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Social Media Optimization – die neue Sau

SEO und SEM kennen Sie sicherlich bereits als Abkürzungen, mit denen Consultants recht leicht unwissende Marketing-Abteilungen beeindrucken. Nun geht aber der Trend der Social Networks und Blogs auch nicht an Werbeagenturen vorbei und schon wird eine neue Sau durch das Dorf des Online-Marketings getrieben. Die Abkürzung diesmal SMO, was für Social Media Optimization steht. Die Idee dahinter können nur Wirtschaft- oder Diplominformatiker entwickelt haben, die Blogs und Blogsuchmaschinen letztlich auf ihre Funktionen hin analysiert und dabei die Menschen vergessen haben. Es geht schlicht darum, Unternehmen mit Instrumenten aus der Web 2.0 Welt zu beglücken, ohne Rücksicht darauf, ob die Firma überhaupt schon Ansätze zeigt, ein Web 2.0-Unternehmen zu werden.
Auf den schicken Powerpointfolien, von denen es auch einige bei Slideshare zu entdecken gibt, wird dann die Funktionsweise von Blogs und ihren tollen Möglichkeiten der Vernetzung und Trackbacks aufgezeigt. Da muss man doch dann einfach dabei sein, denn der Web 2.0 Zug darf nicht ohne das Unternehmen fahren und andererseits kann doch leichter seine Zielgruppen nicht erreichen, oder?
Nickt die Marketingabteilung dann zunächst zustimmend verständnislos geht es in die nächste Phase: Es hagelt Angebote. Und da werden dann schnell ein paar Tausend Euro fällig für eine “Blogsearch Optimierung”, die “Installation eines Corporate Blogs inklusive Vernetzung in der Blogosphäre” oder auch “Social Media Newsdesk”, die dann letztlich nichts anderes sind als eine im Design des Unternehmens erscheinende WordPress-Installation. Für teuer Geld wird dann auch noch für Eintragungen bei Mr. Wong oder del.icio.us gesorgt und schon ist man dabei!
Soweit die Theorie: Das das nicht klappen kann, liegt eigentlich auf der Hand. Ähnliche Gedanken haben ja vor knapp zwei Jahren immer mehr Unternehmen dazu bewogen, ein eigenes Blog zu installieren. Die Erfolge der A-Blogger waren scheinbar mühelos auf Unternehmen zu übertragen, der Markt für Handlungsanweisungen für das Corporate Blogging wurde mit allerlei Handreichungen überschwemmt. Was draus geworden ist, hinterfragt niemand mehr. Völlig leblos und in Erstarrung rotten nun Bloginstallation vor sich her, die darauf warten mal wieder aktualisiert zu werden. Der Shopblogger macht fröhlich weiter, der Mann hat schließlich etwas zu sagen, während zahlreiche Corporate Blogs, die letztlich über die Menschen hinter dem Unternehmen nichts verraten haben und sich in Selbstreflexionen über die eigenen Produkte verstiegen, vor sich hindümpeln. Aber wieso ist das nur so?
Nun sind wir beim Thema “Menschen” statt bei Zielgruppen. Ich persönlich lese regelmäßig das Blog von XING. Hier erlauben die Macher einen (kleinen) Blick hinter die Kulissen der Plattform, was auch die Vorstellung des einen oder anderen Mitarbeiters beinhaltet.
Ich lese das Blog aber eben nicht, weil es überhaupt das Blog gibt, sondern weil ich an diesem Unternehmen interessiert bin und neugierig auf die Menschen, die dort arbeiten. Nur war das Interesse am Unternehmen vor dem Blog und ich wäre mit Sicherheit nicht Mitglied bei XING geworden, nur weil es ein schickes Blog gibt. Genauso wenig, wie ich auch nur eine Tüte von Frosta essen würde, nur weil es ein Blog gibt. Umgekehrt würde ich schon den einen oder anderen Kollegen für Projekte begeistern wollen, weil er sich in seinem Blog als Experte auf einem Gebiet präsentiert. Und dies geht wahrscheinlich nicht nur mir so, sondern durchaus auch anderen Bloglesern so.
Die Idee hinter den Socialnetworks und Ihren Kommerzialisierungen funktioniert sicherlich, denn ich gebe durchaus etwas auf die Empfehlungen aus meinem Netzwerk, sei es bei del.icio.us oder Qype. Aber, damit ich etwas auf diese Empfehlungen gebe, muss man erst einmal Teil meines Netzwerks werden und genau auf diese Frage, wie denn ein Unternehmen oder eine Marke Teil meines Netzwerks werden soll, hat SMO keine Antwort. Sie ist schlicht Trickserei. Menschen und Unternehmen, die wirklich etwas zu sagen haben und sich dazu des Bloggens bedienen wollen, werden ihre Leser finden und dann läuft das mit dem Trackback und Vernetzen von ganz allein. So einfach ist das.

