In einem Artikel der von mir sehr geschätzten Zeitschrift Business Technology, der sich mit der Investionsfreudigkeit in deutschen Unternehmen auseinandersetzt, habe ich einen nachdenkenswerten Satz gefunden.
Dieser besagt, sinngemäß zitiert, dass das Tempo der Erfahrung eines Mitarbeiters im Umgang mit IT heute vom privaten Umfeld dominiert wird. Online-Anwendungen aus dem Web 2.0 und die Geschwindigkeit und Bedienbarkeit schneller Spiele-PC stünden in einem Gegensatz zu der in vielen Unternehmen eingesetzten IT-Landschaft.
Eine Aussage, der ich nur zustimmen kann und die mir immer dann wieder sehr bewusst wird, wenn ich etwa in Schulungsräumen auf die eingesetzten Computer sehe. Wenn der Teilnehmer Glück hat, handelt es sich bereits um einigermaßen schnelle Dell-Computer mit einem vernünftigen TFT-Display. Kommt Pech hinzu, flackern Röhrenmonitore, die an nicht mehr taufrischen Geräten aus dem Hause Siemens Nixdorf hängen. Ich möchte an dieser Stelle kein Plädoyer für Windows Vista oder KDE 4 halten, aber wer dann auf das Standard-Design von NT schaut, wird sich im Vergleich zu seinem Heim-PC mit Sicherheit in die Vergangenheit zurückgesetzt fühlen. Das fröhliche Grau der Fensterrahmen hat sich, wenn es denn je modern war, heute klar überlebt und macht auch keine Freude im Umgang. Ähnlich verhält es sich mit den Sicherheitsrestriktionen in vielen Unternehmen, die eine Nutzung von aktuellen Web 2.0 Anwendungen fast unmöglich machen, da die eingesetzte Firefall den notwendigen Datenverkehr dann einfach behindert. Wer dies auf Dauer seinen Mitarbeitern zumutet, muss sich nicht wundern, wenn diese sich (insbesondere in technischen und kreativen Berufen) nach einem moderneren Arbeitgeber umsehen. Die Visitenkarte eines Unternehmen ist aus meiner Sicht nicht nur die Website und der Empfangsbereich; es ist auch die eingesetzte IT-Technologie.
Technorati-Tags: it-investition, arbeitswelt, bt-magazin, ergonomie