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Amazon Fire TV und Apple TV im Praxisvergleich

Gerade wir Technik-Journalisten sind schon einmal etwas vorschnell beim Einordnen von neuen Produkten und Techniken. Bereits wenige Wochen nach der ersten Vorstellung des Fire TV haben sich dann einige Kollegen zu der Aussage verstiegen, hier sei das bessere Apple TV entwickelt worden. Aber ist das tatsächlich so? Ist das Fire TV der Box von Apple tatsächlich überlegen? Meine Erfahrungen aus der alltäglichen Praxis zeichnen da ein etwas differenziertes Bild.

Installation und Einrichtung – auf Augenhöhe

Sie dürfen beim Kauf von Apple TV und Fire TV nicht vergessen, ein HDMI-Kabel in den Warenkorb zu legen. Denn sonst werden Sie zunächst keinen Gebrauch der Geräte machen können.

Wenn Sie das Fire TV bestellen, geht Amazon davon aus, dass Sie es persönlichen nutzen werden. Es sei denn, Sie aktivieren beim Bestellvorgang die Geschenk-Option. Das kleine Kästchen wird somit mit ihren Kundendaten vorkonfiguriert ausgeliefert. Von seinen Abmessungen ist es etwas breiter als das Apple TV, besitzt aber eine geringere Höhe. Die Einrichtung umfasst wenige Schritte. Identifizierung des WLAN, Eingabe des Netzwerkschlüssels und ein kurzes Tutorial. Unter Umständen steht bereits nach dem Einschalten ein Software-Update zur Verfügung. Dann muss dieses erst geladen werden. Bis Sie anfangen können, dauert es dann etwas länger.

Das Apple TV kommt ohne Voreinstellungen zu Ihnen. Während der Einrichtung müssen Sie also nicht nur die Netzwerkverbindung eingeben, sondern auch die Details zum Benutzerkonto für den Apple-Store (bzw. ein solches Konto einrichten). Das geht ebenfalls unkompliziert und die einzelnen Schritte sind sehr gut erklärt. Auch technische Laien sollten binnen weniger Minuten mit den Geräten starten können.

Unterhaltungsfaktor – leichte Vorteile für Apple

Keine Frage: Amazon Prime ist und war ein kluger Schachzug. Der Preis für die Flatrate für Serien und Filme geht durchaus in Ordnung, insbesondere wenn man viel bei Amazon bestellt und so auch noch die Versandkosten minimieren kann. Beim genauen Hinsehen und Stöbern punktet Apple dann aber doch in der Tiefe und Breite seiner Kataloge.

Im direkten Vergleich hat Apple dann doch gerade diesen einen Film oder diese eine Staffel mehr an Bord. Zum Beispiel aktuell: Sie können “Marnie”, “Die Vögel”, “Frenzy” und “Der Mann, der zuviel wusste” bei Amazon als auch Apple leihen bzw. kaufen. Apple hat aber noch den Klassiker “Der zerrissene Vorhang” im Angebot, Amazon nicht.

Ein Schwachpunkt des Fire TV ist etwas, was eigentlich sein Vorteil hätte sein sollen. Die Apps nämlich. Direkt nach dem Auspacken können Sie mit dem Apple TV einfach mehr machen:

  • Netflix und Watchever für Serien- und Filmliebhaber
  • NHL und NFL für Sportenthusiasten
  • plus eine Reihe von Spartenkanälen

Einzig Netflix kann auch per App auf dem Fire TV genutzt werden. Ein Pluspunkt ist sicher auch, dass es für das Amazon-Kästchen eine Zattoo-App gibt. Diese verwandelt damit die Box in ein vollwertiges Smart-TV. Unvoreingenommen hat aber Apple einfach ein bisschen die Nase vorn. Auch wenn eine Reihe der Angebote kostenpflichtig sind.

