Hamburg Freezers: Meckern reicht nicht mehr, Herr Laporte

Es läuft gut bei den Hamburg Freezers, zumindest abseits des Eises. Wollte der Ex-Geschäftsführer Michael Pfad den “Brand” nicht verschenken und schaffte es dabei nicht, einen Hauptsponsor zu gewinnen, wurde in den vergangenen Monaten viel getan. Auch wenn 250.000 Euro für die Brust des Trikots jetzt tatsächlich eher in die Kategorie “Schnäppchen” einzuordnen sind, sieht das doch alles besser aus. Insbesondere weil nun auch fast alle Bullykreise und Bandenflächen vermietet sind.

Einen Schönheitsfleck gibt es aber doch auch hier. Die Provinzposse um Frederick Cabana. Da wird ein Spieler verpflichtet und zwar unter der Voraussetzung, dass damit keine Ausländerlizenz fällig ist. Blöd nur, dass der Spieler zu diesem Zeitpunkt gar nicht als spielberechtigter deutscher Staatsbürger angesehen werden durfte. Und an diesem Zustand hat sich nichts weiter geändert. Alle warten: Der Spieler auf der Bank, die Freezers auf die Papiere, die Fans auf den Spieler. Alle sind genervt: Der Spieler auf der Bank, die Freezers, naja, Sie wissen schon. Außer Warten passiert aber offenbar eher wenig.

Es läuft gut bei den Freezers, zumindest abseits des Eises. Auf dem Eis? Positiv formuliert, konnte in fast jedem Spiel ein Punkt gewonnen werden. Faktisch ist man extrem von den eigenen Ansprüchen entfernt. Seinen Ärger macht auch Trainer Benoit Laporte in den Medien deutlich. Laporte war auch schon bei seinen bisherigen Arbeitsstationen keiner, der seinen Spielern nicht auch öffentlich mal den Kopf wäscht.

Aber, das, was er so sagt, höre ich jetzt seit zwei Jahren. Und es ist mir inzwischen einfach zu wenig. “Seine Mannschaft kommt über den Kampf”, wird er gern zitiert. Ja, und weiter? Fast jeder DEL-Trainer steht für eine bestimmte Spielweise. Die ist mal mehr (Köln), mal weniger attraktiv (Krefeld) für die Zuschauer. Aber was ist das System Laporte?

In den letzten 52 Spielen scheint sich Strategie auf “Dump & Chase” zu beschränken. Sprich, die Scheibe reinhauen, und schnell hinterher fahren, um vor dem Gegner da zu sein. Damit das funktioniert, muss man aber eben vor dem Gegner da sein. Und mit “Dump & Chase” wache Verteidiger wie einen Sharrow aus Berlin zu übertölpeln und abzuhängen ist auch nicht immer so ganz einfach. Und das ist dann schon die Strategie?

Seit zwei Jahren ist das Powerplay ein Desaster. Die Verantwortlichen freuen sich immer, wenn es den Freezers mal gelungen ist, im PP ein Tor zu erzielen. Nur oft genug vergehen fast 2 Minuten ohne Torschuss! Das beginnt schon mit dem Reinfahren in die gegnerische Zone. Es dauert viel zu lange, bis die notwendigen Positionen besetzt sind.

Momentan ist weder im Powerplay noch im Penalty-Killing eine Verbesserung zu erkennen. Da fragt man sich dann schon, welche Verbesserung die Verpflichtung des verdienten Spielers Serge Aubin gegenüber Ex-Co-Trainer Henry Thom gebracht haben sollte.

Lieber Herr Laporte, meckern reicht momentan glaube ich nicht mehr, wenn die Freezers denn wirklich den nächsten Schritt gehen wollen.

Hamburg Freezers – gegen Krefeld (zu Recht) ausgerutscht

Wie gern hätte ich Unrecht behalten, am Ende dieser denkwürdigen Begegnung zwischen den Hamburg Freezers und den Pinguinen aus Krefeld. Der aktuelle Tabellenführer erwischte einen Traumstart und konnte Niklas Treutle bereits in der zweiten Spielminute überwinden. Das führte später vor der O2-World zu den klassischen Rufen, die Freezers hätten ein “Torhüterproblem”, was aus meiner Sicht aber keines ist.

Es folgte ein wütendes Anrennen der Gastgeber. Spiele gegen Krefeld sind optisch nie wirklich attraktiv, so auch diesmal nicht. Aber immerhin gab es dann in der 9. Minute den Ausgleich und die Führung. Und das trotz überaus einseitiger und kaum nachvollziehbarer Entscheidungen durch das Gespann Bauer / Daniels, die irgendwie ein eigenes Regelbuch im Gepäck dabei hatte. Schade, denn Stephan Bauer kann durchaus, wenn er will, hatte aber keinen guten Tag.

