Archiv der Kategorie: Stamm

PC Welt ist nun endgültig ComputerBild 2

Ach, was waren das für friedvolle Zeiten. Das Internet war irgendwie noch nicht so richtig erfunden und die Zeitschrift «PC Welt» war prall und dick. Gefüllt mit allerlei Workshops, Listings für Batch-Dateien oder kleinen Apps sowie wirklich fundierten Tests. Dann trat das böse Internet in die friedliche Welt der IT-Zeitschriften und die Auflagen sanken. Auch bei IDG muss das Management langsam die Nerven verloren haben und bestellte mit Harald Kuppek einen neuen Chefredakteur. Wenn Sie sich in der Branche nicht so recht auskennen sollten: Herr Kuppek war Gründungschefredakteur der «Computer BILD» und gilt in der Branche nicht gerade als weichgespülter Softie, mit dem Sie Pferde stehlen können. So wird kolportiert, dass der eine oder andere schreibende Kollege bei der «ComputerBILD» durchaus Magenschmerzen hatte, wenn der Herr Chefredakteur im Hause weilte. Nachdem derselbe im Hause Springer sehr lange an einem Konkurrenten zur Zeitschrift der Stiftung Warentest erfolglos herumgebastelt hatte, nun also die Arbeitsstation IDG.

Mit Erfolg: Da, wo Kuppek ist, wimmelt es dann gleich vor Kästen, die einfachste Sachverhalte für Dummies am Ende eines Artikels erklären und den wenigen Inhalt, der für stolze 4,99 Euro angeboten wird, noch weiter schmälern. Und natürlich ist da auch wieder das «Internetzugriffs-Programm». Leute: Der Browser heißt nun eben Browser. Ich bemühe mich in meinen eigenen Artikeln auch Anglizismen zu vermeiden, aber komme ja nun auch nicht auf die Idee «Offenes Büro Schreibprogramm» statt «OpenOffice Writer» zu schreiben.

Ich habe für die «PC Welt» durchaus gern geschrieben und einige Jahre Softwaretests verfasst. Was von der Rubrik übriggeblieben ist, ist symptomatisch für das ganze Heft. Eine Spalte pro Programm mit einem Bildschirmfoto und wirren Listen der Funktionen und einer Bewertung. Redaktionelle Hinweise oder eine persönliche Wertung des Autoren? Fehlanzeige! Und da wundern sich die Verlage, dass die Menschen sich auf Blogs und soziale Netzwerke verlassen? Da kämpft eine aseptische Tabelle gegen persönliche Erfahrungen und Einschätzungen von Menschen, die auch noch etwas von sich erzählen. Wer da auf Dauer gewinnen wird, steht für mich außer Frage. Schade, «PC Welt», Du hast mich lange begleitet.

Tastenkürzel in Google Mail und Reader

Google Reader und Googles Mailservice lassen sich ganz vorzüglich mit der Tastatur allein bedienen und steuern. Für wirklich (fast) jede Aktion und Funktion existiert eine entsprechende Tastenkombination. Wenn Sie sich diese schlecht merken können, rufen Sie sich einfach eine entsprechende Übersicht auf. Natürlich mit einem Shortcut: <Umschalt>+<?>.

Übersicht der Shortcuts in Google Mail

YWriter 5 – inzwischen sehr ausgereiftes Tool für Vielschreiber

Über YWriter, der Software für Autoren und Schriftsteller hatte ich an dieser Stelle bereits vor einiger Zeit berichtet. Inzwischen liegt die Version 5 des Programms vor, die funktional gegenüber den Vorversionen deutliche Fortschritte gemacht hat. Geblieben ist erfreulicherweise die Lauffähigkeit unter Linux. Sie müssen lediglich Mono installiert haben, um in den Genuss des Werkzeugs zu gelangen. Insgesamt wirkt die Oberfläche deutlich aufgeräumter und strukturierter. Sehr gut gefallen hat mir die Option, die Dateien mit einem externen RTF-Editor bearbeiten zu können. Damit ähnelt YWriter jetzt einer Versionsverwaltung. Sie markieren den Abschnitt, den Sie bearbeiten wollen, führen einen Rechtsklick auf das Element auf und schreiben nun wie gewohnt in ihrer Textverarbeitung. Um Datenverluste zu vermeiden, müssen Sie allerdings unbedingt daran denken, dass Sie anschließend die Bearbeitung in YWriter auch wieder beenden. Erst danach werden etwa auch die Statistikfunktionen aktualisiert, die Sie über den Schreibfortschritt informieren. Natürlich ist die Software besonders nützlich für alle, die den Überblick über viele Charaktere, Orte und Handlungsstränge behalten wollen, ist aber auch dann hilfreich, wenn Sie umfangreichere Projekte zu schreiben haben. Während ich die Writer-Tools für OpenOffice immer etwas spröde und wenig zugänglich empfunden habe, ist YWriter eine enorme Erleichterung im Arbeitsalltag. Dazu zählen unter anderem auch die integrierten Reports, mit denen sich der Fortschritt der eigenen Arbeit messen lassen kann. So erkennen Sie auf einen Blick, ob ein Abgabetermin gefährdet ist, weil sie zu stark «hängen».

Zwei Drittel aller Android-Smartphones sind veraltet – wen wundert das?

Zwei Drittel aller Android-Smartphones sind veraltet

Android 2.x findet nur geringe Verbreitung

In einer aktuellen Erhebung von Google zeigt sich, dass die Mehrzahl der am Markt befindlichen Android-Smartphones mit einem veralteten Betriebssystem läuft. Die Folge: Kunden fehlen neue Funktionen, viele wichtige Applikationen laufen nicht auf diesen Geräten.

Ich werfe das Golem nicht vor, so etwas zu publizieren und auch Google nicht, diese Daten zu erheben. Nur: Natürlich sind die veraltet. Handynutzung ist ja leider noch nicht so wie Computer. Wenn ich dort eine neue Version eines OS haben will, dann installiere ich diese oder bekomme Updates (siehe Ubuntu). Bei Handys ist das deutlich schwieriger bis unmöglich. Und da nur die wenigsten Menschen ein Handy ohne Vertrag erwerben, dürfte die Nutzungszeit eines solchen Telefons gute zwei Jahre mindestens sein. Tz,tz, tz.

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Sind Freunde noch Freunde?

Einen sehr nachdenkenswerten Artikel habe ich heute bei CARTA gefunden. Ich würde den Sachverhalt aber, wie viele der Kommentatoren, etwas differenzierter betrachten. Generell trifft es die Werbekampagne der »WELT kompakt« schon sehr gut: »Wir haben so viele Freunde auf Facebook, dass wir für die richtigen andere Namen brauchen«, heißt es dort sinngemäß. Tatsächlich betrachte ich viele »Freunde« in den sozialen Netzwerken lediglich als Kontakte. Menschen, mit denen ich auf die eine oder andere Weise in Verbindung getreten bin. Aber Freunde sind dort nur wenige darunter. Daraus aber die Schlussfolgerung zu ziehen, dass die Beziehungen zwischen den Menschen nicht intensiver geworden sind oder eine Analogie zu Schönheitswettbewerben zu ziehen, schießt meiner Ansicht nach über das Ziel hinaus. Die sozialen Netzwerke erlauben mir nämlich eines: Mit wirklichen Freunden, die ich aufgrund räumlicher Trennung oder selten zu vereinbarenden Zeitrhythmen nur selten treffen kann, zu kommunizieren, an ihrem Leben teilzuhaben und zu interagieren.