Wer viel Software und Betriebssysteme testen muss oder will, ohne sein Produktivsystem zu beeinträchtigen, hatte bisher nur zwei Alternativen. Entweder für Testzwecke einen eigenen PC abstellen oder eine Lizenz von VMWare besorgen. Mit seinen virtuellen Maschinen erlaubt es VMWare unter Windows und Linux unterschiedlichste Betriebssysteme auszuprobieren. Nun gibt es eine dritte Möglichkeit, denn vor kurzem trat mit Parallels ein neuer Anbieter auf den Plan. Im Vergleich zu seinem Mitbewerber lockt dieses Unternehmen mit einem absoluten Kampfpreis von 49 Dollar für eine Lizenz seiner Workstation. Das musste ich mir ansehen.
Zunächst habe ich mich für die virtuelle Maschine unter Linux entschieden. Dabei muss ich zugeben, dass ich das Kleingedruckte nicht gelesen habe, und direkt das RPM installierte. Schade: Ein 64-Bit-System wird derzeit als Host noch nicht akzeptiert. Unter einer 32-Bit Suse 9.3 verlief die Installation hingegen ohne Probleme, vorausgesetzt, auf dem System liegen die zum Kernel passenden Sourcen vor. Die Einrichtung eines neuen virtuellen Computers ist mit wenigen Mausklicks erledigt. Wie bei allen Emulatoren gilt, dass Sie pro installiertem Betriebssystem 1 bis 2 GB an Festplattenspeicher vorhalten sollten, Um flüssig mit Host und virtuellem PC arbeiten zu können, sind ausreichende RAM-Reserven notwendig.
Ebenfalls problemlos war die Installation unter Windows XP. Hier entfällt natürlich das Hantieren an einem Kernel. Setup aufrufen und den ersten virtuellen Rechner zusammenstellen, mehr bleibt nicht zu tun.
Die Arbeit mit Parallels verlief ohne Probleme. Unter Windows XP habe ich ohne Schwierigkeiten einen virtuellen Rechner mit Agnula betrieben. Auch unter Linux klappten Arbeiten wie Booten, Formatierungen und Netzwerkzugänge mit verschiedenen Betriebssystemen anstandslos.
Fazit: Dieser VMWare-Clone arbeitet bereits erstaunlich stabil und erweist sich als schneller Emulator. Zu diesem Preis machen Sie hier wirklich ein Schnäppchen.
Da ich mir nicht sicher bin, ob du schon mal darauf hingewiesen hast, hier noch eine Alternative, die einen Blick wert ist:
Der VMWare Player lädt bereits erstellte virtuelle Maschinen, und führt diese aus. Dabei erreicht der Geschwindigkeiten, die mit dem normalen VMWare vergleichbar sind.
Nachteil dabei ist, dass man schon ein bestehendes virtuelle-Maschine-Image benötigt, und dass man dieses nur wenig abändern kann.
Zumindest aber der erste Nachteil lässt sich mit Hilfe von qemu umgehen, dass “rohe” VMWare-Images erstellt, die man dann mit VMWare Player booten und so mit Betriebssystem und alles anderen bespielen kann (mehr dazu hier).
Und falls du ihn doch schon beschrieben hast, ignoriere den Kommentar einfach 😉
liquidat