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Dymo Labelwriter – Mac Anwender lasst es lieber sein

Wer schnell einmal ein Etikett für den Versand drucken möchte, oder die Vorteile der Internetmarke nutzen will, braucht sich nicht mit Einstellungen für Etiketten-Bögen herum zuschlagen. Die Arbeit mit einem Etiketten-Drucker sollte schneller gehen. Hatte ich jedenfalls gedacht.

Meine Wahl fiel auf den possierlichen Labelwriter 450 aus dem Hause Dymo. Das Gerät bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und der Hersteller weist auch darauf hin, dass es sich mit dem Mac gut verträgt.

Das Versprechen: Kompatibel mit Mac OS 10.4. und höher

So steht es jedenfalls auf dem Karton. Auch die beiliegende Bedienungsanleitung geht jetzt erst einmal von einer einfachen Installation auf dem Mac aus. CD rein, Installationsprogramm gestartet und los geht’s.

Tja, das war dann erst einmal nichts. Das Installationsprogramm lief zunächst ganz unauffällig durch, blieb dann aber hängen. Es sollte alles nur “weniger als eine Minute” dauern, doch als nach 15 Minuten immer noch kein Fortschritt zu erkennen war, brach ich die Sache ab. Zumal auch die Konsole vor Fehlermeldungen nur so strotzte.

Zu früh gefreut, also.

Die Recherche: Neuere Software für Lion

Glücklicherweise gibt es ja das Internet, und ein Blick in den Support-Bereich von Dymo hat dann verraten, dass es eine neuere Version des Installationsprogramms gibt. Im Kleingedruckten ist dann auch zu lesen, dass diese Version auch mit Lion kompatibel ist. Prima! Also mal schnell die 40 MB heruntergeladen und die Installationsroutine gestartet.

Tja, das war dann auch erst einmal nichts. Auch dieses Setup blieb stehen. Die Konsole beruhigte sich auch nicht.

Der Trick – und ich kann wenigstens drucken

Glücklicherweise habe ich ja einige Erfahrungen mit Computern sammeln dürfen. Also habe ich mal das Installationspaket geöffnet und fand darin doch tatsächlich zwei Pakete, die sich eindeutig als die notwendigen Treiber für CUPS identifizieren ließen. Die beiden Pakete konnte ich dann auch problemlos installieren und schon wurde der Drucker beim Anschließen erkannt. Ich kann jetzt drucken!

Was nicht funktioniert, sind die vielen versprochenen Integrationen in andere Apple-Anwendungen, um etwa aus dem Adressbuch heraus schnell ein Etikett zu drucken. Schade.

Fazit

Ich habe mir natürlich die Mühe gemacht, und eine Anfrage an den Support gestellt. Fragen Sie mich nicht, ob von dort etwas kommen wird. Hoffnung macht die Installation jedenfalls nicht.

Und irgendwie bin ich bereits jetzt enttäuscht. Verglichen mit den tollen Support-Seiten und der sehr guten Unterstützung von Mac und Linux durch Brother, hätte ich vielleicht doch eher einen Labelprinter dieses Herstellers kaufen sollen.

Lust und Frust eines Hamburg Freezers Fan

Diesen Beitrag wollte ich schon lange geschrieben haben, aber die Zäsur vor der Endrunde der Meisterschaft in der DEL scheint endlich der richtige Zeitpunkt dafür zu sein.

Eishockey – das ist der schnellste, körperbetonste Mannschaftssport. Meine Eishockey-Sozialisation geht auf Kindertage zurück, als ich einen Erich Kühnhackl oder Gerd Trunschka gebannt auf der Mattscheibe verfolgte. Damals gab es Eishockey auch im öffentlich-rechtlichen TV zu sehen und gerade in der ARD gab es einen Moderatoren, der auch Einsteigern regelmäßig geduldig das Regelwerk erklärte. (Falls einer meiner Leser den Namen parat hat, wäre ich dankbar. Es muss so zwischen 1978 und 1980 gewesen sein.) Und als Hamburger freue ich mich natürlich darüber, dass ich Eishockey der 1. Liga in einer sehr schönen Arena sehen kann. Das soll übrigens andere Mannschaften hier in Hamburg nicht schmälern. Auch in Farmsen werden gute Spiele abgeliefert, aber wer die legendären Kölner Haie sehen will, muss schon in die große Arena. Der Sport macht mir viel Freude bei Zuschauen, aber eben nicht nur. Hier also mal meine subjektive Lust-/ Frust-Liste. Kommentare sind gern gesehen!