Bedienbarkeit – wenn es läuft, läuft es

Das Apple TV läuft in unserem Haushalt (fast) täglich seit mehr als zwei Jahren. Wenn Probleme auftraten, dann lagen diese in aller Regel im Store selbst begründet. Ein ernsthafteres Problem gab es einmal, als während eines Firmware-Updates die Internetverbindung abriss. Danach geriet das Gerät in eine Endlosschleife, konnte aber mit der Supportdatenbank von Apple wieder reanimiert werden.

Das Fire TV ist inzwischen seit Oktober bei uns und wird (dank Zattoo) sogar noch etwas intensiver verwendet. In dieser Zeit gab es keine nennenswerten Probleme.

In Sachen Benutzerfreundlichkeit begegnen sich die Geräte auf Augenhöhe. Beide machen aus den minimalistischen Oberflächen und Fernbedienungen das Beste. Apple ist hier restriktiver, das Betriebssystem der Box gibt den Rahmen vor, so dass sich die Oberflächen von Watchever, Netflix oder dem NHL Game-Center gleichen. Amazon lässt hier mehr Freiheiten. Netflix wirkt dort deutlich gefälliger.

Preise – ein totes Rennen

Sowohl bei der Anschaffung als auch beim Konsum von Inhalten liegen Apple und Amazon gleich auf. Die Preise für Leihfilme oder den Kauf von Serien und Filmen sind etwa identisch. Mal hat hier der eine, mal der andere Anbieter leicht die Nase vorn. Klare Sache. Mit der Flatrate von Prime kann Amazon natürlich punkten, weil es von Apple nichts Vergleichbares gibt.

Fazit

Aus meiner Sicht gibt es keinen eindeutigen Sieger, es sei denn, man möchte sich jetzt um die technischen Innereien der Geräte kümmern. Details, die den Konsumenten wahrscheinlich weniger interessieren dürften. Wer sich also für eine Box entscheiden will oder muss, sollte sich vorher fragen, was er damit tun möchte.

Das Fire TV ist für Sie, wenn Sie

  • Prime-Mitglied sind und die Videos in bester Qualität auf dem TV sehen wollen
  • Netflix mit einer schönen App auf dem TV sehen wollen
  • eine Plattform suchen, die Ihnen auch Spiele anbietet.

Das Apple TV ist perfekt für Sie,

  • wenn Sie viele Apple Geräte im Haushalt nutzen.
  • viel per iTunes einkaufen
  • die Spiele der NBA, NFL oder NHL in bester Qualität auf dem Schirm sehen wollen.

Freezers unterliegen bissiger spielender DEG (2.11.2014)

Es dürfte jedem bewusst gewesen sein, dass die sensationelle Serie der Hamburg Freezers einmal reißen würde. Gerissen ist sie leider in dem psychologisch unglücklichen Moment vor der Länderspielpause und mit einer ganz schlechten sportlichen Leistung.

Der Nachmittag fing für den Chronisten bereits misslich an, als die Düsseldorfer Nummer 9, Davies, wohl aus einem Missverständnis heraus, einen Puck über die Bande warf, wohl im Glauben, dass jemand diesen sammeln wollte. Wodurch nun auch immer ermutigt, flog die Gummischeibe über das Glas und traf meinen Sohn mitten auf dem Kopf, der mit diesem Anflug so gar nicht gerechnet hatte.

Ein hilfsbereiter Fotograf in der Pressebucht organisierte sofort kühlendes Eis, und auch Michael Davies startete durch und brachte ein Eispack aus der Düsseldorfer Kabine mit. Sichtlich unangenehm berührt, fuhr er auch noch ein paar Mal an der Bande vorbei und war erleichtert, als Sohnemann dann schon wieder lachen konnte.

Das war eigentlich auch bereits alles, was einen zum Lachen bringen konnte. Serge Aubin hatte für mich unerklärlicherweise Dimitri Kotschnew aufgestellt, als wolle er Sebastien Caron für seine Glanzleistung zwei Tage vorher bestrafen. Das inzwischen schon fast obligatorische frühe Kotschnew-Tor wurde den Düsseldorfern glücklicherweise aberkannt.

