Archiv der Kategorie: Stamm

In Ahrensburger Allwörden Filialen besser nicht zur Decke schauen!

In einer Zeit, wo noch die kleinste Veranstaltung zu einem »Event« verklärt wird, haben sich schnöde Bäckereien zu »Cafés« verwandelt. Die leckersten Kaffeespezialiäten (natürlich aus dem Automaten) warten nur darauf, den Gaumen des gestressten Besuchers von Einkaufszentren und Innenstädten zu verwöhnen. Entsprechend gediegen mutet die Einrichtung dieser Gastronomietempel des kleinen Mannes an. Das sieht auch alles schön aus, bis der sprichwörtliche Lack ab ist oder sich zeigt, das der Aufbau eines Geschäftsmodells, das allein durch prekäre Einkommenssituationen bestehen kann, auf die Dauer eben nicht alle erforderlichen Tätigkeiten abdeckt.

Was ich meine? Na, dann setzen Sie sich doch mal in die Filialen der Kette »Von Allwörden« in Ahrensburg. Bestellen Sie sich eine Kleinigkeit (wobei es keine Rolle spielt, ob Sie in der Hagener Allee einkehren oder den Betrieb im Ahrensburger Bahnhof den Vorzug geben) und schauen Sie an die Decke.

Dort hängen natürlich keine einfachen Lampen mehr. Natürlich nicht. Denn jeder schnöde Verkäufer von Lampen muss sich heute ja auch gleich Licht-Designer nennen und verkauft Ihnen eben auch Design-Leuchtkörper. Solche Design-Dinger hängen auch in den genannten Bäckereien. Wenn sich Ihr Blick dorthin richtet, sollten Sie aber starke Nerven haben, denn die gefühlten Trilliarden gestorbener und langsam verwesender Insekten ist nicht gerade ein schöner Anblick.

Die großen runden Leuchten der Filiale im Ahrensburger Bahnhof haben wohl seit der Eröffnung keinen Lappen oder Staubsauger von innen gesehen. Denn zusätzlich zu den Insekten gibt es allerhand Artefakte im Schattenspiel zu betrachten, die einfach Staubballen sein könnten. Wenn nicht gleich Schlimmeres.

Der Besuch wird so auf jeden Fall zu einem Erlebnis und bleibt im Gedächtnis – garantiert.

Den ersten Mac vergisst Du nie

30 Jahre ist das jetzt her? Solchen Jubiläen sehe ich immer mit gemischten Gefühlen entgegen, verdeutlichen sie doch immer nur, wie alt man selbst eigentlich schon ist. In diesem Fall mit besonders gemischten Gefühlen, denn mit Apple verbindet mich eine regelrechte Hass-Liebe. Den ersten Mac vergisst Du nie. So auch in meinem Fall. Eigentlich war ich mit meinen Rechnern aus dem Haus IBM ganz zufrieden. Allerdings hatte ich einen Buchvertrag unterschrieben, einen Titel zu QuarkXPress zu verfassen. Und der Lektor machte mir schnell klar, dass das Buch ohne Screenshots mit Mac-Oberfläche nicht zu verkaufen war. Also kaufte ich mir einen gebrauchten Performa 5200 (ein schönes Foto von Manuel Jorge Marques, das dieser unter CC-Lizenz gestellt hat).

Bild Apple Performa

Natürlich waren die eingebauten Lautsprecher toll, natürlich war es bemerkenswert, dass man mit dem Rechner auch fernsehen konnte. So richtig begeistern konnte ich mich dafür allerdings zu dieser Zeit noch nicht. Ich war viel zu sehr mit den Umstiegsschwierigkeiten beschäftigt. Das, was ich heute durchaus als sehr hilfreich empfinde, wie die einheitliche Menüleiste am ober Rand, brachten mich als Windows-Nutzer immer wieder zur Verzweiflung. Als das Buchprojekt abgeschlossen war, landete der Mac in einer Ecke des Büros und staubte ruhig ein.