  • Frust Nummer 1: Öffentliche Berichterstattung: Sie findet nicht statt. Einen der Tiefpunkte konnte ich gestern erleben. Da wurde der Mannschaftskapitän der Freezers, Christoph Schubert, zur besten Eindruselzeit in eine Regionalsendung des NDR eingeladen. Schade, dass das Thema Eishockey so gar nicht das des Moderatoren war. Denn statt um den Sport, die aktuelle Tabellensituation, ging es in erster Linie um Verletzungen. “Warum muss man denn Checks zu Ende fahren?” Schon mal einen Fußballer gefragt, warum diese oder jene Grätsche sein muss? Vielleicht liegt es an meinem Beruf, aber mir wären da auf Anhieb einige intelligentere Fragen zum Sport eingefallen. Aber “Schubi” hat sich gut aus der Affäre gezogen, nur wenn mal als Fernsehsender keine Ahung von dem Sport hat, sollte man das dann lieber mal ganz sein lassen. Achja: Natürlich präsentiert sich Sky hier wieder als Retter des Sports, denn da kann ich ja DEL live sehen. Richtig. 1 Partie von 7 pro Spieltag. Die regionalen Zeitungen sind stets bemüht, aber wenn ich die Artikel zusammenstreiche, in denen nur die Trainerstimmen abgedruckt werden, leben die Freezers-Seiten der Hamburger Morgenpost eigentlich mehr von den Kommentaren der Leser. Schade. Und rätselhaft zugleich. Denn als Hamburger Erfolge mit einer Hamburger Mannschaft feiern zu können, ist momentan ja eher nicht so häufig. Während im Fußball jede Blähung oder Inkontinenz eines Bundesliga-Legionärs, deren Namen ich teilweise kaum noch aussprechen kann, seitenweise auf deren das Spiel beeinflussenden Charakter analysiert werden, findet Eishockey nicht statt. Übrigens ist das weltweit eher keine Randsportart.
  • Frust Nummer 2: Anschutz: Sagt Ihnen jetzt vielleicht nichts. In Kurzform. Eine Unternehmensgruppe gegründet von einem amerikanischem Herren mit teilweise merkwürdigen politischen Ansichten, was man so lesen darf. Ihm gehören weltweit einige Arenen und damit auch Mannschaften. In Deutschland sind dies die beiden DEL-Mannschaften Hamburg Freezers und die Berliner Eisbären. Und genau diese Unternehmensgruppe hinterlässt in Hamburg gerade keinen so günstigen Eindruck. Da ist es einer klug handelnden Geschäftsführung gelungen, aus meiner Sicht einen Wendepunkt zu erreichen. Aufbauarbeit zu leisten und einige junge Spieler sogar langfristig an den Verein zu binden. Und dann erhalten weder der Geschäftsführer noch der Trainer ihre Vertragsverlängerungen. Stattdessen wird in der Presse dann ein Satz lanciert, wie etwa “Aus unserer Erfahrung spielt es für die Spieler keine Rolle, wer hinter der Bande steht”. Sicher ist klar. Hat der sportliche Direktor bestimmt nicht als Teil des Paketes erwähnt. Die Herren sollten vielleicht aufpassen, den Bogen nicht zu überspannen. Denn mit rund 9000 Besuchern pro Spiel haben die Freezers auch gezeigt, dass an dem Standort etwas herauszuholen ist. Wäre dumm, wenn die offensichtlich favorisierten Eisbären den Pokal dieses Jahr nicht holen. Und wie so eine Arena ohne Fans aussieht, durfte gerade ein anderer Teambesitzer mit eigenwilligen Ansichten in Hannover erleben.