Die Freezers finden nicht in die Partie

Die Düsseldorfer erwiesen sich erneut als unangenehmer Gegner, der deutlich mehr Kampfeswillen als die Hamburger zeigte. Offensichtlich hatte man am Rhein Videos der Freezers gesehen und setzte auf ein intelligentes 2:3 System. Die Verteidiger drangen regelmäßig früh in das Angriffsdrittel vor, um die Stürmer an der blauen Linie ins Spiel zu bringen. Gegen den von Köln abgeschauten langen Pass, der die neutrale Zone überbrückte, fanden die Hamburger ebenfalls während der gesamten Partie kein probates Mittel.

So blieb der einzige Höhepunkt des ersten Drittels ein Faustkampf, den Mathieu Roy gegen Daniel Kreutzer deutlich gewinnen konnte. Vorangegangen war ein angeblicher Check gegen den Kopfbereich (der für mich eher wie ein verunglückter Check aussah, dem man eine Tendenz Richtung Kniecheck geben könnte) von Roy gegen Olimb. Den wird die DEL sich dann noch genauer ansehen.

15 Sekunden nach Anpfiff des zweiten Drittels konnten die Hausherren im Powerplay die Führung erzielen. Eine schöne Leistung von Pettinger. So ging es dann auch in die Pause. Selbstvertrauen hatten die Hamburger durch die Führung nicht gewonnen. Fehlpässe und individuelle Fehler häuften sich. Und den Düsseldorfern gelang es gut, die Hamburger Führungsspieler zu neutralisieren.

Das Schiedsrichterproblem der DEL

Indiskutabel war die Leistung von Schiedrichter Eric Daniels, der im zweiten Spiel in Folge unglücklich agierte. Und das hüben wie drüben. Eindeutige Fouls gegen die Hamburger wurden nicht geahndet, anschließend aber dann Düsseldorf der Vorteil eines Powerplays gewährt. Zweimal stolperten Hamburger Spieler über sich selbst, Daniels erkannte auf Strafen gegen Düsseldorf. Die DEL hat ein Schiedsrichterproblem, das wissen auch die Vereine, tun aber nichts dagegen. Das ist schade.

Düsseldorf mit mehr Biss in der Schlussphase der Partie

Nach knapp 5 Minuten im dritten Drittel konnten die Düsseldorfer den Ausgleich erzielen. Es folgte eine durchaus fragwürdige Straftzeit gegen die Freezers, die die Düsseldorfer in einem wirklich fulminant vorgetragenen Powerplay zur Führung nutzten.
Diese egalisierte zwar Thomas Oppenheimer nur zwei Minuten später. Doch statt nun auf den wichtigen Punkt zu bauen und sicher zu stehen, versuchten die Freezers offensiv zu bleiben. Und wurden mit einem (ebenfalls Kotschnew-Klassiker) späten Gegentreffer bestraft.

45 Sekunden vor Schluss netzte Turnbull ins verwaiste Hamburger Tor ein und machte den verdienten Sieg der Düsseldorfer klar.

In knapp zwei Wochen haben die Hamburger die nächste Chance, wieder zu glänzen.

Freezers besiegen zahme Augsburger Panther (31.10.2014)

Knapp 7700 Zuschauer strömten am Freitag in die Hamburger O2 World. Anlässlich von Halloween putzen sich auch die Stadionsprecher zünftig für die gastierenden Augsburger Panther heraus.