Die Beziehung zu Apple wurde erst intensiver mit der ersten Generation des iMac. Das Design sprach mich an und zum Preis von unter 2000 DM mit integriertem Modem, Netzwerkschnittstelle und Monitor ein schöner Rechner, der sich ideal im Zimmer unserer Tochter machen sollte. Dort blieb er nur zeitweise, denn mit diesem Gerät spielte Apple für mich erstmals die Überlegenheit seines Betriebssystems gegenüber Windows aus. Eine Verbindung zum Internetprovider war mit wenigen Mausklicks eingerichtet und die Schnellstartleiste gab es in dieser Form für Windows auch nicht. Kurzum ich arbeitete ebenfalls gern an dem Gerät. Die Nachfrage nach Windows-Artikeln und Büchern riss nicht ab und so tat der IMac auch seine Dienste weiter im Kinderzimmer.

Vor vier Jahren zog das Kind aus und der IMac verlagerte seinen Standort in das Souterrain. Verstaubt und wenig beachtet. Die vergangenen Jahre hatte ich einen Wechsel meiner produktiven Umgebung von Windows zu Linux vollzogen. Allerdings setzte eine gewisse Müdigkeit ein, ständig nach Wegen zu suchen, die Geräte ignoranter Hardwarehersteller auch in vollem Funktionsumfang unter Linux nutzen zu können. Mit viel Spannung hatte ich Entwicklung von OS X verfolgt und es schien mir die ideale Lösung zu sein. Die Überzeugung gipfelte im Kauf eines Macbook Pro – eine Anschaffung, die ich nie bereut habe, auch wenn ich gerade die aktuellen Entwicklungen Apples mit einer gewissen Skepsis verfolge. Denn je mehr sich OS X in die Richtung iOS entwickelt, desto starrer wird das System und damit für mich weniger geeignet für den professionellen Einsatz.

Hamburg Freezers – Knapper Sieg gegen Adler Mannheim (1.12.2013)

Am ersten Advent gastierten die Adler Mannheim in der Hamburger O2-World. Damit kam nicht irgendeine Mannschaft in den hohen Norden, sondern eine Eishockey-Macht, die immerhin auf viele Meisterschaften zurückblicken kann. Ob es am trüben Himmel, dem Beginn um 14 Uhr 30 oder eben am 1. Advent lag: Es fanden nur knapp 7300 Zuschauer den Weg in die Arena, darunter ein prall gefüllter Gästeblock mit Adler-Fans.

Ob es die Angst vor der eigenen Courage war? Ob die Partie von Freitag noch in den Knochen steckte? Die Gastgeber starteten etwas verhalten in die Partie. Und während die Hamburger noch über einen nicht geahndeten Cross-Check lamentierten, liess sich Markus Kink davon nicht beirren und brachte die Mannheimer in Führung. So ging es auch in die Pause.

Es folgten wechselvolle Minuten – ein schönes Spiel war es nicht. Die 40 Minuten offenbarten, was den Hamburgern (noch?) zu einer Spitzenmannschaft fehlt. Wenn der Gegner aggressiv und frühzeitig stört, haben die Männer um Benoit Laporte schlicht Probleme, die Scheibe kontrolliert aus dem eigenen Drittel herauszubringen. Viel zu lange dürfen die Gegner dort herumlaufen und sich in Stellung bringen. Was die Mannheimer in Person von Frank Mauer in der 33. Minute auch mit der erneuten Führung bestraften.

Das dritte Drittel sah einen offenen Schlagabtausch. Die Mannheimer agierten professionell, keine Frage. Insbesondere die eigene Unterzahl wurde sehr intelligent verteidigt. Insgesamt wirkten die Hamburger aber leidenschaftlicher, warfen sich mehr in den Puck und kämpften verbissener.

In der 58. Minuten dann die große Chance für die Adler, die inzwischen herausgespielte Hamburger Führung zu egalisieren. Kevin Schmidt wurde wegen Spielverzögerung auf die Bank gesetzt. Das gleiche Manöver auf Mannheimer Seite wenige Minuten zuvor hatten die Schiedsrichter noch anders bewertet. Die Überzahl dauerte allerdings nur wenige Sekunden, dann musste Ullmann auf die Bank.

Die (fast unheimliche) Serie der Freezers ging also weiter. Gewonnen hat nicht die technisch bessere Mannschaft, sondern die, die mit mehr Leidenschaft den Sieg wollte.

Nicht auf dem Eis waren gefühlt Jakobsen, Dupuis, Madsen und Duvie Westcott. Ein gutes Spiel machte Kevin Schmidt (nicht nur wegen seines Tores) und auch Christoph Schubert, der sich gestern eindrucksvoll zurückmeldete. Schade, dass sich die Rackerei indes nicht durch einen weiteren Aufstieg in der Tabelle niederschlug. Es wäre den Freezers zu wünschen, am kommenden Wochenende vor einer ähnlich eindrucksvollen Kulisse zu spielen wie in der Partie gehen die Haie aus Köln.

