Warum ich nicht mehr auf Szene-Ahrensburg kommentiere

Es war mir klar, dass das passieren würde. Als ich vor zwei Tagen auf dem Blog am Stammtisch von szene-ahrensburg.de verkündete, nicht mehr kommentieren zu wollen, würde es nicht mehr lange dauern, bevor ich die „Ehre“ bekäme, in einer Blogüberschrift aufzutauchen. Und falls Sie jetzt durch Zufall auf diesen Artikel gestoßen sind, ein paar Erläuterungen zu meinem Schritt. 

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Was ist Szene-Ahrensburg eigentlich?

Technisch und inhaltlich handelt es sich um ein Blog. Hier sagt einer seine Meinung zu den Geschehnissen unserer gemeinsamen Heimatstadt Ahrensburg. Das ist durchaus aller Ehren wert, findet das Städtchen mit Ausnahme von Werbeblättern und einem ziemlich ausgedünnten Lokalteil einer Tageszeitung öffentlich kaum statt. So ein Blog hätte echte Chancen gehabt, interessierten Bürgern eine echte Plattform für Diskussionen rund um das Wohl der Stadt zu bieten.

Die Chance wurde vertan, und problematisch ist da eher das, was sich im Kommentarteil und in einzelnen Artikeln so abspielt. Deswegen lohnt es sich, einmal einen Blick auf den Betreiber zu werfen.

Wer ist Harald Dzubilla?

Wollte man es kurz zusammenfassen: Wenn Sie auf der Suche nach einem Exempel für den Dunning-Kruger-Effekt sind, lesen Sie sich ein paar Beiträge durch. Dzubilla selbst ist gelernter Verlagskaufmann und nach seinem Rausschmiss fulminanten Abgang als Werbeleiter des Bauer-Verlags eher nur noch als Autor der Kolumne „Spießer Alfons“ in Erscheinung getreten. Und natürlich mit seinem Blog. 

In seiner Kolumne nimmt er Stellung zu Werbekampagnen, wobei, das ist eigentlich symptomatisch, es in erster Linie um Werbeformen geht, die mehr oder weniger vom Aussterben bedroht sind. Und auch auf Szene-Ahrensburg belehrt er gern Agenturen, wie Plakate „richtig“ funktionieren. Aber natürlich ohne einen konkreten Vorschlag, wie es denn besser ginge. Das würde ja angreifbar machen. 

Wo es einen Streit gibt, geht Dzubilla nach meiner Wahrnehmung, dem keinesfalls aus dem Weg. Er erscheint mir als ein streitbarer Mann. Mit einem sicheren, nach rückwärts gewandten Blick. So arbeitete er sich jahrelang gegen eine, nun ja, etwas unglückliche Skulptur im öffentlichen Raum der Stadt ab, führte dann eine Fehde gegen ein Online-Magazin der Stadt, neuerdings gegen ein anderes Portal. Als Autofahrer sieht er selbstverständlich ein angeborenes Recht auf einen Parkplatz vor der Tür des nächstgelegenen Ladens (Klimakrise, Mobilitätswende sind seine Themen nicht) und jeder Versuch, eine sterbende Innenstadt durch neue Impulse langsam in Richtung Zukunftsfähigkeit zu bewegen, kommentiert er bissig. Überall wittert er Misswirtschaft, Betrügereien, böse Absichten, Steuerverschwendung – und bedient ein Publikum, dessen Äußerungen mich als Werbetreibenden des Blogs zum Nachdenken veranlassen würde.

Das alles wäre nicht verwerflich und schlimm. Nur leider beherrscht Dzubilla in seinen Artikeln nur eine einzige rhetorische Figur, und die ist „ad hominem“. Ein Beispiel war seine Kampagne gegen den Bürgermeisterkandidaten der Grünen in unserer Stadt. Wie, der Mann vertreibt als selbstständiger Kaufmann seine Produkte über das Internet? Dann kann alles, was er so sagt, ja nichts taugen, was Dzubilla dann versucht, lückenlos zu beweisen. Die Betonung liegt indes auf „Versuch“ – denn seine Rückschlüsse gelingen immer nur dann, weil er bewusst Sachverhalte gegeneinander abwägt, die nichts miteinander zu tun haben, oder wissentlich seinen Lesern Fakten unterschlägt. Und das kann nur wissentlich sein, denn wäre Dzubilla, wie in seinem Wikipedia-Artikel formuliert, ein Journalist, wäre das handwerklich nicht einmal eines Volontärs im ersten Ausbildungsmonats würdig.

