Genazino: Mittelmäßiges Heimweh

Ich habe an dieser Stelle bisher keinen Hehl daraus gemacht, ein Bewunderer des Werks von Wilhelm Genazino zu sein. Mittelmäßiges Heimweh, sein jüngstes Werk, erzählt einmal mehr aus der Perspektive eines Menschen, der sich als Außenseiter fühlt. Wieder ist es die Welt eines mittleren Angestellten, in die uns Genazino führt. Dieter Rotmund zeichnet sich dadurch aus, dass er mit einem besonderem Verlust zurecht kommen muss. Denn beim Besuch in einer Kneipe fällt ihm plötzlich eines seiner Ohren ab. Ohne Schmerzen löst es sich einfach von seinem Körper, wie kurze Zeit später auch noch ein Zeh. Dies ist aber nicht der einzige Verlust, den Rotmund erleben muss.
Wie gewohnt erzählt Genazino detailreich in einer Prosa, die einen trunken machen kann. Verglichen mit „Liebesblödigkeit“ habe ich den Titel aber deutlich schwächer empfunden.

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