Hamburg Freezers – verdienter Sieg gegen die Kölner Haie (29.11.2013)

Welten liegen zwischen den Hamburg Freezers des Septembers und der Mannschaft, die sich am vergangenen Wochenende in der heimischen O2-World präsentierte. Das Fanherz ist getröstet, nach all dem Spott nun auch mal Schlagzeilen wie “das heißeste Team der Liga” zu lesen.

Das perfekte Wochenende begann am Freitag mit dem Besuch der Kölner Haie. Und irgendwie erbrachten alle die erwartete Leistung. Die Kölner druckvoll und immer versuchend, die Scheibe möglichst einfach und schnell vor das gegnerische Gehäuse zu bringen. Den etwas mehr als 9000 Zuschauern wurde bereits in den ersten Minuten einiges geboten. Leidenschaftlich wurde um jeden Puck gekämpft.

Roland Aumüller und Georg Jablukov stolzierten wie gewohnt aufgeplustert bis zum Hals als Schiedsrichter über das Eis. Und wie immer im Laufe der 60 Minuten einige krude Entscheidungen treffend, was inbesondere die Konsultation von Videobeweisen anbelangte. Eigentlich lohnt es sich auch gar nicht mehr, sich weiter damit zu beschäftigen. Sehr wohl muss sich die DEL aber fragen lassen, wann mit Herrn Aumüller denn mal nun Schluss ist. Sonst sollte man in den Arenen langsam für den zunehmend zunehmenden (Un-)Parteiischen langsam ein Sauerstoffzelt bereithalten. Wie er den Puck zweit Drittel entfernt eigentlich so sehen will, wie er ihn sehen müsste, verstehe ich nicht. Hinlaufen schafft er langsam nicht mehr.

Das erste Drittel ging zurecht an die Freezers. Inbesondere der Führungstreffer war wunderbar herausgespielt. Während das Publikum es vor Spannung kaum noch aushielt, wartete Dupuis auf die perfekte Lücke und bediente in Überzahl Frederick Cabana. Gute 4 Minuten später traf dann Marius Möchel.

Uwe Krupp schien seinen Spielern die richtigen (deutlichen) Worte mit auf den Weg gegeben zu haben. Denn die Kölner waren nach der Pause nicht gewillt, das Spiel kampflos abzugeben. Binnen 90 Sekunden klingelte es gleich zweimal im Kasten der Freezers. Doch nur 18 Sekunden später konnte Matt Pettinger, der endlich wieder als Stürmer spielen durfte, die Hamburger wieder in Front bringen.

Das dritte Drittel sah einen sehr offenen Schlagabtausch. Die Kölner waren dabei eine Zeitlang dichter am Anschluss, als die Freezers am Ausbau der Führung. Man mühte sich, keinen Gegentreffer zu erhalten. Eine Spielweise, die meist zu einem Gegentreffer führt. Kevin Schmidt setzte die Kölner erneut unter Druck, in dem er die Führung in der 53. Minute weiter ausbaute.

Die Partie nahm noch weiter an Fahrt auf. Die Kölner probierten alles und spielten mit viel Druck. Fast 3 Minuten vor Ende nahm Uwe Krupp aus den Birken aus dem Tor heraus. Er konnte sich indes nicht lange auf der Bank ausruhen, denn es war David Wolf, der es einfach mal mit einem Schuss aus der Distanz versuchte, und tatsächlich in das leere Tor traf. 5:2 der Endstand.

Der, das muss der Chronist aber auch zugeben, dem Spielverlauf nicht gerecht wird. Die Freezers waren nicht so überlegen, wie es das Ergebnis vermuten lässt. Aber der Sieg geht ohne Zweifel in Ordnung, denn die Hamburger agierten einfach kämpferischer und leidenschaftlicher. Schön, dass Kapitän Schubert endlich wieder auf dem Eis stand. Die Unsicherheit und Nervosität waren nach der wochenlangen Pause spürbar, aber der ehemalige NHL-Profi fand immer besser ins Spiel. Die Mannschaft kann mit dem Ergebnis hochzufrieden sein. Gut in Form waren eigentlich alle Spieler. Teilweise eben im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Es bleibt schlicht dabei, dass von Mitchell, Dupuis und Madsen mehr erwartet wurde und einfach zu wenig kommt. Glücklicherweise sind die Hamburger aber nicht mehr so stark von einer Reihe abhängig.