Doch wie bereits am Freitag befürchtet, hat es gegen die Krefelder einfach nicht gereicht. Das zweite Drittel war insbesondere in der Abwehr ein totales Desaster. Mit viel Geschick (und dann auch noch viel Glück, als er schon geschlagen war) hielt Niklas Treutle die Freezers im Spiel. Aber irgendwann war auch er machtlos. Die Abwehr (in der letzten Saison ein Schmuckstück) war heute ein Desaster. Und ihre Chancen genutzt, hat leider nur die Reihe Festerling, Flaake, Wolf. Eine rabenschwarzen Tag erwischte unsere 13 – Christoph Schubert agierte glücklos und leistete sich 3 ungeheure grobe Schnitzer, die von den Gästen fast ausgenutzt worden wären. So war es nur eine Frage der Zeit, bis die inzwischen erarbeitete Führung wieder verspielt wurde. Und zwar unnötigerweise durch einen dummem Fehler im Pass-Spiel. So ging es in Overtime und das Spiel verloren.

Pettinger hat mir heute wieder enorm gut gefallen. Fast, als wenn der sich erst weh tun musste, um alle Leistung aus sich rauszupressen. Jakobsen extrem am Ackern, wenn auch ohne Fortune, gleichsam Oppenheimer. Aber waren Rinke, Bettauer, Lavallee und Krämmer heute eigentlich auf dem Eis? Ein Abrufen der Leistung des Kaders war das heute jedenfalls nicht. Und damit gehen sowohl das Ergebnis (3:4 OT) als auch der Tabellenplatz in Ordnung.

Vor der Saison wollten alle den “nächsten Schritt” gehen. Mir scheint fast, die Jungs haben vergessen, wie viele kleine Schritte vor diesem nächsten Schritt notwendig sind.

Hamburg Freezers: Durchwachsene Saisoneröffnung 2013

Ein Heimsieg mit 6:2 – wenn es das erste Spiel der Hamburg Freezers in der diesjährigen DEL-Saison gewesen wäre, ein perfekter Auftakt. Leider war aber bereits der dritte Spieltag und der Gegner hieß nicht Mannheim oder Berlin, sondern Düsseldorf.

Das ist keinesfalls abwertend gegenüber der DEG gemeint. Ich bewundere deren Fans und auch diesen jungen Kader, der kämpft und macht und so oft auf verlorenem Posten steht. Aber die Partie stand eher unter dem Motto “lösbarer Gegner”. Aus den ersten beiden Spieltagen holten die Hamburg Freezers gerade einmal einen Punkt. Ein bisschen mager, wenn man sich die vor Kraft strotzenden Statements in der Sommerpause mal durchliest.

Wenn zwei Vereine aus ihrem desolaten Abschneiden in der vergangenen Saison etwas gelernt haben, dann die Nürnberger und Münchener (die gerade vor finanziellen Mitteln nicht laufen können). Und gegen die beiden sah das Team um Benoit Laporte nicht besonders gut aus.

Okay – es fehlen wichtige Leistungsträger, was aber nun auch auf Dauer im Profisport keine hinreichende Entschuldigung sein kann, zum anderen auch nicht erklärt, wieso da ein junger Goalie wie Niklas Treutle mehr oder weniger allein stehen gelassen wurde. Aber zurück zum gestrigen Abend.

Was wurde auf Facebook die mehr oder weniger sterile Einlaufshow der Freezers im vergangenen Jahr kritisiert. Ich machte da übrigens keine Ausnahme. Das waren schöne Bilder, nur hatten die wenig Bezug zum Standort Hamburg. Und Menschen, die wenig Englisch verstehen, hatten von der Botschaft des Filmes auch nichts. Alles viel besser machen, stand wohl auf dem Zettel. Das ist indes aus meiner Sicht nur zum Teil geglückt.

Gut gelungen (und durchaus tauglich, ein bisschen Gemeinschaftsgefühl zu erzeugen) ist die Idee mit den LED-Armbändern, die bei Klatschbewegungen schön leuchten. Toller Effekt!

Auch nett, dass die Spieler vor Hamburger Motiven abgelichtet wurden. Endlich wieder ein bisschen “Hamburg” bei den Hamburg Freezers. Aber wer ist nun wieder auf die Idee mit den Ortsschildern, Landschaftsimpressionen und den endlos langweiligen Liedern gekommen? Mir ist schon klar, dass die Freezers keinen Millionen-Etat für Werbung haben. Aber (politisch nicht mehr korrekt, aber dennoch treffend ausgedrückt) “Neger vor Hütte”? Sind wir beim Reiten? Einer Prämierung von Milchkühen?

So war der Beginn des ersten Heimspiels in der DEL 2013/2014 etwas bemüht. Und so auch der Auftritt der Freezers. Unerwartet schwer tat sich die Mannschaft im ersten Drittel. Vorsichtiges Abtasten und viele unnötige Puckverluste. Insbesondere Lavallee spielte erschreckend wechselhaft. Da kam das 1:0 wie eine Erlösung.

