwickler eine größere Flexibilität und produktiveres Arbeiten. Eine wichtige Rolle wird hier das Konzept der Eingangsboxen spielen, da ja innerhalb von GTD eine zentrale Position einnehmen Durch die Erzeugung so genannter Collections können Sie unterschiedliche Elemente beispielsweise einem bestimmten Projekt zuordnen. Durch Aufruf der Sammlung erfassen Sie dann mit einem Blick, welche Aufgaben, Termine oder Mails zu diesem Projekt gehören. Statt sich wie in Outlook oder Evolution mühselig durch verschiedene Programmbereiche zu klicken, sehen Sie dann die Informationen, die Sie für die Bewältigung eines Projekts benötigen.
    Oberfläche Chandler

    Ich bin sehr neugierig auf die weitere Entwicklung und wünsche der Gemeinschaft genug Atem, um das Projekt tatsächlich bis zur Version 1.0 zu treiben. Lohnen würde es sich auf jeden Fall!