Thomas Cloer schreibt heute im Blog der Computerwoche über seinen verstaubenden Palm. Ich darf mich wohl als ehemaligen “Heavy User” dieser kleinen Begleiter bezeichnen. Angefangen mit einem Palm 5000, dann IIIc inklusive Falttastatur und schließlich ein Handspring mit allem Schnick und Schnack. Datebook als Kalenderersatz, Outliner-Applikation und und und.
Meiner Begeisterung habe ich sogar in einem kleinen Büchlein, das im Hanser-Verlag erschien, Ausdruck verliehen.
Allein: Heute nutze ich ein P800 in Kombination mit einem Zeitplanbuch aus dem Hause Tempus. Warum gerade diese Kombination?
- Adressverwaltung: Hier ist ein digitaler Begleiter aus meiner Sicht unschlagbar. Ich führe derzeit rund 1100 Kontakte immer bei mir und kann sie mit nur einem Knopfdruck direk anrufen. Papierausdrucke im Zeitplanbuch sind im Falle von Änderungen schwer zu pflegen und wiegen auch sprichwörtlich schwer.
- Terminplanung: Ich plane meinen Tag gern detailliert. Mit einer Papierseite im Format A5 habe ich einfach die bessere Übersicht, im Vergleich mit den elendig kleinen Displays, auf denen nach wenigen Worten bereits eine neue Zeile umbrochen wird. So scrollt sichs mehr als es nutzt.
- Notizverwaltung: Ich denke und plane gern schriftlich. Auch hier spricht der Platz und die Erfassungsgeschwindigkeit für ein klassisches System.
- Handhabung: Mit Bleistift und Papier sind Notizen, Aufgaben und Termine schneller geschrieben als mit jeder Handschriftenerkennung, die mich einfach ausbremst. Schließlich muss nur ich meine Aufzeichnungen lesen können, also reicht schnelles flüchtiges Schreiben, was ja nicht Sache der PDA ist.
- Gesprächsnotizen: Haben Sie einmal in einer Besprechung versucht, detaillierte Notizen mit dem Palm zu machen? Eben!
- Standby-Zeit: Keine Sorge mehr um den Stromverbrauch. Lasche öffnen, zur gewünschten Seite blättern, fertig. Wann immer ich will, so lange ich will.
Ich kenne durchaus Unternehmen, in denen rein elektronisch geplant wird (Terminverabredungen via Exchange oder anderer Groupware, Aufgabendelegation in der Arbeitsgruppe etc.), aber deren Mitarbeiter sitzen zumeist 8 Stunden und mehr direkt am Computer. Einen Palm (oder Pocket-PC) brauchen die auch nicht. Machen wir uns nichts vor: Der Gadget-Faktor geht inzwischen gegen Null und einen Grund dafür, dass die Hersteller von Zeitplanbüchern seit 2 Jahren unisono wieder gute Geschäfte machen, nach einer Periode der langen Gesichter, muss es ja geben.