Sehr gut gefallen hat mir der Torschütze des ersten Saisontores. Kevin Schmidt macht derzeit eine Riesenentwicklung. Ich hoffe, das wird auch von anderen bemerkt. Zwar immer noch kein Spieler, der Checks gern zu Ende fährt, sondern versucht, Probleme spielerisch zu lösen. Andererseits wohl auf den Geschmack gekommen. Immer wieder ungeduldig nach dem Puck klopfend, wenn er frei stand, sich immer anbietend. Ein Highlight! Genauso wie Niklas Treutle. Sehr besonnen. Und machen wir uns nichts vor. Ohne ihn wäre das erste Drittel verloren gegangen.

Im zweiten Drittel drehten die Freezers auf und zeigten das, was eigentlich in diesem Kader steckt (auch wenn Leistungsträger fehlen). Tolle Kombinationen, auch ein bisschen Glück, aber immer wieder die Scheibe vor das Tor gebracht. Und das führt im Eishockey eben zum Erfolg. Das machte Lust auf mehr.

Das “Mehr” kam dann nur nicht. Ob die Beine schwer wurden oder die Spieler unkonzentriert waren. Düsseldorf kämpfte und netzte zweimal ein. Und irgendwann ist auch alles Glück eines Keepers aufgebraucht. Das 6:2 durch Flaake versöhnte zwar, aber für Mannschaften wie Krefeld, Iserlohn, Berlin und Mannheim wird die Leistung nicht reichen. Wie sprach der Trainer selbst im Interview?

Wir haben leider nur ein Drittel richtig gut gespielt.

So war es.

CyberClean – Tastaturen ganz clever reinigen

Die Tastaturen, die ich einsetze, sind glücklicherweise keine “Krümelschubladen”, werden aber mit der Zeit auch unansehnlich. Wie Sie die Spalten zwischen den Tasten am besten reinigen, ohne dass Feuchtigkeit eindringt und das Eingabegerät unbrauchbar macht. Für diesen Zweck finden Sie im Web unzählige Ratschläge und Produkte. Ich habe jetzt seit einigen Monaten CyberClean ausprobiert und bin davon angetan.

Es handelt sich dabei um eine Masse, die Sie einige Sekunden durchkneten und anschließend einfach fest auf die Tastatur pressen. Danach ziehen Sie sie wieder ab, kneten erneut und wiederholen den Vorgang an einer weiteren Stelle. Tatsächlich bleibt der Staub und kleine Krümel aus den Zwischenräumen an der Masse kleben. Durch das Kneten wird der Schmutz eingeschlossen. Damit eignet sich das Zeug auch ganz hervorragend dazu, um die kleinen Tasten einer Fernbedienung oder des Telefons mal ordentlich sauber zu bekommen.

Wenn Sie zu der Generation gehören, die in ihrer Kindheit mit Slime gespielt haben, dann wissen Sie zumindest bereits, wie sich CyberClean anfühlt. Die Masse riecht frisch, dementsprechend die Tastatur nach der Reinigung ebenfalls. Der Hersteller verspricht, dass nach der Anwendung 99% der vorhandenen Keime entfernt werden. Mit ging es allerdings in erster Linie um das optische Ergebnis und das überzeugt.

Bei Tchibo gibt es das Produkt gerade, wenn Sie es gern einmal ausprobieren wollen.

“Die Kunst, sich die Schuhe zu binden” (Watchever-Rezension)

Der schwedische Film “Die Kunst, sich die Schuhe zu binden” wird mit Sicherheit schnell bei Watchever übersehen. Auf den ersten Blick scheint die Handlung langweilig zu sein. Ein (noch) junger Mann sucht nach einem Job. Die Mutter seines Kindes will nichts mehr von ihm wissen, weil er es einfach nicht schafft, sich eine Arbeit zu suchen, die den Mann und die Familie ernähren kann. Und so landet er in einer Einrichtung für behinderte Menschen.

Als Aussenseiter tritt er in die geschlossene Welt der Einrichtung ein. Seine Kolleginnen beschränken sich inzwischen darauf, die Bewohner zu verwalten und Ihnen Dinge beizubringen, die nach ihren eigenen Maßstäben für das Leben als “Nichtbehinderter” wichtig sind. Dazu gehört, sich allein die Schuhe binden zu können. Und gegen diese Haltung begehrt der Held des Filmes auf.

Sicherlich hätte man das Thema “Förderung behinderter Erwachsener und deren Bevormundung durch die eigenen Eltern” kritischer angehen können. Aber die faszinierende Präsenz der Heimbewohner, die auch in der Synchronisation spürbar bleibt, überspielt das stellenweise eher schwache Drehbuch. Herausgekommen ist ein unterhaltsamer, stellenweise trauriger Film, der seinen Darstellern viel Sympathie entgegenbringt.

Meine Wertung:

4 von 5 Sternen