  • Frust Nummer 3: Das Hamburger Jubelpublikum: Au weia. Hier könnte ich jetzt Seiten füllen. Aber vielleicht machen Sie sich selbst mal ein Bild. Einfach mal die Pinnwand der Freezers auf Facebook betrachten. Zwischen “Auf gehts” und “Der Norden sind wir” gibt es dann gelegentlich auch mal einen Kommentar mit etwas Substanz von Menschen, die durchscheinen lassen, dass sie zumindest das Regelwerk verstanden haben. Schlimm ist es teilweise in der Halle. Am eindrucksvollsten vielleicht mal an einem Einzelbeispiel. Ich sitze momentan häufig in U7, 3 Reihe. Zwei Reihen hinter mir sitzt, nennen wir sie mal, Gertrud. Vielleicht erkennt sich die Dame ja sogar. Dauerkarteninhaberin, mit allen Zipp und Zapp ausgestattet, Trikot, Schal usw. Nur leider von jeder erdenklichen Grundkenntnis des Sports befreit. Aber natürlich weiß sie, was genau in jeder einzelnen Situation zu tun ist. Da werden Pässe falsch gespielt (ja, das sehe ich auch, wenn sie beim Gegner landen), und der Torhüter hätte den doch halten müssen. Hat sich der Goalie in dieser Situation sicherlich auch gedacht, nachdem er die Scheibe aus dem Netz holte. Besonders abgesehen hat sie es auf Christoph Schubert, den sie immer unseren “NHL Profi” nennt. Das muss besonders verwerflich sein, dass dieser jetzt nicht die amerikanische Spielweise mit nach Deutschland gebracht hat. Achja, und Alexander Polaczek ist in ihren Augen auch ein totaler Versager. Schade, dass sie dann ein reguläres Icing genauso wenig erkennt, wie ein völlig deutlich sichtbares Torraumabseits. Gertrud sein an dieser Stelle einmal zugerufen: Wenn man von dem Sport keine Ahnung hat, dann bitte einfach mal die Fresse halten. Bitte! Selbst mein Jüngster, der sich seit einem halben Jahr intensiv für den Sport interessiert, hat Dich in Sachen Fachkenntnisse schon überholt und beginnt unter Deinem Unsinn zu leiden!!! Aber Gertrud ist schlicht auch nur ein Synonym für die “prima Stimmung” in der Halle. Da schreit und turnt sich der Fanblock wund, alle gehen begeistert mit, nur wenn dann ein Breakout stattfindet, ist schnell wieder Ruhe. Aber genau das ist Eishockey. Wer nach vorne stürmt, verliert mal den Puck und der Gegner läuft aufs eigene Tor zu. Und in dieser Situation braucht die Mannschaft dann keine Unterstützung?
  • Frust Nummer 4: Überzogene Erwartungen: Die Stimmung in der Halle wird aber auch durch deutlich überzogene Erwartungen aus dem Umfeld der Hamburg Freezers selbst geschürt. Natürlich muss es Aufgabe sein, die Halle zu füllen, um zum wirtschaftlichen Erfolg beizutragen. Und für die, die sich nicht so gut auskennen. Die Mannschaft fährt zu Auswärtsspielen per Bus oder dem ICE. Und wer einmal hinter die Kulissen der einen oder anderen Arena geblickt hat, wird vielleicht verwundert feststellen, dass die Umkleideräume so mancher Kreissporthalle technisch moderner sind. Wir reden hier also nicht von einem Millionen-Business. Aber bei aller Begeisterung, die Homepage oder das Arena-Magazin “FaceOff” so ausstrahlen: Es geht in der ersten Runde der Playoffs gegen Mannheim. Eine Mannschaft, die sich über das Jahr gesehen, wenig Schwächen gegeben hat. Von daher wäre es geradezu seine Sensation, wenn es den Freezers gelänge, ins Halbfinale einzuziehen.

