Rätselhafterweise gab es eine kleine Unterbrechung der Tradition, meine gelesenen Bücher in einem Post zu verwursten. Hier also die Liste der Bücher, die ich in diesem Jahr neu oder erneut gelesen habe. Und eigentlich lese ich gerade noch zwei Titel. Aber die mogele ich dann einfach in die Liste des kommenden Jahres.
Meine Höhepunkte in diesem Jahr
Diese Titel möchte ich besonders hervorheben.
Johan Harstad: Unter dem Pflaster liegt der Strand
Ich mache bestimmt jetzt nicht den zum Scheitern verurteilten Versuch, eben schnell den Inhalt von 1.000 Seiten zusammenzufassen. Dieses Epos gehört zu den Büchern, die ihre Leser am Ende wehmütig zur Seite legen. Traurig darüber, die Lektürewelt wieder verlassen zu müssen und die zu Freunden gewordenen Protagonisten für eine Weile nicht mehr zu sehen.
Tilmann Lahme: Thomas Mann
Endlich! Tilmann Lahme ist es in seiner Biografie auf Basis unveröffentlichter Tagebuchpassagen und Briefe gelungen, den Menschen Thomas Mann als den zu zeigen, der er war. Ein Schwuler, der sich auf Basis der Konventionen seiner Zeit, für ein Leben entschied, ohne sein Begehren und seine Gefühle öffentlich auszuleben. Die Chiffren in seinen Texten sprachen zu meinem jugendlichen Ich, was zu Gefechten mit meinem Deutschlehrer in der Oberstufe führte. Wer sehen wollte, konnte sehen.
Florian Huber: Hinter den Türen warten die Gespenster
Ein für mich essenzielles Buch. Erklärte es mir doch die Stimmungen, die ich als Kind in Teilen meiner Familie wahrgenommen hatte. Und mir nicht erklären konnte. Wer sich für dafür interessiert, wie das drückende Schweigen in der Gesellschaft der Bundesrepublik entstand, gegen das die 68er aufbegehrten, lese dieses Buch.
Und hier die Liste komplett
- Daniel Schreiber: Allein.
- Volker Heise: 1945
- Neue Rundschau 2024/3
- J. J. Voskuil: Das Büro 5: Und auch Wehmütigkeit
- Benjamin Moser: Sontag
- Gerbrand Bakker: Birnbäume blühen weiß.
- Jens Bisky: Die Entscheidung
- Marcel Proust: Der Weg nach Guermantes
- Thomas Korsgaard: Stadt
- Barbara Eschenburg (Hrsg.), Caren Heuer (Hrsg.): Thomas Manns Der Zauberberg – Fiebertraum und Höhenrausch
- Fjodor Dostojewskij: Der Spieler
- J. J. Voskuil: Das Büro 6. Abgang
- Tove Ditlevsen: Kindheit
- Daniel Schreiber: Zuhause.
- Nora Bossong: Reichskanzlerplatz
- George Simenon: Maigret und Monsieur Charles
- Susanne zur Nieden: Homosexualität und Staatsräson
- Johan Harstad: Unter dem Pflaster liegt der Strand
- Berend, Alice: Frau Hempels Tochter
- Tove Ditlevsen: Jugend
- Tove Ditlevsen: Abhängigkeit
- Felix Bohr: Vor dem Untergang.
- Beatriz Serrano: Geht so
- Tilmann Lahme: Thomas Mann
- Kaiser, Alfons: Karl Lagerfeld
- André Aciman: Fünf Lieben lang
- József Debreczeni: Kaltes Krematorium
- Ian Kershaw: Höllensturz
- Hermann Langbein: Menschen in Auschwitz
- Clemens Böckmann: Was du kriegen kannst
- Simon Raven: Zur Leichenschau
- Margaret Atwood: Der Report der Magd
- Margaret Atwood: Die Zeuginnen
- Florian Huber: Hinter den Türen warten die Gespenster
- Kerstin Holzer: Monascella
- Christoph Hein: Das Narrenschiff.
- Oliver Hilmes: Das Verschwinden des Dr. Mühe
- Ocean Vuong: Auf Erden sind wir kurz grandios
- Silke Maier-Witt: Ich dachte, bis dahin bin ich tot
- Leo Tolstoi: Kreutzersonate
- Maya Lasker-Wallfisch: Briefe nach Breslau.
- Ralph Brühwiler: Die Caran d’Ache Saga: Von Genf in die Welt
- Kerstin Holzer: Thomas Mann macht Ferien
- Roger Willemsen: Liegen Sie bequem? Vom Lesen und von Büchern
- Patricia Highsmith: Der Junge, der Ripley folgte
- Patricia Highsmith: Ediths Tagebuch
- Uwe Neumahr: Das Schloss der Schriftsteller
- Thomas Pynchon: Schattennummer
- Dorothy Thompson: Ich traf Hitler
- Harald Jähner: Wunderland
- Volker Weiß: Das Deutsche Demokratische Reich