Zäher Beginn im ersten Drittel

Hatten die Panther bei der ersten Begegnung in der ersten Minute bereits den Eindruck hinterlassen, noch im Bus zu sitzen, präsentierten sich die Augsburger deutlich angriffslustiger und fanden zu Beginn besser ins Spiel. Die Freezers zeigten sich (ob da tatsächlich ein Zusammenhang besteht, vermag niemand zu sagen) erneut an einem Mottospieltag nervös. Sowohl das körperbetonte Spiel der Augsburger als auch deren frühes Stören in der neutralen Zone brachten die Hamburger sichtlich aus dem Konzept. Es ging nicht viel zusammen und Thomas Oppenheimer etwa ließ nicht erkennen, wie der Abend weitergehen würde. Mit einem für die Hamburger durchaus schmeichelhaften 0:0 ging es in die Kabine.

Die sogenannte Leistung eines Roland Aumüllers

Hauptschiedsrichter war an diesem Abend Roland Aumüller. Dass ich kein besonderer Freund dessen Leistungen bin, zeigen diverse Beiträge hier. An dieser Stelle aber deutlich der Kommentar zu diesem Abend: Roland Aumüllers Art, an diesem Abend eine Partie zu “leiten” fängt an, die Gesundheit der Spieler zu gefährden. So stand Herr Aumüller dreimal (!) in unmittelbarer Nähe, als Brady Lamb ohne Einfluss auf das Spiel nehmen zu können, einen Hamburger Spieler per Crosscheck (2x) zu Boden streckte und einmal von hinten in die Bande donnerte. Die Reaktion des so genannten Unparteiischen bestand nicht in Anerkennung einer Strafe, sondern in dem in der Liga bekannten dümmlichen bauernschlauen Grinsen und der Geste, dass das schon nicht so schlimm gewesen sein konnte. Das ist schlicht unerträglich und eine Schande für die Liga.

Die Freezers wachen auf – die Gala des Thomas Oppenheimer

Sichtlich angriffslustiger kamen die Hamburger aus der Kabine. Es war Mathieu Roy, der die Freezers mit 1:0 in Führung brachte und im Powerplay ein schönes Tor von der blauen Linie erzielte. Dies war ein Dammbruch für eines dieser sportlichen Wunder, die im Eishockey nicht so selten sind. Denn jetzt folgte eine Gala des Thomas Oppenheimer. Erneut im Powerplay erzielte Oppi das 2:0 und lieferte mit seinen zwei Treffern im dritten Drittel einen lupenreinen Hattrick ab. Mit 4:0 entscheiden die Freezers die Partie für sich.

Während der Sieg aus meiner Sicht eindeutig in Ordnung geht, da die Panther am Ende doch zahn- und spielerisch etwas einfallslos wirkten, war das Ergebnis schmeichelhaft. Sebastien Caron lieferte eine sensationelle Partie ab und vereitelte in höchster Not zwei lupenreine Chancen der Panther.

Erstaunlicherweise wird der Keeper vom Hamburger Publikum nahezu ignoriert, während Kotschnew sich nur spektakulär auf den Puck werfen muss, um frenetisch mit Rufen wie “Dim-Dim-Dimitri” gefeiert zu werden.

Gut in Form an diesem Abend waren von Anfang an Sebastien Caron und (der etwas später in die Partie gekommene) Thomas Oppenheimer. Nicht unerwähnt lassen, sollte man aber auch den lupenreinen Faustkampf von Sam Klassen, der damit seine bereits in der EHCL gezeigten Fähigkeiten unterstrich.

Freezers besiegen ideenlose Pinguine (5.10.2014)

Die Hamburg Freezers wollten die drei Punkte aus ihrer Begegnung mit den Pinguinen aus Krefeld in der Hansestadt behalten. Das war von der ersten Sekunde an zu bemerken. Die Spieler belohnten sich nach einer Minute selbst für ihre Entschlossenheit. Im Getümmel (vor dem Kasten des, wie sich noch zeigen sollte, hervorragend aufgelegten Thomas Duba) verwandelte Adam Mitchell in Manier eines Torjägers zum 1:0 vor enttäuschender Kulisse.

