Da ich nun wirklich viel am Computer schreibe und damit die Tastatur mein Werkzeug Nummer eins ist, greife ich nicht so gern zur Maus. Deswegen habe ich mir einmal die bekanntesten Programmstarter für Linux heruntergeladen und jedes Programm einige Tage lang probiert.
Als KDE-Nutzer habe ich selbstredend mit Katapult begonnen. Es stehen Pakete für die wichtigsten Distributionen zur Verfügung. Nach der Installation und dem ersten Start residiert das Tool sichtbar im Systray. Mit der üblichen Tastenkombination <Alt>+<Leertaste> rufen Sie sich das Werkzeug in den Vordergrund.
Wie bei allen Launchern üblich, beginnen Sie nun mit der Eingabe. Bereits nach dem ersten Zeichen macht das Programm Vorschläge, was Sie gemeint haben könnten. Mit einem Druck auf die Eingabetaste starten Sie anschließend etwa die gesuchte Anwendung. Katapult bietet aber noch weitere Einsatzmöglichkeiten. Tragen Sie beispielsweise Ziffern und Operanden ein, fungiert das Tool als Taschenrechner. Aber auch Suchabfragen bei Google sind durch ein vorangestelltes “Google”, dem der Suchbegriff folgt, möglich.
Der zweite Kandidat auf meiner Liste war Launchy. Das kleine Werkzeug wird auch für Windows angeboten. Auch Launchy dürfte in den Paketlisten der meisten Distributionen zu finden sein. Im Gegensatz zu Katapult residiert es unsichtbar im System, wird aber voreingestellt ebenfalls über <Alt>+<Leertaste> aufgerufen. Diese Tastenkombination ändern Sie auf Wunsch aber sehr leicht.
Launchy bietet grundsätzlich den gleichen Leistungsumfang wie Katapult, beherrscht aber einige Sonderkommandos mehr. Letztlich ist die Entscheidung zwischen den beiden Werkzeugen aber mehr eine Frage des Geschmacks. Allerdings umfassen die Einstellungen von Launchy einige Optionen mehr, so dass es sich noch mehr an Ihre Wünsche anpassen lässt.
Als letzten Kandidaten habe ich mir GNOME-DO installiert. Wie der Name bereits vermuten lässt, für den GNOME-Desktop optimiert. Während alle drei Programme sich von Quicksilver auf dem Mac haben inspirieren lassen, ist GNOME-DO eindeutig am dichtesten an sein Vorbild herangerückt. Neben den Standardfunktionen, wie dem Aufruf von Programmen und Dokumenten, sind zahlreiche weitere Aktionen möglich, die über Plugins bereitgestellt werden. So nimmt der Launcher auch Ihre Kontakte aus Googles Mail auf. Geben Sie das entsprechende Schlüsselwort gefolgt vom Namen des Kontakts ein, ruft Ihnen GNOME-DO dann auch gleich den Maileditor Ihres Systems auf.
Damit ist dieser Launcher ganz klar mein Favorit. Er kann am weitestgehenden konfiguriert werden. Allerdings soll auch ein Manko nicht verschwiegen werden. So reibungslos das Programm auch unter GNOME arbeitet: unter KDE erhält das Tool nicht immer den Fokus, wenn seine Tastenkombination aufgerufen wird. Allerdings ist dies auch bereits als Bug/Verbesserung gemeldet und ich bin mir sicher, dass es dafür dann auch bald einen Patch gibt. Als Workaround können erfahrene Anwender im Kontrollzentrum von KDE für dieses Programmfenster eine Ausnahmeregelung in der Fensterverwaltung eintragen.
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