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Bemüht: Das Zeit-Spezial Internet Teil 1

Wie beginnt man einen Blogeintrag über eine Beilage der Wochenzeitung „Die Zeit“ ohne das geflügelte Wort von der guten alten Tante zu verwenden? Egal, irgendwie habe ich es jetzt ja doch drin, aber irgendwie auch nicht.

Dem stark beworbenen Spezial zum Thema Internet galt meine Neugierde und natürlich habe ich dies gestern auch gleich aufmerksam gelesen. Ein Artikel über das Bloggen mit all den üblichen Verdächtigen, wie etwa dem Shopblogger, den ich auch einmal ganz lustig fand, der sich bei regelmäßiger Lektüre denn aber doch als Krämerseele voller Ressentiments in der norddeutschen Provinz erweist, und dessen ewiges Gejammer über die bösen Ladendiebe, ungewaschene Kunden und unzuverlässige Bewerber von der Arbeitsagentur doch eher anödet. Wer selber bloggt oder Blogs liest, erzählt der Artikel nichts Neues.

Klar, Liebe, Erotik und Porno dürfen in einem solchen Heft natürlich nicht fehlen. Auf den letzten Seiten darf es biederlich bürgerlich mal so richtig schmutzig werden, denn hier werden Webadressen vorgestellt, wo der Surfer dann Pornofilme in Briefmarkengröße betrachten darf. Die besten Sites für die Partnersuche dürfen da auch nicht fehlen.

Eine Betrachtung des Phänomens Social-Networks ist auch schon drin. Zu Wort kommt auch padeluun, im Netz unterwegs, als das Internet in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckte und man sich in Mailboxnetzen wie dem Fido vergnügte. Das macht seine aus meiner Sicht falsche These, sich hinter Pseudos zu verstecken und gerade nicht eine digitale Identität zu pflegen, um das Netz auch für die eigene Reputation zu nutzen, aber nicht besser. Insgesamt ein bemühtes Heft, von dem ich mir aber mehr Tiefgang versprochen hatte.


XING mit Kartenansicht

Schick geworden ist die neue Kartenansicht auf XING. Damit können Sie sich die Position Ihrer Kontakte auf dem Google Kartenmaterial ansehen, sofern Ihre Kontakte dies frei gegeben haben. Mit einem Klick auf den Positionseintrag schauen Sie sich dann sofort die Route dorthin an oder können sich mit dem Satelliten-Overlay mal ansehen, wie es bei Ihren Kontakten so ausschaut.

Mit Tags im Web 2.0 recherchieren

RSS und Tags bilden meiner Ansicht den Klebstoff, der die Welt des Web 2.0 zusammenhält. Jedes Angebot erlaubt den Nutzern, ihre Inhalte mittels Schlagworten zu organisieren, ob Flickr oder del.icio.us. Warum also nicht gezielt diese Tags abfragen, um sie für die Recherche einzusetzen? Mit taggylicio.us bietet Jessy Cyganczuk eine solche Möglichkeit. Nach der Auswahl eines Tags aus der zentralen Tag-Cloud oder der Eingabe eines Suchbegriffs auf der Seite werden die Ergebnisse von del.icio.us, Flickr, Youtube oder auch Digg zu diesem Begriff angeboten. Eine sehr nette Idee, die Suchanfragen über Google natürlich nicht überflüssig macht, aber die gezielte Suche in Socialnetworks ermöglicht.

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Mache eine Feed- und Network-Diät

Eine sehr schöne Funktion des Google Readers sind seine Statistikinformationen. Damit erkennen Sie sehr schnell, welche Feeds Sie eigentlich tatsächlich lesen und bei welchen Sie die Funktion “Alles als gelesen markieren” nutzen. Ich habe mir nun die Mühe gemacht, genau solche Feeds aus dem Reader zu verbannen und bin damit von gut 230 auf knapp 100 aktive Feeds gekommen. Und da ich auch schon einmal dabei war, habe ich mir einen Überblick verschafft, in welchen Networks ich eigentlich Mitglied bin und welche ich tatsächlich nutze. Dort wo ich den Knopf für die Kündigung der Mitgliedschaft finde, werde ich in den nächsten Tagen wieder verschwinden, denn richtig regelmäßig nutze ich lediglich Xing, Qype, Reliwa, Flickr und neuerdings Twitter. Mehr muss auch nicht sein, finde ich, oder?