Die Freezers befinden sich aktuell mit den Zuschauerzahlen dort, wo sie vor knapp 2 Jahren standen. Trotz Motto-Spieltags fanden gerade 7421 Zuschauer in die Arena. Und wie immer wurde an einem Motto-Spieltag verabsäumt, auch mal etwas zum Spiel zu erzählen, um vielleicht neue Fans zu gewinnen. Stattdessen eine Folge der Freezers-Street, die diesmal besonders inhaltsleer schien. Und knapp 12 Euro für zwei kleine (!) Getränke mit Popcorn sind kein Schnäppchen, wie es als “Sonderaktion” dargestellt wurde.

Generell wäre dem Team um Geschäftsführer Uwe Frommhold schlicht mal eine Medienberatung zu gönnen. Gerade in Zeiten von IS einen Spieler mit einem Stahlhelm der US-Streitkräfte auszuzeichnen – da muss man schon sehr jung oder überdurchschnittlich tumb sein. Da fehlt jegliches Fingerspitzengefühl für Timing und Takt.

Zurück zum Spielgeschehen: Was die Freezers in diesem ersten Drittel ablieferten, kam an die Leistung heran, die sich nicht nur die Fans vom Beginn der Saison gewünscht hätten. Die blaue Linie wurde gut gehalten und physisches Hockey gespielt. Dem hatten die Pinguine zumindest in den ersten 20 Minuten kaum etwas entgegenzusetzen. In der 7. Spielminute war es Westcott, der zum 2:0 für die Gastgeber erhöhte.

Nach der Pause ging es mit einem Klassiker der Hamburger weiter. Der Einstieg in den mittleren Abschnitt wurde komplett verschlafen und die Hanseaten schossen das dritte Tor des Spiels. Der Puck wurde lupenrein von den eigenen Spielern an einem sichtlich verdutzten Caron vorbeigelöffelt. Nur noch 2:1 (offiziell erhielt Sofron den Scorerpunkt). Angestachelt von diesem Spielstand wirkten die Pinguine jetzt deutlich lebhafter. Alles in allem waren deren Spielzüge zu harmlos. Und wenn Caron bereits geschlagen schien, trafen die Krefelder das verwaiste Tor nicht.

Auf der anderen Seite taten sich auch die Freezers mit der Verwertung der Chancen schwer. So ging es mit dem engen Spielstand von 2:1 in die Kabine.

Es sollte knapp 3 Minuten im dritten Drittel dauern, bis ein bis dahin clever und motiviert spielender Nico Krämmer den Puck ins Eck hämmerte. Damit war die Vorentscheidung gefallen. Etwas spannender wurde es noch einmal, als das Schiedsrichtergespann wegen Lappalien zwei Hamburger vom Eis nahm, doch auch diese Situation konnten die Krefelder nicht nutzen. Es blieb beim 3:1 aus Hamburger Sicht.

Das Spiel war sicherlich kein Eishockey-Leckerbissen, zeigte aber einen deutlichen Fortschritt bei den Hamburg Freezers. Einsatz, Können und Glück hielten den Sieg fest und besonders die bessere Spielweise an der blauen Linie macht Mut für die kommenden Begegnungen.

Herausheben sollte man Sam Klassen, der sich immer mehr zu einem (so für mich unerwartet) unangenehmen Gegenspieler eines jeden Stürmers erweist. Physisch stark kann das ein ganz Großer des Eishockeys werden. Enttäuscht hat mich erneut Patrick Pohl, der wieder über Schaulaufen nicht hinausgekommen ist.

Die Freezers haben durch die letzten zwei Siege deutlich an Selbstvertrauen gewonnen. Wenn die Verteidigung noch etwas sicherer steht, und nun endlich die Chancen im gewünschten Umfang verwertet werden, kann die Mannschaft einen der ersehnten vorderen Ränge erreichen.

Ein Lebenszeichen der Freezers – Sieg gegen Wolfsburg 3:1 (26.9.2014)

Die Hamburg Freezers haben am Donnerstag auf die anhaltende Flaute reagiert und Benoit Laporte entlassen. Während ihm in der vergangenen Spielzeit noch die Zeit gelassen wurde, den Kader wieder in Tritt zu bringen, war das Tischtuch zwischen Laporte und dem sportlichen Leiter Stephané Richer offensichtlich durchschnitten.

