Vor einiger Zeit habe ich an dieser Stelle von meinen Erfahrungen mit Parallels berichtet, einem sehr preiswerten Programm für die Nutzung von virtuellen Maschinen. Die Software hinterließ bei mir einen durchaus positiven Eindruck, hat aber den Nachteil, dass es unter meinen 64Bit-Linuxsystemen nicht als Host laufen will. Nachdem ich nun schon einige Zeit mit VMWare der 4er-Reihe gearbeitet habe, war es mal wieder Zeit für ein Update.
Für den schnellen Leser: VMware ist noch besser geworden, das Update lohnt auf jeden Fall.
Bisher war die Installation von VMWare unter Linux etwas umständlich. Zwar wurde ein RPM angeboten, dennoch kam man aber nicht umhin, auch noch die Kernelquellen zu installieren, um dann ein Konfigurationsskript auszuführen. Diese konfrontierte einen dann doch häufiger mit kleineren Problemen. Dieser Schwachstelle haben sich die Entwickler angenommen. Die Installation unter SuSE zeigt keine Probleme. RPM installieren und ein Programmaufruf, wenige Augenblicke später war das System einsatzbereit.
Damit dies auch bei Ihnen so reibungslos klappt, achten Sie unbedingt auf die von VMWare offiziell unterstützten Host-Systeme. Ebenfalls sehr einfach ist die Installation der so genannten VMWare-Tools, sofern Sie ein Betriebssystem einsetzen, das als Gast-OS unterstützt wird. Die VMWare-Tools erleichtern das Wechsel zwischen VMWare-Anwendung und Host-Betriebssystem und ermöglichen auch den direkten Zugriff der virtuellen Maschine auf das Dateisystem des Hosts.
Unverändert ist der Ressourcenhunger, der aber letztlich auch darin gründet, dass das Gastsystem ausreichend Speicher benötigt. Doch selbst bei einem knapp bemessenen Speicher von 512 MB ist das zügige Arbeiten mit Gast-PC und eigentlichem Betriebssystem möglich. Je mehr Speicher Sie aber zur Verfügung haben, desto besser.
Die meisten Neuerungen spielen sich unter der Oberfläche ab. So wird ein neuer Netzwerkchipsatz (Intel PRO/1000 MT Adapter) unterstützt und Linux-Hosts können nun virtuellen Maschinen den Zugriff auf WLAN-Adapter zur Verfügung stellen.
Schade, dass es immer noch nicht möglich ist, Bildschirmsequenzen in einem anderen Format als AVI aufzunehmen. Ansonsten lässt VMware aber keine Wünsche offen. Mit dem Snapshot-Manager erzeugen Sie eine Aufnahme der virtuellen Maschine zu einem festgelegten Zeitpunkt, an dem Sie später weiter arbeiten können. Und wer für Softwaretest immer eine frische Installation des Gast-Systems benötigt, wird die Funktion des Clonens zu schätzen wissen.
VMWare ist nach wie vor die Nummer eins für Entwickler, Journalisten und Dokumentare, die mit einer Vielzahl von Betriebssystemen jonglieren müssen.