Hamburg Freezers – Dupuis und Mitchell haben die Haare schön. Sieg gegen Ingolstadt (17.11.2013)

Eigentlich könnte man den Spielbericht der Begegnung gegen die DEG nahtlos fortschreiben. Unter der eher bescheidenen Leitung des offensichtlich überforderten Schiedsrichter-Duos Bauer und Vogl (um das hässliche Wort der Schieberei mal zu vermeiden) ging es am gestrigen Tage gegen den ERC Ingolstadt. Die Ingolstädter hatten wohl den Schiedsrichtern ein eigenes Regelbuch mitgebracht, denn gleich dreimal hintereinander durften die Gäste  mit 6 Feldspielern aktiv sein. Die Wechselszone und das nicht aktiv in das Spielgeschehen in selbiger eingreifen, wurden jedenfalls sehr großzügig ausgelegt.

Ein Blick auf den Spielberichtsbogen legt eine überaus faire Partie nahe. Auf dem Eis wurde dagegen um jeden Zentimeter verbissen gekämpft und das durchaus mit vielen Nickligkeiten, die aber ebenfalls großzügig übersehen wurden. Aber alles denn doch merkwürdig körperlos. Schmalspur-Eishockey. Zu den wichtigsten Fakten:

  • Ex-Freezers Patrick Köppchen sagte vor und angeblich auch nach dem Spiel, er habe sich auf Hamburg gefreut. Naja, dann hätte es ihm aber auch gut gestanden, den Fans mal kurz zu winken, wie es etwa Barta tat. So wirkte die Freude denn doch sehr zurückhaltend.
  • Der offizielle Facebook-Beauftragte der Hamburg Freezers meinte ein von den Torhütern dominiertes Spiel gesehen zu haben. Vielleicht vorher zu viel Fußball oder Halma betrachtet, der gute Mann. Die Freezers treffen das leere Tor nicht. Sicher hat Pielmeier auch den einen oder anderen Puck gehalten. Aber fünf Großchancen einfach liegen zu lassen, obwohl der gegnerische Goalie geschlagen ist, wird sich spätestens in den Duellen gegen die wieder erstarkten Berliner oder die Haie aus Köln rächen.
  • Der Rückstand war fast vorprogrammiert. Eine eher schwächere Phase der Freezers, die ja nach wie vor in der Verteidigung eher schwach aufgestellt sind. Doch erneut Kompliment an Matt Pettinger, der wieder einen guten Job als Aushilfe machte.
  • Die beiden Fehleinkäufe Dupuis und Mitchell haben dagegen wirklich nach wie vor die Haare schön. Aber nicht einmal ein Garrett Festerling, der dazu abkommandiert zu sein scheint, kann die beiden zum Jagen tragen. Bei Dupuis müsste mal so langsam die Umstellung auf das europäische Eis erfolgen, sonst ist die Saison herum und er hat der Mannschaft immer noch nicht geholfen.
  • Insgesamt ein eher schwächeres Spiel lieferten Jakobsen, Krämmer, Möchel und auch Oppenheimer ab. Inzwischen gewohnt schlecht die beiden gerade erwähnten Dupuis und Mitchell. Und David Wolf sollte vielleicht einfach mal versuchen, mehr Flaake zu bedienen, statt dem ersten Tor seit 13 Spielen hinterherzulaufen und aus wirklich haarsträubenden Positionen zu versuchen, das Tor zu treffen.
  • Überaus wach und gut gespielt hat James Bettauer, der sehr sicher beim For- und Backchecking wirkte.
  • Das Spiel hätte eigentlich in der regulären Spielzeit entschieden werden müssen, aber die Chancenverwertung…So kam es zur Overtime, in der Morton Madsen endlich mal wieder das tat, wofür er nach Hamburg geholt wurde. Das Tor treffen (als reaktionsschnellster Spieler den Puck irgendwie reinhauen)!

Fazit: Der Sieg für die Freezers geht in Ordnung. Das hätte man aber auch bei einem Triumph des ERC schreiben können. So richtig gut gespielt war es nicht, aber auch nicht so richtig schlecht. Begeisternd oder mitreißend war das nicht.