Keine leichten Vorzeichen also für das gestrige Spiel. Schon nach wenigen Minuten wurde aber klar, dass die Spieler bisher nicht “gegen den Trainer” gekämpft hatten. Die Männer um Serge Aubin waren bemüht, mehr zu kämpfen, gingen deutlich motivierter zur Sache, zeigten aber oft genug Nerven. Über Nacht war da jetzt kein Eishockey-Wunder geboren.

Aber das deutlich entschlossenere Auftreten wurde mit dem vom Hamburger Publikum so ersehnten Führungstreffer belohnt. Im einzigen Powerplay, das halbwegs überzeugen konnte, traf Flaake zum 1:0. Und trotz der stärkeren Bemühungen der Wolfsburger ging es mit der Hamburger Führung auch in die Kabine.

Es folgte ein eher schwächerer Abschnitt der Freezers. Den Beginn eines Drittels zu verschlafen, ist kein neues Leiden der Hamburger Kufencracks. In der 26. Minute war es dann soweit. Die Wolfsburger trafen zum Ausgleich.

Damit war die entscheidende Phase der Begegnung eingeläutet. Den unter 7.000 Zuschauern (kalkulierter Saisonschnitt sind rund 8.500, was die Bedeutung des Trainerwechsels noch einmal unterstreicht) boten sich jetzt haarsträubende Minuten. Die Freezers wurden nervös und die Mannschaft stand erneut kurz davor, zu zerfallen.

Ein gut aufgelegter Caron (und man muss es deutlich sagen) und die in dieser Phase bemerkenswerte Unfähigkeit des Wolfsburger Sturms retteten das Unentschieden.

Nachdem sich die Nerven der Spieler wieder etwas beruhigt hatten, zeigte Kevin Clark erstmals in dieser Saison in Vollendung, warum er nach Hamburg gelockt wurde. Mit einer feinen Einzelleistung trug er einen lupenreinen Konter vor und brachte die Hamburger erneut in Führung.

Mit dem Spielstand ging es in die zweite Pause. Das letzte Drittel war körperbetont und umkämpft, teilweise deutlich jenseits jeglicher Fairness. Das lag an einer erneut schwachen Leistung der Schiedsrichter Aicher und Krawinkel, die Kleinigkeiten pfiffen, aber grobe Unsportlichkeiten durchwinkten. Wie so oft in einer solchen Konstellation versuchen sich die Spieler dann selbst, auf dem Eis zu helfen.

Am Ende der Partie nahmen die Wolfsburger ihren Torhüter heraus, was die Hamburger zu einem (zumindest diskutablen) Empty-Net-Treffer ausnutzen konnten. Mit dem Endstand von 3:1 konnten die Freezers das Spiel für sich entscheiden.

Kein schöner Sieg, mit Sicherheit ein (etwas) glücklicher Sieg, aber auch ein wichtiger Sieg.

Das war aus meiner Sicht ein Lebenszeichen des Kaders, aber ohne Zweifel noch keine Trendwende, wie sie die Hamburger Sportjournaille ausmacht. Die Autoren, die mit ihrem Geschreibsel im Sommer von “Meisterschaft” und “nächster Schritt in den Playoffs” nicht ganz unschuldig an der aktuellen negativen Situation der Freezers sind. Dazu gibt es nach wie vor viel zu viele Schwächen sowohl in Überzahl als auch in der Verteidigung.

Gut in Form: Clark, Caron, Flaake, Klassen, Schubert, Schmidt.
Schlecht in Form: Oppenheimer, Pohl, Westcott, Sertich.

Fazit: Es bleibt viel zu tun, aber es besteht auch die Hoffnung, dass die Mannschaft wieder an Selbstbewusstsein gewonnen hat.