Zugegeben: Wir hatten in diesem Jahr einen etwas härteren Winter als in der Vergangenheit. Viel Schnee und Eis mag auch ab und an dazu führen, dass die Bahn nicht so vorankommt, wie sie es denn gern täte. Wer aber die Strecke zwischen Hamburg und Lübeck in den Wintermonaten genutzt hat, weiß, dass es hier fast täglich zu Verspätungen oder gar Ausfällen gekommen ist. Wer dann einen wichtigen Termin irgendwo unterwegs hat, sucht eine Alternative. Schon gar, wenn die nächste »planmäßige« Reisemöglichkeit eine Stunde später sein soll.
So hatte ich auch Ende Februar das teure Vergnügen von meinem Heimatort nach Lübeck mit dem Taxi zu fahren, da ich dort einen nicht verschiebbaren Termin wahrzunehmen hatte. Nun denkt sich der geneigte Reisende: Über die desolate Informationspolitik und den Zugausfall kann ich mich ja beschweren. Was ich denn auch tat. Inzwischen habe ich auch Antwort. Zumindest kein Formbrief und Worte des Bedauerns. Und, aus Kulanzgründen, ein Reisegutschein über 35 Euro. Das ist zwar nur die Hälfte der mir entstandenen Kosten, aber besser als nix. Nur hatte ich vor knapp zwei Jahren eine ähnliche Erfahrung, als man die Reisenden bei klirrender Kälte mitten in der Pampa aus dem Zug kolportierte, mit dem Hinweis, es kämen gleich Busse, die dann in eineinhalb Stunden nicht kamen. Hier ersetzte die Bahn meinen Schaden, aber da gab es die Rechte für Reisende noch nicht.
Denn auf diese pochte auch die Bahn. Danke, EU! Denn wie sind meine Rechte noch mal? Achja: Wenn die Bahn länger als 60 Minuten Verspätung habe, erhalte ich im Nahverkehr 1,50 erstattet. Nur leider werden diese unter 4 Euro nicht ausgeschüttet. Mit anderen Worten: Ich muss drei solcher Verspätungen erleiden, also dreimal Taxi fahren, um dann 4,50 Euro erstattet zu bekommen. Weitere Kommentare erspare ich mir mal an dieser Stelle…