Iscrybe: viel alter Wein…

Unter den Anhängern der GTD-Arbeitsmethodik wurde ein neuer Service geradezu enthusiastisch aufgenommen. Iscrybe verspricht auf seinen Internetseiten schon einmal vollmundig die Lösung alter Probleme. Mit einem schicken kleinen Video wird dann demonstriert wie einfach Aufgaben und Termine mit der Plattform verwaltet werden können. Mangelnde Kenntnisse im Marketing kann man den Damen und Herren jedenfalls nicht vorwerfen.

Was in der bisherigen Berichterstattung zu Iscrybe bisher zu kurz kam: Die Anwendung ist in Flash geschrieben. Für Linuxnutzer, die Iscrybe ausprobieren wollen, kam die Fertigstellung des Flashplayers 9 gerade rechtzeitig.

Nach dem Einloggen gelangen Sie in den Zentralbereich des Angebots, einen übersichtlich gestaltetet Kalender, der die üblichen Monats-, Wochen- und Tagesansichten kennt. Das Umschalten zwischen den Ansichten ist intuitiv gelöst. Wer bereits mit Outlook oder anderen sich daran orientierenden Programmen gearbeitet hat, wird sofort mit Iscrybe zurecht kommen.

Kalender in Iscrybe

In einem etwas klein geratenen Bereich lassen sich die Details zu einem Eintrag ändern und beispielsweise die Erinnerungsfunktion aktivieren. Die Erinnerungen werden auf Wunsch per E-Mail zugestellt. Das Verschieben von Terminen selbst funktioniert wie erwartet.

Warum Iscrybe aber gerade in der GTD-Szene solches Aufsehen erregt, ist schon allein angesichts der Gewichtung seiner Arbeitsmodule unverständlich. Das Zentrum wird vom Kalender gebildet, was bei David Allen nun gerade nicht der Fall ist.

Statt eine strukturierten Aufgabenverwaltung, wie sie in herkömmlichen Planern enthalten ist, bietet Iscrybe die Möglichkeit, allerlei Listen anzulegen. Somit steht das von Allen favorisierte System der flexibel gehaltenen Aufgabelisten, die sich an Arbeitskontexten orientieren, zur Verfügung. Derzeit ist es aber leider (noch?) nicht möglich, die Darstellung der Listen in den Fokus zu rücken und die Listenansicht zu vergrößern.

Kalender und Listen bilden einen Teil von Iscrybe. Der zweite wird aus einem ThoughtPad genannten Notizbuch gebildet. Dort verfassen Sie in freier Form Aufzeichnungen, die auch mit Bildern erweitert werden können und sich mit Etiketten organisieren lassen.

Ein wirklich überzeugender Vorteil von Iscrybe gegenüber anderen Anbietern, wie etwa RememberTheMilk besteht in seiner Offline-Fähigkeit. Aktivieren Sie beim Einloggen die entsprechende Option, können Sie zu einem späteren Zeitpunkt Ihren Browser in den Offline-Modus versetzen und wie gewohnt mit der Plattform arbeiten. Ihre Daten werden im Online-Modus später wieder synchronisiert.

Notizfunktion in Iscrybe

Zur Abteilung lautstarkes Vermarkten gehört dagegen die „PaperSync“ genannte Funktion, die im Deutschen schlicht „Drucken“ genannt würde. Iscrybe ist darauf vorbereitet, seine Daten so auszugeben, dass diese problemlos auf einem PocketMod ausgegeben werden können.

Fazit: Iscrybe zeigt durchaus einige interessante Ansätze, besonders die Offline-Funktionalität ist hier hervorzuheben. Dieser erkauft man sich aber durch den Flash-Einsatz. Das es auch anders geht, beweist etwas TiddlyWiki.


Review: Suns Weblog Publisher für StarOffice und OpenOffice

Dieser Beitrag ist ein Experiment, entsteht er doch mit dem Weblog Publisher aus dem Hause SUN, eine Erweiterung von StarOffice und OpenOffice, mit der sich Blogbeiträge schreiben lassen. Die Software kann zum Preis von 10 Dollar von der Sun Site herunter geladen werden und verspricht Blogbeiträge direkt in Blogger.com, WordPress und über die Metablog API zu publizieren.

Die Installation verläuft problemlos, da das Programm als Extension ausgeliefert wird und damit direkt im Writer installiert werden kann. Eine eigene kleine Symbolleiste bietet Ihnen Zugriff auf alle Funktionen.

Die Einrichtung des Blogs ist sehr unkompliziert. Die Eingabe der URL, Benutzername und Blogtyp genügen. Getestet habe ich allerdings nur das Zusammenspiel mit WordPress. Ist der Beitrag verfasst, genügt ein Klick auf „Weblog senden“. In einem zusätzlichen Dialog vergeben Sie den Titel des Beitrags und wählen sogar die Kategorie aus. Wer einen Beitrag später bearbeiten will, kann auch dies tun. Das Programm lädt zunächst die Artikelüberschriften herunter. Nach der Auswahl des gewünschten Beitrags kann dann mit dem Editieren begonnen werden.

Fazit: Wer seine Blogbeiträge ohnehin mit dem Writer verfasst, macht sich das Bloggen mit dem Weblog Publisher durchaus komfortabler. Die Software arbeitet (unter Linux getestet) stabil und erfüllt die Versprechungen. Der Preis von unter 10 Euro geht damit in Ordnung.