Aber neben dem ganzen Frust, gibt es auch schlicht viele tolle Dinge und Momente, die mich rund um die Hamburg Freezers begeistern:

  • Radio Planet Ice: (Noch?) Bin ich nicht verrückt genug, um Kind und Kegel einzupacken, um Auswärtsspiele zu gucken. Von daher kann ich das Engagement von Radio Planet Ice nicht genug loben. Hier kann ich daheim vor dem Rechner sitzen und mir die Auswärtsspiele anhören. Das ist spannend, packend. Die Jungs machen einen unheimlich guten Job.
  • Unsere Nummer 89: Es macht Spaß, David Wolf spielen zu sehen. Der Junge gibt keinen Puck und keinen Zweikampf verloren. Und ist abseits des Eises auch ein unheimlich sympathischer Typ, wie ich jüngst bei der ersten Autogrammstunde meines Lebens (mein Jüngster wollte so gern sein Trikot signiert haben) erleben durfte. Ich bin mir sicher, dass David noch eine ganz große Karriere vor sich hat, befürchte aber, dass ihn uns die NHL schneller wegschnappt, als uns allen lieb sein dürfte. Nur ein bisschen das Kampfschwein-Image sollte er noch ablegen, denn mit fast 3 Stunden auf der Strafbank in einer Saison, hilft er der Mannschaft nur sehr begrenzt.
  • Familiäre Atmosphäre in der O2 World: Leute, geht mit Euren Kindern zum Eishockey! Auch wenn 12.000 Menschen da sind, habe ich nie das Gefühl, meine Kids nicht allein zur Toilette gehen lassen zu können. Es gibt am Eingang keine Hundertschaften von Polizei, keine Schlägereien und gerade Personal, Ordnungskräfte und andere Besucher nehmen auf die Kids wirklich Rücksicht.
  • Teamgeist der Freezers: An einem guten Tag können die Freezers wirklich jeden Gegner, zumindest daheim, schlagen. Dies liegt einerseits daran, dass die Liga sehr sehr eng ist. Zum anderen aber sieht man, dass diese Truppe gern miteinander spielt und bereit ist, zu kämpfen. Und dieser Teamgeist ist toll zu beobachten. Bisher gab es diese Saison erst ein Spiel zu Hause, bei dem dieser Geist verschwunden schien und da gab es von den Tribünen Pfiffe. Und nachwie vor glaube ich, zurecht. Denn der Teamgeist der Mannschaft ist ein tragendes Element der Mannschaft und eine wichtige Brücke zwischen Team und Fans.
  • Das Spiel, das Spiel, das Spiel: Eishockey ist schnell, es ist emotional. Der 4.3.2012 war Werbung für den Sport pur. Ausverkauftes Haus. Eine Schweigeminute für die viel zu früh verstorbene Mitgeschäftsführerin bei den Hamburg Freezers und dann ein Spiel, in dem binnen Minuten Treffer um Treffer fiel. Während sich beim Fußball eben noch ein Stürmer nach einer Schwalbe vom Boden rappelt, können im Eishockey in der gleichen Zeit zwei Tore fallen. Die Jungs spielen nicht weniger hart, als die Kollegen mit dem Ball, verdienen und jammern nur weniger.

Also Leute, geht zu den Hamburg Freezers!

Neues Buch fertig gestellt – komplett in Markdown

Gestern hat das Manuskript für ein neues Buch mein Haus verlassen und wurde per FTP auf den Server des Verlags geladen. Es wird Anfang kommenden Jahres erscheinen und beschäftigt sich mit dem Social Networking im Business. Auf knappen 140 Seiten gibt es eine komprimierte Darstellung und Empfehlungen, wie sich mit den verschiedenen Netzwerken (nicht nur) Geschäftskontakte anbahnen lassen.

Es ist das erste Buch, das ich vollständig mit meinem aktuellen Arbeitsablauf geschrieben habe, weswegen ich diesen gern einmal hier etwas ausführlicher beschreiben möchte. Es würde mich freuen, wenn der eine oder andere Autor dadurch auf neue Ideen kommt.

