Und schon geht es weiter mit einer anderen Firma, die sich gerade die eigene, mühsam aufgebaute Reputation ruiniert. Und diesmal geht es nicht um ein großes Unternehmen, sondern um eine Software-Firma, die auf einen guten Ruf geradezu angewiesen ist. Die Rede ist von AgileBits aus Kanada.
Das Unternehmen stellt das Programm 1Password her. Ein Datentresor für Kennwörter, Pin Codes oder Lizenzschlüsseln. Die Software sieht gut aus, ist leicht zu bedienen und arbeitet famos mit den Browsern zusammen. So erkennen die jeweiligen Erweiterungen sogar, wenn Sie sich erstmals auf einer Seite einloggen und bieten an, die Daten in die Passwortverwaltung zu übernehmen.
Seitdem Mozilla aber auf die grandiose Idee gekommen ist, seinen Browser gefühlt stündlich zu aktualisieren, hat AgileBits ein Problem. Und viele Firefox-Nutzer damit gleich mit. Denn die Erweiterungen funktionieren nicht mehr.
Die Schuld teilen sich dabei natürlich beide Parteien. Beginnen wir mal mit den Entwicklern von Firefox. Ich setze Firefox auf dem Mac jetzt nicht ein, weil der Browser so besonders sicher ist. Hübsch anzuschauen. Oder weil er besonders schnell wäre (schon mal Chrome ausprobiert?). Ich nutze Firefox, weil ich durch die Extensions das Werkzeug so anpasse, wie ich das möchte. Und weil es deutlich mehr Erweiterungen für Firefox als für Safari gibt.
Durch diese strunzdämliche Idee, seine Releasezyklen zu beschleunigen, auf die so ungestraft kein kommerzielles Unternehmen käme, gräbt sich der Browser aber gerade selbst das Wasser ab. Denn hinter den Erweiterungen (auch kommerziellen) stehen nicht immer gleich zig Entwickler. Häufig sind das kleine Teams, die auch noch andere Aufgaben haben. Und die kommen eben nicht so schnell hinterher. Da aber der Browser intelligenterweise grundsätzlich aus seiner Sicht veraltete Plug-ins abschaltet, wird die Zahl der Erweiterungen, die ich nutzen kann, seit einigen Monaten immer geringer.
Aber Agile Bits reagiert in dieser Situation auch nicht gerade glücklich. Zwar ist man im Kundenforum wirklich sehr bemüht und gibt auf alle Fragen schnell eine Antwort. Aber vielleicht war es doch keine so gute Idee, als kleineres Unternehmen seine Produkte für Mac OS, iOS, Android plus Windows anbieten zu wollen. Und dabei dann auch die Extensions für drei Browser zu pflegen? Für die Funktionen, die gerade aktuell noch ausführbar sind, reicht das Programm KeyPass X locker aus. Es ist kostenlos und übernimmt automatisch erst einmal gar nichts. Aber das ist momentan eben auch der Stand von 1Password.
1 Password wurde gerade im AppStore promoted. Warum weiß wohl nur Apple, denn die Rezensionen der Kunden sprechen eine eindeutige Sprache. Mir ist AgileBits eigentlich ganz sympathisch, also hoffe ich mal, dass die schnell eine Lösung für die aktuellen Fehler finden. Denn so massive Probleme in einem Haus mit zwei Produkten sind kein Schnupfen.