Watchever und Amazon Prime – mein erster persönlicher Vergleich

Seit einigen Tagen bin ich (gezwungenermaßen) Kunde des Streaming-Dienstes von Amazon. Und als zufriedener Kunde von Watchever drängt sich da natürlich die Frage nach dem direkten Vergleich auf. Dazu ein paar ganz subjektive Gedanken:

Das Angebot

Früher oder später werden auch Sie die Erfahrung machen, dass der Film, auf den Sie gerade Lust haben, ohnehin nicht im Angebot per Video on Demand abrufbar ist. Zumindest nicht bei Watchever oder Amazon Prime. Klassiker, die auch nach wie vor oft im TV zu sehen sind, stehen meist nur in einer Pay-per-View-Version bei iTunes oder einem anderen Anbieter zur Auswahl.

Stichprobenartig würde ich sagen, dass sich das Angebot an Serien zwischen Watchever und Amazon Prime kaum unterscheidet. Ob »Big Bang Theory«, »Dexter« oder auch »Breaking Bad« – die Blockbuster der vergangenen Monate und Jahre sind in beiden Diensten abrufbar. Das sieht bei Filmen meiner Ansicht nach derzeit anders aus. Gerade im Segment etwas anspruchsvollerer Ware hat Watchever hier die Nase vorn. Amazon kann zwar mit seiner Suchfunktion überzeugen, nur leider fördert die eben auch die käuflichen Filme auf den Schirm, nicht nur Streaming-Versionen.

Der Preis

Rein unter dem Aspekt der Kosten ist Amazon Prime vorn. Selbst wenn Sie überhaupt nichts bei Amazon bestellen würden, erhalten Sie das Angebot an Serien und Filmen gegenüber Watchever zum halben Preis.

Komfort

Nun ist der Preis allein nicht alles. Ich finde es einfach entspannt, direkt auf dem Apple-TV im Angebot von Watchever stöbern zu können und dann einen Film oder einer Serienfolge aufrufen zu können. Das ist mit Amazon-Prime nicht möglich. Immerhin gibt es aber eine Amazon-App für das iPad. Und die kann Inhalte wie gewohnt über AirPlay an die Apple-Box senden. Das sind also zwei Fingertipps mehr. Allerdings kann ich das iPad in der Zeit des Streamings natürlich nicht nutzen.

Die iPad-App von Amazon ist der Watchever-Software ebenbürtig und sehr übersichtlich gestaltet. Allerdings fehlt Amazon der Offline-Modus von Watchever. Und der macht diese App so interessant, weil ich damit mein Tablet mit Folgen und Filmen bestücken kann, um diese dann auf einer Bahnfahrt anzusehen. Das lässt sich nicht verallgemeinern, aber in meinem speziellen Fall, sehe ich hier Watchever ebenfalls leicht vorn.

FSK 18 Freischaltung

Es gibt Angebote, die sind halt nichts für Kinder und Jugendliche. Ob Dexter nun tatsächlich eine Freigabe ab 18 verdient oder 16 nicht eher korrekt wäre, soll nicht diskutiert werden. Beide Dienste schützen solche Angebote durch eine spezielle Freischaltung. Und hier wird es finster. Ich kann Amazon schon verstehen, dem Kunden eine möglichst geringe Hürde auferlegen zu wollen, aber… Aus meiner Sicht ist es nicht ausreichend, lediglich nach einer Ausweisnummer sowie den Daten einer Kreditkarte zu fragen. Beides lässt sich ohne weiteres auch anderweitig beschaffen. Eben und auch gerade von den Nutzern, die die geschützten Angebote besser nicht sehen sollten. Als Vater muss ich sagen: leider fahrlässig, Amazon.

Fazit

Amazon Prime bietet bereits vom Start weg viel, und das für kleines Geld. Für mich hat derzeit aber Watchever noch die Nase vorn, insbesondere in Sachen Filmangebot und Usability (zumindest auf dem Mac).

In Ahrensburger Allwörden Filialen besser nicht zur Decke schauen!