Recherche und Gliederung

Bei dem Buch handelt es sich um eine Auftragsarbeit. Im Vorfeld musste also mit dem Verlag eine Gliederung abgestimmt werden. Die Gliederung habe ich vollständig mit Scrivener angelegt. Dazu habe ich den freien Modus der Karteikarten genutzt. Der Vorgang kommt von der Optik dem Anlegen einer Gliederung mit realen Karten schon recht nahe. Die Reihenfolge der Dokumente habe ich dann im Binder mit der Maus markiert, kopiert und dann immer ein eine E-Mail geschrieben, bis die Gliederung vom Verlag akzeptiert wurde. Das war bereits nach dem zweiten Durchlauf der Fall.

Zahlenmaterial und andere Fakten, die ich online recherchiert habe, wurden ebenfalls direkt in Scrivener verwaltet. Das Programm kann ja sehr gut mit Internetadressen gefüttert werden und liest die Seite dann ein. Jedes Dokument kann dann zusätzlich noch mit einer Anmerkung versehen werden.

Schreibprozess – vollständig in Markdown

Die rund 380.000 Zeichen, die zu schreiben waren, wurden alle komplett in Markdown verfasst. Besonders gut an Scrivener gefällt mir die Projektüberwachung. So konnte ich den Gesamtumfang in den Eigenschaften des Projekts hinterlegen und den Abgabetermin notieren. Daraus errechnet das Programm dann automatisch das Ziel in Zeichen, das pro Session (üblicherweise ein Tag) geschafft werden muss.

Die Druckvorlage des Verlags, die natürlich in Word angeliefert wurde, sah zwei Formen von Textkästen vor, die häufig eingesetzt werden sollten. Damit ich diese später leichter formatieren konnte, wurden diese im Markdown-Code durch ein Kürzel kenntlich gemacht.

Direkt aus Scrivener habe ich dann das Manuskript als Markdown-Text gespeichert. In den Einstellungen für das Kompilieren können Sie ganz bequem definieren, welche Elemente des Materials in das finale Werk eingehen sollen. Außerdem können Sie festlegen, dass die internen Bezeichnungen für die Dokumente als Überschrift im Manuskript genutzt werden sollen. Im Falle von Markdown erhalten diese dann auch gleich automatisch die richtige Ebene zugewiesen.

Finaler Satz mit Word 2011

Mit der Zusammenstellung des Manuskripts begann dann die etwas knifflige Arbeit, die aber keine große Mühe macht. Den Markdown-Text habe ich mithilfe von Pandoc in einem Rutsch in eine ODT-Datei für LibreOffice konvertiert. Vorteil: Die Ebenen der Überschriften bleiben erhalten. Das ODT habe ich dann in LibreOffice als Word-Dokument gespeichert. In Word selbst wird dann die aktuelle Vorlage gegen die Vorlage des Verlags ausgetauscht. Damit ist der Text und die Überschriften gleich korrekt formatiert.

Jetzt mussten nur noch die Textkästen richtig ins Format gebracht werden. Mithilfe der Platzhaltersuche habe ich zwei Suchläufe gestartet. Dabei wurden die von mir vergebenen Kürzel durch “Nichts” ersetzt, also gelöscht. Zugleich aber die Formatvorlage geändert. Jeweils auf die Vorgabe. Speichern und fertig ist das Manuskript zum Redigieren.

Warum das alles?

Auf den ersten Blick scheint das kompliziert zu sein. Aber: Zum einen habe ich das vollständige Manuskript in einer Form vorliegen, die ich jederzeit in ein anderes Zielformat überführen kann und das mit jedem Editor lesbar ist. Und zweitens: Wer einmal die Arbeitsgeschwindigkeit von Scrivener oder Textmate mit einer Textverarbeitung wie Word vergleicht, wird kaum noch wieder umsteigen wollen.

Alice IP-TV: Meine Langzeiterfahrungen

Vor gut einem Jahr hatten wir und dazu entschieden, unseren DVB-T-Dekoder einzumotten und über Alice-TV das Bewegtbild in die heimischen vier Wände zu holen. Zeit, einmal die Langzeiterfahrungen zu dokumentieren.