Stein des Anstoßes: Debatte um IOKI und die Kommentare

Und damit zum Exempel, weswegen ich für mich beschlossen habe, dass es sinnlos ist, dort noch zu kommentieren. Im Haushalt der Stadt sind finanzielle Mittel bewilligt worden, um einen Laborversuch mit dem Mobilitätsanbieter IOKI fortzuführen. Dazu gab es in der gewählten Stadtverordnetenversammlung eine Mehrheit. Und natürlich existierte dazu eine umfangreiche Entscheidungsvorlage inklusive von Statistiken. Dass IOKI derzeit defizitär arbeitet, ist bekannt, aber auch nicht Gegenstand dieses Artikels. 

Da IOKI aber ohnehin dem Feindbild von Dzubilla entspricht, weil er (und ich habe den Eindruck, die meisten seinen Leser) nicht verstanden hat (oder verstehen will), was IOKI eigentlich ist, wie es funktioniert und was es soll, reißt er aus dem Zusammenhang einen Satz aus einem Artikel einer Tageszeitung. Die Unmöglichkeit, nicht näher genannte Zahlen in einem Vortrag zu präsentieren, führen also in der Welt des Harald Dzubilla dazu, dass die Stadtverordneten ihre Entscheidung bar jeglicher Kenntnis und Entscheidungsgrundlage getroffen hätten. 

Was Dzubilla seinen Lesern denn verschweigt, ist die Tatsache, dass es sehr wohl belastbare Zahlen zu Fahrgastzahlen und finanzieller Entwicklung von IOKI in Ahrensburg gab. Und noch viel wichtiger: Dass die Haushaltsmittel in Teilen mit einem Sperrvermerk versehen sind. Diese entscheidende Detail erfahren die Fans Leser von Szene-Ahrensburg natürlich nicht. 

So textet es sich natürlich, bar jeglicher Faktenlage, viel unbeschwerter: „IOKI wird in Ahrensburg für 1,26 Millionen Euro fortgesetzt – eine Willkür-Entscheidung ohne Wissen und Gewissen“. Das war gefundenes Fressen für die „Kommentatoren“ von Szene-Ahrensburg. Bestätigt es doch stets die eigenen Vorurteile und das eigene nicht vorhandene Wissen. Da ist regelmäßig ein „Spatz vom Rathausdach“, was wohl suggerieren soll, dass es sich um einen Mitarbeiter der Verwaltung handelt. Der wiederum wäre besser beraten, sich für das Gemeinwohl einzusetzen, als tagsüber seinem Dienstherren Arbeitszeit zu unterschlagen, indem er Kommentare schreibt. Da gibt es „Kassandra“, die gern auch mal vergisst, wie man den Namen schreibt. Alle verstecken sich in ihrer Anonymität – und aus der Position dieser Feigheit lässt sich dann ja auch besser gegen Personen schießen, die sich öffentlich engagieren.

Und genau gegen diese Respektlosigkeit habe ich in einem Kommentar Einspruch erhoben. Denn spätestens dann, wenn man demokratisch gewählten Politikern Willkür unterstellt, ja ihnen sogar abspricht, das Gemeinwohl bei ihrer Arbeit im Blick zu haben, wird eine rote Linie überschritten. Das ist aus meiner Sicht keine Meinungsfreiheit, sondern untergräbt unsere Demokratie.

Es gehört zur Meinungsfreiheit, sich kritisch mit politischen Entscheidungen auseinanderzusetzen, es gehört zur Meinungsfreiheit, dies auch bar jeglicher Sachkenntnis zu tun: Aber aus meiner Sicht mangelt es schlicht an Respekt vor Menschen, die etwas für das Gemeinwohl tun wollen. Und dies in ihrer Freizeit tun. 

Ging es Dzubilla auch nur ansatzweise um echte Diskussionen und um die Sache, hätte man jetzt einfach Stellung beziehen können. Etwa in dem er zugibt, über die Sache hinausgeschossen zu sein. Die Sache einzuordnen – aber das ist eben nicht die Sache eines streitsuchenden Mannes. Nein, stattdessen sollte ich mich über Dinge in anderen Fraktionen äußern (wobei es hier bei den Kommentatoren ein erschreckendes Verständnis von Demokratie und Wahlrecht gibt, wenn etwa zwischen Stadtverordneten erster Klasse – direkt gewählt – und zweiter Klasse – Listenplatz – unterschieden wird.) Und es gehe ja auch gar nicht um IOKI, sondern um Fraktionszwang. Seit wann das?

