Internet Manifest – nun ja

Die Herren und Damen A-Blogger oder A-Journalisten haben es getan. Sie haben ein Manifest geschrieben, das Sie hier nachlesen können. Unter den versammelten Kollegen, die hier zur Tastatur griffen, sind ebenso verdienstvolle Kollegen, die allerlei nachdenkenswerte Artikel und Ansätze geliefert haben (Sixtus), wie auch reine Poser, die vorführen, wie modernes Marketing funktioniert: Bunte grelle Verpackung und entschieden zu wenig Substanz (Lobo). Herausgekommen ist dabei eine seltsam anmutende Sammlung von Plattitüden und Thesen, die den Stellenwert der Onlinewelt deutlich zu stark bewertet.

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Für die Mehrheit der Menschen in der westlichen Welt gehören Angebote wie Social Networks, Wikipedia oder Youtube zum Alltag.

Bitte? Für die Mehrheit der Menschen? Vielleicht sprechen die Herren Journalisten mal in einer Fußgängerzone die Mehrheit der Menschen an und fragen nach Twitter, Flickr und Facebook. Das Ergebnis wird ernüchternd sein.

Der einzelne Mensch kann sich so gut informieren wie nie zuvor.

Wenn er nicht gerade zu den ärmeren Menschen der Gesellschaft gehört, vielleicht.

Links sind Verbindungen. Wir kennen uns durch Links. Wer sie nicht nutzt, schließt sich aus dem gesellschaftlichen Diskurs aus. Das gilt auch für die Online-Auftritte klassischer Medienhäuser.

Stimmt. Hat Jeff Jarvis aber auch schon geschrieben.

Die “Generation Wikipedia” weiß im Zweifel die Glaubwürdigkeit einer Quelle abzuschätzen, Nachrichten bis zu ihrem Ursprung zu verfolgen und zu recherchieren, zu überprüfen und zu gewichten – für sich oder in der Gruppe.

Quatsch. Genau das wissen nur wenige dieser selbst ernannten Generation. Nur weil einige Akademiker, die es als Quereinsteiger in die Onlinebranche geschafft haben, dieser Meinung sind und genau das gelernt haben, gibt es weder eine solche Generation noch per se die definierte Kompetenz.

Insgesamt: Ganz hübsch, um sich mal wieder ins Gespräch zu bringen. Aber wegweisend ist das nicht. 

Posted via email from slamprecht’s posterous

Ein Gedanke zu „Internet Manifest – nun ja

  1. Pingback: Das Internet-Manifest: Selbstbeweihräucherung 2.0 » Von Roman Hanhart » ubuntublog.ch

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