Nach kurzen, dafür intensiven Anlaufschwierigkeiten ist das System jetzt ununterbrochen im Einsatz:

Bildqualität: Ich bin kein HDTV-Fetischist und wir besitzen auch noch einen alten Röhrenfernseher, wenn auch mit 100 Hz-Technik. Die Bildqualität geht aber auf jeden Fall in Ordnung und scheint mir subjektiv etwas besser als DVB-T hier in meinem Empfangsgebiet.
Ausfälle: In den vergangenen 12 Monaten hatten wir zweimal einen halben Tag Ausfall. Woran es schließlich gelegen hat, vermag ich nicht zusagen. Das Problem war beseitigt, noch bevor uns ein Hotline-Techniker kontaktieren konnte. Auch das finde ich positiv.
Hardware: Nach mehr als 12 Monaten fängt die Hardware ein bisschen an zu leiden. Der Lüfter im Festplatten-Receiver meldet sich inzwischen merklich. Ansonsten gab es damit aber keine Probleme. Allerdings habe ich bewusst in diesen 12 Monaten lediglich ein Software-Update erlebt. Das erscheint mir insgesamt nicht sonderlich viel zu sein.
Programmangebot: Sind wir zufrieden mit. Derzeit testen wir das Paket “Big Entertain” zusätzlich aus. Filme leihen wir aber so gut wie nie, denn zwischen 4 und 6 Euro für 24 Stunden ist das war günstiger als Kino, aber “Blockbuster” sind doch recht wenige dabei.

Was nervt: Latenz-Zeiten beim Umschalten. Da könnte ich mir vorstellen, dass mit einem Software-Update deutlich mehr drin wäre. Die Sagem Box schaltet sehr gemächlich um und ist subjektiv langsamer als mein alter DVB-T Receiver. Auch ist die Software darin alles andere als stabil. So kommt es immer mal zu unmotivierten kleineren Abstürzen. Das System hängt dann nicht vollständig, dennoch ist es irritierend, wenn Sie sich gerade im EPG befinden und dann plötzlich auf der Startseite des Systems. Ab und an braucht der Kasten auch wiederum recht lange, bis das laufende Programm angehalten werden kann, um zeitversetzt zu schauen.

Auch bringt das System die häufig Eingabe meiner PIN aus dem Tritt. Diese wird immer dann benötigt, wenn Sie beim Zappen einen Kanal anwählen, der mit einer FSK-Freigabe gekennzeichnet ist. Danach habe ich schon mehrfach das Problem gehabt, dass sich eine Aufnahme auf einem anderen Sender nicht aktivieren ließ. Da scheint etwas am OS zu hängen.

Viele Kleinigkeiten, die sich bestimmt optimieren ließen.

Schade finde ich persönlich, dass es keine Möglichkeit gibt, ein Programm aufzuzeichnen und ein anderes zu sehen. Bei netto hier anliegenden 12 Mbit DSL wäre dies zumindest bei mir rechnerisch möglich. Das sieht aber der kleine Kasten von Alice nicht vor. Generell bereuen wir die Entscheidung allerdings nicht. Wir bleiben bei IP-TV über Alice.

Wie Repuation durch Dienstleister beschädigt wird: Hermes und Amazon

Haben Sie einmal die Seiten der Hermes Logistik Gruppe besucht? Sieht beeindruckend aus, oder? Toller Fuhrpark, fast wie DHL. Nun in meinen Jugendtagen gab es tatsächlich in den Hausfarben lackierte Fahrzeuge und die passende Overalls. Und wie bei der Post, arbeitete der Hermes Versand mit festangestellten Mitarbeitern.