Und an diesem Punkt bin ich dann aus der „Diskussion“ ausgestiegen. Natürlich dauerte es nicht lang, bis sich ein weiterer, mehr oder weniger, anonyme Kommentator nicht entblödete, mir Dünnhäutigkeit vorzuwerfen. 

Das alles hat mit Dunnhäutigkeit nichts zu tun. Aber ich sehe nicht ein, wieso ich weiter versuchen sollte, sachlich mit anderen Menschen über Politik in Ahrensburg zu diskutieren, wenn gar keine Diskussion gewünscht ist. Diskutiert wird nämlich auf szene-ahrensburg nicht. Es geht um die Bestätigung eigener Ansichten und Meinungsfreiheit auch nur so lange, wie es die eigene Meinung bestätigt. 

Wie man sich in Diskussionen und kritischen Berichten verhält, sagt mir der Anstand, und der scheint vielen Lesern (Kommentatoren) auf szene-ahrensburg leider nichts mehr zu sagen. 

Und wenn es ihm denn auch tatsächlich um eine inhaltliche Auseinandersetzung ginge, würde dieser Artikel automatisiert dank Trackback in den Kommentaren seines Artikels auftauchen. Dass er das nicht tut, nun ja, sagt eben viel aus.

6 Gedanken zu „Warum ich nicht mehr auf Szene-Ahrensburg kommentiere

  1. Sabine Heinrich

    Sehr geehrter Herr Lamprecht,
    erst jetzt bin ich auf Ihren Beitrag gestoßen.
    Ihre Entscheidung, nicht mehr auf Dzubillas Blog zu kommentieren, verstehe ich uneingeschränkt!
    Auf einzelne Sachverhalte möchte ich nicht eingehen, da ich bei einigen Themen nicht Ihrer Meinung bin. Aber darum geht es jetzt nicht.
    Ich habe emsig – ca. 3 Jahre – bis zum 18.5.2016 – auf seinem Blog kommentiert, habe Herrn Dz. persönlich in netter Runde kennengelernt, ihm auch den einen oder anderen Tipp gegeben, was er mit seiner spitzen Feder aufspießen könne, auch Hinweise auf Rechtschreibfehler gegeben. Alles hat er gern angenommen. Sehr dankbar war er auch für meinen Hinweis auf die Verleumdung durch einen stadtbekannten Politiker mir gegenüber. – Schlagartig Schluss war am 18.5.2016. Da hatte ich gewagt, in wenigen Sätzen seine ätzenden Attacken gegen Frau Veeh zu kritisieren. Wie er darauf unter dem Pseudonym “Frau Behnemann” reagiert hat – davon können Sie sich ein Bild machen, wenn Sie den Artikel “Von Einbrechern…” aufrufen. – Seitdem habe ich nie wieder etwas von ihm gehört.
    Wie lange verfolgen Sie den Blog? Ich seit 2013. Damals gab es noch viele echte Kommentatoren. Da H. Dz. seinen Kommentatoren gegenüber immer dreister, ja beleidigender wurde, wenn sie etwas geschrieben hatten, was ihm nicht passte, haben sich die meisten – nicht nur ich – zurückgezogen.
    Da ich seinen Blog noch immer regelmäßig verfolge und seinen Stil kenne, vermute ich mal, dass ca. 80 – 90% der Kommentare unter verschiedenen Pseudonymen von ihm selbst stammen.
    Es ist so schade – er hat die große Chance gehabt, mit einem seriösen kritischen, gern sarkastischen Blog
    auf die zahlreichen Mißstände in Abg. hinzuweisen, aber auch Verbesserungen zu erreichen. Durch seine Art verprellt er selbst Menschen, die ihm oft in der Sache Recht geben. Dass ich ihn für einen Soziopathen halte (Er erfüllt alle Merkmale), möchte ich nur am Rand anmerken.

    Mit freundlichen Grüßen

    Sabine Heinrich

    PS. Das Übelste in jüngster Vergangenheit war vor ein paar Wochen die Unterstellung, dass die menschenverachtenden Hetzaufkleber der Antifa, mit denen regelmäßig die Fahrstühle in der Manhagener Allee und inzwischen auch andere Örtlichkeiten wie Briefkästen, Bushaltehäuschen verunreinigt werden, von C-Impfgegnern stammen würden.