In einer Zeit, wo noch die kleinste Veranstaltung zu einem »Event« verklärt wird, haben sich schnöde Bäckereien zu »Cafés« verwandelt. Die leckersten Kaffeespezialiäten (natürlich aus dem Automaten) warten nur darauf, den Gaumen des gestressten Besuchers von Einkaufszentren und Innenstädten zu verwöhnen. Entsprechend gediegen mutet die Einrichtung dieser Gastronomietempel des kleinen Mannes an. Das sieht auch alles schön aus, bis der sprichwörtliche Lack ab ist oder sich zeigt, das der Aufbau eines Geschäftsmodells, das allein durch prekäre Einkommenssituationen bestehen kann, auf die Dauer eben nicht alle erforderlichen Tätigkeiten abdeckt.

Was ich meine? Na, dann setzen Sie sich doch mal in die Filialen der Kette »Von Allwörden« in Ahrensburg. Bestellen Sie sich eine Kleinigkeit (wobei es keine Rolle spielt, ob Sie in der Hagener Allee einkehren oder den Betrieb im Ahrensburger Bahnhof den Vorzug geben) und schauen Sie an die Decke.

Dort hängen natürlich keine einfachen Lampen mehr. Natürlich nicht. Denn jeder schnöde Verkäufer von Lampen muss sich heute ja auch gleich Licht-Designer nennen und verkauft Ihnen eben auch Design-Leuchtkörper. Solche Design-Dinger hängen auch in den genannten Bäckereien. Wenn sich Ihr Blick dorthin richtet, sollten Sie aber starke Nerven haben, denn die gefühlten Trilliarden gestorbener und langsam verwesender Insekten ist nicht gerade ein schöner Anblick.

Die großen runden Leuchten der Filiale im Ahrensburger Bahnhof haben wohl seit der Eröffnung keinen Lappen oder Staubsauger von innen gesehen. Denn zusätzlich zu den Insekten gibt es allerhand Artefakte im Schattenspiel zu betrachten, die einfach Staubballen sein könnten. Wenn nicht gleich Schlimmeres.

Der Besuch wird so auf jeden Fall zu einem Erlebnis und bleibt im Gedächtnis – garantiert.

Den ersten Mac vergisst Du nie

30 Jahre ist das jetzt her? Solchen Jubiläen sehe ich immer mit gemischten Gefühlen entgegen, verdeutlichen sie doch immer nur, wie alt man selbst eigentlich schon ist. In diesem Fall mit besonders gemischten Gefühlen, denn mit Apple verbindet mich eine regelrechte Hass-Liebe. Den ersten Mac vergisst Du nie. So auch in meinem Fall. Eigentlich war ich mit meinen Rechnern aus dem Haus IBM ganz zufrieden. Allerdings hatte ich einen Buchvertrag unterschrieben, einen Titel zu QuarkXPress zu verfassen. Und der Lektor machte mir schnell klar, dass das Buch ohne Screenshots mit Mac-Oberfläche nicht zu verkaufen war. Also kaufte ich mir einen gebrauchten Performa 5200 (ein schönes Foto von Manuel Jorge Marques, das dieser unter CC-Lizenz gestellt hat).

Bild Apple Performa

Natürlich waren die eingebauten Lautsprecher toll, natürlich war es bemerkenswert, dass man mit dem Rechner auch fernsehen konnte. So richtig begeistern konnte ich mich dafür allerdings zu dieser Zeit noch nicht. Ich war viel zu sehr mit den Umstiegsschwierigkeiten beschäftigt. Das, was ich heute durchaus als sehr hilfreich empfinde, wie die einheitliche Menüleiste am ober Rand, brachten mich als Windows-Nutzer immer wieder zur Verzweiflung. Als das Buchprojekt abgeschlossen war, landete der Mac in einer Ecke des Büros und staubte ruhig ein.

Die Beziehung zu Apple wurde erst intensiver mit der ersten Generation des iMac. Das Design sprach mich an und zum Preis von unter 2000 DM mit integriertem Modem, Netzwerkschnittstelle und Monitor ein schöner Rechner, der sich ideal im Zimmer unserer Tochter machen sollte. Dort blieb er nur zeitweise, denn mit diesem Gerät spielte Apple für mich erstmals die Überlegenheit seines Betriebssystems gegenüber Windows aus. Eine Verbindung zum Internetprovider war mit wenigen Mausklicks eingerichtet und die Schnellstartleiste gab es in dieser Form für Windows auch nicht. Kurzum ich arbeitete ebenfalls gern an dem Gerät. Die Nachfrage nach Windows-Artikeln und Büchern riss nicht ab und so tat der IMac auch seine Dienste weiter im Kinderzimmer.

