Stephan Lamprechts Notizen

Bisschen laut geklappert, Wuala

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Landauf, landab berichten Blogs derzeit über den neuen Datenspeicher Wua.la, unter dem Motto Socialsoftware goes storage. Auf der Homepage wird besonders auf die lange Betaphase hingewiesen und der Komfort ausgelobt, die 1 GB Speicherplatz, die jeder Benutzer bekommt, ganz bequem unter Windows, Linux und MacOS nutzen zu können. Gerade der plattformübergreifende Aspekt interessiert mich dabei besonders. Also habe ich mir flugs ein Benutzerkonto eröffnet und schaue nunmehr etwas ratlos auf den Service.

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Weder in einer frischen Ubuntu-Installation noch einer aktuellen Suse mit aktuellen Firefox gelang mit der saubere Start des Service direkt im Browser. Zwar versuchte dieser brav das Applet zu laden, aber dann ging es nicht weiter. Nun gibt es den Loader als separaten Download, der sich unter beiden System problemlos ausführen liess. Schade nur, dass die auf den Internetseiten ausgelobte Integration in das Dateisystem nicht funktionierte und damit war der versproche Zauber, Dateien einfach per Drag & Drop online stellen zu können, bereits gebrochen.

In einem der dämlichsten Supportsysteme, die ich bisher gesehen habe (man kann das mit dem Socialkram auch deutlich überziehen), fand ich dann eine Anleitung, wie die Integration manuell einzurichten ist. Das funktionierte dann zwar unter Ubuntu, ist aber mit Sicherheit nichts für den unerfahrenen Anwender.

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Unter Windows Vista mit SP1 gab es dagegen keine Probleme. Hier funktioniert die Integration. Geboten wird dem Anwender damit eine Online-Festplatte, die das Teilen der gespeicherten Daten mit anderen Anwendern problemlos erlaubt. Als Backup-Medium eignet sich Wuala leider nur sehr bedingt, da Sie alle Dateioperationen manuell ausführen müssen. Gerade der Aspekt eines automatisierten Backups, das auch noch plattformübergreifend funktioniert, finde ich persönlich ganz spannend.

Wem die 1 GB kostenlosen Speichers nicht ausreichen, der kann auch Premium-Nutzer werden und für 15 Euro pro Jahr 10 GB bis hin zu 1 TB für 640 Euro im Jahr erwerben.

Insgesamt hinterlässt Wuala einen zwiegespaltenen Eindruck bei mir. Einerseits ist der Ansatz des Dienstes durchaus interessant, andererseits ist der angebotenen Support zwar modern aber unübersichtlich und die Integration des Dienstes unter Linux nichts für Einsteiger. Was die tosende Begeisterung für Wua.la in den Blogs ausgelöst hat, ist jedenfalls für mich nicht erkennbar, denn das Rad des Filesharing wurde hier keineswegs neu erfunden.

 

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Kommentare

2 Antworten zu „Bisschen laut geklappert, Wuala“

  1. Danke für den Hinweis, habe es gleich mal ausprobiert. Finde allerdings auch keinen Hint über eine Ubuntu Installation, kannst Du das vielleicht noch verlinken?

  2. […] Eine Alternative zu diesem Dienst ist wua.la, da es ein Java-Programm ist, ist es ebenfalls für alle Plattformen verfügbar. Die Einrichtung ist nicht ganz so trivial, wie die der Dropbox. Wie das für Linux funktioniert findet sich in den FAQ (Stichwort NFS). Ein wichtiger Unterschied ist, dass die Daten ausschließlich im Internet gespeichert werden. Sie sind also wenn man nicht mit dem Netz verbunden ist (z.B. unterwegs mit dem Laptop) nicht erreichbar. Das Prinzip ist auch ein anderes. Die Daten werden nicht zentral gespeichert,  sondern mittels Peer-to-Peer Technik verschlüsselt und mehrfach auf den Rechnern anderer User gespeichert. Im Vordergrund steht weniger das Synchronisieren und Speichern von Dateien als das austauschen mit anderen. Dateien können freigegeben werden und sind dann von allen anderen Nutzern sichtbar und können mit der Software gesucht werden. Man bekommt automatisch 1 GB Speicher, der durch die Freigabe von Platz auf dem eigenen Rechner erweitert werden kann. Detailliertere Informationen zu diesem Dienst finden sich beim Lehrerfreund, bei Stephan Lamprecht oder im googlewatchblog (wobei mir nicht bekannt ist, dass wua.la etwas mit Google am Hut hätte). […]

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