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  2. Henning Sußebach

    Sehr geehrter Herr Lamprecht,
    Dank für Ihre Zeilen – ich unterschreibe jede davon.
    Es ist wirklich schade, dass das vermeintliche Forum nicht mehr ist als die Bühne eines Einzelnen.
    Mit freundlichen Grüßen,
    Henning Sußebach

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  3. Torben Hagemann

    Ich bin sehr erstaunt, dass sich die Behörden das Treiben auf “Szene Ahrensburg” immer noch bieten lassen. Meiner Meinung nach sollte dieser Herr Dzubilla mal zu einem MPU-Test eingeladen werden. Begründung: Ständige Beleidigungen, Fäkalsprache, Mobbing gegen z.B. Frau Veh oder Herrn Eckehardt und seine Bürger Stiftung und insbesondere gegen Herrn Behrendt aus dem Rathaus. Sehr eklig auch die ständigen sexuellen Anspielungen bei jeder Gelegenheit. Dabei hat dieser Herr Dzubilla eine zwölfjährige Tochter! Und diese lebt in seinem Haushalt. Kindgerecht ist ein solches Verhalten m.M.n. nicht. Es wird Zeit, dass hier die Behörden eingreifen.

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  4. Sören Engel

    Dieser Herr Dzubilla versucht eine tatsächlich fehlende Lokalzeitung zu imitieren. Sein Blog enthält viele Rechtschreibfehler. Demokratisch gewählte Stadtverordnete werden mit endlosscheifenartiger Regelmäßigkeit in sehr schlechtem Stil angegriffen. Dzubilla verdreht da sehr gern Fakten und lässt wichtige Informationen, um den Kontext als Leser zu verstehen, weg. Bürgermeister und Bürgervorsteher stellt er in einer Bildmontage als Don Quixote und Sancho Pansa dar. Sehr oft fotografiert er die Aussengestaltung der von Migranten betriebenen Ladengeschäfte in Ahrensburg. Das Foto veröffentlicht er dann auf seinem Blog “Szene Ahrensburg”. Er nimmt damit in Kauf, dass Provokateure diesen Läden einen Besuch abstatten. Das geht sogar bis zu Morddrohungen gegen diese Ladenbetreiber mit Migrationshintergrund. Auch der LINKE-Politiker Ali H.Mercan ist regelmäßig Ziel von Angriffen durch Dzubilla auf seinem Blog. Dzubilla hat auch ein von ihm selbst gefertigtes Foto von in der Ostsee badenden Migranten auf seinem Blog veröffentlicht, verbunden mit einer möglicherweise strafbaren Schmähkritik. Er bewegt sich damit im Grenzbereich der Volksverhetzung. Warum macht dieser Mann das?

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  5. Xaver Bauer

    Wenn man sich mal das vorläufige Urteil im Fall des rechten Youtubers Tim Kellner anschaut frage ich mich, warum man sich von Seiten unserer Stadtpolitiker die meiner Meinung nach beileidigende Wortwahl des Herrn Dzubilla weiterhin bieten lässt.
    Es wurde ja auch die Adresse der Fraktionsvorsitzenden Nadine Levenhagen mit Billigung durch Herrn Dzubilla in einem Kommentar veröffentlicht. Billigung deshalb, weil dieser Kommentar durch Herrn Dzubilla freigeschalten wurde. Das ist für mich ein ganz eindeutiges Statement, dass Herr Dzubilla unseren demokratischen Rechtsstaat ablehnt. So jemand sollte sich auch nicht auf Kunst und Satire berufen dürfen.
    Und aktuell ist er wieder auf dem Niveau angelangt, welches das Ahrensburger Gericht im Fall Schädel kritisiert hatte und wo er sehr viele seiner Seiten löschen musste. Da fehlt auch die Einsicht in die Folgen seiner Handlungen.

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  6. André Reuter

    Ich bitte Sie!! Dzubilla ist ein ganz Großer!
    In seiner Wahrnehmung natürlich als überregional bedeutender Journalist, in der Realität in der Zensur der Kommentare zu seinen Ergüssen. So scheint das Bild von Zustimmung geprägt, doch lässt er lieber zu, was ihm zustimmt oder schmeichelt. Über formale Fehler und Rechtschreibung (die er so gerne bei anderen kritisiert) sind genügend Worte gefallen.

    Abgesehen davon scheint er durchaus narzisstische Anwandlungen zu haben und man fühlt regelrecht, wie es ihn frustriert, dass man ihm von offizieller Seite nicht genügend Beachtung und Bedeutung schenkt. Es ist gut möglich, dass Teile der Kommentare von ihm selbst verfasst werden. Prüfen kann das keiner.

    Mein Mitleid gilt Frau und Tochter, die es mit dieser Person aushalten müssen.

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