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Fernsehen ohne Kabel und DVBT – Erfahrungsbericht

Aufmerksame Leser dieses Blogs erinnern sich vielleicht, dass ich lange Jahre durchaus zufriedener Kunde von Alice-TV, also IP-TV gewesen bin. Leider passte dieses Produkt offenbar O2 strategisch nicht ins Konzept, so dass alle Kunden Ende des vergangenen Jahres das Kündigungsschreiben für diesen Dienst erhielten.

Was also tun, um weiter hin »linear« fernsehen zu können? Folgende Alternativen stehen hier am Ort zur Verfügung:

  • DVB-T
  • Kabel (über Kabel Deutschland)
  • IP-TV mit Telekom Entertain
  • Satellit

Kabel ist keine richtige Alternative, denn ich bin seinerzeit ganz bewusst von Kabel Deutschland weg zu Alice-TV. IP-TV hat mich überzeugt, allerdings ist (wenn denn keine Schüssel gewünscht ist) für Entertain eben auch ein Wechsel zur Telekom als DSL-Anbieter notwendig. Und da bietet für unseren Haushalt die Telekom nach wie vor kein konkurrenzfähiges Angebot.

Eine Satellitenschüssel – durchaus interessant. Breites kostenloses Angebot, allerdings zum Verlegen mit einem gefälligen Eindruck auch nicht so ganz ohne Aufwand umzusetzen. Diese meterlangen Kabel an Fassaden und die Flachkabel durch Fensterrahmen jedenfalls sind nicht so mein Ding.

DVB-T: Ich bin kein Fan (mehr). Das Angebot in unserer Gegend ist jedenfalls sehr bescheiden und nicht nachvollziehbar. So teilen sich NEO und KIKA einen Kanal. Ich kann also NEO erst ab 21 Uhr sehen. Dafür empfange ich QVC und Bibel-TV. Zumal vier oder fünf Ausgaben des WDR in meinem Empfangsgebiet wenig sinnvoll sind. Ein ohnehin nicht angeschautes Lokalfenster des WDR würde mir reichen, wenn ich dafür etwa RBB oder andere Dritte bekäme.

Kurzum: So richtig überzeugend empfand ich keine der bisherigen Lösungen. Zwar hatte ich bei Alice-TV auch das Premiumpaket gebucht, dass Zugriff auf eine Reihe von Pay-TV Sendern gab. Aber nach einer Weile wiederholen sich doch gerade bei Kinowelt und TNT Film die ausgestrahlten Titel stark. Ein Wechsel zu Sky (was die Anschaffung von Entertain oder aber Schüssel) bedeutet hätte, erschien mir unnötig.

Je länger die Entscheidung vertagt wurde, desto erstaunter habe ich bemerkt, dass wir kaum noch linear fernsehen. Wenn ich von »wir« spreche, meine ich meine Frau und mich. Die Kinder sehen durchaus noch fern, Sendungen wie »DSDS« sind dort noch ein Muss. Hier hilft ein kleiner Fernseher von Medion mit DVB-T weiter.

Stattdessen sehen wir viele Filme und Serien bei Watchever. Und mit wenigen Ausnahmen sind wir ja auch mehr als zufrieden. Und wenn nun doch einmal etwas im konventionellen TV läuft?

Unsere Antwort: Zattoo! Der Dienst hat einen enormen Reifegrad erreicht. Das Angebot ist inzwischen sehr umfangreich und die App auf dem iPad funktioniert einwandfrei. Vor allen Dingen kann diese direkt via Airplay an ein Apple-TV gesendet werden. Dabei ist in unserem Empfangsgebiet die Bildqualität sogar besser als über DVB-T. Allerdings hat Zattoo gerade (nach der Einspeisung der Sender Pro7-Gruppe) eine saftige Preiserhöhung angesetzt. Monatlich kostet der Zugriff auf das HD-Angebot dann 9,99 Euro. Die Kombination aus Watchever und Zattoo damit knapp 20 Euro. Aber das sollte hier jetzt auch kein Beitrag werden, wie sich mit TV Geld sparen lässt.

Nachteil: Zattoo kann keine Sendungen aufnehmen. Aber dazu gibt es ja den guten alten Online TV Rekorder, der theoretisch ja völlig kostenlos zu verwenden ist.

Die Kombination aus Watchever und Zattoo läuft jetzt hier immerhin seit zwei Monaten. Vermisst haben wir die anderen Optionen derzeit noch nicht.

Magine TV – erste Erfahrungen mit dem Zattoo-Konkurrenten

Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich mich um einen Beta-Account bei Magine beworben habe. Und eigentlich hatte ich den Dienst schon fast wieder vergessen. Bis vor einigen Tagen dann doch meine Einladung im Postfach war.

Das Warten hat sich durchaus gelohnt, denn Magine kann von Anfang an überzeugen. Auf der Webseite wird versprochen, dass ich damit mein Fernsehprogramm sehen kann, wann und wo ich es will. So viele Einsatzorte und Wünsche habe ich aber gar nicht. Wenn es sich ergibt, genügt mir der Zugriff über meinen stationären PC und die Nutzung meines iPad.

Das Angebot von Magine veranschaulichen diese beiden Grafiken.

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Mit einem Wort: Es ist mehr oder weniger deckungsgleich mit Zattoo. Allerdings noch völlig kostenlos. Das dürfte sich aber mit Sicherheit ändern.

Für die Wiedergabe im Browser setzt Magine auf Silverlight. Das ist für mich als Mac-Nutzer immer wieder erwähnenswert, weil eher die große Ausnahme. Da das Plug-in aber problemlos läuft, auch wieder kein Beinbruch. Die Oberfläche im Web ist jedenfalls schön aufgeräumt. Ein übersichtlicher EPG präsentiert alle laufenden Sendungen. Mit einem Klick darauf sehen Sie die Details und auch bereits das Video. Das Streaming via Airplay ist möglich.

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Magine wird offensichtlich Timeshifting unterstützen, also die Aufnahme der laufenden Sendung. Anders lassen sich die Beschriftungen und Hinweise nicht deuten. In meinen bisherigen Tests hat das aber bei keinem Sender funktioniert, scheint also noch nicht fertig entwickelt zu sein.

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Die App für iOS ist optisch sehr hübsch anzuschauen und gefällt mir sogar besser als Zattoo. Man erkennt sehr gut, welche Sendungen aktuell laufen. Nach dem Antippen lesen Sie die Inhaltsbeschreibung. Auch hier ist Streaming mit Airplay möglich und die App funktioniert einwandfrei. Mit einer Unschönheit. Bei der App gibt es immer für wenige Sekunden eine Unterbrechung, wenn auf dem gleichen Kanal zwei aufeinanderfolgende Sendungen angesehen werden sollen. Mehr zu meckern gibt es nicht.

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Ich freue mich auf die weitere Entwicklung von Magine und glaube, dass es Zattoo nur gut tun wird, dass es jetzt einen echten Mitbewerber gibt.