Das ist aus Unternehmenssicht natürlich alles anderes als vorteilhaft, denn schließlich lassen sich festangestellte Mitarbeiter nicht so schnell abbauen (Die FDP würde das wohl als mangelnde Flexiblität der Unternehmen kennzeichnen), zum anderen nicht unbegrenzt im Lohn drücken. Und da Benzin, Steuern und andere Sachkosten für alle Markteilnehmer gleich sind, gibt es nur einen Kostensenker um mit den Preisen der ehemaligen Post, heute DHL, mithalten zu können. Die Lohnkosten, denn schließlich besitzt Hermes deutlich weniger Infrastruktur als der ehemalige und jetzige gelbe Riese.

Ein schlabberiges T-Shirt, ein Papp-Aufsteller (“Wir fahren für Hermes”) und schon ist er gebacken, der neue Sub-Unternehmer. So präsentiert sich jedenfalls meine Hermes-Fahrerin hier im Bezirk. Das ist für ein Unternehmen viel billiger. Dumm, dass man immer noch die Bilder aus alten Zeiten auf der Webseite versendet. Aber wer würde schon “professionell” über einen Dienstleister versenden, das seine Pakete mit Mietfahrzeugen transportiert?

Nicht, dass Sie das falsch verstehen. Ich weiß, dass die Jungs und Mädels wenig verdienen. Wer sich ein bisschen mit der Materie beschäftigt, kann selbst nachlesen, dass unter den Transportdiensten die Fahrer bei UPS mit ihren Gehältern schon Könige sind. Letzlich sind es alle diese Menschen, die den Preis für unser aller Online-Shopping und den Versandhandel zahlen.

Diese Sichtweise hilft mir aber nicht weiter, wenn ich als Kunde eines anderen großen Unternehmens meine Ware entgegen seiner Versprechungen nicht erhalte. Die Rede ist von Amazon. Wer bei Amazon Prime-Kunde wird, erhält das Versprechen, dass die Ware am nächsten Tag da ist. Nun muss aber auch Amazon sparen, wo es kann. Denn die Preisführerschaft ist in vielen Segmenten mit geringen Margen nur dann noch rentabel einzuhalten, wenn die Dienstleister möglichst günstig arbeiten.

Jetzt schließt sich der Kreis: Offensichtlich hat Hermes dem Unternehmen Amazon ein Angebot gemacht, zu dem es nicht nein sagen konnte. Und so werden eben auch Artikel nicht mehr nur per DHL, sondern auch via Hermes geschickt. Nur leider kann man diesen Kunden offensichtlich nicht adäquat bedienen. Anders sind die seitenlangen Beschwerden von Kunden in den eigenen Amazon-Foren nicht so recht zu deuten. Und auch ich durfte heute die Erfahrung machen, wie man sich von einem Unternehmen schlicht verarscht fühlt und für seine 29 Euro Jahresbeitrag keine Gegenleistung erhält. Denn obwohl rechtzeitig bestellt und auf der Bestellbestätigung auch so angekündigt, fuhr besagte Hermes-Fahrerin heute leider an meinem Haus vorbei.

Nach dem Motto, kommt es heute nicht, kommt es vielleicht morgen, werde ich mich also in Geduld fassen müssen. Aber nachdem schon vor zwei Wochen eine Kaffeemaschine im Wert von einigen Hunder Euro von Hermes hier beschädigt angeliefert wurde, werde ich von Amazon in der nächsten Zeit wohl schlicht die Finger lassen.

Kleine Fußnote: Natürlich habe ich mich an den Kundenservice von Amazon gewendet. Die Mitarbeiterin hat mir sofort einen Aktionsgutschein über 5 Euro zugesagt und mir dann noch einmal den Bestellstatus geschrieben, den ich bereits kannte und wegen dem ich mich an Amazon gewendet habe. Ich habe damit den Fall als ungelöst markiert, aber seitdem gab es keine weitere Antwort mehr. Kein Wort zur Nachfrage, was denn nun mit dem Prime-Versprechen ist. Schade. Denn das, was Hermes hier an Leistung anbietet, mag zwar für Amazon kurzfristig günstiger sein. Aber wir Kunden verbinden mit der Reputation eines Unternehmens eben immer die letzte Aktion, die wir bemerken. Und die war heute mal eine glatte 6.