Vor vier Jahren zog das Kind aus und der IMac verlagerte seinen Standort in das Souterrain. Verstaubt und wenig beachtet. Die vergangenen Jahre hatte ich einen Wechsel meiner produktiven Umgebung von Windows zu Linux vollzogen. Allerdings setzte eine gewisse Müdigkeit ein, ständig nach Wegen zu suchen, die Geräte ignoranter Hardwarehersteller auch in vollem Funktionsumfang unter Linux nutzen zu können. Mit viel Spannung hatte ich Entwicklung von OS X verfolgt und es schien mir die ideale Lösung zu sein. Die Überzeugung gipfelte im Kauf eines Macbook Pro – eine Anschaffung, die ich nie bereut habe, auch wenn ich gerade die aktuellen Entwicklungen Apples mit einer gewissen Skepsis verfolge. Denn je mehr sich OS X in die Richtung iOS entwickelt, desto starrer wird das System und damit für mich weniger geeignet für den professionellen Einsatz.

Hamburg Freezers – Knapper Sieg gegen Adler Mannheim (1.12.2013)

Am ersten Advent gastierten die Adler Mannheim in der Hamburger O2-World. Damit kam nicht irgendeine Mannschaft in den hohen Norden, sondern eine Eishockey-Macht, die immerhin auf viele Meisterschaften zurückblicken kann. Ob es am trüben Himmel, dem Beginn um 14 Uhr 30 oder eben am 1. Advent lag: Es fanden nur knapp 7300 Zuschauer den Weg in die Arena, darunter ein prall gefüllter Gästeblock mit Adler-Fans.

Ob es die Angst vor der eigenen Courage war? Ob die Partie von Freitag noch in den Knochen steckte? Die Gastgeber starteten etwas verhalten in die Partie. Und während die Hamburger noch über einen nicht geahndeten Cross-Check lamentierten, liess sich Markus Kink davon nicht beirren und brachte die Mannheimer in Führung. So ging es auch in die Pause.

Es folgten wechselvolle Minuten – ein schönes Spiel war es nicht. Die 40 Minuten offenbarten, was den Hamburgern (noch?) zu einer Spitzenmannschaft fehlt. Wenn der Gegner aggressiv und frühzeitig stört, haben die Männer um Benoit Laporte schlicht Probleme, die Scheibe kontrolliert aus dem eigenen Drittel herauszubringen. Viel zu lange dürfen die Gegner dort herumlaufen und sich in Stellung bringen. Was die Mannheimer in Person von Frank Mauer in der 33. Minute auch mit der erneuten Führung bestraften.

Das dritte Drittel sah einen offenen Schlagabtausch. Die Mannheimer agierten professionell, keine Frage. Insbesondere die eigene Unterzahl wurde sehr intelligent verteidigt. Insgesamt wirkten die Hamburger aber leidenschaftlicher, warfen sich mehr in den Puck und kämpften verbissener.

In der 58. Minuten dann die große Chance für die Adler, die inzwischen herausgespielte Hamburger Führung zu egalisieren. Kevin Schmidt wurde wegen Spielverzögerung auf die Bank gesetzt. Das gleiche Manöver auf Mannheimer Seite wenige Minuten zuvor hatten die Schiedsrichter noch anders bewertet. Die Überzahl dauerte allerdings nur wenige Sekunden, dann musste Ullmann auf die Bank.

Die (fast unheimliche) Serie der Freezers ging also weiter. Gewonnen hat nicht die technisch bessere Mannschaft, sondern die, die mit mehr Leidenschaft den Sieg wollte.

Nicht auf dem Eis waren gefühlt Jakobsen, Dupuis, Madsen und Duvie Westcott. Ein gutes Spiel machte Kevin Schmidt (nicht nur wegen seines Tores) und auch Christoph Schubert, der sich gestern eindrucksvoll zurückmeldete. Schade, dass sich die Rackerei indes nicht durch einen weiteren Aufstieg in der Tabelle niederschlug. Es wäre den Freezers zu wünschen, am kommenden Wochenende vor einer ähnlich eindrucksvollen Kulisse zu spielen wie in der Partie gehen die Haie aus Köln.

Hamburg Freezers – verdienter Sieg gegen die Kölner Haie (29.11.2013)

Welten liegen zwischen den Hamburg Freezers des Septembers und der Mannschaft, die sich am vergangenen Wochenende in der heimischen O2-World präsentierte. Das Fanherz ist getröstet, nach all dem Spott nun auch mal Schlagzeilen wie “das heißeste Team der Liga” zu lesen.

Das perfekte Wochenende begann am Freitag mit dem Besuch der Kölner Haie. Und irgendwie erbrachten alle die erwartete Leistung. Die Kölner druckvoll und immer versuchend, die Scheibe möglichst einfach und schnell vor das gegnerische Gehäuse zu bringen. Den etwas mehr als 9000 Zuschauern wurde bereits in den ersten Minuten einiges geboten. Leidenschaftlich wurde um jeden Puck gekämpft.

Roland Aumüller und Georg Jablukov stolzierten wie gewohnt aufgeplustert bis zum Hals als Schiedsrichter über das Eis. Und wie immer im Laufe der 60 Minuten einige krude Entscheidungen treffend, was inbesondere die Konsultation von Videobeweisen anbelangte. Eigentlich lohnt es sich auch gar nicht mehr, sich weiter damit zu beschäftigen. Sehr wohl muss sich die DEL aber fragen lassen, wann mit Herrn Aumüller denn mal nun Schluss ist. Sonst sollte man in den Arenen langsam für den zunehmend zunehmenden (Un-)Parteiischen langsam ein Sauerstoffzelt bereithalten. Wie er den Puck zweit Drittel entfernt eigentlich so sehen will, wie er ihn sehen müsste, verstehe ich nicht. Hinlaufen schafft er langsam nicht mehr.

Das erste Drittel ging zurecht an die Freezers. Inbesondere der Führungstreffer war wunderbar herausgespielt. Während das Publikum es vor Spannung kaum noch aushielt, wartete Dupuis auf die perfekte Lücke und bediente in Überzahl Frederick Cabana. Gute 4 Minuten später traf dann Marius Möchel.

Uwe Krupp schien seinen Spielern die richtigen (deutlichen) Worte mit auf den Weg gegeben zu haben. Denn die Kölner waren nach der Pause nicht gewillt, das Spiel kampflos abzugeben. Binnen 90 Sekunden klingelte es gleich zweimal im Kasten der Freezers. Doch nur 18 Sekunden später konnte Matt Pettinger, der endlich wieder als Stürmer spielen durfte, die Hamburger wieder in Front bringen.

Das dritte Drittel sah einen sehr offenen Schlagabtausch. Die Kölner waren dabei eine Zeitlang dichter am Anschluss, als die Freezers am Ausbau der Führung. Man mühte sich, keinen Gegentreffer zu erhalten. Eine Spielweise, die meist zu einem Gegentreffer führt. Kevin Schmidt setzte die Kölner erneut unter Druck, in dem er die Führung in der 53. Minute weiter ausbaute.

Die Partie nahm noch weiter an Fahrt auf. Die Kölner probierten alles und spielten mit viel Druck. Fast 3 Minuten vor Ende nahm Uwe Krupp aus den Birken aus dem Tor heraus. Er konnte sich indes nicht lange auf der Bank ausruhen, denn es war David Wolf, der es einfach mal mit einem Schuss aus der Distanz versuchte, und tatsächlich in das leere Tor traf. 5:2 der Endstand.

Der, das muss der Chronist aber auch zugeben, dem Spielverlauf nicht gerecht wird. Die Freezers waren nicht so überlegen, wie es das Ergebnis vermuten lässt. Aber der Sieg geht ohne Zweifel in Ordnung, denn die Hamburger agierten einfach kämpferischer und leidenschaftlicher. Schön, dass Kapitän Schubert endlich wieder auf dem Eis stand. Die Unsicherheit und Nervosität waren nach der wochenlangen Pause spürbar, aber der ehemalige NHL-Profi fand immer besser ins Spiel. Die Mannschaft kann mit dem Ergebnis hochzufrieden sein. Gut in Form waren eigentlich alle Spieler. Teilweise eben im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Es bleibt schlicht dabei, dass von Mitchell, Dupuis und Madsen mehr erwartet wurde und einfach zu wenig kommt. Glücklicherweise sind die Hamburger aber nicht mehr so stark von einer Reihe abhängig.